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Vorrichtung zum Kopieren der aus einem Photostereogramm zu entnehmenden
Oberfläche eines räumlichen Gebildes. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf
eine Vorrichtung zum Kopieren der aus einem Photostereogramm zu entnehmenden Oberfläche
eines räumlichen Gebildes nach Patent 34955z. Diese Patentschrift behandelt eine
Lösung der Aufgabe, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die ein fortlaufendes
Kopieren der Oberfläche eines räumlichen Gebildes entweder im Raum oder auf einer
ebenen Fläche auch
dann erlaubt, wenn die gegenseitige Lage der
beiden Photogramme, aus denen dieses Gebilde zu entnehmen ist, bei der Aufnahme
eine beliebige war.
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Nach der Zusatzerfindung ergeben sich eine ganze Reihe anderer Lösungen
dieser Aufgabe, wenn der Angriff der beiden Lenker an jenem in beliebigen Richtungen
beweglichen Glied des Kopiersystems so gewählt wird, daß die Verbindungslinie der
Angriffspunkte nach Größe und Richtung beliebig einstellbar ist.
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Es ergeben sich ferner vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung,
wenn die Angriffspunkte der beiden Lenker an jenem Glied des Kopiersystems so angeordnet
werden, daß die Lage des einen gegenüber dem Glied unveränderlich ist, während der
andere gegenüber dein Glied in beliebigen Richtungen einstellbar ist.
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Um eine besonders einfache Vorrichtung zu erhalten, empfiehlt es sich,
dabei die beiden Zielmarken, wie bei der Vorrichtung des Hauptpatentes, in dem Doppelfernrohr
anzuordnen. Eine andere Ausführungsform ergibt sich, wenn die beiden Eintrittsspiegel
des Doppelfernrohrs so ausgebildet werden, daß sie teils spiegelnd, teils lichtdurchlassend
wirken, und wenn ferner zwei Kollimatoren angeordnet werden, deren jeder mit einem
der beiden Lenker fest so verbunden ist, daß seine Achse (oder, wenn diese gebrochen
ist, das Spiegelbild derselben) der dieses Lenkers parallel ist, wobei mit jedem
dieser beiden Kollimatoren eine reflektierende Fläche fest verbunden ist, die dazu
dient, das durch das zugehörende Objektiv entworfene Bild der zugehörenden Bildplatte
dem spiegelnden Teil dieses Eintrittsspiegels darzubieten. Diese reflektierende
Fläche kann z. B. so mit dem Kollimator verbunden sein, daß sie zwischen diesem
und dem zugehörenden Eintrittsspiegel liegt. In diesem Falle muß sie durch eine
Spiegelfläche dargestellt sein, die so ausgebildet ist, daß eine gleichzeitige Beobachtung
der Zielmarke des Kollimators und der zugehörenden Bildplatte ermöglicht wird. Um
größte Helligkeit zu erzielen, wird vorteilhaft jede der beiden reflektierenden
Flächen in dem zugehörenden Kollimator so angeordnet, daß sie dessen Zielmarke enthält.
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Liegen die beiden Objektive, durch die hierdurch die beiden Bildplatten
beobachtet werden, je im Projektionszentrum einer der beiden Bildplatten, so erhält
man eine weitere vorteilhafte Ausführungsform, sofern nachstehende Voraussetzungen
erfüllt sind: Das binokulare Beobachtungssystem ist als Doppelfernrohr ausgebildet,
das mit festen Einblickachsen und unveränderlichen Ausblickrichtungen ausgestattet
ist und das die beiden Zielmarken in solcher Anordnung enthält, daß jede von ihnen
in der Bildebene -eines Einzelfernrohrs (oder in -einer der Bildebenen, wenn das'
Fernrohr deren mehrere besitzt) beliebig einstellbar ist. Ferner sind die beiden
Lenker um zwei Punkte allseitig schwingbar angeordnet, deren gegenseitige Lage unveränderlich
ist und deren Verbindungslinie der Standlinie des Doppelfernrohrs parallel ist.
Außerdem sind die Angriffspunkte der beiden Lenker an jenem in beliebigen Richtungen
beweglichen Glied des Kopiersystems so angeordnet, daß die Lage des einen gegenüber
dem Gliede unveränderlich ist, während der andere gegenüber dem Glied in beliebigen
Richtungen einstellbar ist. Schließlich ist jeder der beiden Lenker derart mit einer
der beiden Zielmarken gekuppelt, daß seine Verschwenkungen Verschiebungen dieser
Zielmarke in der zugehörenden Bildebene verursachen.
