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Instrument zur Ermittlung einer Seite und eines dieser Seite anliegenden
Winkels eines Geländedreiecks, von dem die beiden anderen Seiten und der von ihnen
eingeschlossene Winkel bekannt sind. Die Zusatzerfindung betrifft durch den Anspruch
I des Patentes 3ooz72 geschützte Instrumente zur Ermittelung einer Seite und eines
dieser Seite anliegenden Winkels eines Geländedreiecks, von dem die beiden anderen
Seiten und der von ihnen eingeschlossene Winkel bekannt sind. _ Bei diesen Instrumenten
ist dem Anspruch zufolge vorgesehen, daß mindestens eines der zur Darstellung der
Dreiecksseiten dienenden Lineale so mit einem
Visierfernrohr gekuppelt
ist, daß es sich beim Drehen des Visierfernrohrs um eine lotrechte Achse zum Zwecke
des Wechsels d-r Visierrichtung parallel der durch das Geländedreieck bestimmten
Ebene (diese dabei als wagerecht gedacht) um denselben Winkel dreht wie das Visierfernrohr,
so daß, wenn nicht sämtliche Lineale gekuppelt sind (was praktisch keinen Wert haben
würde), die gegenseitige Lage der Lineale verändert wird. Es hat sich herausgestellt,
daß es in einem,gewissen Falle zweckmäßig ist, auf diese Kupplung zu verzichten.
Soll nämlich als Visierfernrohr eines der beiden Einzelfernrohre eines Doppelfernrohrs
dienen, das, um die Visierrichtung ändern zu können, wiederum um eine lotrechte
Achse drehbar angeordnet ist und dessen beide Einzelfernrohre z. B. durch ein Gelenk
so gegeneinander einstellbar sind, daß beim Einstellen die Lage der Lineale gegenüber
dieser Drehachse verändert wird, so würde sich bei der Anordnung jener Kupplung
eine sehr verwickelte Konstruktion ergeben, = da die Drehung des Scherenfernrohrs
bei verschiedenen Lagen der Lineale gegenüber der Drehachse übertragen werden müßte.
\wird im Falle der Verwendung eines Doppelfernrohrs der beschriebenen Art von der
Anordnung der Kupplung abgesehen, so daß also bei einer Verdrehung des Doppelfernrohrs
um seine lotrechte Drehachse die gegenseitige Lage der Lineale sich nicht ändern
kann, so erfordert das Instrument beim Bedienen zwar eine Einstellung mehr als die
jenem Anspruch des Hauptpatentes entsprechenden Instrumente, ist aber dafür einfacher
im Aufbau.
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Sollen die Lineale in nur einer Bildebene des Einzelfernrohrs angeordnet
werden, so ist es, um die Lineale scharf darbieten zu können, vorteilhaft, deren
nur zwei zu verwenden, wobei dann beide eine Skala enthalten müssen. Um in diesem
Falle den zu ermittelnden Winkel an einer Gradteilung unmittelbar angezeigt zu erhalten,
kuppelt man zweckmäßig diese Gradteilung mit dem einen Lineal, während man den zur
Gradteilung gehörigen Zeiger oder Nonius mit dem anderen Lineal kuppelt. Eine besonders
einfache Ausführungsform wird erzielt, wenn die Gradteilung und der Zeiger je mit
einem der Lineale fest verbunden werden.
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In Abb. z ist ein Geländedreieck A-B-C dargestellt, von dem zwei Seiten
.4-B und A-C sowie der von ihnen eingeschlossene Winkel B-A-C als bekannt anzusehen
sind, während die Seite B-C und der Winkel A-B-C als unbekannte Größen anzusehen
sind, zu deren Ermittlung der Gegenstand der Zusatzerfindung dient.
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Abb. 2 bis 5 zeigen ein Ausführungsbeispiel der Zusatzerfindung, bei
dem ein Gelenkdoppelfernrohr von solcher Art verwendet ist, wie sie gewöhnlich als
Scherenfernrohre bezeichnet werden. Das eine (und zwar in der Zeichnung das linke)
der beiden Einzelfernrohre dieses Scherenfernrohrs dient als Visierfernrohr und
enthält in seiner Okularbrennebene zwei Lineale, von denen das eine um seinen Nullpunkt
drehbar ist, während das andere einerseits um seinen Nullpunkt drehbar, anderseits
verschieblich ist, wobei es zur Einstellung von Größe und Richtung zweier Seiten
des Geländedreiecks dient. Sämtliche Abbildungen zeigen das Scherenfernrohr in derjenigen
Lage, in der die Einzelfernrohre vollständig auseinandergespreizt sind, die also
dem größten gegenseitigen Abstand der Objektive entspricht. Abb. 2 ist eine Aufrißansicht
und Abb.3 eine Seitenrißansicht des Instruments; Abb. q: und 5 zeigen einzelne seiner
Teile, teilweise im Schnitt, in größerem :Maßstab, und zwär ist Abb. q. ein wagerechter
Schnitt, der die Okularachse des dem Visieren dienenden Einzelfernrohrs enthält,
und Abb. 5 ein lotrechter Schnitt durch das der Aufnahme der Lineale dienende Gehäuse.
