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mit einem Zielfernrohr ausgestattete Vorrichtung für Luftfahrzeuge.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine mit einem Zielfernrohr ausgestattete
Vorrichtung für Luftfahrzeuge, die Mittel enthält, um von den drei Seiten eines
Dreiecks die eine entsprechend der Eigengeschwindigkeit des Luftfahrzeugs, die zweite
entsprechend der Geschwindigkeit des Windes und die. dritte entsprechend der aus
diesen beiden Geschwindigkeiten resultierenden Geschwindigkeit des Luftfahrzeuges
über Grund einstellen zu können.
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SolcheVorrichtungendienten bisher z. B. zur Ermittlung der Geschwindigkeit
über Grund, wenn die Eigengeschwindigkeit und die Windgeschwindigkeit bekannt waren.
Die Erfindung will sie verwendbar machen zur Ermittlung derjenigen Richtung, die
die Längsachse des Luftfahrzeugs zu der das Luftfahrzeug und ein mit einer Bombe
zu bewerfendes Ziel enthaltenden Lotebene einnehmen muß, damit dieses Ziel überflogen
wird. Nach der Erfindung wird hierzu eine Einrichtung vorgesehen, um von dem eingestellten
Dreieck die der Eigengeschwindigkeit entsprechende Seite ihrer Richtung nach zu
ändern, während die der Windgeschwindigkeit entsprechende Seite nach Größe und Richtung
unverändert bleibt, und um anderseits dieses derart umgewandelte Dreieck mit der
der Eigengeschwindigkeit entsprechenden Seite wieder in die ursprüngliche Richtung
zurückzuführen. MitdieserEinrichtung ist ferner das Zielfernrohr derart gekuppelt,
daß die Ebene, in der seine Ziellinie gemäß dem Vorhaltervinkel
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bei Vernachlässigung der seitlichen Abdrift - einzustellen ist, jeweils derjenigen
l.otebene parallel ist, die durch die der Geschwindigkeit über Grund entsprechende
Dreiecksseite bestimmt wird. Dabei ist die Annahme zugrunde gelegt, daß vom Anfang
der Messung bis zum Abwurf der Bombe der Wind seine Geschwindigkeit nach Größe -und
Richtung beibehält und die Eigengeschwindigkeit des Luftfahrzeugs unverändert bleibt.
-Eine vorteilhafte . Ausführungsform der Erfindung wird erhalten, wenn beim Umwandeln
jenes ursprünglichen Dreiecks die der Eigengeschwindigkeit entsprechende Seite des
Dreiecks eine Drehung um denjenigen Eckpunkt des Dreiecks erfährt, in dem sie die
der GeschAvindigkeit über Grund entsprechende Seite trifft, wobei also die der Windgeschwindigkeit
entsprechende Seite, damit sie nach Größe und Richtung unverändert bleibt, eine
Parallelverschiebung erfährt, und wenn ferner das Zielfernrohr so angeordnet wird,
daß seine optische Achse diesen Eckpunkt des Dreiecks enthält. Die Wirkungsweise
einer derart ausgebildeten Vorrichtung wird aus Abb. r der Zeichnung ersichtlich.
Darin ist A-B-C ein Dreieck, dessen Seite A-B (die Seite) die Eigengeschwindigkeit
v, des Luftfahrzeugs darstellt und mit der Längsachse des Luftfahrzeugs zusammenfallend
zti denken ist, dessen Seite A-C (die 7,9 -Seite) die Geschwindigkeit v, des Luftfahrzeugs
über Grund darstellt und also in die Flugrichtung des Luftfahrzeugs fällt, und dessen
Seite B-C (die v",-Seite) die Windgeschwindigkeit v", darstellt. Um diejenige Richtung
zu ermitteln, die die Längsachse des Luftfahrzeugs gegen die das Luftfahrzeug und
ein Ziel Z enthaltende, durch die Spurlinie A-Z bestimmte Lotebene einnehmen muß,
damit dieses Ziel überflogen wird, ist das Dreieck A-B-C derart umzuwandeln, daß
die v, -Seite eine Drehung tun den Punkt A und die v" -Seite eine Parallelverschiebung
erfährt, bis die v9-Seite mit -der Spurlinie A-Z zusammenfällt. Dann ist A-B'-C'
das umgewandelte Dreieck: und A-B' die gesuchte Richtung. Um die Längsachse des
Luftfahrzeugs in diese Richtung einstellen zu können, ist das Dreieck A-B'-C' bei
unveränderter gegenseitiger Lage seiner Seiten durch eine Drehung um den Punkt <1
in diejenige Lage überzuführen, in der die Seite A-B' mit der Seite A-B (die mit
rler Längsachse des Luftfahrzeugs zusammen= fallend zu denken ist) zusammenfällt,
wobei der Punkt C` den Punkt C'' erreicht. Wird alsdann das Luftfahrzeug
so gesteuert, daß die Seite A-C" des Dreiecks in die durch das Luftfahrzeug und
das Ziel Z bestimmte Lotebene fällt, so wird da:-:" Ziel überflogen. Ergibt sich
beim Verfolgen der so eingestellten Flugrichtung, daß das Ziel nicht genau in der
durch die Seite A-C" bestimmten Richtung liegenbleibt (ein Fehler, der dadurch entstanden
sein kann, daß das Luftfahrzeug von dem Zeitpunkt an, in dem das Dreieck A-B'-C'
eingestellt war, eine von der Richtung A-C (A-Z) abweichende Fortbewegung erfahren
hat), so kann durch eine kleine Verbesserung der Flugrichtung und des Winkels B-A-C"
Abhilfe geschaffen werden. Um das Ziel anvisieren zu können, ist mit der vg Seite
des Dreiecks ein Zielfernrohr so gekuppelt zu denken, daß die Ebene, in der seine
Ziellinie gemäß dem Vorhaltewinkel einstellbar ist, stets diese Dreiecksseite enthält.
Besonders zweckmäßig ist es, das Zielfernrohr so anzuordnen, daß seine Hauptachse
lotrecht ist und den Punkt A des Dreiecks enthält, wobei eine Neigungsänderung der
Ziellinie durch eine L agenänderung eines vor dem Objektiv des Fernrohrs angeordneten
Spiegelsystems bewirkt wird. Da der Punkt A eine zum Luftfahrzeug unveränderliche
Lage besitzt, ist dann nur eine solche Lagerung des Fernrohrs erforderlich, daß
es um seine Hauptachse drehbar ist.