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Abb. z und 2 zeigen in einer Aufriß- und in einer Grundrißansicht
ein erstes Ausführungsbeispiel, das nach der Zusatzerfindung ausgebildet ist und
das eine Vorrichtung zum Aufzeichnen beliebiger Linien, insbesondere von Höhenschichtenlinien,
des aus einem Photostereogramm zu entnehmenden räumlichen Gebildes auf eine ebene
Fläche darstellt. In einem mit einer Grundplatte a fest verbundenen Lager a1 ist
ein Doppelfernrohr b drehbar so gelagert, daß seine Drehachse Y-Y seiner Standlinie
parallel ist. Die beiden Hälften des Doppelfernrohrs sind vom astronomischen Typus
und enthalten an optischen Gliedern je ein Objektiv b1, ein Okular b2, ein Pentagonalprisma
b3 und ein Dachprisma b4. Auf der in der Brennebene des zugehörenden Okulars liegenden
Austrittsfläche jedes Pentagonalprismas b3 ist eine Zielmarke b5 so angebracht,
daß sie auf der zugehörenden optischen Achse liegt. Dabei ist der das Objektiv b1
und das Dachprisma b4 enthaltende Teil b° des rechten Einzelfernrohrs an dem Doppelfernrohr
b drehbar so gelagert, daß er gegenüber dem Doppelfernrohr eine zusätzliche Drehung
um dessen Drehachse Y-Y erfahren kann, und es ist ferner das Dachprisma b4 jedes
Einzelfernrohrs um eine auf seiner Hauptspiegelungsebene senkrecht stehende, die
Drehachse Y-Y des Doppelfernrohrs senkrecht schneidende Achse Z-Z drehbar gelagert.
Die Grundplatte a trägt ferner ein räumliches Kreuzschlittensystem, das aus einem
Höhenschlitten Al, einem Breitenschlitten B1 und einem Tiefenschlitten Cl in solcher
Anordnung besteht, daß die Verschiebungsrichtung des Breitenschlittens (die Breitenrichtung)
mit der Drehachse Y-Y des Doppelfernrohrs zusammenfällt, und daß der Tiefenschlitten
Cl der unterste, der Breitenschlitten BI der mittlere und der Höhenschlitten Al
der oberste Schlitten des Systems ist. Der Breitenschlitten BI ist mit einem Zeichenstift
cl ausgestattet, zu dem ein auf der Grundplatte a befestigtes Zeichenbrett 02 gehört.
Der Höhenschlitten Al trägt zwei Handhabend, die der Beobachter
am
Doppelfernrohr b während des Kopierens zu ergreifen hat, um die drei Schlitten A'-,
B1 und Cl beliebig zu verstellen. Durch eine Klemmschraube dl kann der Höhenschlitten
A '-
auf dem Breitenschlitten B1, durch eine Klemmschraube d2 kann
der Breitenschlitten BI auf dem Tiefenschlitten C'- und durch eine Klemmschraube
d3 kann der Tiefenschlitten Cl auf der Grundplatte ca festgestellt werden. An einer
Skala d° der Führung des Höhenschlittens auf dem Breitenschlitten wird dabei durch
die Oberkante des Höhenschlittens die im Kopiermaßstab gemessene Höhe des jeweils
durch den Zeichenstift cl auf dem Zeichenbrett c2 angegebenen Objektpunktes, bezogen
auf das linke Aufnahmeobjektiv, angezeigt. Zwei Lenker e1 und c2 dienen dazu, das
Kreuzschlittensystem mit dem Doppelfernrohe b zu kuppeln. Sie sind an dem Doppelfernrohr
(der rechte Lenker dabei an dem zusätzlich drehbaren Teil b0) um zwei Achsen U-U
drehbar gelagert, deren jede der Drehachse Z-Z des zugehörenden Dachprismas b4 parallel
ist, und die, wenn sie einander parallel sind, eine Ebene bestimmen, die der Standlinie
des Doppelfernrohrs parallel ist. Die Lenker sind ferner in zwei Kugeln f 1 verschieblich
gelagert, die in festen Lagern f 2 allseitig drehbar sind. Das zu dem linken Lenkerel
gehörende Lager f 2 sitzt fest am Höhenschlitten Al, das zu dem rechten Lenker e2
gehörende Lager f 2 wird von einem dreigliedrigen Kreuzschlittensystem getragen,
