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Feuerleitungsanlage fär Schiffsgeschütze. nie Erfindung bezieht sich
auf Feuerleitungsanlagen für Schiffsgeschütze, die mit solchen Einrichtungen zum
elektrischen Fernabfeuern versehen sind, daß man die Geschütze nicht nur in der
Ruhelage des Schiffes, sondern auch dann abfeuern kann, wenn das Schiff stark schlingert.
Zu diesem Zweck besitzen diese bekannten Feuerleitungsanlagen eine Einrichtung,
die es ermöglicht, den Abfeuerstromkreis in einem Zeitpunkte zu schließen, der um
einen dem ermittelten Abfeuerverzuge entsprechenden Zeitbetrag vor dem Augenblicke
des Durchgangs des schlingernden Schiffes durch seine Horizontallage liegt.
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Die Erfindung bezweckt, Feuerleitungsanlagen der erwähnten Art dadurch
zu vervollkommnen, daß man sie mit einer Vorrichtung zum Messen und Anzeigen der
Schlingerwinkelgeschwindigkeit des Schiffes versieht, so daß der dem erwähnten Zeitbetrage
entsprechende Verzündungswinkel den Veränderungen der Schlingerwinkelgeschwindigkeit
dauernd angepaßt werden kann. Die Einrichtung zum Fernabfeuern kann also stets genau
in dem Zeitpunkte eingeschaltet wer-den, der um den Betrag der für die augenblickliche
Schlingerwinkelgeschwindigkeit geltenden Vorzündung vor dem Zeitpunkte liegt, in
welchem das Geschoß das Geschützrohr verlassen soll. Ein weiterer Vorteil der Erfindung
liegt darin, daß dieser Zeitpunkt unabhängig davon ist, ob das Schiff aufwärts oder
abwärts schlingert, so daß in beiden Schlingerrichtungen beim Durchgang des Schiffes
durch die Horizontallage abgefeuert und hierdurch eine bedeutende Erhöhung der Feuergeschwindigkeit
erzielt werden kann.
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Auf der Zeichnung ist in der Abb. i: ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
und in Abb. :2 eine Abänderung einer Einzelheit schematisch dargestellt.
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Es soll zunächst das in der Abb. i dargestellte Ausführungsbeispiel
erläutert werden. Die in,derAbb. i dargestellteFeuerleitungsanlaige besteht in der
Hauptsache aus drei räumlich getrennten Einrichtungen, die durch elektrische Leitungen
verbunden sind und sich i n der Abbildung bei I, III und I-V finden. Bei II ist
eine teil-weise nach der Linie :2-2 geschnittene Seitenansicht des oberen Teiles
der Albb. i I dargestellt. Die zum Messen und Fernübertragen
der
Schlingerwinkelgeschwindigkeit bestimmte Einrichtung (Abb. i bei I und II) besteht
aus einem feststehenden Gestell A,
einem mittels eines pivotartigen Zapfens
al in diesem Gestell um eine bei der Ruhelage des Schiffes lotrechte Gestellachse
drehbaren Teil a2 und dem einen Abfeuerkreisel enthaltenden Kreiselgehäuse
d, das am Teil a2 um eine bei der erwähnten Lage des Schiffes wagerechte
Achse schwingbar ist. Das Kreiselgehäuse a3 besitzt im wesentlichen kugelförmige
Gestalt. An seiner Unterseite ist es mit einem Zahnkranz. d versehen, der
mit einer im drehbaren Teil a' gelagerten Schnecke a5 im Eingriff steht. Die Schnecke
a' erhält ihren Antrieb von einem Motor Aß, Ader ebenfalls
an dem drehbaren Teil a2 angeordnet ist. ilum Drehen des Teiles d um die
Achse des Zapfens & dient eine mit einem Handrad bl versehene Antriebswelle
B., die an einem feststehenden Teil in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise
gelagert und mit dem Teil a2 durch ein Kegelrädergetriebe b2 0 und ein Schneckengetriebe
a' as zwangläufig verbunden ist. Zum Ablesen der -dem Teil & erteilten
Seitenrichtung dient eine auf der Antriebswelle B aufgekeilte Trommel b3 nebst der
zugehörig ,en Ablesemarke bl. In dem Kreiselgehäuse & sind zwei am Kreiselrahmen
a#O sitzende und mit ihren Achsen zusammenfallende Wellen alI drehbar gelagert.