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Eine zweite vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wird erhalten,
wenn beim Umwandeln jenes ursprüngl.ithen Dreiecks die der Eigengeschwindigkeit
entsprechende Seite des Dreiecks eine Drehung um denjenigen Eckpunkt des Dreiecks
erfährt, in dem sie die der Wilidgeschwindigkeit entsprechende Seite trifft, "wobei
also die der Windgeschwindigkeit entsprechende Seite ihre Lage beibehält, und wenn
ferner das Zielfernrohr so angeordnet wird, daß seine optische Achse denjenigen
Eckpunkt des Dreiecks enthält, in dem die der Eigengeschwindigkeit entsprechende
Seite die der Geschwindigkeit über Grund entsprechende Seite trifft. Die Wirkungsweise
einer derart ausgestatteten orrichtung. wird aus Abb. 2 der Zeichnung ersichtlich.
Darin ist A-B-C ein Dreieck, für dessen Seiten dieselben Aussagen gelten, die für
die Seiten des Dreiecks A-B-C in Abb. i gemacht worden sind. Um diejenige Richtung
zu ermitteln, die die Längsachse des Luftfahrzeugs gegen die das- Luftfahrzeug und
ein Ziel Z enthaltende, durch die Spurlinie C'-7_ bestimmte Lotebene einnehmen muß,
damit dieses Ziel überflogen wird, ist das Dreieck A B C derart umzuwandeln,
daß die v, -Seite eine Drehung um den Punkt B erfährt, bis die vg Seite mit der
Spurlinie C-Z zusammenfällt. Dann ist A' B C das umgewandelte Dreieck und
A'-B die gesuchte Richtung. Um die Längsachse des Luftfahrzeugs in dieserRichtung
einstellen zu können, ist das Dreieck A'-B-C beiünverändertergegenseitiger
Läge
seiner Seiten durch eineDrehung um den Punkt B in diej enige Lage überzuführen,
in der die Seite A'-B mit der Seite A-B (die mit der Längsachse des Luftfahrzeugs
zusammenfallend zu denken ist) zusammenfällt, wobei rler Punkt C den Punkt C" erreicht.
Wird alsdann das Luftfahrzeug so gesteuert, daß die Seite A-C" des Dreiecks in die
durch das Luftfahrzeug und das Ziel Z bestimmte Lotebene fällt, so wird das Ziel
überflogen. Ergibt sich beim Verfolgen der so eingestellten Flugrichtung, daß das
Ziel nicht. genau in der durch die Seite A-C" bestimmten Richteng liegenbleibt (ein
Fehler, der dadurch entstanden sein kann, daß das Luftfahrzeug von dem Zeitpunkt
an, in diezn das Dreieck A'-B-C eingestellt war, eine von der Richtung A'-C (A'-Z)
abweichende Fortbewegung erfahren hat), so kann durch eine kleine Verbesserung der
Flugrichtung und des Winkels B-A-C" Abhilfe geschaffen werden. Um das Ziel anvisieren
zu können, ist mit der v,-Seite des Dreiecks ein Zielfernrohr so gekuppelt zu denken,
daß die Ebene, in der seine Ziellinie gemäß dem Vorhaltewinkel einstellbar ist,
stets diese Dreiecksseite enthält. Zweckmäßig wird das Fernrohr so angeordnet, daß
seine Hauptachse lotrecht ist und den Punkt A des Dreiecks enthält, wobei eine Neigungsänderung
der Ziellinie durch eine Lagenänderung eines vor dem Objektiv des Fernrohrs angeordneten
Spiegelsystems bewirkt wird. Da der Punkt A eine Bewegung längs eines Kreisbogens
mit B als Mittelpunkt erfahren kann, so muß dann das Fernrohr so gelagert sein,
daß es um eine den Punkt B enthaltende lotrechte Achse drehbar ist.
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Diejenigen beiden Dreiecksseiten, die der Windgeschwindigkeit und
der Geschwindigkeit über Grund entsprechen, können durch Lenker verkörpert werden,
die an demjeni-;;en Teil der Vorrichtung, der die der Eigengeschwindigkeit entsprechende
Dreiecksseite verkörpert, drehbar angeordnet sind. Die Drehachse jedes der Lenker
enthält alsdann einen der beiden Endpunkte dieser Dreiecksseite. Die Lenker sind
durch ein Glied miteinander gekuppelt, das längs beider Lenker einstellbar angeordnet
ist,und zudiesem.Zweck einen Schieber enthält, der längs eines der beiden Lenker
geradegeführt ist. Bei solcher Ausbildung der Vorrichtung ist es vorteilhaft, die
Vorrichtung mit einer Vorhaltewinkelanzeigevorrichtung zu verbinden, die beim Einstellen
des Dreiecks selbsttätig so eingestellt wird, daß jeweils derjenige Vorhaltewinkel
angezeigt wird, der den durch das Dreieck verkörperten Geschwindigkeiten entspricht.
Eine solche Vörhaltewinkelanzeigevorrichtung läßt sich auch dazu verwenden, -bei
bekanntem- Vorhaltewinkel durch Einstellen desselben das Dreieck entsprechend den
jeweils vorliegenden Geschwindigkeiten einzustellen.
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Ist jener Schieber längs desjenigen Lenkers geradegeführt, der die
der Windgeschwindigkeit entsprechende Dreiecksseite verkörpert, so empfiehlt sich
die Verwendung einer Anzeigevorrichtung, die einen Zeiger und eine Kurventafel enthält,
von welchen beiden Gliedern das eine mit dem Schieber und das andere mit demjenigen
Teil der Vorrichtung zu verbinden ist, der die der Eigengeschwindigkeit entsprechende
Dreiecksseite verkörpert, wobei diese Kurventafel mit Kurven gleicher Vorhaltewinkel
in solcher Anordnung zu versehen ist, daß der Zeiger jeweils den der eingestellten
Geschwindigkeit über Grund entsprechenden Vorhaltewinkel für die den Kurven zugrunde
liegende Flughöhe und Bombenform anzeigt. Bei einer geeigneten Wahl der Anordnung
des mit dem Schieber zu verbindenden Gliedes der Anzeige vorrichtung auf dem Schieber
läßt es sich dabei erreichen, daß auch der Winkel, den die Geschwindigkeit über
Grund mit der Eigengeschwindigkeit des Luftfahrzeugs einschließt, in den Kurven
berücksichtigt werden kann, so daß sich der Vorhaltewinkel, wie erforderlich, als
eine Funktion der Geschwindigkeit über Grund, der Rückdrift, der Höhe und dieses
Winkels ergibt. Für verschiedene Flughöhen und Bombenformen -sind verschiedene Kurventafeln
zu verwenden, so daß sich eine leicht auswechselbare Anordnung derselben empfiehlt.