das aus einem auf dem Höhenschlitten A'- in der Breitenrichtung verschieblichen
Schlitten hl, aus einem auf dem Schlitten A' in der Tiefenrichtung verschieblichen
Schlitten A2 und aus einem auf dem Schlitten lag in der Höhenrichtung verschieblichen
Schlitten h3 besteht. Die jeweils eingestellte Stellung des Schlittens Al wird durch
einen Zeiger A4 an einer Skala A5,. die des Schlittens A2 durch einen Zeiger As
an einer Skala A' und die des Schlittens A3 durch dessen Oberkante an einer Skala
h8 angezeigt. Fällt die Verbindungslinie der Mitten der beiden Kugeln f'- in die
Breitenrichtung, und ist dabei der gegenseitige Abstand der beiden Kugelmitten gleich
dem gegenseitigen Abstand der beiden Drehachsen U-U, so nimmt jeder der Schlitten
Al, A2 und A3 seine Nullstellung ein. Durch eine Klemmschraube A9 kann der Schlitten
Al auf dem Höhenschlitten Al, durch eine Klemmschraube k1° kann der Schlitten A2
auf dem Schlitten A1 und durch eine Klemmschraube Al'-kann der Schlitten A3 auf
dem Schlitten A2 festgestellt werden. Das Verhältnis der an den Skalen h5, A7 und
A8 angezeigten Längen zu den entsprechenden Projektionen der Aufnahmestandlinie
bestimmt den ?Maßstab, des aufzuzeichnenden Planes. Jeder Lenker ist mit dem zugehörenden
Dachprisma b4 so gekuppelt, daß er diesem bei . Drehungen um seine j)reliachse U-U
halb so große und damit der zugehörenden Ziellinie gleich große Drehungen um die
Drehachse Z-Z erteilt. Zu dem Zweck ist jeder Lenker mit einer Scheibe il und jedes
Dachprisma b4 mit einer Scheibe i2 vom doppelten Durchmesser der Scheibe il fest
verbunden, und um die beiden Scheiben ist ein Stahlband i3 gelegt. Dabei ist die
Kupplung so getroffen, daß jeder Lenker der zugehörenden Ziellinie parallel ist.
Diese Parallelität wird dann bei jeder Bewegung der Schlitten A'-, B1 und Cl aufrechterhalten,
so daß die Stellung des Zeichenstiftes cl auf dem Zeichenbrett c2 stets dem Schnittpunkt
der beiden Ziellinien entspricht. Auf der rechten Seite der Grundplatte a ist um
eine in der Höhenrichtung liegende Achse W-W, die die Drehachse Y-Y des Doppelfernrohrs
senkrecht schneidet, ein Lagerkörper k drehbar gelagert, der durch eine Klemmschraube
kl auf der Grundplatte festgestellt werden kann. Dabei zeigt ein Zeiger k2 des Lagerkörpers
an einer Gradteilung cal der Grundplatte die jeweilige Stellung des Lagerkörpers
gegenüber der Grundplatte an. In dem Lagerkörper k ist um eine die Drehachse W-W
senkrecht schneidende, mit der Drehachse Y-Y in der gleichen Höhe liegende Achse
R-R ein Gehäuse l drehbar gelagert, das durch eine Klemmschraube h an dem Lagerkörper
k. feststellbar ist. Dabei wird durch einen Zeiger 12 des Gehäuses l an einer
Skala k3 des Lagerkörpers die jeweilige Stellung des Gehäuses gegenüber dem Lagerkörper
angezeigt. Auf der linken Seite der Grundplatte a ist ein ebensolches Gehäuse l
vorgesehen, dessen Lagerung von der des rechtsseitig angeordneten Gehäuses sich
lediglich dadurch unterscheidet, daß von der Drehbarkeit um eine in der Höhenrichtung
liegende Achse abgesehen ist, daß also dieses Gehäuse unmittelbar auf der Grundplatte
a um eine mit der Drehachse Y-Y zusammenfallende Achse S-S drehbar gelagert ist.
Eine Klemmschraube l'- dient dazu, dieses Gehäuse l auf der Grundplatte a
festzustellen. Dabei zeigt ein Zeiger 12 des Gehäuses 1 an einer Gradteilung a3
der Grundplatte die jeweilige Stellung des Gehäuses gegenüber der Grundplatte an.