Die Wellen all- treten auf beiden Seiten durch das Kreiselgehäuse d' hindurch und
tragen auf ihren aus dem Gehäuse herausragenden Enden zwei Fernrohre al-' und d3,
deren Visierlinien einander parallel sind. Das eine, all, dieser Fernrohre ist dazu
bestimmt, den Horizont im Auge zu behalten, während das andere, d',
als eigentliches
Zielfernrohr dient. Der in dem Kreiselrahmen &II angeordnete, um eine bei der
Ruhelage des Schiffes lotrechte Achse drehbare Kreisel a` ist von an sich bekannter
Bauart. Zu seinem Antriebe dient ein besonderer (nicht dargestellter) Elektromotor.
Das Kreiselgehäuse & besitzt nach der Seite des Fernrohrs all hin eine
Erweiterung ä5, von der eine kleine, aus Magnetfeld ä'6 und .Anker &i bestehendeDynamomaschine
und ein gleichfalls aus Magnetfeld a4111 und Anker ä" bestehender Geber einer Vorrichtung
zur Fernübertragung von Winkelstellungen eingeschlossen sind. Sowohl der Anker JI
als auch der Anker du sind auf die Fernrohrwelle a'11 aufgekeilt. Bei einer
Relativbewegung der mit dem Kreiselgehäuse a3 starr verbundenen Erweiterung e' gegenüber
der Achse der Welle d' findet daher eine gleich große Verdrehung sowohl zwischen
dem Dy-
namoanker d7 und dem Magnetfeld &Iß als auch zwischen dem Geberanker
&9 und dessen Magnetf eld &I statt. Auf der Welle d- befinden
sich noch zwei Schleifringe all, die mit den Enden der Wicklung des Dynamoankers
JI in Verbindung stehen. Auf den Schleifringen a?0 liegen Bürsten all- auf,
die dazu bestimmt sind, den im Anker d17 induzierten Strom abzunehmen. Bei konstanter
Stärke des Magnetfeldes all ist die Spannung zwischen den beiden Schleifringen a
20 direkt proportional der Winkelgeschwindigkeit des Ankers d-# gegenüber dem Magnetfeld
all und damit auch der Winkelgeschwindigkeit, mit der sich das Kreiselgebäuse
& gegenüber dem Kreiselrahmen all' verdreht. Da aber die zuletzt erwähnte
Winkelgeschwindigkeit mit der Schlingerwinkelgeschwindigkeit des Schiffes übereinstimmt,
so ist die. an den Schleifbürstendl- herrschen-de Spannung unmittelbar ein Maß für
die Schlingerwinkelgeschwindigwkeit des Schiffes. A-n 4er Innenwand ides Kreiselgehäuses
a3, ist eine in einem später beschriebenen Abfeuerstromkreis liegende Kontaktzunge
a22 angeordnet, mit der eine andere Kontaktzunge, ds, zusammen arbeiten kann, die
am Kreiselrahmen all angeordnet ist und ebenfalls in dem erwähnten Abfeuerstromkreis
liegt. Durch Verdrehen des Kreiselgehäuses as gegenüber dem Kreiselrahmen alI kann
daher der Winkel, den die beiden Kontaktzungen miteinander bilden, und damit der
Augenblick, in welchem der Abfeuerstromkreis geschlossen wird, eingestellt werden.
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Mit der zum Einstellen der Seitenrichtung bestimmten Antriebswelle
B ist noch eine Einrichtung zur Fernübertragung des Seitenrichtwinkels. verbunden,
die in bekannter Weise für Grob- und Feineinstellung eingerichtet ist. Diese Einrichtung
besteht im wesentlichen aus zwei innerhalb entsprechender Magnetfelder CI und D"
drehbaren Ankern C und D, die mit der Antriebswelle B durch ein Schneckengetriebe
b' , dz und ein Kegelrädergetriebe b5 cl derart zwangläufig
verbunden sind, daß dem ganzen Einstellbereiche der Trommel b 3 eine einzige
Umdrehung des Ankers D und viele Umdrehungen des Ankers C entsprechen.
Die Magnetfelder Ct und DI- sind um die Achsender Anker C
und D drehbar.