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Eine besonders einfache Vorhaltewinkelanzeigevorrichtung kann verwendet
werden, «renn jener Schieber längs desjenigen Lenkers geradegeführt ist, der die
der Geschwindigkeit über Grund entsprechende Dreiecksseite verkörpert. In diesem
Falle kann statt der Kurventafel eine Skala vorgesehen werden, die nach Vorhaltewinkeln
so geteilt ist, daß der Zeiger jeweils den der eingestellten Geschwindigkeit über
Grund entsprechenden Vorhaltewinkel für die der Skala zugrunde liegende Flughöhe
und Bombenform anzeigt. Die Verwendung einer solchen-Skala erlaubt allerdings nicht,
daß der Winkel, den die Geschwindigkeit über Grund mit der Eigengeschwindigkeit
des Luftfahrzeugs einschlieft, durch die Wahl der Skala selbst berücksichtigt werden
kann, doch ergibt sich eine andere Möglichkeit dieser Berücksichtigung dadurch,
daß eine Verstellbarkeit des Objektivs des Zielfernrohrs in einer zu seiner Achse
senkrechten Ebene vorgesehen wird. Dabei läßt es sich sogar erreichen, daß auch
die seitliche Abdrift der Bombe berücksichtigt werden kann. Wie für die Kurventafel,
gilt auch für die Skala, daß sie nur für eine einzige Flugnähe
und
Bombenform Gültigkeit hat, so däß eine leichte Auswechselbarkeit empfehlenswert
ist. Ein solches Auswechseln der Skala kann dadurch vermieden werden, daß eine Schar
von Skalen, denen je eine andere Flughöhe zugrunde liegt, derart angeordnet wird.
claß ein und derselbe Zeiger jeweils die der eingestellten Geschwindigkeit über
Grund entsprechenden Vorhaltewinkel für verschieflene Flughöhen anzeigt. Die Skalen
können z. B. auf einer Trommel angeordnet sein, die rturch eine Drehung um ihre
Achse gemäß der jeweils vorhandenen Flughöhe einstellbar ist. Auch können die Punkte
gleicher Vorhaltewinkel miteinander verbunden sein.
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Wird eine der Erfindung entsprechende Vorrichtung so ausgebildet,
daß derjenige Teil, der die der Geschwindigkeit über Grund entsprechende Dreiecksseite
verkörpert, mit einem Zeiger ausgestattet ist, der mit einer Gradteilung eine Anzeigevorrichtung
zum Anzeigen der jeweils eingestellten Richtung dieser Dreiecksseite bildet, so
kann die Vorrichtung in einfacher Weise für Navigationszwecke verwendbar gemacht
werden, indem der Träger dieser Gradteilung um deren Mittelpunkt einstellbar gemacht
wird und mit einem Zeiger, der um den Aufhängepunkt einer am Orte des Führers des
Luftfahrzeugs angebrachten Magnetnadel drehbar angeordnet ist, so gekuppelt wind
(z. B. mittels einer elektrischen Übertragungsvorrichtung), daß dieser Zeiger beim
Verstellen des Trägers der Gradteilung stets die gleiche Verstellung erfährt. Dabei
muß jener zu der Gradteilung gehörende Zeiger eine solche Stellung zu der Gradteilung
einnehmen, daß bei derjenigen Stellung des um. den Aufhängepunkt der Magnetnadel
drehbar angeordneten Zeigers, in der er mit dem durch die Magnetnadel bestimmten
magnetischen Meridian zusammenfällt (oder, wenn als Gegenzeiger nicht die Magnetnadel
selbst, sondern ein an ihr befestigter, mit ihr einen unveränderlichen Azimutwinkel
einschließender Zeiger dient, in der er mit -dem magnetischen M@ritd@ian diesen
Winkel einschließt), der angezeigte Winkelwert der Wert desjenigen Winkels ist,
den die der Geschwindigkeit über Grund entsprechende Dreiecksseite mit dem astronomischen
Meridian einschließt.
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Zweckmäßig wird, um die Vorrichtung für verschiedene Deklinationswinkel
benutzbar zu machen, eines der beiden Glieder jener Anzeigevorrichtung, die zum
Anzeigen der Richtung,der der Geschwindigkeit über Grund entsprechenden Dreiecksseite
dient (z. B. die Gradteilung), gegenüber dem zugehörigen Träger einstellbar so angeordnet,
daß es eine Verdrehung tun d'en Mittelpunkt der Gradteilung erfahren kann. Damit
an der Vorrichtung der Abdriftwinkel, d. i. derjenige Winkel, den die Flugrichtung
mit der,durch ,die Eigengeschwindigkeit des Luftfahrzeuges bestimmten Richtung einschließt,
beobachtet werden kann, wird ein Zeiger so angeordnet, daß er an der Gradteilung
(oder an einer mit dieser Gradteilnxng zu gleicher Drehung gekuppelten besonderen
Gradteilung), wenn deren Träger derart eingestellt ist, daß der um den Aufhängepunkt
der Magnetnadel drehbar angeordnete Zeiger mit dem durch die Magnetnadel bestimmten
magnetischen Meridian zusammenfällt, die Richtung der Eigengeschwindigkeit des Luftfahrzeugs
gegenüber dem astronomischen Meridian anzeigt. Die Differenz der an der Gradteilung
(oder, im Falle zwei Gradteilungen zu gleicher Drehung miteinander gekuppelt sind,
an -den beiden Gradteilungen) angezeigten Winkelwerte ergibt dann den Abdriftw inkel.
Wind, im Falle die Vorrichtung für verschiedene Deklinationswinkel benutzbar ausgebildet
ist, die Gradteilung gegenüber ihrem Träger einstellbar angeordnet, so muß ,dieser
die Richtung der Eigengeschwindigkeit anzeigende Zeiger fest angeordnet sein.
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Damit auch am Standort der Magnetnadel (am Standort des Luftfahrzeugführers)
der Abdriftwinkel beobachtet werden kann, wird statt des um den Aufhängepunkt der
Magnetnadel drehbar angeordneten Zeigers eine um diesen Aufhängepunkt drehbar angeordnete
Gradteilung vorgesehen, deren Nullteilstrich dann diesen Zeiger darstellt, und es
werden ferner zwei Zeiger vorgesehen, von denen der eine fest so angeordnet ist,
daß er an dieser Gradteilung die Richtung der Eigengeschwindigkeit des Luftfahrzeugs
gegenüber der durch jenen Nullteilstrich bestimmten Richtung anzeigt, und von denen
der andere mit demjenigen Teil, der die der Geschwindigkeit über Grund entsprechende
Dreiecksseite verkörpert, so gekuppelt ist, .daß er an dieser Gradteilung ,die Richtung
dieser Dreiecksseite gegenüber -der durch jenen Nullteilstrich bestimmten Richtung
anzeigt. Die Differenz Ader angezeigten Winkelwerte ergibt dann den Abdrift Winkel.
