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Entfernungsmesser mit zwei getrennten Beobachtungsstellen. Es sind
Entfernungsmesser bekannt, bei denen längs einer mit Teilung versehenen Schiene,
die als Meßbasis dient, ein Fernrohr verschiebbar ist, das außerdem um eine senkrechte
Achse geschwenkt werden kann. Diese Entfernungsmesser werden in der Weise gehandhabt,
daß das Fernrohr zunächst auf den Nullpunkt der Teilung gebracht und zuuleich in
einen bestimmten Winkel zu der Schiene, z. B. rechtwinklig dazu eingestellt wird.
Hierauf wird das ganze Gerät samt Fernrohr und Schiene um eine senkrechte Achse
so lange gedreht, bis im Fernrohr das Ziel erscheint. Alsdann wird das Fernrohr
-in einem neuen, ebenfalls für jede Messung konstanten Winkel zur Schiene eingestellt
und so weit auf der Schiene verschoben, bis das Ziel wiederum im Fernrohr sichtbar
wird. An dem Teilstrich, über welchem in diesem Augenblick das Fernrohr steht, kann
nunmehr auf der Schiene die Entfernung des Zieles unmittelbar abgelesen werden.
' Diese Art von Entfernungsmesser arbeitet also mit konstanten Winkeln, aber veränderlicher
Basislänge des Meßdreiecks.
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Ein großer Nachteil dieser bekannten Entfernungsmesser liegt darin,
daß sie einen durch die Länge der als Basis dienenden Schiene begrenzten Meßbereich
besitzen. Ferner ist das ihnen zugrunde liegende 1Meßprinzip auf Langbasis-Entfernungsmesser,
d. h. auf solche Entfernungsmesser, die mit Basislängen bis zu zooo m und' darüber
arbeiten, praktisch überhaupt nicht anwendbar, weil beim Fehlen einer materiellen
Basis die Einhaltung bzw. Herstellung bestimmter Winkel zwischen Fernrohrachse und
Basislinie kaum zu überwindende Schwierigkeiten bietet und auch die notwendige Versetzung
der einen Beobachtungsstelle um gegebenenfalls bedeutende Entfernungen außerordentlich
umständlich sein würde. Ferner würde der mit solchen Verrichtungen verbundene Zeitverlust
die Anwendung eines nach dem bekannten Prinzip eingerichteten Langbasis-Entfernungsmessers
für artilleristische Zwecke, wo es in den meisten Fällen wesentlich auf die Schnelligkeit
einer 'Messung ankommt, ausschließen. Von der Verfolgung beweglicher Ziele, wie
z. B. vun Flugzeugen, könnte vollends keine Rede sein.
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Die Erfindung betrifft nun einen Entfernungsmesser mit getrennten
Beobachtungsstellen und mit zwei schwenkbaren Visiereinrichtungen an den Enden einer
festen Basis, welcher vorzugsweise für das Arbeiten mit größeren Basislängen bestimmt
und geeignet ist, andererseits aber den Vorzug besitzt, daß die beiden Beobachtungsstellen,
im Gegensatz zu den bisher üblichen Langbasis-Entfernungsmessern mit Linealen an
der Meßstelle, ohne Beeinträchtigung der Meßgenauigkeit so nahe aneinandergerückt
werden können, daß sie sich leicht miteinander verständigen können. Dies ist namentlich
bei der Verwendung des Entfernungsmessers für militärische Zwecke wichtig. Die Ablesungen
sind auch für jede beliebige Basislänge und für jede Zielentfernung und -lage gleich
einfach und sicher erhältlich, und der Apparat ist ohne weiteres für einen praktisch
unbegrenzten Meßbereich einzurichten, ohne daß er dabei
etwas von
seiner Handlichkeit einbüßt. Es lassen sich ferner mit dem neuen Entfernungsmesser
auch schnell bewegliche Ziele dauernd bequem derart verfolgen, d'aß die Entfernung
zu jedem gewünschten Zeitpunkt abgelesen werden kann.
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Der Grundgedanke der Erfindung ist aus der Fig. i der Zeichnung ersichtlich.
Hierin sind die mit Fernrohren oder anderen Visiereinrichtungen ausgerüsteten beiden
Beobachtungsstellen mit I und II, die Basis mit B und das Ziel, dessen Entfernung
E von der Beobachtungsstelle II (Meßstelle) gemessen werden soll, tnit 0 bezeichnet.
Bedeutet a den Winkel, den die Visierlinie voll I niit cler Basis B einschließt,
und f, den Winkel, den die beiden Visierlinien von I und 1I miteinander bilden,
so ist in dein Beobachtungsdreieck I 11 0 die Seite 11 0 - E -
sin z# Es handelt sich nun darum, die Winkel a und ß unmittelbar an Bier Meßstelle
1I als ei-,tsprechende Einstellungen zu erhalten, die sieh alsdann in beliebiger
Weise in Schaltwege einer für die bekannte Basis B berechneten bzw. eingeteilten
Entfernungsskala oder ihres Zeigers umformen lasen- Die i'bertragung der Winkel
v. und' ß an die Meßstelle geschieht in der Weise, daß das Fernrohr der Station
1I zunächst parallel zur Visierlinie der Station I eingestellt wird, wodurch die
Fernrohraclise X mit der Verlängerung der Basis B ebenfalls den Winkel a, einschließt,
und däß sodann dasselbe Fernrohr auch auf das Ziel 0 gerichtet wird, was eine Dr
ellung de§ Fernrohres tun den Winkel ß gegen die vorhergehende Einstellung (X) bedeutet.