Zum Einstellen dieser Magnetfelder dient eine mit einem Handrädchen el versehene
Welle E, die mit Aden Magnetfeldern C:1 und DI- durch ein Schneckengetriebe
e2 d' und ein Stirnrädergetriebe e- &
zwangläufig verbunden
ist. Die Übersetzungsverhältnisse der Getriebe e' d' und el cl sind so gewählt,
daß dasVerhältnis der Drehgeschwindigkeit des Magnetfeldes DI- zu derjenigen ides
Magnetfeldes C- dasselbe ist wie das Verhältnis der Drehgeschwindigkeiten
der Anker D
unid G. Zum Ablesen der den Magnetfeldern erteilten Winkelstellung
dient eine auf der Welle E aufgekeilte Ablesetrommel el nebst
der
zugehörigen Ablesemarke e5. Die zuletzt beschriebene Einrichtung dient dazu, die
am Grobgeber D DI- und am Feingeber G Cl eingestellt-en Seitenrichtwinkel
zu verbessern, ohne den Teil a2 und damit idas Kreiselgehäuse a3 um dessen lotrechte
Achse drehen, d. h. also ohne das Zielfernrohr all aus der Zielrichtung bringen
zu müssen. -
Die am Kommandostande aufgestellte Einrichtung (Abb. i bei III)
enthält zunächst einen Geber zur Fernübertragung des Höhenrichtwinkels auf das zu
richtende Geschütz. Der Geberanker dieses Gebers ist durch ein-en mit Lamellen belegten,
um eine Welle F lose drehbaren Zylinder Fl gebildet, dessen Lamellen mit den einzelnen
Stufen eines von einer Gleichstromquelle gespeisten Widerstandes F' leitend verbunden
sind. Auf der Mantelfläche des Geberankers F' liegen drei um je i2o' versetzte
Bürsten f3 auf, die durchLeitungen fl mit einem beim Geschütz (Abb. i) aufgestellten
Empfängermotor G verbunden sind. Der Anker dieses Motors ist in der bei IV
ersichtlichen Weise mit dem Zahnbogender Höhenrichtnaaschine zwangläufig verbunden.
Diese Einrichtung ermöglicht es, durch Drehen des Geberankers F' dem Geschützrohr
H die der Zielentfernung entsprechende Erhöhung zu geben. Zum Drehen des Ankers
F- dient eine mit einem Handrade il versehene Antriebswelle J, die
mit dem Anker F- durch ein Kegelrädergetriebe i2 f5 f' in der bei
III ersichtlichen Weise zwangläufig verbunden ist. Die dem Anker F' und damit dem
Geschützrohr H erteilte Einstellung der Erhöhung kann an einer auf die Welle
J aufgekeilten Entfernungstrommel is und der zugehörigen Ablesemarke i-'
abgelesen werden.
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Die Gebereinrichtung enthält ferner einen Geber zur Ferneinstellung
des Gehäuses a:' und damit der Kontaktzunge all des Abfeuerkreisels auf den der
Schlingerwinkelgeschwindigkeit entsprechenden Vorzündungswinkel. Dieser Geber besteht,
ähnlich wie der eben beschriebene, aus einem über Widerstände mit Gleichstrom gespeisten
Anker K, von dem mittels dreier um je i:2o' versetzter Schleifbürsten kl
Mehrphasenstrom abgenommen werden kann. Von den Schleifbürsten kl führen Verbindungsleitungen
kl zum EmpfängerniotorAg, der zum Drehen des Kreiselgehäusesal um seine bei -der
Ruhelage des Schiffes wagerechte Achse dient. Seinen Antrieb erhält der Geberanker
K von einem HandradeM aus über mehrere Zwischengetriebe, deren nähere Anordnung
und Zwecke weiter unten erläutert werden. Mit der Welle m' dieses Handrades ist
noch eine TeilscheibeN mittels eines SchneckengetriebesmIn' zwangläufig verbunden.
Die TeilscheibeN trägt eine Markeit2, die dazu bestimmt ist, als sog. Folgemarke
dauernd-in Gbereinstimmung mit einem gegenüber der Teilscheibe N frei drehbaren
Zeiger NI- gehalten zu wer-den. Dieser ZeigerN1 bildet einen Teil der Anzeigevorrichtung
für die Schlingerwinkelgeschwindigkeit des Schiffes. Zu diesem Zwecke ist er an
einer Drehspult nl befestigt, die durch Verbindungsleitungen &4 mit den in der
Erweiterung al5 des Kreiselgehätises a3 untergebrachten Schleifbürsten all in leitender
Verbindung steht. Der Ausschlag des Zeigers NI im einen oder anderen Sinne ist daher
ein Maß für die Geschwindigkeit der Relat.'vbewegtingen zwischen dem Anker al" und
dem Magnetfelde a'111 der im Kreiselgeliäuse angeordneten Dynamomaschine und damit
auch für die Schlingerwinkelgeschwindigkeit des Schiffes.