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In Abb. 3, q. und 5 ist in einem Ausführungsbeispiel eine der Abb.
t entsprechende Vorrichtung veranschaulicht, die so:-"vohl zum Zweck des Bombenabwurfs
als auch für Navigationszwecke-verwendbar ist. Abb. 3 ist ein lotrechter Schnitt
durch die Vorrichtung, der .die Achse,des Zielfernrohrs enthält, Abb. ¢ ist eine
Grun:d'rißansicht. Die Abb. 3 und ¢ stellen die Vorrichtung in zwei verschiedenen
Lagen ihrer Teile dar, A#bb. 5 gibt Teile der Abb. q. schematisch wieder.
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In den Abb. 6 und 7 ist eine Vorrichtung einfacherer Bauart wiedergegeben,
-und zwar
ebenfalls in zwei verschiedenen Lagen ihrer Teile. Diese
einfachere Vorrichtung,dient nur zum Bombenabwurf.
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Es erleichtert das Verständnis der Sache, wenn die weiter hinten stehende
Beschreibung der -einfacheren Vorrichtung (Abb. 6 und 7)
zuerst gelesen wird.
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Das Zielfernrohr a, Abb. 3 und .4, ist ein terrestrisches Fernrohr,
das an dein Körper h des Luftfahrzeugs um seine Hauptachse drehbar so gelagert ist,
daßdiese bei wagerechter Lage des Luftfahrzeugs lotrecht ist. Die Zielinarke Ldes
Fernrohrs ist in dem Gehäuseteil a1 pendelnd aufgehängt zu denken, und die Einstellung
der Ziellinie erfolgt mittels eines vor dem Objektiv des Fernrohrs in dem Gehäuseteil
a2 dre.llbar angeordnet zudenkenden Prismas, das durch einen Triebknopf a3
ge-
dreht werden kann. Auf einer mit dein Triebknopf verbundenen Trommel a.4
ist eine nach Vorhaltewinkeln-geteilte Skala und an dem Gehäiisetei#l cal ein zu
dieser Skala gehörender Zeiger angeordnet zu denken. Ferner ist an dem Körper b
des Luftfahrzeugs ein Lagerkörper c befestigt, der als Drehkörper so ausgebildet
ist, daß seine Achse mit der des Fernrohrs a zusammenfällt und, der eine Büchse
cl trägt, deren Achse ebenfalls mit der Fernrohrach se zusammenfällt. Diese Büclis,e
cl bildet das Lager einerseits für einen Schneckenradkörper d, anderseits für ein
Radgehäuse ei, e2, und zwar so, daß sowohl der Schneckenradkörper d als auch
das Radgehäuse ei, e2 um die Achse der Büchse cl drehbar ist. Die zu dem
Schneckenrad, d' =gehörende Schnecke f, deren Triebknopf mit f1 bezeichnet
ist, ist in einem Gehäuse g gelagert, -das zwei einander parallele Führun:gsleisten
g1 aufweist, die Haie Richtung der der Geschwindigkeit über Grund entsprechenden
Dreiecksseite bestimmen. Durch eine Klemmvorrichtung g2 wird .das Gehäuse g so an
dem Fernrohr a festgeklemmt, @d'aß die Führungsleisten g1 der durch die optische
Achse des Fernrohrs bestimmten Ebene parallel sind. Zwischen -diesen beiden Führungsleisten
g1 wird ein Schieber h geradegeführt, in dem ein der Fernrohrachse paralleler Bolzen
i eines zweiten- Schiebers il drehbar angeordnet ist. Eine Feder j, die in
einer finit dem Bolzen i
verschraubten Büchse i2 untergebracht ist, preßt
die beiden Schieber gegeneinander. Der Schieber il ist zwischen zwei Führüngsleisterr
k eines in dem -Teil e2 -ödes Padgehäu= ses ei, e2 um eine zur Fernrohrachse
parallele Achse drehbar gelagerten, mit eirier Verzahnüng EI ausgestatteten
Radkörpers k2 gerade-"geführt. Diese Führungsleisten k bestimmen ,die Richtung -der
der - Windgeschwindigkeit entsprechenden Dreiecksseite. Dabei ist der Abstand der
Drehachse des Radkörpers k2 von der Fernrohrachse gleich der - in diesem Beispiel
als konstant angenommenen - Eigengeschwindigkeit des Luftfahrzeugs gewählt, und
der Abstand dieser selben Drehachse von d!@r Achse des Bolzens i entspricht der
Wind-01esch.ivindigkeit, der Abstand der Achse fieses Bolzens i von der Fernrohrachse
der Geschwindigkeit über Grund. Durch einen Zeiger i3 ,des Schiebers il wird an
einer Skala k° ,der einen Führungsleiste h die jeweils eingestellte
Windgeschwindigkeit, und durch einen Zeiger hl des Schiebers li, wird an einer Skala
g° der einen Führungsleiste g1 die jeweils eingestellte Geschwindigkeit über Grund
angezeigt. Eine Klemmschraube ks dient dazu, den Schieber il gegenüber dem Radkörper
k2 festzustellen. Ein zweiter Zeiger i4 des Schiebers il bildet mit einer Kurvenscheibe
eine Anzeigevorrichtung zum Anzeigen des Vorhaltewinkels. Diese Kurvensclieibe ist
mittels zweier Federn e° an dem Teil e2 des Radgehäuses ei, e2 .befestigt
und besteht aus zwei Teilen h und 12, die mittels eines Scharniers 1g und eines
Verschlusses l' miteinander verbunden sind, so daß eine leichte Auswechselbarkeit
der Kurvenscheibe gewährleistet ist. Die auf der Kurvenscheibe aufgetragenen Kurven
l° sind Kurven gleicher Vorhaltewinkel für eine bestimmte Flugh öhe und eine bestimmte
Bombenform und sind derart ausgebildet, daß der Zeiger i4 den der jeweils eingestellten
Geschwindigkeit über Grund und dem jeweils eingestellten Neigungswinkel der Geschwindigkeit
über Grund gegen die Eigengeschwindigkeit des Luftfahrzeugs entsprechenden Vorhaltewinkel
anzeigt. Der Übersichtlichkeit halber sind' nur die Kurven für die Vorhaltewinkel
von o, z, .a., 6, 8 und io° gezeichnet. Die Verzahnung k1 des Radkörpers k2 steht
mit der Verzahnung rri eines Rades inl in Eingriff, das in dem Radgehäuse
ei, e2 drehbar und in der Richtung seinerDrehachse verschiebbar gelagert
ist, und ,das an seinen Stirnseiten zwei Verzahnungen zn2 und in' aüfwei.st. Durch