In jedem Gehäuse l ist ein Objektiv 13 fest so angeordnet, daß seine optische
Achse die Drehachse Z-Z des zugehörenden Dachprismas b4 schneidet. Ferner ist in
jedem Gehäuse ein Rahmen m, in dem ein Diapositiv m'- eines der beiden auszuwertenden
Aufnahmenegative eingespannt ist, drehbar so gelagert, daß seine Drehachse mit der
Objektivachse zusammenfällt. Eine Klemmschraube m2 dient dazu, den Rahmen an dem
Gehäuse L festzustellen. Dabei gibt ein Zeiger yn3 des Rahmens an einer Gradteilung
14 des Gehäuses l die Verkantung des jeweils eingespannten Diapositivs ml an. Die
Verkantung Null wird angezeigt, - wenn der
Plattenhorizont
auf der Höhenrichtung senkrecht steht. Gibt der Zeiger k2 an der Gradteilung a2
den Wert Null an, so liegt die Achse des rechten Objektivs 13 in einer die
Tiefenrichtung enthalltenden Lotebene. Gibt der rechte Zeiger 12 (die Nullstellung
des Zeigers k2 vorausgesetzt) an der Gradteilung k3 den Wert Null an, so fällt die
Achse des rechten Objektivs 13 in die Tiefenrichtung. Die Achse des linken
Objektivs 13 fällt in die Tiefenrichtung, wenn der linke Zeiger 12 an der
Gradteilung a3 den Wert Null angibt.
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Statt der gemeinsamen, durch die Handgriffe d verkörperten Triebvorrichtung
der drei Schlitten Al, BI und Cl könnte auch für jeden dieser Schlitten eine besondere
Treibvorrichtung vorgesehen werden. Diese Treibvorrichtungen wären dann vorteilhaft
so anzuordnen, daß der Beobachter zwei davon mit seinen Händen, die dritte mit einem
seiner Füße betätigen könnte.
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Um die Vorrichtung gebrauchsfertig zu machen, sind die folgenden Einstellungen
erforderlich. Der Schlitten hl ist so einzustellen, daß sein Zeiger k4 an der Skala
As die im Kopiermaßstab gemessene Projektion der Horizontalprojektion der Standlinie
auf eine in der durch diese Horizontalprojektion bestimmten Horizontalebene liegende,
gegen diese Horizontalprojektion um den Verschwenkungswinkel (d. i. der Winkel,
um den bei der Aufnahme der Photogramme die Horizontalprojektion der linken Objektivachse
gegen die in der Horizontalebene liegende Senkrechte zur Standlinie geneigt war)
geneigte Gerade anzeigt. Der Schlitten k2 ist so einzustellen, daß sein Zeiger hs
an der Skala 1a7 die im Kopiermaßstab gemessene Projektion der Horizontalprojektion
der Standlinie auf -eine in der durch diese Horizontalprojektion bestimmten
Horizontalebene liegende, gegen diese Horizontalprojektion um das Komplement des
Verschwenkungswinkels geneigte Gerade anzeigt. Der Schlitten k3 ist so einzustellen,
daß seine Oberkante an der Skalah$ die im Kopiermaßstab gemessene Vertikalprojektion
der Standlinie anzeigt. Die Diapositive ml sind so in den Rahmen m zu befestigen,
daß ihre Schichtseiten den Objektiven 13 zugewandt sind, und daß die obere
Seite jedes Objektivbildes oben liegt. Weiter sind die Rahmen m in den Gehäusen
l mittels der Klemmschrauben m2 in derjenigen Lage festzustellen, in der
ihre Zeiger m3 an den Gradteilungen 14 die Verkantungen der Kammern bei der Aufnahme
anzeigen. Das linke Gehäuse l ist so einzustellen, daß der Zeiger 12 an der Gradteilung
ca3 den Neigungswinkel anzeigt, den bei der Aufnahme die linke Objektivachse mit
ihrer Horizontalprojektion eingeschlossen hat. Das rechte Gehäuse l ist einerseits
so einzustellen, daß :der, . Zeiger 12 -an der Gradteilung ks den Neigungswinkel
anzeigt, den bei der Aufnahme die rechte Objektivachse mit ihrer Horizontalprojektion
eingeschlossen hat, und anderseits so, daß der Zeiger k2 an der Gradteilung a2 den
Konvergenzwinkel, d. h. denjenigen Winkel, den bei der Aufnahme die Horizontalprojektionen
der beiden Objektivachsen miteinander eingeschlossen haben, anzeigt.