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Der Zeiger NI und die zugehörige Marke n' bilden gleichzeitig
zwei Kontakte des schon erwähnten Abfeuerstromkreises, der außerdem eine Leitung
m5, eine Batterie NO, einen doppelpoligen Ausschalter NT, eine die
Wicklung n' eines Abfeuermagneten enthaltende Leitung ns so-wie die an Leitungen
all angeschlossenen Kontaktzungen all und all enthält. Die Anordnung ist so getroffen,
daß der die Kontaktzungen all und all enthaltende Abfeuerstromkreis bei Übereinstimmung
der Winkelstellung des Zeigers N-t und der Marke n' nach dem Einschalten des Schalters
N7 geschlossen wird, sobald sich die Kontaktzungen all und all berühren.
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Die mit dem Handrade M ausgestattete Antriebswellentl- der Scheibe
N trägt an ihrem freien Ende eine keibungsscheibe W, mit der eine
zweite Scheibe pl- zusammen arbeitet, die an dem einen Ende einer verschiebbaren
und drehbaren Welle P angeordnet ist. Auf die Welle P ist ein Stirnrad
p2 von solcher Breite aufgekeilt, daß es bei allen Stellungen der Welle P
mit einem auf einer Zwischenwelle pl aufgekeilten Stirnrad p' zusammen arbeiten
kann. Die Zwischenwelle p3 trägt außerdem noch ein Kegelrad p', das mit einem
auf einer Welle k3 sitzenden Kegelrad kl in Eingriff steht. Die Welle kl
trägt an ihrem rechtwinklig abgebogenen Ende ein lose drehbares Kegelrad
k5, das bei einer Drehung der Welle kl umläuft und dabei mit einem auf die
Welle des Geberankers K aufgekeilten Kegelrade k' zusammen arbeitet. Zur
Verschiebung der Welle P und damit der Reibungsscheibe pl in bezug auf die Reibungsscheibe
ms dient eine mit der Welle P durch eine Kupplung verbundene Zahnstange
p0, mit der ein mit einer Antriebskurbel pl versehenes Ritzel p' in Eingriff
steht. Die Verschiebbarkeit der Welle P ermöglicht es, das Übersetzungsverhältnis
des zum Antrieb des Gebers K und damit zur Verstellung der Kontaktzungen all, all
bestimmten
Getriebes zu ändern. Diese Ei ' nrichtung wird
benutzt, wenn es sich darum handelt, die der Schlingerwinkelgeschwindigkeit entsprechende
Vorzündung einer Veiänderniig der Anfangsgeschwindigkeit der Geschosse oder der
Trägheit des Abfeuermagneten entsprechend zu ändern. Schließlich befindet sich am
Kommandostande noch eine Einrichtung, die gestattet, bei dauernder Schieflage des
Schiffes, d. h. wenn das Schiff nicht durch die Horizontallage durchsälingert,
das Abfeuern beim Durchgange durch eine mittlere Schieflage zu ermöglichen, die
von der Horizontallage um einen gewissen Betrag, den sog. Krängungswinkel, verschieden
ist. Zu diesem Zwecke ist zunächst ein Schlingerwinkelanzeiger vorgesehen, der so
angeordnet ist, daß er von dem das Handrad il für die Höheneinstellung des Geschützes
bedienenden Manne bequem beobachtet werden kann. Der Schlingerwinkelanzeiger besteht
aus einem Empfängeranker ql, mit dem ein Zeiger Q, der sich über einer feststehenden
Teilscheibe Q2 drehen kann, fest verbunden ist. Eine auf der Teilscheibe
Q2 angebrachte Nullmarke q1 zeigt an, ob ein Durchschlingern des Schiffes
durch die Horizontallage stattfindet oder nicht. Durch VerLindungsleitungen q4 steht
der Empfängeranker q1 mit dem Magnetfeld d11 des am Abfeuerkreisel angeordneten
Gebers derart in Verbindun- daß der Zeiger Q die vom Magnetfeld ail gemachten
Schlingerbewegungen winkelgetreu wiedergibt. In der Nähe des Schlingerwinkelanzeigers
Q Q' befindet sich eine mit Handrad r' versehene Welle R, auf der
ein Stirnrad r2 sitzt. Dieses steht einerseits mit einem Stirnrad f7, anderseits
mit einem Stirnrad k-, in Eingriff. Das Stirnrad f7 sitzt auf der
