DE367384C - Einrichtung zum Richten von Luftfahrzeugen - Google Patents

Einrichtung zum Richten von Luftfahrzeugen

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DE367384C
DE367384C DEL47764D DEL0047764D DE367384C DE 367384 C DE367384 C DE 367384C DE L47764 D DEL47764 D DE L47764D DE L0047764 D DEL0047764 D DE L0047764D DE 367384 C DE367384 C DE 367384C
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compass
drift
aircraft
telescope
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Expired
Application number
DEL47764D
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LUDWIG LUER
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LUDWIG LUER
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Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C17/00Compasses; Devices for ascertaining true or magnetic north for navigation or surveying purposes

Description

  • Einrichtung zum Richten von Luftfahrzeugen. Die Erfindung soll eine Einrichtung schaffen, mit deren Hilfe es möglich ist, die Ab- triff eines Luftfahrzeuges von seiner Bahn durch entsprechende Verstellung der Meridianlinie derart auszugleichen, daß das Fahrzeug seine Richtung auf das Ziel stets beibehält. Diese Absicht wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, d_.ß die zum Luftfahrzeug drehbar angeordnete Gradeinteilung des Kompassec lediglich mit einer die Abtrift durch Beobachtung der Erde erkennbar machenden Einrichtung derart verbunden ist, daß- die Drehung der die Abtrift erkennbar machenden Einrichtung zwangläufig auch die Drehung der Gradeinteilung des Kompasses zur Folge hat.
  • Es ist bereits eine Einrichtung bekannt, bei der eine durch Beobachtung der Erde die Abtrift erkennbar machende Einrichtung mit einer drehbaren Gradeinteilung des Kompasses verbunden ist. Hierbei wird aber nicht die Drehung der die Abtrift erkennbar machenden Einrichtung selbst zur Steuerung benutzt, sondern der Steuerungswinkel mit Hilfe einer besonderen Parallellinienscheibe und einer schneidenden Tangente festgestellt. Demgegenüber wird gemäß der vorliegenden Erfindung die Drehung der die Abtrift erkennbar machenden Einrichtung selbst ohne weitere Hilfseinrichtungen zur Steuerung des Luftfahrzeuges benutzt.
  • Die Drehung der die Abtrift erkennbar machenden Einrichtung kann gemäß der Erfindung durch Zwischenglieder auch vom Beobachtersitz zum Führersitz übertragen werden.
  • Gleichzeitig kann eine durch Beobachtung der Erde die Geschwindigkeit des Flugzeuges angebende Vorrichtung gemäß der Erfindung vorgesehen werden, die zweckmäßig darin besteht, daß in dem durch Anordnung eines geeigneten Strichrasters die Abtrift erkennbar machenden Fernrohr zwei gegeneinander bewegliche Blenden vorgesehen sind, welch letzteren in einfacher Weise eine jeder Höhe des Fahrzeuges entsprechende Einstellung des gleichen Geländeabschnittes im Fernrohr ermöglichen.
  • In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
  • Bewegt sich das Flugzeug von A nach B, und ist der Kornpaßkurs der Karte entnommen und die Deviation und Deklination berücksichtigt, so fällt (einwandfreien Bau des Flugzeuges vorausgesetzt, so daß dieses nicht schiebt) bei Windstille Mittellinie des Flugzeuges, o-i8o'-Linie des Kompaßgehäuses und Kurslinie praktisch zusammen (Abb, i). Bei Wind aus irgendeiner Seitenrichtung wird das Flugzeug sich bei genauem Steuern des Kompaßkurses parallel zu sich selber verschieben und auf der Linie A-C fortbewegen (Abb. 2):' Um dies zu vermeiden, muß beim Kurs die Abtrift berücksichtigt werden, d. h. der Flugzeugführer muß um gewisse Grade gegensteuern, damit das Flugzeug sich wieder auf der Linie A-B bewegt.
  • Die Kiellinie des Flugzeuges bzw. die Mittellinie des Kompaßgehäuses bilden somit beim Gegensteuern mit der Kurslinie einen Winkel, den Vorhaltewinkel u (Abb. 3).
  • Denkt man sich den Kompaß um die vertikale Achse drehbar angeordnet, so zeigt, solange sich das Flugzeug auf der Kurslinie A-B befindet, welche Stellung es auch haben mag, beim Einspielen von Kompaßnadel und Kurszeiger die o-i8o'-Linie des Kompaßgehäuses auf das Ziel.
  • Ist also die Möglichkeit vorhanden, festzustellen, ob das Flugzeug sich auf der Kurslinie bewegt oder ob es von derselben abgetrieben wird, so weiß man, daß, wenn dieses Abtreiben nicht stattfindet, das Flugzeug ans Ziel gelangt. Der Grundgedanke des Verfahrens ist nun der, das Flugzeug so lange um den (im Raum sich stets parallel bleibenden) Kompaß zu drehen, bis kein seitliches Abtreiben von der Kurslinie mehr stattfindet.