Die beiden Einzelfernrohre des Scherenfernrohrs sind mit a und b bezeichnet, cal
und bi sind ihre Objektive, a2 und b2 ihre Okulare. Als Gelenkzapfen dient den beiden
Fernrohren ein den Okularachsen paralleler Zapfen c, der den oberen Teil eines Trägers
cl bildet. In seinem unteren Teil enthält der Träger eine konische Bohrung c2, die
dazu dient, ihn auf einen Stativzapfen aufsetzen zu können. Die Lage des Zapfens
c gegenüber den Okularachsen ist so gewählt, daß beim Verdrehen der beiden Fernrohre
um diesen Zapfen der Abstand der Okularachsen voneinander geändert wird. Die gezeichnete
Stellung der Fernrohre entspricht dem kleinsten Okularabstand. Die Größe des jeweils
eingestellten Okularabstandes kann an einer Skala d abgelesen werden. Diese Skala
ist auf einem Schieber dl aufgetragen, der in einer den zugehörigen Zeiger e enthaltenden
Führung e1 gleiten kann. Dabei ist der Schieber dl mit dem Träger f des Okulars
a2 und die Führung e1 mit dem Träger g des Okulars b2 derart fest verbunden, daß
beim Verdrehen der Fernrohre um den Zapfen c eine Drehung der Okularträger f und
g je um die Achse ihres Okulars verhindert wird, zu welchem Zwecke diese Träger
je an ihrem Fernrohr in, zweiteiligen Führungsringen a3 bzw. b3 drehbar gelagert
sind. Der Okularträger f ist in seinem in der Zeichnung vorderen Teil als Gehäuse
f l ausgebildet, das zur Aufnahme der Lineale dient und vorn durch einen Deckel
f 2 geschlossen ist. Auf dem Boden dieses Gehäuses ist zwischen zwei Führungsleisten
f 3 ein Schlitten lt lotrecht geführt, der mittels eines Triebknopfes hl
verschoben
werden kann. Auf. einer mit diesem Schlitten verschraubten
Büchse h2 ist ein Schneckenrad il drehbar gelagert, dessen Achse in der die Achse
des Okulars a2 enthaltenden lotrechten Ebene liegt, wobei mit dem Schneckenrad eine
auf dem Schlitten gelagerte Schnecke i2 im Eingriff steht, die mit ihrer Achse in
der Verschiebungsrichtung des Schlittens liegt,und mittels eines Triebknopfes io
betätigt werden kann. Das Schneckenrad bildet den Träger einer Glasplatte k, deren
Hinterfläche in der Okularbrennebene liegt und einerseits mit einer Längenskala
k1, anderseits mit einer Zeigermarke k2 ausgestattet ist. Der Nullpunkt der Längenskala
k1 liegt in der Achse des Schnekkenrades, während die Zeigermarke k2 in der Verlängerung
der Längenskala über ihren Nullpunkt hinaus liegt. In der Okularbrennebene liegt
ferner die Vorderfläche einer zweiten Glasplatte L, die mit- der Fassung des Okulars
a2 fest verbunden ist, wobei diese Fassung in dem Deckel f2 des Gehäuses f1 drehbar
gelagert ist. Diese Glasplatte l ist ebenfalls mit einer Längenskala l?- ausgestattet
und enthält ferner eine Gradteilung 11, die gemeinsam mit der Zeigermarke k2 der
Winkelanzeige dient. Der Nullpunkt der Längenskala h, die in ihrer Nullstellung
lotrecht nach abwärts gerichtet ist, liegt in der Achse des Okulars a2, während
die Gradteilung konzentrisch zu dieser Achse im Sinne des Uhrzeigers verläuft und
mit ihrem Nullstrich in der Verlängerung der Längenskala h über ihren Nullpunkt
hinaus liegt. In der Zeichnung befindet sich die Glasplatte k in einer solchen Stellung,
daß die Längenskala k1 lotrecht nach abwärts gerichtet ist und mit ihrem Nullpunkt
- entsprechend der tiefsten Lage des Schlittens k - mit dem Nullpunkt der Längenskala
11 zusammenfällt, wobei die Zeigermarke k2 am oberen Rand des Bildfeldes
sichtbar ist. Die Glasplatte L mit der Längenskala h ist aus ihrer Nullstellung
um den Winkel 135 'entgegengesetzt dem Sinne des Uhrzeigers gedreht.
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Zur Benutzung ist das Instrument mit seinem Träger cl auf ein im Punkte
A des Geländedreiecks befindliches Stativ aufzusetzen und mittels der Triebknöpfe
k1 und i0 die Längenskala k1 in diejenige Stellung zu bringen, die in der Zeichnung
dargestellt ist. Alsdann ist durch Verdrehen des Okulars a2 die Längenskala h in
eine solche Lage zu bringen, daß der Zeiger k2 an der Gradteilung das Supplement
des Winkels B-A-C angibt, wobei dieser Winkel z. B. durch Verdrehen des Instruments
um seinen Stativzapfen aus derjenigen Stellung, in der der Punkt B des Geländedreiecks
anvisiert ist, in diejenige Stellung, in der der Punkt C anvisiert ist, mittels
einer (in der Zeichnung nicht dargestellten) Winkelanzeigevorrichtung gewonnen sein
mag. Mittels des Triebknopfes k1 ist darauf der Schlitten lt so weit zu verschieben,
bis an der Längenskala k1 durch den Nullpunkt der Längenskala 11 eine der
Dreiecksseite A-C entsprechende Länge abgeschnitten wird, worauf mittels des Triebknopfes
i° das Schneckenrad il so zu drehen ist, daß die Längenskala k1 an der Längenskala
h eine der Dreiecksseite A-B entsprechende Länge abschneidet. Die gesuchte, der
Seite B-C. entsprechende Länge wird dann durch die Längenskala k1 bis zu ihrem Schnittpunkt
mit der Längenskala h angegeben. Um noch den gesuchten, dem Winkel A-B-C entsprechenden
Winkel ablesen zu können, ist der Schlitten k durch Drehen am Triebknopf hl in seine
tiefste Stellung zurückzubringen. Der Zeiger k2 gibt dann an der Gradteilung 12
diesen Winkel an.