entsprechende Verschiebung,des Rades in' kann die eine, in', dieser Verzalmuugen
mit der an der Stirnseite eines an dem Teil e2 des Radgehäuses ei, e2 befestigten
Rades e3 angebrachten Verzahnung e4, die andere, iW, mit der an der Stirnseite eines
an -dem Teil ei des Radgehäuses ei, e2 drehbar gelagerten Rades n angebrachten
Verzahnung ryzl in Einzriff gebracht werden. Durch eine weitere Verzahnung n2 stellt
dieses Rad n mit einer Verzahnung c2 der mit dem Lagerkörper c fest verbundenen
Büchse cl in Eingriff, wobei diese Verzahnung c2 den gleichen Durchmesser und, die
gleiche Zähnezahl hat wie die Verzahnung k1 des Ra@dkörpers-k2. Uni das Rad m,'
entweder mit dem Rad e3 oder mit.dem Radn zu kuppeln
oder um es
in seine Mittelstellung (die es in der Zeichnung .einnimmt) überzuführen, in der
es völlig entkuppelt ist, ist ein Bolzen o angeordnet, der in dem Teil
e des Radgehäuses e', e2 verschi.eblich: und drehbar gelagert ist und gegen
den die zugespitzte Nabe des Rades. eia' gepreßt wind. Dies geschieht mittels einer
in der hohlen, an ihrer einen Seite offen-en Nabe des Rades ml untergebrachten Feder
p, die sich gegen den Teil e2 des Radgehäuses e', e2 stützt. Dabei ist das Profil
des Bolzens o so ausgebildet, @d'aß drei besondere Teile des Bolzens unterschieden
werden können: ein zylindrischer Teil o' von kleinem Durchmesser, ein zylindrischer
Teil 02 von großem Durchmesser und ein. Doppelkonu,s os, dessen beide Teile in einem
Kreis von mittlerem Durchmesser aneinander grenzen. Drückt die Nabenspitze des Rades
in' gegen den Teil o' des Bolzens o, so ist -das Rad ini mit dem Rad n gekuppelt,
drückt sie gegen den Teil o2 .des Bolzens, so ist,das Rad W mit dem Rad es gekuppelt,
und drückt sie gegen Aden Doppelkonus os, so ist das Rad in' entkuppelt. Bei dieser
letzteren (gezeichneten) Stellung des Rades -in,' --reift der Bolzen o mit seinem
zylindrischen Teil o' in eine Bohrung c3 der Büchse c' und in eine Bohrung d2 des
Schneckenradkörpers d ein, und bei derjenigen Stellung des Rades vil, in der dieses
mit dem Rad es gekuppelt ist, schleift der Bolzen o auf dem äußeren Umfang :der
Büchse cl. Eine Feder q sucht den Bolzen stets in diejenige Lage überzuführen, bei
der das Rad ntl entkuppelt ist. Um den Bolzen o in diejenige Lage überführen zu
können, :bei :der das Rad in." mit dem Rad n gekuppelt ist, ist der Bolzen o mit
einem Handriff o4 ausgestattet, der sdurch, einen in der Verschiebungsrichtung des
Bolzens liegenden Schlitze" des Teiles e' des Radgehäuses ei, e2 hirndurchgreift.
Damit der Bolzen o in dieser Lage festgestellt werden kann, ist der Schlitzes an
seinem Ende durch einen senkrecht zu ihm verlaufen-den Schlitz ee ergänzt. Man hat
dann nur dem Bolzen o eine kleine Drehung zu erteilen.
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Wie die Vorrichtung bisher beschrieben ist, genügt sie für den Zweck
.des Bombenabwurfs. Um .die Vorrichtung auch für Navigationszwecke verwendbar zu
machen, ist weiter @die folgende Anordnung vorgesehen. In dem Lagerkörper c ist
ein Schneckenrad r so gelagert, daß seine Achse mit der Achse des Fernrohrs a zusammenfällt.
Die zugehörige Schnecke s ist e'benfall's in dem Lagerkörper c gelagert; sie kann
mittels eines Triebknopfes s1 angetrieben werden. Das Schsneckenrad r ist mit einer
zu seiner Achse konzentrischen Gradteilung r' vergehen, .die sich von ihrem Nullpunkt
aus gerechnet nach beiden Seiten über 30° erstreckt (durch positives Lind negatives
Vorzeichen gekennzeichnet). Auf dem Schneckenrad r ist ferner der Träger
t einer zweiten, zur Gradteilung r' konzentrischen Gradteilung t' drehbar
gelagert, der mittels eines Handgriffs t' gegenüber dem Schneckenrad einstellbar
ist. Ein mit jenem früher erwähnten Gehäuse g, das an dem. Fernrohr a festgeklemmt
ist, fest verbundener Zeiger g3, der in die Richtung der Führungsleisten g1 fällt,
zeigt an der Gradteilung t' die Richtung dileser Führungsleisten (und damit die
Richtung der Geschwindigkeit über Grund) an. Ein zweiter Zeiger c°, Ader an dem
Lagerkörper c so befestigt ist, daß er in die Längsachse des Ltiftfahrze.ugs fällt,
zeigt an der Gradteilung t' die Richtung der Eigengeschwindigkeit des Luftfahrzeugs
an. Am Orte des Führers des Luftfahrzeugs ist ein Kompaß angeordnet, bei dem nach
Art eines Schiffskompasses die Rose it mit der Magnetnadel 2t' verhhuden ist. Das
Gehäuse ie des Kompasses bildet,däs Lager für ein Schneckenrad v, dessen Drehachse
mit -der Drehachse der Magnetnadel zusammenfällt und das eine zur Rose it konzentrische
Gradteilung v' enthält. Ein Zeiger u°, der so an dem Gehäuse u2 des Kompasses befestigt
ist"daß er in die Längsachse des Luftfahrzeugs fällt, zeigt an dieser Gradteilung
die Richtung der Eigengeschwindigkeit des Luftfahrzeugs an. Die zum Antrieb des
Schneckenrades v erforderliche Schnecke w ist mittels zweier Kegelräder-Paare w1
und w2 und; einer Welle w3 mit der Schmecke s gekuppelt. Dabei ist das Übersetzungsverhältnis
'so gewählt, daß das Schneckenrad' v - und damit die- Gradteilung v' - stets eine
Drehung im gleichen Sinne und tun denselben Betrag ,erfährt wie das Schneckenrad--
- und damit die Gradteilung r' -, :und die Kupplung ist so getroffen, id'aß der
Nullteilstrich der Gradteilung v' gegen; den festen Zeiger 7t° um denselben Winkel
geneigt ist wie der Nullteilstrich der Gradteilung -y1 gegen den festen Zeiger c°.