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Zum Gebrauch ist das Kreuzschlittensystem Al, B1, Cl mittels der Handgriffe
d von dem Beobachter am, Doppelfernrohr so zu bewegen, daß das Zielmarkenpaai
b5 nacheinander mit den verschiedenen Bildpunktpaaren der Diapositivem' zusammenfallend
gesehen wird. Sollen Höhenschichtenlinien aufgezeichnet werden, so ist der Höhenschlitten
A1 durch die Klemmschraube dl jeweils in derjenigen Stellung festzustellen, in der
seine Oberkante an der Skala d° die im Kopiermaßstab gemessene Höhe der aufzuzeichnenden
Höhenschichtenlinie, bezogen auf das linke Aufnahmeobjektiv, anzeigt. Sollen beliebige
Linien der Oberfläche aufgezeichnet werden, so müssen die drei Klemmschraubend'-,
d2 und d3 sämtlich gelöst bleiben. Der Zeichnung ist, wie bei dem Beispiel des Hauptpatentes,
der Normalfall zugrunde gelegt.
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Die beschriebene Vorrichtung weist gegenüber der des Hauptpatentes
den Vorteil auf, daß die horizontale Lage des Doppelfernrohres auch bei der Auswertung
solcher Photogramme erhalten bleibt, bei deren Aufnahme der Sonderfall vorgelegen
hat, daß die Standlinie gegen die Horizontalebene geneigt war. Schiefe Kopfhaltung
beim Beobachten wird also vermieden. Ein weiterer Vorteil der beschriebenen Vorrichtung
gegenüber der des Hauptpatentes besteht darin, daß auch die Auswertung solcher Photogramme
möglich ist, die unter Zugrundelegung großer Verschwenkttngswinkel gewonnen sind.
Dieser Vorteil resultiert daraus, daß der Verschwenkungswinkel beim Einstellen der
Standlinie (mittels der Schlitten hl, h2 und h3) berücksichtigt werden kann, währender
bei der Vorrichtung des Hauptpatentes durch Verdrehung der Gehäusen um die
Achsen W-W berücksichtigt werden mußte, welche Verdrehung einen verhältnismäßig
geringen Betrag nicht überschreiten durfte, wenn nicht eine Beobachtung der Phötogramme
o1 unmöglich werden sollte. Diesen beiden Vorteilen steht bei der Auswertung solcher
Photogramme, bei deren Aufnahme die Standlinie gegen die Horizontalebene geneigt
war, der Nachteil gegenüber, daß die bei der Vorrichtung des Hauptpatentes gewährleistete
Beobachtung in Kernebenen, d. h. in solchen Ebenen, die je durch die Standlinie
und einen Objektpunkt bestimmt sind, aufgegeben ist. Dieser Nachteil, der dadurch
auftritt, daß die Standlinie des Doppelfernrohrs nicht mehr, wie bei der Vorrichtung
des Hauptpatentes, der
Aufnahmestandlinie parallel ist, bringt es
mit sich, daß der stereoskopische Effekt herabgesetzt wird. Die Herabsetzung tritt
dadurch ein, daß die beiden Lenker el und e2 (und damit-die beiden Ziellinien) nicht
mehr in einer Ebene liegen. Es erfährt daher das rechte Dachprisma b4 eine Verdrehung
gegenüber dem rechten Pentagonalprisma b3 um die Achse Y-Y, und damit entsteht einerseits
eine Verdrehung der rechten Bildebene um eine lotrechte und um eine wagerechte Achse,
anderseits ein Stürzen des Bildes in der so verdrehten Bildebene. Ist der Neigungswinkel
der Aufnahmestandlinie gegen die Horizontalebene, wie es im allgemeinen stets der
Fall ist, klein, so ist die Minderung des stereoskopischen Effekts unschädlich.
Für extreme Fälle würde es sich empfehlen, wenigstens das Stürzen des Bildes aufzuheben,
was z. B. dadurch geschehen könnte, daß zwischen das rechte Dachprisma b4 und das
benachbarte Objektiv bl ein Amicisches Prisma eingeschaltet wird, das um die Achse
Y-Y drehbar angeordnet ist, und das entweder von Hand oder selbsttätig, im letzteren
Falle abhängig von der Verdrehung des rechten Dachprismas b4 gegenüber dem rechten
Pentagonalprisma b3, nachstellbar ist.
