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Einrichtung zur Aufzeichnung von meßwerten, insbesondere für artilleristische
Zwecke Beim Beschließen beweglicher Ziele ist es zweckmäßig, eine Aufzeichnung der
Meßwette und Schußdaten vorzunehmen, weil daraus einerseits sogleich etwaige Korrekturen
für die Höhen- und Seiteneinstellung der Geschütze zu entnehmen sind und weil anderseits
eine solche Aufzeichnung für eine nachträgliche Kritik des Schießens eine wertvolle
Unterlage bildet. Für eine derartige Einrichtung wird außerdem gefordert, daß sie
möglichst leicht zu bedienen ist und daß ihre Aufzeichnungen übersichtlich angeordnet
sind.
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Um diesen Forderungen in weitgehendstem 'Maße zu genügen, werden gemäß
der Erfindung die Aufzeichnungsorgane teils auf der einen und teils auf der anderen
Seite einer durchsichtigen oder durchscheinenden Registrierfläche angeordnet, derart,
daß die Registrierfläche gleichzeitig von beiden Seiten mit fortlaufenden Aufzeichnungen
versehen werden kann. Dadurch werden gleichzeitig wesentliche Vorteile erreicht.
Außer der Aufzeichnung aller Werte auf einem Streifen und dadurch Nebeneinanderstehen
der zusammengehörigen Werte wird insbesondere geringe Papierbreite und gedrängte
Bauart der Einrichtung ermöglicht.
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Es empfiehlt sich, insbesondere für die Aufzeichnung der Änderungen
von Zielentfernung und Zielrichtung, die beiden Aufzeichnungsorgane, die vorzugsweise
durch gleichartig gebaute Anordnungen eingestellt werden, auf verschiedenen Seiten
der Registrierfläche anzuordnen, so daß beide fortlaufende Kurven aufzeichnen. Für
die übrigen Schußdaten, wie Zielentfernung, Zielrichtung, Markierungen für Aufschlagsbeobachtüngenund
für die Zeit des Abschusses, benutzt man zweckmäßigTypendruckeinrichtungen, die
nebeneinander auf der einen Seite der Registrierfläche angeordnet sind. Besonders
übersichtlich wird eine derartige Anordnung dann, wenn die Typendruckeinrichtungen
ihre Aufzeichnungen zu beiden Seiten des Feldes machen, das von den beiden fortlaufende
Kurven schreibenden Organen beschrieben wird.
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In den Abbildungen sind zwei Ausführungsbeispiele der neuen Einrichtung
dargestellt. Abb.i zeigt schematisch eine erste und Abb. 2 eine zweite Ausführungsform
der Erfindung, während in Abb. 3 ein Teil der Registrierfläche dargestellt ist.
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In Abb. i wird mittels eines Entfernungsmessers i die Entfernung fortlaufend
gemessen und dementsprechend mittels einer Handkurbe12 ein Zeiger 3 gegenüber einer
Skala 4. eingestellt. Durch die Verstellung des Zeigers 3 wird der Geber 5 eines
elektrischen Übertragungssystems verstellt, an den ein Empfänger 6 angeschlossen
ist. Somit zeigt der Zeiger 7 des Empfängers ständig die Entfernung an. Ein eine
Handkurbel 8 bedienender Mann hat nun die Aufgabe, einen Gegenzeiger g ständig mit
dem Zeiger 7 in Deckung zu halten. Der Gegenzeiger g ist auf einer mit Schneckenradverzahnung
versehenen Scheibe io befestigt, die mit einer von der Handkurbel 8 angetriebenen
Schnecke ii in Eingriff steht. Durch die Verstellung der Handkurbel 8
wird
außerdem der Anker einer kleinen als Geber 12 dienenden Dynamomaschine verstellt,
deren Klemmenspannung mittels eines Voltmeters 13 gemessen wird. Derartige Anordnungen
sind an sich bekannt, z. B. zur Fernanzeige von Umdrehungszahlen. Der mit Schreibstift
versehene Zeiger 14 des Meßgerätes 13 zeigt ständig die Geschwindigkeit an, mit
welcher sich die Zielentfernung ändert.