Wenn also -der Nullteilstrich' der Gradteilung v' mit dem Nullteilstrich der Rosse
et zusammenfällt, entspricht die Richtung des Nullteilstriches der Gradteilung r'
der Richtung -des magnetischen Meridians. Zu der Gradteilung v1 gehörend, ist noch
ein zweiter Zeig-er x vorgesehen, der sich auf einem Zahnrad x' befindet, das an
dem Gehäuse u2 des Kompasses drehbar so gelagert ist, d@aß seine Drehachse mit der
der Magnetnadel u1 zusammenfällt. Das Zahnrad x1 ist mittels eines Zahnrades x2,
zweier Kegelräderpaare x3 und x4, eines Zah.nrädierpäares xs und einer Welle x"
mit dem Fernrohr a und damit - infolge der Klemmung des Gehäuses
g
mit dem Fernrohr - mit dem Gehäuse g un.d,dem an diesem Gehäuse befestigten Zeiger
g' gekuppelt. Dabei ist,das Übersetzungsverhältnis so gewählt, daß das Zahnrad x1
- und damit der Zeiger a; - stets eine Drehung im gleichen Sinne und um denselben
Betrag erfährt wie das Fernrohr - und damit der Zeiger gs -, und die Kupplung ist
so getroffen, daß der Zeiger x gegen den festen Zeiger u° um denselben Winkel geneigt
ist wie der Zeiger gs gegen den Zeiger c°.
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In der Zeichnung sind der Abb. 3 und der Abb. q. verschiedene Richtungen
und Größen der Geschwindigkeiten zugrunde gelegt. In AM. 3 ist die Windgeschwindigkeit
Null angenommen, so daß die Richtung der Führungsleisten g1 in die Richtung der
die Fernrohrachse und die Achse des: Radkörpers k2 enthaltenden Ebene fällt und
die Drehachse des Radkörpers k2 mit der Achse des Bolzens i zusammenfällt. Der Abb-
q. liegen folgende Werte zugrunde: Eigengeschwindigkeit des Luftfahrzeugs 25 m/sek.,
Geschwindigkeit über Grund 2o,3 m/sek., Winkel zwischen diesen beiden Geschwindigkeiten
(Abdriftwinkel)35°,Windgeschwindigkeit 14,3 m/sek., Flughöhe 4000 m, Rückdriftwinkel
5', Vorhialtewinkel .4°, Neigung der Längsachse des Luftfahrzeugs gegen den
magnetischen Meridian 3oo°,NeigungderFlugrichtung gegen den magnetischen Meridian
335' und zo° westliche Deklination. Diese Deklination kommt dadurch zum Ausdruck,
daß oder Nullteilstrich ,der Gradteilung t1 auf den Teilstrich - 1o° der Gradteilung
y1 eingestellt ist, so daß an der Graid'teilung t1 der Wert 29o° der Neigung der
Längsachse des Luftfahrzeugs gegen den astronomischen Meridian und der Wert 325°
der Neigung der Flugrichtung gegen den astronomischen Meridian angezeigt wird.
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Zum Gebrauch ist :die Vorrichtung so auf ,dem Luftfahrzeug zu befestigen,
daß die Zeiger c° und u° in die Längsachse des Luftfahrzeugs fallen. Alsdann sind
die folgenden Einstellungen erforderlich.
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I. Für Bombenabwurfzwecke. 1. Es ist die der vorliegenden Flughöhe
entsprechende Kurvenscheibe l1, l2 aufzustecken.
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2. Die Klemmschraube kg ist zu lösen und der Bolzen o ist derart einzustellen
(wie in der Zeichnung dargestellt), daß das Rad nal entkuppelt ist.
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3. Das Fernrohr a ist durch Drehen der Schnecke f am Triebknopf fl
in die Flugrichtung einzustellen, so daß die Objektbilder sich längs des Zielstriches
des Fernrohrs bewegen. Dabei gelangen auch die Führungsleisten gl in die Flugrichtung.
.1. Der Schieber h ist längs der Führungsleisten g2 so lange zu verschieben, bis
der Zeiger i1 auf der Kurvenscheibe h, 12 auf die Kurve l° des vorliegenden (irgendwie,
z. B. Lurch Abstoppen, ermittelten) Vorhaltewinkels .=ingestellt ist. Dabei gelangen
die Führungs-`.eisten k in nie Windrichtung, und es entsprechen dann die Abstände
der Achse des Bolzens i von der Fernrohrachse und von der Achse des Radkörpers k2
der vorliegenden Geschwindigkeit über Grund (durch den Zeiger hl an der Skala g°
angezeigt) und der vorliegenden Windgeschwindigkeit (durch den Zeiger i3 an der
Skala k° angezeigt).
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5. Der Bolzen o ist so zu verschieben und zu drehen, daß sein Handgriff
o1 in den Schlitz ee des Radgehäuses cl, e°- eingreift. Dadurch kommt die Nabenspitze
des Rades ml gegen den zylindrischen Teil o1 des Bolzens o zu liegen, und es wird
das Rad in' mit dem Rad n gekuppelt. Ferner ist durch Anziehen der Klemmschraube
kl der Schieber il gegenüber dem Radkörper k2 festzustellen.
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6. Das Radgehäuse e1, e= ist um die Fernrohrachse zu drehen, bis das
Bild des mit einer Bombe zu bewerfenden Zieles mit dem Zielstrich des Fernrohrs
zusammenfällt. Dabei bleibt die Richtung der die Windrichtung bestimmenden Führungsleisten
infolge der Kupplung des Rades k2 mit dem Rad in', der Kupplung des Rades rdl mit
dein Rad -iz und der Abwälzung der Verzahnung iz2 des Rades n auf dem Zahnkranz
c2 der Büchse cl erhalten, und infolge der Klemmung des Schiebers il gegenüber dem
Radkörper k2 bleibt auch die Größe der eingestellten Windgeschwindigkeit erhalten.
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7. Der Bolzen o ist zu drehen, bis sein Handgriff o4 in den Schlitz
el des Radgehäuses ei., e2 einschnappt, wobei derBolzen o durch die Wirkung
der Feder q gegen den äußeren Umfang der Büchse cl gepreßt wird. Dabei kommt die
Nabenspitze des Rades izal gegen den zylindrischen Teil o2 des Bolzens o zu liegen,
und es wird das Rad in' mit dem Rad es gekuppelt. .
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B. Das Radgehäuse e1, e2 ist zurückzudrehen, bis der Bolzen o in die
Bohrung c3 der Büchse cl einschnappt. Dabei erfährt das Geschwindigkeitsdreieck
eine Drehung bei unveränderter gegenseitiger Lage seiner Seiten.
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9. Die Schnecke f 'ist durch Drehen am Triebknopf f1 so lange zu drehen,
bis der Bolzen o in die Bohrung d2 des Schneckenradkörpers d einschnappt.
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ro. Das Luftfahrzeug ist derart zu steuern, daß das Bild des mit einer
Bombe zu bewerfenden Zieles wieder mit dem Zielstrich des Fernrohrs zusammenfällt.
Der Zeiger il zeigt dann auf der Kurvenscheibe h, l- den zum Bewerfen
des
Zieles erforderlichen Vorhaltewinkel an.
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i i. Der Triebknopf a-' des Fernrohrs ist so zu drehen, daß auf der
Trommel al derselbe Vorhaltewinkel angezeigt wird. Erscheint dann das Ziel auf dem
Zielquerstrich des Fernrohrs, so ist die Bombe abzuwerfen. 11. Für Navigationszwecke.