Welle F, deren eines Ende einen rechtwinklig abgebogenen Arm besitzt, der das Unilaufrad
f5 trägt. Das Stirnrad k" ist durch eine Hohlwelle kl mit dem Kegelrad
k9 verbunden, mit dein das Umlaufrad kl in Eingriff steht. Das Umlaufrad
k5, das auf einem rechtwinklig abgebogenen Arme der durch die Hohlwelle k'
hindurchgeführten und an ihrem Ende das bereits erwähnte Kegelrad k5 tragenden
Welle k` sitzt, steht anderseits mit dem Kegelrade k' in Eingriff, auf dessen
Welle der CTeberanker,K aufgekeilt ist. Die Anordnung ist also so getroffen, daß
eine Verdrehung des Handrades r11 über die Kegelräder fl f' und k' kl die Drehgeschwindigkeit
der Geberanker F' und K im gleichen Sinne Leeiilfltißt# Dadurch ist es möglich,
sowohl auf den Anker F' als auf den Anker K eine zusätzliche, dem Ausschlage des
Zeigers Q
entsprechende Verdrehung zu übertragen, unabhängig davon, ab die
Handräder M und il gerade bewegt werden oder nicht.
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Am Geschütze (Abb,. i bei IV) befindet sich außer dein Höherlrichtmotor
G und dem Abfeuerinagneten n9 eine Empfängereinrichtung für Grob- und Feineinstellung
der Seitenrichtung. Der als Trommel ausgebildete Grobempfänger S ist durch
Leitungen s' mit deir am Abfeuerkreisel angeordneten Geberfeld D', der in gleicher
Weise ausgebildete Feinempf änger S2 durch Leitungen s3 mit Odem Geberfeld
Cl derart verbunden, daß beide die Relativbewegungen zwischen den Ankern
C und iJ und,den zugehörigen Magnetfeldern Cl und D' winkelgetreu wiedergeben.
Zur Ablesung ihrer Einstellung dient je eine auf dem Trommeluinfange angeordnete
(nicht dargestellte) Winkelteilung und je eine feststehende Ablesernarke.
In unmittelbarer Nähe der Empfängeranzeigevorrichtungen befinden sich zwei den Trommeln
S und S' genau gleiche Trommeln S4 und S', die ebenfalls mit je einer
den erwähnten Winkelteilungen genau gleichen (ebenfalls nicht dargestellten) Winkeltellung
ausgestattet und mit dem zum Einstellen der Seitenrichtung des Geschützes bestimmten
Zahnrad F zwangläufig verbunden sind.
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Bei der Beschreibung der Wirkungsweise soll von der aus der Zeichnung
ersichtlichen Stellung derTeile ausgegangen werden; außerdem sei angenommen, daß
das Schiff vorderhand eine wagerechte Schwimmlage einnimmt. Zunächst wird der drehbare
Teil al und damit das Kreiselgehäuse a3 durch das Drehen des Handrades bl- so um
die Achse des Zapfens ä1 gedreht, daß das Fernrohr al' auf das Ziel gerichtet'ist.
An der Drehungdes Handrades b' nehmen die Trommeln S und S' (bei IV)
durch Vermittlung des zum Ferneinstellen der Seitenrichtung dienenden Getriebes
B bl c' bl d' C D Cl- D:1 s' s' in der Weise teil, daß sie
sich um denselben Winkel drehen wie das Kreiselgehäuse a3, so daß dem Geschütze
die Seitenrichtung auf das Ziel erteilt werden kann. Eine z. B. der Seitenabweichung
der Geschosse oder dem Stellungsunterschiede zwischen Geschütz und Kreisel entsprechende
Verbesserung der Seitenrichtung kann durch eine Drehung des Griff rädchens el, welche
eine Verstellung der Geberfelder Cl und D' -bewirkt, eingestellt werden, ohne daß
dabei das Fernrohr a13 die Richtung auf das Ziel verliert. Gleichzeitig wird das
Handrad il (bei III) so lange gedreht, bis das mit diesem durch das Getriebe
1 i# t-, f6 F' f3 f4 G verbundene G#eschützrohr
H die der Zielentfernung entsprechende Erhöhung erhalten hat. Sobald das Geschützrohr
auf diese Weise der Höhe und Seite nach auf das Ziel eingerichtet ist, kann es durch
Schließen des Schalters N7 bei ruhig liegendem Schiff e j ederzeit
abgefeuert werden.