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Eine weitere brauchbare Ausführungsform kann aus der des Hauptpatentes
entwickelt werden, indem der Angriffspunkt des rechten Lenkers e2 an der Platte
g des Höhenschlittens Al auch noch in der Tiefenrichtung einstellbar angeordnet
wird, und indem der rechte Teil des Doppelfernrohrs wie bei der oben beschriebenen
neuen Ausführungsform an dem linken Teil drehbar so gelagert wird, daß er gegenüber
diesem linken Teil eine zusätzliche Verdrehung um die Achse Y-Y erfahren kann. Für
das linke Gehäusen wäre dann die Drehbarkeit um die Achse W-W entbehrlich. Diese
Ausführungsform hätte zwar bei einer gegen die Horizontalebene geneigten Standlinie
ebenso wie die des Hauptpatentes den Nachteil, daß der Kopf des Beobachters schief
gehalten werden müßte, erlaubt aber wie die oben beschriebene neue Ausführungsform
die Anwendung großer Verschwenkungswinkel. Die erwähnte Minderung des stereoskopischen
Effektes würde zwar ebenfalls eintreten, doch sehr gering bleiben, wenn die Einstellung
des Doppelfernrohrs um die Achse X-X so gewählt wird, daß die Standlinie des Doppelfernrohrs
und die am Kreuzschlittensystem Al, Bl, Cl eingestellte, der Aufnahmestandlinie
entsprechende Standlinie beim Aufzeichnen von Objektpunkten, die einer mittleren
Kernebene angehören, in einer Ebene liegen. Die oben vorgeschlagene Hinzufügung
eines Amicischen Prismas wäre dann selbst für extreme Fälle entbehrlich.
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In Abb. 3 bis 5 ist ein zweites Ausführungsbeisiel dargestellt. Abb.3
ist eine Aufrißansieht, Abb. q. eine Grundrißansicht und Abb. 5 ein Teilschnitt.
Dieses zweite Ausführungsbeispiel weist gegenüber dem durch Abb. i und 2 dargestellten
die folgenden Änderungen auf. Die Gehäuse l sind auf der dem Beobachter zugewandten
Seite des Doppelfernrohrs b angeordnet und enthalten statt der Diapositive die Aufnahmenegative
selbst. Jedes der Gehäuse trägt eine Einrichtung zum Beleuchten der Negative, die
wegklappbar angeordnet ist und eine Lichtduelle x' und einen Kondensor n2 enthält.
Jeder der beiden Lenker ei und e2 ist mit einem Kollimator o fest verbunden, dessen
optische Achse mit der Achse des Lenkers zusammenfällt und der ein Objektiv o' und
einen die Brennebene in der optischen Achse tangierenden Hohlspiegel o2 enthält,
wobei dieser Hohlspiegel mit einer in der Brennebene des Kollimators liegenden Zielmarke
o3 ausgestattet ist. Die Pentagonalprismen 63 des ersten Beispiels sind (bei
Wegfall der Ziehmarke b5) durch Pentagonalprismen b6 mit Dach erset2t, während die
Dachprismen b4 des ersten Beispiels je durch ein Doppelprisma ersetzt sind, das
zwei einfache Prismen b7 und b$ enthält, deren Hypotenusenfläche miteinander
verkittet sind, wobei von der Kittfläche b9 eine Anzahl untereinander gleich großer,
quadratischer Teilchen versilbert ist, die durch eine gleich große Anzahl ebenso
großer unbelegter Teilchen voneinander getrennt sind. Dabei sind die Doppelprismen
b7, b8, wie im ersten Beispiel die Dachprismen b4, im Doppelfernrohr b je um eine
auf ihrer Hauptspiegelungsebene senkrecht stehende Achse Z-Z drehbar gelagert, wobei
diese Drehachse mit der des zugehörenden Lenkers zusammenfällt. Damit jedes Doppelprisma
bei Drehungen des zugehörenden Lenkers um die Drehachse Z-Z stets eine halb so große
Drehung um dieselbe Drehachse erfährt, ist es (s. Abb. 5) mit einem Zahnrad pl fest
verbunden, das in eine Verzahnung p2 eines am Doppelfernrohr drehbar gelagerten
Radkörpers p° eingreift, wobei das Übersetzungsverhältnis so gewählt ist, daß der
Radkörper p° stets eine doppelt so große Drehung erfährt wie das Zahnrad Pl. Eine
zweite Verzahnung P3 des Radkörpers p9 greift in ein mit dem zugehörenden Lenker
verschraubtes Zahnrad p4 ein, wobei das Übersetzungsverhältnis i : i zugrunde gelegt
ist. Statt des Hohlspiegels a2 könnte auch ein Planspiegel oder (weniger günstig)
eine- diffus reflektierende Fläche angeordnet sein. Ebene reflektierende Flächen
wären, . um die Abblendung gering zü halten, vorteilhaft in der Brennebene des Kollimators
liegend anzuordnen.
