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Verfahren zur Herstellung von basischem Methylquecksilbernitrat Das
Methylquecksilbernitrat (CH3# Ilg .NO.; ) wird in »Journal für praktische Chemie<;,
Bd. 12o, N. F., S.271, Absatz j (1929), als
eine leicht kristallisierbare
Verbindung beschrieben. Das technisch durch Umsetzen von Methvlquecksilberhydroxyd
mit der erforderlichen Menge Salpetersäure in wäßrigem Medium hergestellte Methylquecksilbernitrat
stellt ein nicht zur Kristallisation neigendes ü1 dar.
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Es wurde gefunden, daß man durch überführung des Methylquecksilbernitrates
in das basische Methylquecksilbernitrat eine Substanz erhält, die ein sehr viel
besseres Kristallisationsvermögen zeigt, an der Luft haltbar ist und weniger flüchtig
ist als das Methylquecksilbernitrat. Dadurch ist die Handhabung dieser neuen Substanz
und ihre Dosierung im Trockenzustand eine praktischere als die des in der Literatur
bekannten Methylquecksilbernitrates. Gleichzeitig ist der prozentuale Quecksilbergehalt
des basischen Nitrates gegenüber dem des stöchiometrisch zusammengesetzten Nitrates
bedeutend erhöht.
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Zur Darstellung der neuen Verbindung geht man erfindungsgemäß so vor,
daß man entweder Methylquecksilberoxyd bzw. -hy droxyd mit weniger als der für die
Bildung von Methylquecksilbernitrat der Formel C H3 . Hg # N O.; berechneten Menge
Salpetersäure oder Methylquecksilbernitrat (C H.3 . Hg # N 03) mit Methylquecksilberhydroxyd
bzw. -oxyd umsetzt. Diese Umsetzung kann man sowohl mit den unverdünnten Komponenten
als auch in Gegenwart von Löse- bzw. Verdünnungsmittel, z. B. Wasser oder Alkohol,
vornehmen.
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Die neue Verbindung kann als Zwischenprodukt, als Desinfektionsmittel
und vor allem als Saatgutbeizmittel Verwendung finden.
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Die Herstellung von basischem nicht zerfließlichem Phenylquecksilbernitrat
ist bekannt.
Da der Methylquecksilbergruppe andere Eigenschaften
anhaften als der Phenylquecksilbergruppe, war die Existenzfähigkeit von basischem
Methylquecksilbernitrat nicht vorauszusehen. Vor allen Dingen war jedoch nicht zu
erwarten, daß das basische Queck-. silbernitrat vor dem Methylquecksilbernitrat
der Formel CH 3 # Hg # N 0, den Vorzug zeigt, an der Luft nicht zerfließlich
zu sein und im Gegensatz zu dem technisch hergestellten C H ; . leg # N O., gut
zii kristallisieren.
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Beispiel t Zu einer Lösung von 23,2 Gewichtsteilen NIethylquecksilberhydroxyd
in 6o Volumteilen Wasser gibt man unter guter Durchmischung bei Zimmertemperatur
so lange 2n-Salpetersäure, bis sich eine deutlich kongosaure Reaktion einstellt.
Bis zu diesem Zeitpunkt werden mir etwa 25 Volumteile einer solchen Säure benötigt,
während die der angewandten Menge Methylquecksilberbase entsprechende und zur Bildung
der Verbindung C H., . H- . N 0.s erforderliche Säuremenge erst in 50 VOlumteilen
einer derartigen Säure enthalten ist. Es bildet sich sofort ein Niederschlag, den
man nach dem Absaugen aus wenig Wasser umkristallisiert und bei 8o bis ioo°, gegebenenfalls
unter vermindertem Druck, trocknet. Die so erhaltene neue Verbindung ist ein schwach
gelbliches gut kristallines Pulver, das sich in Wasser mit saurer Reaktion löst
und im Vergleich mit den meisten bekannten Methylquecksilberverbindungen weit weniger
intensiven Geruch zeigt. Das Quecksilber ist in ihr sehr fest gebunden und kante
erst durch Kochen z. B. mit Königswasser quantitativ in den ionisierten Zustand
übergeführt werden.
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In der neuen Verbindung liegt kein stöchiometrisches Verhältnis von
Methylquecksilbernitrat und Methylquecksilberhydroxyd bzw. -Oxyd vor. Der Quecksilbergehalt
des nach vorstehender Arbeitsweise erhältlichen Produktes ist höher als 8o00, während
rin Methylquecksilbernitrat der Formel C H" . IIg . N O., nur 72,20,o Quecksilber
enthält.
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Beim Erhitzen im Kapillarrohr bleibt die Substanz bis 166'- unverändert,
bei noch höherem Erhitzen beginnt sie sich zu verfärben und dann unter Zersetzung
zu schmelzen. Beispiel 2 Man fügt zu einer Lösung von 27,7 Gewichtsteilen Methylquecksilbernitrat
(CH3.Hg#N03), dargestellt nach S l o t t a , »Journal für praktische Chemie«, N.
F. Band i 2o, Seite 297, in 5o Gewichtsteilen Wasser unter guter Durchinischung
eine Lösung von 25 Gewichtsteilen Methylquecksilberhydroxyd in 6o Gewichtsteilen
Wasser, wobei sich sofort das basische Methylquecksilbernitrat mit denselben Eigenschaften,
wie in Beispiel i beschrieben, abscheidet. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches
erfolgt wie dort beschrieben.
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Beispiel 3 55 Gewichtsteile Methylquecksilbernitrat, dargestellt nach
»Journal für praktische Chemie«, N. F. Band i2o, Seite 297, werden in 5o Gewichtsteile
eines noch nicht gereinigten und darum noch öligen Methylmercurihydroxyds eingetragen.
Die Mischung wird kurze Zeit bei etwa 8o` gut durchgerührt. Manchmal tritt bereits
während dieses Durchtnischens eine Verfestigung ein. Anderenfalls läßt man erkalten
und kristallisiert dann die Masse aus sehr wenig Wasser um. Man er-1liilt ein Produkt
mit gleichen Eigenschaften ivic die nach den Beispielen i und 2 erhältlichen Produkte.
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Die Ausbeute bei den in den Beispielen beschriebenen Verfahren beträgt
etwa 9o0/0 der Theorie.