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Soll alyer das auf die angegebene Weise der Höhe und Seite nach- auf
das Ziel eingerichtete Geschütz bei Schlingerbewegungen des Schiffes
während
des Durchschlingerns durch seine wagerechte Lage abgefeuert werden, so muß der Abfeuerstromkreis,
gleichgültig, ob die Schlingerbewegung des Schiffes aufwäfts oder abwärts
gerichtet ist, in einem Augenblicke geschlossen werden, der um einen bestimmten
Zeitbetrag vor dem Augenblicke liegt, in dem das Schiff die wagerechte Schwimmlage
gerade erreicht. Dieser Zeitbetrag ist dem Produkte aus dem Abfeuerungsverzuge
(d. b. der Zeit, die von dem Augenblicke des Stromschlusses im Abfeuerstromkreise
bis zu dem Augenblick verstreicht, in dem das Geschoß die Rohrmündung verläßt) und
der Schlingerwinkelgeschwindigkeit direkt proportional. Da der Abfeuerungsverzuk
im wesentlichen von der Stärke der Treibladung und der Trägheit des Abfeuerungsmagneten
abhängig ist, kann er im allgemeinen als eine konstante Größe betrachtet werden,
und es ergibt sich daher, daß der erwähnte Zeitbetrag der sich fortwährend ändernden
Schlingerwinkelgeschwindigkeit direkt proportional ist.
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Dem Vorstehenden entsprechend wird bei schlingerndem Schiffe zunächst
durch Drehen der Kurbel PII die Reibungsscheibe pl so eingestellt, daß das Übersetzungsverhältnis
des durch die Scheiben m# pl gebildeten Wechselgetriebes dem Abfeuerungsverzuge
genau entspricht. Hierauf wird durch Drehen des HandradesM die TeilscheibeN dauernd
so verstellt, daß die Marken' ständig auf den Zeiger NII einspielt. An der Drehung
der Antriebswelle m:' nimmt durch Vermittlung des Getriebes m8 pl. p p2 p4
p3 pr, k4 k3 ku k6 K kl k2 ' A' das Gehäuse a'
und damit die an diesem starr angeordnete Kontaktzunge a12 in der Weise teil, daß
sie sich bei aufwärts gerichteter Schlingerbewegung abwärts bewegt, und umgekehrt.
Da bei der erwähnten Drehung der Welle in'- ihr Drehwin-kel ständig der Scblingerwinkelgeschwindigkeit
proportional ist und das Wechselgetriebemlpl den Abfeuerverzug genau berücksichtigt,
so folgt, daß der Drehwinkel des Gebers K und damit auch der Kontaktzunge a22 ständig
dem Produkte aus Abfeuerverzug und Schlingerwinkelgeschwindigkeit proportional ist.
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Die dem Zeiger N durch die zuletzt erwähnte Verstellung des
Gehäuses a3 erteilte zusätzliche Verdrehung ist im allgemeinen so klein, daß ihre
Vernachlässigung erlaubt ist. Sie kann aber auch vollständig dadurch beseitigt werden,
daß man z. B. das Magnetfeld &G an einem an der Einstellbewegung der
Kontaktzunge a22 nicht teilnehmen-den Teile, z. B. an einem mit dem Schiffsdeck
starr verbundenen Gestell, anordnet. Durch.;das Einspielen der Marke U2 auf den
Zeiger NI wird gleichzeitig zwischen diesen Teilen ein elektrischer Kontakt hergestellt,
so daß der von der Batterie NO gespeiste Abfeuerstromkreis an dieser Stelle
geschlossen ist. Schaltet man nunmehr bei der Umkehr der Schlingerbewegung den Schalter
NT ein, so wird der Abfeuerstromkreis im weiteren Verlaufe der Schlingerbewegung
durch die Berührung der Kontaktzungen a22 und &3 in dem Augenblicke geschlossen,
der dem der Kontaktzunge a22 vorn Antriebsorgane M aus erteilten Vorzündung#winkel,
gerade entspricht. Das Geschoß verläßt daher die Rohrmündung in dem Augenblicke,
in dem das Schiff die wagerechte Schwimmlage gerade erreicht.