Vergleiche dazu Abb. 5 der Zeichnung, die Teile der Abb. 4. schematisch wiedergibt.
Darin ist mit A die Fernrobrachse, mit B bzw. B' die Drehachse des Radkörpers h`
und mit C bzw. C bzw. C" die Achse des Bolzens i bezeichnet, wobei
A B bzw. A B' der Eigengeschwindigkeit, A C bzw. A C
bzw. A, C" der Geschwindigkeit über Grund des Luftfahrzeugs und B C bzw. B'
C der Windgeschwindigkeit entspricht.
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Der Führer hat das Luftfahrzeug dauernd so zu steuern, daß der Nullteilstrich
der Gradteilung v1 (Abb. q.) mit dem Nullteilstrich der Kompaßrose u zusammenfällt.
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Der Beobachter hat folgende Einstellungen vorzunehmen i. Die Gradteilung
t1 ist stets so einzustellen, daß ihr Nullteilstrich an der Gradteilung r1 den den
örtlichen Verhältnissen entsprechenden Deklinationswinkel anzeigt. In der Zeichnung
(vgl. Abb. d.) wird der Wert -io° angezeigt, der einer westlichen Deklination von
io° entspricht.
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2. Wie bei I, 1. 3. Wie bei I, 2. d.. Wie bei I, 3.
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5. Wie bei I, .4. Damit ist das Geschwindigkeitsdreieck A-B-C eingestellt,
dem in der Zeichnung eine durch den Zeiger c° angezeigte Richtung der Eigengeschwindigkeit
von 29o° und eine durch den Zeiger g3 angezeigte Richtung der Geschwindigkeit über
Grund von 325°, bezogen auf den astronomischen Meridian, entspricht.
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6. Wie bei I, 5.
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7. Das Radgehäuse e1, e2 ist um die Fernrohrachse zu drehen, bis der
Zeiger g3 an der Gradteilung t1 diejenige Richtung anzeigt, die, der Karte nach,
die Verbindungslinie des jeweils überflogenen Ortes mit dem anzusteuernden Ziel
einnimmt. Dabei wird das Dreieck A-B-C in das Dreieck A-B'-C' umgewandelt, dem,
wie im vorliegenden Fall angenommen, eine Zeigerstellung g3' von 27o° entspricht.
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B. Wie bei I, 7.
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9. Wie bei I, B. Dabei wird das Dreieck A-B'-C' bei unveränderter
gegenseitiger Lage seiner Seiten in die Lage A-B-C" übergeführt, der eine Zeigerstellung
g3" von 3o9° entspricht.
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1o. Wie bei I, 9. ii. Durch Drehen am Triebknopfs' der Schnecke s
wird (las Schneckenrad r - und damit werden die Gradteilungen r1 und t1 - so lange
gedreht (iin vorliegenden Fall 11111 39` ), bis bei der Zeigerstellung g3"
statt 3o9- der Wert der anzusteuernden Riclitting von Z70 -
angezeigt wird.
Infolge der Kupplung der Schnecken s und zt, erfährt dabei die Gradteilung v1 die
gleiche Verdrehung, und der Führer hat das Luftfahrzeug sofort so zu steuern, daß
der Nullteilstrich der Gra(lteilung v1 wieder mit dem Nullteilstrich der Kompaßrose
ir zusammenfällt. Dann führt der eingeschlagene Kurs das Luftfahrzeug nach dem Ziel.
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Ist das Geschwindigkeitsdreieck den jeweils vorliegenden Geschwindigkeiten
entsprechend eingestellt, so ist die Differenz der durch die Zeiger c° und g3 an
der Gradteilung t1 angezeigten Winkelwerte dem Beobachter, und die Differenz der
durch die Zeiger u° und _i- an der Gradteilung v1 angezeigten Winkelwerte dem Führer
ein Maß für den Abdriftwinkel.
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In Abb. 6 und 7 ist in einem zweiten Ausführungsbeispiel eine der
Erfindung entsprechende Vorrichtung veranschaulicht, die nur zum Zweck des Bombenabwurfs
verwendbar ist. Abb. 6 ist ein lotrechter Schnitt durch die Vorrichtung, der die
Achse des Zielfernrohrs enthält, Abb.7 ist eine Grundrißansicht. Das -Zielfernrohr
a ist ein terrestrisches Fernrohr, das in einer Grundplatte b drehbar gelagert ist.
Diese Grundplatte b ist auf einem mit seiner Achse der Achse des Fernrohrs parallelen
Zapfen c drehbar gelagert, der mit dem Körper d des Luftfahrzeugs so zu verschrauben
ist, daß seine Achse bei wagerechter Lage des Luftfahrzeugs lotrecht ist. Eine Klemmschraube
b1 dient dazu, die Grundplatte b gegenüber dem Zapfen c festzustellen. Der Abstand
der Drehachse des Fernrohrs von der Drehachse der Grundplatte entspricht der- im
vorliegendenF'allkonstant angenommenen - Eigengeschwindigkeit des Luftfahrzeugs.