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Eine entsprechende Anordnung ist zur Anzeige der Geschwindigkeit der
Änderungen der Zielrichtung vorgesehen. Der Geber 15 dieser Anordnung ist von gleicher
Bauart wie der vorerwähnte, Geber i2. Er wird beim Einstellen des Entfernungsmessers
i auf das Ziel über ein Getriebe 16 selbsttätig eingestellt. Die von dem Geber 15
erzeugte elektromotorische Kraft wird mittels eines Meßgerätes 17 gemessen. Die
beiden Meßgeräte 13 und 17 können zweckmäßig in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet
sein. Der Zeiger 18 des Meßgerätes 17 dient zur Aufzeichnung der Geschwindigkeit,
mit welcher sich die Zielrichtung ändert. Die beiden Zeiger 14 und 18 greifen auf
verschiedenen Seiten der Registrierfläche ig an, die in der Zeichnung als durchscheinendes
Registrierpapier dargestellt ist. Das Registrierpapier ist in an sich bekannter
Weise über Rollen 2o geführt, die mittels eines Uhrwerkes angetrieben werden. Zwischen
den beiden Rollen 2o ist eine Glasplatte 21 angeordnet, die eine Lücke 22 aufweist,
durch welche der Schreibstift des Zeigers 18 hindurchgreift.
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Nach Abb. 2 kann man die Anordnung auch so treffen, daß die Gebergeräte
12 und 15, welche die Registriergeräte 13, 17 einstellen, unmittelbar mit dem Entfernungsmesser
verbunden sind. Das Gerät Z2 wird dabei mittels der Handkurbel 8, die außerdem zurEinstellung
dergemessenen Entfernung an der Teilung 25 dient, entsprechend den zeitlichen Änderungen
der Entfernung verstellt, während der Anker des Gerätes 15 auf der vertikalen Drehachse
26 des Entfernungsmessers befestigt ist. Die Ausbildung und Anordnung der übrigen
Teile ist die gleiche wie in Abb. i.
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Auf der Registrierfläche ig werden von den beiden Schreiborganen 14
und, =8 zwei fortlaufende Kurven 23 und 24 (Abb. 3) aufgezeichnet, von denen die
von dem Zeiger 18 herrührende auf der Zeichnung gestrichelt gezeichnet ist. Es empfiehlt
sich, für die Aufzeichnung der übrigen Schußdatentypendruckeinrichtungen zu verwenden,
die ihre Markierungen von Zeit zu Zeit machen. Die einzelnen, Typendruckeinrichtungen
werden dabei zweckmäßig zu beiden Seiten der beiden Schreiborgane 14 und 18 angeordnet.
In Abb. 3 sind derartige Markierungen beispielsweise für die Entfernung E in Hektometern,
für die Zeit und für den Seitenwinkel dargestellt, während die einzelnen Typendruckeinrichtungen
nicht dargestellt sind. Aus dem Gesamtbild des Registrierstreifens können dann einerseits
etwaige Korrekturen für das Schießen entnommen werden, oder die Aufzeichnungen können
für die spätere Kritik des Schießens aus-.gewertet werden. Man kann die Aufzeichnungen
auch dazu benutzen, um irgendwelche andere Größen, z. B. den Kurs des Zieles, zu
rekonstruieren.
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Die neue Einrichtung ist nicht nur für artilleiistische Zwecke anwendbar,
sondern sie kann auch für beliebige andere Zwecke sinngemäß benutzt werden. Beispielsweise
können die beiden Schreiborgane 14 und 18 die Wirk- und Blindleistung von Kraftanlagen
oder die Dampf-und Luftmenge bei Dampfkesselanlagen aufzeichnen. In allen Fällen
erhält man durch die Anordnung der Aufzeichnungsorgane zu beiden Seiten der Registrierfläche
eine gedrängte Anordnung und ein übersichtliches Bild über den Verlauf der aufgezeichneten
Größen.