  • Die Vorrichtung, welche dies ermöglicht, sieht etwa folgendermaßen aus Die Gradeinteilung des Kompaßkessels bzw. der Kompaßkessel selbst ist drehbar angeordnet und vermittels einer Zahnstange (Kette, Bowdenzug, Gestänge oder ähnliches) mit einem gleichfalls drehbaren kardanisch oder kugelig gelagerten Fernrohr verbunden, das den senkrechten Ausblick auf die Erde gestattet. Das Fernrohr (bei einfacherer Ausführung eine durchsichtige Zelluloidplatte) enthält eine aus parallelen Strichen bestehende Strichplatte (eine Einrichtung, die bereits bekannt und für die Erfindung nicht von Bedeutung ist). Die Kuppelung von Kompaßeinteilung und Fernrohr ist derart, daß die Striche stets zur o-18o'-Linie der ersteren parallel bleiben. Abb. q. zeigt eine Art der Ausführung Der Ring A, welcher den kardanisch aufgehängten Kompaßkessel C trägt, ist in dem Ring B, der mit einer Konsole E verbunden ist (statt der in der Zeichnung gewählten Befestigungsart des Pfadfinderkompasses könnte natürlich auch ein Kugelgelenk oder ähnliches gewählt werden, oder es könnte auch Ring B und Konsole E aus einem Stück gegossen sein) und an der Bordwand durch Schrauben befestigt werden kann, drehbar angeordnet und kann durch die Schnecke D bewegt werden. Die Schnecke D ist durch eine biegsame Welle F mit dem anderen Teil der Vorrichtung verbunden. Derselbe besteht aus einem gleichen, durch einen Sockel E2 an der Bordwand zu befestigendem Ring B2. Die Schnecke D2 trägt auf ihrer Verlängerung die Handkurbel G. In dem Ring B2 ist, wieder drehbar und durch die Schnecke D2 bewegt, eine Scheibe H angeordnet, welche das in der Kugelfläche I gelagerte Fernrohr K mit Strichraster L trägt, Das Strichraster L ist mit der o-z8o'-Linie des Kompaßkessels parallel gerichtet. Das Fernrohr hat nach Art der bekannten Zielfernrohre der Firmen Zeiß und Goerz eine Libelle, welche beim Durchsehen eine senkrechte Lage des Instrumentes gewährleistet.
  • Blatt 2 gibt eine schematische Darstellung des Verfahrens, aus der das Wesentliche der Erfindung leicht zu ersehen ist: Abb. 5. Der Kompaßkurs sei mit go' eingestellt (Deviation und Deklination sind auf der Zeichnung nicht berücksichtigt). Kompaßzeiger und Steuerstrich decken sich. Die Spitze des Flugzeuges zeigt aufs Ziel. Der Wind kommt von links seitwärts, und das Flugzeug wird abgetrieben, so daß sich die Geländegegenstände schräg zu den Strichen der Strichplatte im Fernrohr bewegen (Abb. 5 A) . Der Beobachter dreht das Fernrohr in die Fortbewegungsrichtung (Abb. 5 B). Der Kompaß spielt jetzt nicht mehr ein, so daß der Flugzeugführer gegensteuert, bis Steuerstrich und Zeiger sich wieder decken (Abb. 6A). Die Korrektur hat noch nicht genügt, und das Flugzeug wird immer noch, wenn auch weniger, abgetrieben. Das Fernrohr wird noch mehr gedreht (Abb. 6 B). Der Kompaß spielt wieder nicht ein usw. In Abb. 7 ist die richtige Stellung des Flugzeuges gegen den Wind erreicht, und es bleibt auf der Kurslinie. -Die überaus einfache Handhabung des Instrumentes ist also folgende Der Kompaßkurs wird, wie gewohnt, unter Berücksichtigung der Deviation und Deklination eingestellt. Der Flugzeugführer fliegt Strich nach dem Kompaß, d. h. steuert so, daß Steuerstrich und Kurszeiger sich stets decken. Der Begleiter beobachtet durch das Fernrohr, welches zunächst in Normalstellung steht, ob das Flugzeug abtreibt, d. h. ob der Erdboden längs oder quer zu den Strichen der Strichplatte verschwindet. Ist letzteres der Fall, dreht er das Fernrohr (und somit gleichzeitig den Kompaß) vermittels der Handkurbel so lange, bis die Wanderung wieder längs der Striche geschieht. Da der Flugzeugführer (dem übrigens diese Drehung kaum zum Bewußtsein kommt) dauernd den Kompaß einspielen läßt, dreht sich also automatisch das Flugzeug um das Aggregat Kompaß-Fernrohr, bis diejenige Stellung des Flugzeuges gegen den Wind erreicht ist, in der es nicht- mehr von der Kurslinie abweicht.
  • Die Berücksichtigung der Abtrift ist vollkommen automatisch erfolgt.
  • Die Einstellung kann von Zeit zu Zeit durch einen kurzen Blick ins Fernrohr nachgeprüft und nötigenfalls berichtigt werden.
  • Um gleichzeitig nach einem an sich bekannten Meßprinzip die Reisegeschwindigkeit festzustellen, deren Kenntnis für die Bestimmung der Reisedauer von Wichtigkeit ist, ist das -Fernrohr noch mit folgender Einrichtung (Abb. q.) ausgestattet Im Inneren des Fernrohres K sind zwei Blenden Ml und 1112 angebracht, welche aufeinander zu bewegt werden können, so daß im Gesichtsfeld, senkrecht zu den Strichen der Strichplatte, ein größerer oder kleinerer Schlitz gebildet wird. Eine Libelle, welche beim Durchblicken durchs Fernrohr im Auge behalten werden kann, ermöglicht ein senkrechtes Halten desselben.
  • Die Bewegungen der Blenden werden durch einen Zeiger N auf eine Skala 0 übertragen, derart, daß zu jedem Punkt der-Skala, welche eine Bezeichnung der Höhen von ioo zu ioo m enthält, eine bestimmte Schlitzbreite gehört. Die Schlitzbreiten verhalten sich proportional zu den Höhen, so daß der von den beiden Blenden begrenzte Geländeausschnitt in jeder Höhe der gleiche ist, beispielsweise 500 m. Um die Reisegeschwindigkeit festzustellen, stellt man den Bodenabstand des Flugzeuges (Barographenhöhe, vermindert um Geländehöhe) auf der Skala ein und mißt mit der Stoppuhr die Zeit, in welcher ein Geländepunkt von einem Blendenrand zum anderen wandert. Die mit einer besonderen Eichung versehene Stoppuhr zeigt unmittelbar die Fluggeschwindigkeit an.