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Die dem Beobachter dargebotenen Objektbilder und Markenbilder kommen
auf folgende Weise zustande. Links- und rechtsseitig wird durch die Objektive
13 und ol, unter Benutzung der unbelegten, Teile der Kittfläche b9, in der
Brennebene
des Kollimators o ein Bild des zugehörenden Negativs entworfen, und zwar infolge
der vorgeschriebenen Bewegung der Lenker so, daß das jeweils eingestellte Objektpunkthalbbild
mit der Zielmarke os zusammenfällt. Durch die reflektierende Fläche o2 und das Objektiv
o1, unter Benutzung der versilberten Teile der. Kittfläche b9, werden dann das Marken-
und das Objektbild der Beobachtung durch das Doppelfernrohr zugänglich gemacht.
Die beschriebene Anordnung weist den Vorteil auf, daß, weil das Markenbild und das
Objektbild auf jeder Seite bereits zusammenfallen, bevor sie dem spiegelnden Teil
der Kittfläche b9 zugeführt werden, Fehler, die durch Übertragung der Lenkerbewegungen
auf die Bewegungen der Doppelprismen b', b8 entstehen können, nicht in die Messung
eingehen.
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Die zum Gebrauchsfertigmachen der Vorrichtung erforderlichen Einstellungen
sind die gleichen wie beim ersten Beispiel angegeben. Auch die Handhabung der Vorrichtung
bleibt dieselbe.
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Abb. 6 und 7 zeigen ein drittes Ausfübrungsbeispiel in einer Aufriß-
und in einer Grundrißansicht. Dieses Beispiel unterscheidet sich von dem durch Abb.
z und z dargestellten durch die folgenden Abänderungen. Das Doppelfernrohr b ist
durch ein binokulares Fernrohrsystem ersetzt, dessen beide Hälften je vom terrestrischen
Typus sind und ein Weitwinkelobjektivql, ein Kollektiv q2, eine Umkehrlinse q3,
ein Okular q4 und vier einfache Prismen q5, q6, q' und q8 enthalten. Jedes
Weitwinkelobjektiv q1 ist mit dem zugehörenden Kollektiv q2 in einem mit der Grundplatte
a fest verbundenen Gehäuse A so angeordnet, daß die optischen Achsen der beiden
Linsensysteme zusammenfallen und in der Tiefenrichtung liegen, wobei noch die Anordnung
so getroffen ist, daß der vordere Hauptpunkt des linksseitigen Weitwinkelobjektivs
mit der Drehachse S-S des Gehäuses 1, und der des rechtseitigen Weitwinkelobjektivs
mit dem Schnittpunkt der Drehachsen R-R und Z-Z des Gehäuses 1 zusammenfällt. Dabei
ist jedes Kollektiv q2 so gewählt, daß es die von dem Weitwinkelobjektiv q1 kommenden
Strahlen sämtlich so ablenkt, daß sie in die Tiefenrichtung fallen. Jedes Okular
q4 ist mit den Prismen q' und q$ in einem Gehäuse r2 untergebracht, das an
einem Sockel der Grundplatte a um die in der Tiefenrichtung liegende Okularachsedrehbar
gelagert ist. An jedem Gehäuse r2 ist ein Gehäuse r3, das eine der Umkehrlinsen
q3 eines der Prismen q5 und eines der Prismen q6 enthält, um eine in der Tiefenrichtung
liegende Achse drehbar gelagert, wobei die Prismen q6, q7 und q$ so in den Gehäusen
r3 und x2 angeordnet sind, daß sie die optische Achse der Umkehrlinse q3 stets so
ablenken, daß sie schließlich mit der optischen Achse des Okulars zusammenfällt,
während das Prisma q5 so in dem Gehäuse r3 angeordnet ist, daß es die optische Achse
der Umkehrlinse nach rückwärts in die Tiefenrichtung ablenkt. Jedes Gehäuse r3 ist
ferner an einem Schlitten s1 um eine Achse drehbar gelagert, die mit der nach rückwärts
gebrochenen optischen Achse der Umkehrlinse q8 zusammenfällt, wobei dieser Schlitten
s1 auf einem auf der Gundplatte a in der Breitenrichtung verschieblichen Schlitten
32 in der Höhenrichtung verschieblich angeordnet ist. Dabei trägt jeder Schlittens'
noch eine Glasplatte s° mit einer in der Brennebene des zugehörenden Weitwinkelobjektivs
q1 liegenden Fläche, auf der eine Zielmarke q° so aufgetragen ist, daß sie mit derjenigen
Achse des Gehäuses r3 zusammenfällt, um die dieses Gehäuse an dem Schlitten .s1
drehbar gelagert ist. Die Lenker e1 und e2 sind, abweichend vom ersten Beispiel,
in Kugellagern t drehbar gelagert, die mit der Grundplatte a fest verbunden sind.