An der Unterseite der Grundplatte bist eine Rast b2 so angeordnet, daß sie in die
durch die Fernrohrachse und die Achse des Zapfens c bestimmte Ebene fällt. Dabei
ist eine Feder c° so an dem Zapfen c befestigt, daß sie bei derjenigen Stellung
der Grundplatte b, bei der diese Ebene in die Richtung der Längsachse des Luftfahrzeugs
fällt, in die Rast bl eingreift. Die Zielmarke des Fernrohrs ist in dem Gehäuseteil
d pendelnd aufgehängt zu denken, und die Einstellung der Ziellinie erfolgt mittels
eines vor dem Ob-
jektiv des Fernrohrs in dem Gehäuseteil a= drehbar angeordnet
zu denkenden Prismas, das. durch einen Triebknopf a3 gedreht werden kann, wobei
auf einer mit dem Triebknopf verbundenen Trommel a4 eine nach Vorhalte-
%v
inkeln geteilte Skala a' und an dem Gehäuseteil a2 ein zu dieser Skala gehörender
Zeiger all angeordnet ist. Auf dem Zapfen ist ferner eine Schlittenführung e drehbar
gelagert, die die Richtung der der Windgeschwindigkeit entsprechenden Dreiecksseite
bestimmt. Eine Klemmschraube e1 dient dazu, diese Schlittenführung e gegenüber dem
Zapfen c festzustellen. Eine weitere Schraube cl sichert die Schlittenführung gegen
unbeabsichtigtes Abheben vom Zapfen c. Zwischen zwei Führungsleisten e2 der Schlittenführung
e ist ein Schlitten f geradegeführt, der mittels einer Klemmschraube e3 gegenüber
der Schlittenführung c feststellbar ist und der einen der Drehachse der Grundplatte
b parallelen Bolzen f1 enthält, um den drehbar ein zweiter Schlitten g angeordnet
ist. Eine Feder h, die in einer mit dem Bolzen f 1 verschraubten Büchse f 2 untergebracht
ist, hält die beiden Schlitten f und g gegeneinander gepreßt. Der Schlitten g ist
zwischen zwei Führungsleisten i geradegeführt, die die Richtung der der Geschwindigkeit
über Grund entsprechenden Dreiecksseite bestimmen und die einer Büchse il angehören,
die mit dem Fernrohr a so verschraubt ist, daß die Führungsleisten i. der durch
die optische Achse des Fernrohrs bestimmten Ebene parallel sind. Eine Klemmschraube
g1 dient dazu, den Schlitten g gegenüber den Führungsleisten i festzustellen. Der
Abstand der Achse des Zapfens c von der Achse des Bolzens f1 entspricht der Windgeschwindigkeit
und der Abstand der Achse des Bolzens f 1 von der Fernrohrachse der Geschwindigkeit
über Grund. Durch einen Zeiger f° des Schlittens f wird an einer Skala
e° der einen Führungsleiste e2 der Schlittenführung e die jeweils eingestellte Windgeschwindigkeit,
und durch die Kante g° des Schlittens g wird an einer Skala i° der einen Führungsleiste
i die jeweils eingestellte Geschwindigkeit über Grund angezeigt. Auf dem Schlitten
g ist ferner ein Zeiger g2 befestigt, der mit einer Kurventrommel k eine Anzeigevorrichtung
zum Anzeigen des Vorhaltewinkels bildet. Diese Kurventrommel ist an der einen Führungsleiste
i in zwei Lagern i3 drehbar so gelagert, daß ihre Drehachse parallel der Führungsleiste
ist. Sie kann mittels eines Triebknopfes k1 eingestellt werden, der mit einer Skalenscheibe
k2 verbunden ist. Auf dieser Skalenscheibe k2 ist eine Höhenskala k' aufgetragen,
an der durch einen auf dem einen Lager i$ aufgetragenen Zeiger i4 die jeweils eingestellte
Flughöhe angezeigt wird. Auf der Kurventrommel k sind Kurven k" gleicher
Vorhaltewinkel für eine bestimmte Bombenform aufgetragen, die derart ausgebildet
sind, daß der Zeiger g2 den der jeweils eingestellten Geschwindigkeit über Grund,
und dc:: jeweils eingestellten Flughöhe entsprechenden Vorhaltewinkel anzeigt.
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In der Zeichnung sind der Abb. 6 und der 21bb. 7 verschiedene Richtungen
und Größen der Geschwindigkeiten zugrunde gelegt. In Abb. 6 ist die Windgeschwindigkeit
Null angenommen, sö daß die Richtung der Führungsleisten i in die Richtung der die
Fernrohrachse und die Achse des Zapfens c enthaltenden Ebene fällt und die Achse
des Zapfens c mit der Achse des Bolzens f1 zusammenfällt. Der Abb. 7 liegen folgende
Werte zugrunde: Eigengeschwindigkeit des Luftfahrzeugs 25 m/sek., Geschwindigkeit
über Grund 22 m/sek., Winkel zwischen diesen beiden Geschwindigkeiten (Abdriftwinkel)
3o°, Windgeschwindigkeit 12,5 m/sek., Flughöhe 3ooo m und Rückdriftwinkel 50.
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Zum Gebrauch ist der Zapfen c der Vorrichtung derart an dem Körper
d des Luftfahrzeugs zu befestigen, daß beim Eingreifen der Feder c° in die Rast
b2 die durch die Fernrohrachse und die Achse des Zapfens c bestimmte Ebene die Längsrichtung
des Luftfahrzeugs enthält. Dann sind die folgenden Einstellungen erforderlich: r.
Nachdem die Grundplatte b so eingestellt ist, daß die Feder c° in die Rast b2 eingreift,
ist sie durch Anziehen der Klemmschraube b1 gegenüber dem Zapfen c festzustellen.
Die anderen Klemmschrauben e1, e$ und g1 sind sämtlich zu lösen.
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2. Das Fernrohr a ist durch Drehen um seine Achse in die Flugrichtung
einzustellen, so daß die Objektbilder sich längs des Zielstriches des Fernrohrs
bewegen. Dabei gelangen auch die Führungsleisten i in die Flugrichtung.
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3. An der Skalenscheibe k2 ist die vorliegende Flughöhe einzustellen,
und der Schlitten g ist längs der Führungsleisten i so lange zu verschieben, bis
der Zeiger g2 auf der Kurventrommel k den vorliegenden (irgendwie, z. B. durch Abstoppen,
ermittelten) Vorhaltewinkel anzeigt. Dabei gelangen die Führungsleisten e2 der Schlittenführung
ein die Windrichtung, und es entsprechen dann die Abstände der Achse des Bolzens
f l. von der Fernrohrachse und von der Achse des Zapfens c der vorliegenden
Geschwindigkeit über Grund (durch die Schlittenkante g° an der Skala i° angezeigt)
und der vorliegenden Windgeschwindigkeit (durch den Zeiger f° des Schlittens f an
der Skala e° angezeigt).
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d.. Die Klemmschraube b' ist zu lösen und die Klemmschrauben e1 und
e3 sind anzuziehen, worauf die Grundplatte b so weit zu drehen ist, bis das Bild
des mit einer Bombe zu bewerfenden Zieles mit dem Zielstrich des Fernrohrs zusammenfällt.
Dabei bleibt - infolge der. Klemmung durch die Schrauben e1
und
e° - die Richtung und die Größe der eingestellten Windgeschwindigkeit erhalten.
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Durch Anziehen der Klemmschraube g ist der Schlitten g gegenüber den
Führungsleisten i festzustellen, und es ist ferner die Grundplatte b so weit zurückzudrehen,
bis die Feder c° wieder in die Rast b2 einschnappt. Dabei erfährt das Geschwindigkeitsdreieck
eine Drehung bei unveränderter gegenseitiger Lage seiner Seiten.
-
6. Das Luftfahrzeug ist derart zu steuern, daß das Bild des mit einer
Bombe zu bewerfenden Zieles wieder mit dem Zielstrich des Fernrohrs zusammenfällt.
Der Zeiger g' zeigt dann auf der Kurventrommel k den zum Bewerfen des Zieles erforderlichen
Vorhaltewinkel an.
-
7. Der Triebknopf a3 des Fernrohrs ist so zu drehen, daß an der Skala
ar, der Trommel cc' durch den Zeiger a° derselbe Vorhaltewinkel angezeigt wird.
Erscheint dann das Ziel auf dem Zielquerstrich des Fernrohrs, so ist die Bombe abzuwerfen.