Claims (3)

  1. PATENT-ANsPRÜcHE: i. Einrichtung zum Richten von Luftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Luftfahrzeug drehbar angeordnete Gradeinteilung des Kompasses lediglich mit einer die Abtrift durch Beobachtung der Erde erkennbar machenden Einrichtung derart verbunden ist, daß die Drehung der die Abtrift erkennbar machen-. den Einrichtung zwangläufig auch die Drehung der Gradeinteilung des Kompasses zur Folge hat.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbare Gradeinteilung des am Führerplatz angeordneten Kompasses mit einer am Beobachterplatz angeordneten, die Abtrift erkennbar machenden Einrichtung durch Gestänge, Zahnstange, Kette, biegsame i Welle o. dgl. derart verbunden ist, daß sich die Gradeinteilung bei und entsprechend der Einstellung der die Abtrift erkennbar machenden Einrichtung dreht.
  3. 3. Einrichtung nach Ansprüchen i und 2, i dadurch gekennzeichnet, daß die die Abtrift erkennbar machende Einrichtung aus einem mit geeignetem Strichraster versehenen Fernrohr zweckmäßig mit zwei gegeneinander beweglichen Blenden besteht, i welch letztere eine jeder Höhe des Fahrzeuges entsprechende Einstellung des gleichen Geländeabschnittes im Fernrohr ermöglichen.
DEL47764D 1919-02-21 1919-02-21 Einrichtung zum Richten von Luftfahrzeugen Expired DE367384C (de)

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