Dabei ist der Lenker e1 mit einem zweiten Arm e3 und der Lenker e2 mit einem. zweiten
Arm e4 ausgestattet, wobei die beiden Arme jedes Lenkers den Winkel 18o' miteinander
einschließen. Die Arme e'3 und e4 sind in Kugeln isl verschieb-]ich gelagert, die
in Lagern u2 allseitig drehbar sind, und diese Lager u2 sind je auf dem zugehörenden
Schlitten s1 so befestigt, daß die in die Tiefenrichtung fallende Komponente des
Abstandes der Mitte der Kugel aal von der Mitte des Kugellagers t gleich der Brennweite
des Weitwinkelobjektivs qlist. Schließlich ist noch an jedes Gehäuse 1, wie im zweiten
Beispiel, eine Einrichtung zum Beleuchten der Diapositivem' angelenkt, die eine
Lichtquelle n1 und einen Kondensor n2 enthält.
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Die zum Gebrauchsfertigmachen der Vorrichtung erforderlichen Einstellungen
sind die gleichen, wie beim ersten Beispiel angegeben. Auch die Handhabung der Vorrichtung
bleibt dieselbe.
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Aus dem allgemeinen Gesichtspunkt heraus, daß die Bewegungen der Lenker
in jedem Falle die gegenseitige Lage der Ziellinien und der Bildplatten regeln,
ergibt sich auch eine Ausführungsform, wenn das Doppelfernrohr mit den Zielmarken
ausgestattet und fest angeordnet wird und wenn jedes .der beiden Objektive, durch
die hindurch die Bildplatten beobachtet werden, sowie die zugehörende Bildplatte
mit dem zugehörenden Lenker verbunden wird. Genauere Überlegungen zeigen, daß in
diesem Falle jeder der beiden Lenker kardanisch so aufgehängt werden muß, daß er
um eine feste vertikale und um eine bewegliche horizontale Achse drehbar ist, während
jedes der beiden Objektive mit der zugehörenden Bildplatte kardanisch so aufgehängt
werden muß, daß es um eine feste horizontale und um eine bewegliche vertikale Achse
drehbar ist. Dabei muß jeder Lenker
mit dem zugehörenden Objektiv
samt der Bildplatte so gekuppelt sein, daß eine Drehung des Lenkers um seine feste
vertikale Drehachse eine gleich große Drehung des zugehörenden Objektivs samt der
Bildplatte um seine bewegliche vertikale Drehachse, und daß eine Drehung des Lenkers
um seine bewegliche horizontale Drehachse eine gleich große Drehung des zugehörenden
Objektivs samt der Bildplatte um seine feste horizontale Achse hervorruft.
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Weitere Ausführungsformen können erhalten werden, wenn man, anstatt
die Verbindungslinie der Angriffspunkte der Lenker an dem Kreuzschlittensystem nach
Größe und Richtung beliebig einstellbar zu machen, diese Verbindungslinie konstant
hält und dafür die Verbindungslinie der Angriffspunkte der Lenker an dem Bildmeßsystem
nach Größe und Richtung beliebig einstellbar macht.