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Sollte, wie es häufig der Fall ist, beim Schlingern des Schiffes die
wagerechte Schwimmlage des Schiffes nicht durchschritten werden, sondern die Schlingerbewe,-ung
um eine Ruhelage vor sich gehen, die um einen Krängungswinkel _IL a von der Horizontallage
abweicht, so muß dieser Schieflage des Schiffes sowohl an der Fernübertragungs-Einrichtung
für den Erhöhungswinkel als auch am Abfeuerkreisel Rechnung getragen werden. Zu
diesem Z-wecke wird das am Kommandostande befindliche Handrad r' so lange gedreht,
bis einmal das Geschützrohr durch Vermittlung des Getriebes R r2 f7F fl
f6 F' fl fl G eine Erhöhung erhalten hat, die
gleich dem der Zielentfernung entsprechenden Erhöhungswinkel plus (minus) dem Krängungswinkel
a des Schiffes ist, und bis außerdem das Gehäuse a3 durch Vermittlung des Getriebes
R r' kl 0 k'
kli kII K k" k2 All eine solche Drehung
erfahren hat, die den Zeiger Q des Schlingerwin:kel-Anzeigers ebenfalls um
den Winkel in bezug auf eine wagerechte Ebene dreht. Wird nun durch richtiges Folgen
zwischen Zeiger n' und Marke N:1 mittels des Handrades M dauernd der der gerade
vorhandenen Schlingerwinkelgeschwindigkeit entsprechende Vorzündewinkel am Abfeuerkreisel
eingestellt, so muß das Geschoß im Augenblicke des Durchgangs durch die Ruhelage
des Schiffes die Rohrmündung verlassen, also in dem Augenblicke, in dern das Rohr
um den der Zielentfernung entsprechenden Erhöhungswinkel -:L dem Krängungswinkel
a gegenüber dem Schiffsdeck, d. h. um den Erhöhungswinkel gegenüber der Horizontalebene,
geneigt ist.
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Die Abhängigkeit des Vorzündewinkels sowohl von der Größe des ,#,bfeuerungsverzuges
als auch von der veränderlichen Schlingerwinkelgeschwindigkeit kann auch auf etwas
anderem Wege erreicht werden als mittels eines durch einstellbare Reibungsscheiben
gebildeten W-echselgetriebes. Schaltet man nämlich nach Abb.:2 in die von den Schleifbürsten
a21, am Kreisel ausgehende Leitung a2- nicht unmittelbar dieDrehspuledes Geschwindigkeitszeigers,
sondern hintereinander einen festen Vorschaltwiderstand a29 und einen regelbaren
Widerstand
dli, dessen Größe je nach Stellung eines Kontakthebels
a27 dem einzustellenden Abfeuerungsverzuge entsprechend verändert werden kann, und
schließt die Drehspule d' im Nebenschlusse einerseits an das eine Ende des
regelbaren Widerstandes a2" anderseits an den Drehpunkt des Kontakthebelsd7 an,
so gibt der (nicht dargestellte) Zeiger nicht mehr die Werte der Schlingerwinkelgeschwindigkeit,
sondern unmtitelbar diejenigen des Produktes aus der Schlingerwinkelgeschwindigkeit
und dem Abfeuerungsverzuge an. Diesem Produkt muß aber, wie oben gezeigt wurde,
der am Abfeuerkreisel einzustellende Vorzündewinkel proportional sein. Es genügt
daher (vgl. auch Abb. i'bei III), das Handrad M so zu drehen, daß die Marke n# dauernd
mit dem Zeiger NI in Deckung bleibt. Durch die Welle iiii, die man sich in ihrer
Verlängerung in unmittelbarer Verbindung mit der Welle ks zu denken hat, wird dann
stets diejenige Drehung auf den Geberanker K übertragen, die zur FerneinsteUung
des richtigen, dem erwähnten Produkte proportionalen Vorzündewinkels erforderlich
ist.
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Natürlich können von einem Kommandostande ans statt eines Geschützes
auch mehrere Geschütze gleichzeitig abgefeuert werden, und zwar bedarf es hierzu
nur eines einzigen Abfeuerkreisels, während für die Höhenrichtung nach Bedarf ein
oder mehrere Geber verwendet werden können.