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Ein nach den vorstehend entwickelten Regeln arbeitender Entfernungsmesser
ist nun erfindungsgemäß folgendermaßen eingerichtet: Das - Fernrohr der lleßstelle
(II) kann sowohl durch mechanische oder elektrische Fernübertragung mittelbar, d.
h. z. B. mit Hilfe von Zeiger und Gegenzeiger, oder unmittelbar parallel zur Visierlinie
des Seitenbeobachters (I) eingestellt, als auch mittels eines zweiten, von der Ferneinstellvorrichtung
unabhängigen Antriebes selbständig gerichtet werden, und das Schaltwen: einer geeigneten
Entfernungsskala bz«-. ihres Zeigers steht in derartiger Abhängigkeit von den beiden
Einstellvorrichtungen des Fernrohres der Meßstelle (II), daß, wenn dieses Fernrohr
zunächst parallel zur Visierlinie des Seitenbeobachters eingestellt und danach mittels
seines selbständigen Antriebes ebenfalls auf das Ziel gerichtet wird, der Zeiger
an der Skala die Zielentfernung angibt.
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Ein Ausführungsbeispiel eines derartigen Entfernungsmessers ist in
Fig. 2 schematisch dargestellt. Das Fernrohr i der seitlichen I kann durch Drehen
einer Handl:urbel 2 mittels eines Schneckengetriebes 3 um eine senkrechte Achse
geschwenkt bzzv. auf das Ziel gerichtet werden, wobei gleichzeitig über ein Keg
lräderpaar d. ein Gebers3#stem 5 für elektrische Fernübertragung entsprechend dem
a eingestellt wird, den die Achse des Fernrohres i jeweils mit der Basis B (Fig.
"i) einschließt. Auf der Zeichnung ist ein Mehrfachg ersvstem für Feinanzeige angedeutet.
Grote- un Das Gebersystem S der Station I überträgt dorr Winkel v. auf ein mit ihm
synchron Empfän g-ersvstern 6, ; laufendes an der :4Teßstelle II, mit dessen Zeigern
c je ein Gegenzeiger io bz«-. i r Drellen einer r2 in Kurbelwelle r ; erden indem
Gegenzeiger- ro durch eine Zahnräclermit Gegenzeiger t r übertragung t:T in erl»ndurch
ein Schneckengetriebe Jung stellt. Durch Drellen der Kurbel r-? wird aber auch gleichzeitig
das Fernrohr @>erst:ellt, und zwar auf Wege über ein des Kegelani Ende der rad i;,
ein mit diesem in Eingriff siebendes Kegelrad rR, ein Stirnräderpaar m), 2n, ein
'2, 23 2,; Planetengetriebe hierbei stillsteht), ein Kegelräcierpaar 2d. im-1l 25.
2r ist mit a fest ein verbunden-; -die gebogene chse des Unilaufltarch rades
und des unteren Rades 2.T ist die beiden Räder 2o, 2r lose lündttrcligefülirt. Befinden
sich die Gegenzeiger ro und t r mit eingestehen Zeigern R und 9 in den Deckurig,
so steht das Fernrohr r(> eß-Fernrohr r des stelle II parallel eiteuiul:el beobachters
I, d. h. also ebenfalls im zur Basis B. Der Entfernungsanzeiger steht auf x.
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das Fernrohr Station II danach ohne Beeinträchtigung .der Gegenzeigereinstel-Iupg
ebenfalls auf Ziel richten, d.li. unr nun auch noch -den W in 1:e1 ß an der :lvefstell°_
erhalten zu -ist ein Knopf, Handrad o, dgl. 26 vorgesehen, dessen Achse m einer
um eine senkrechte Mittelachse drehbaren Platte 9 gelagert ist. Die Drehung des
26 teilt sich zunächst über ein hegelräderpaar 28 einer mit. Die Spindel 2R ist
unter der Platte 2g gelagert, die an ihrem Rande einen Zahnkranz 3 besitzt. Ein
mit diesem Zahnkranz r isi mit in lsirigriff stehendes Stirnrad den 'oben erwähnten
Zahnrädern rR und m auf derselben V%elle 32 fest angeordnet, so daß beim Drehen
der r= zugleich mit und den Gegenzeigern io, Fernrohr 1izw. die Spindel verauch
die = stellt wird, und zwar proportional @Viukel
a. Durch Drehen
der von dem Knopf :26 angetriebenen Spindel 28 wird nun mittels einer auf der Spindel
sitzenden Mutter 33 ein mit dieser fest verbundener Stift 34 verschoben, der in
eine an dem einen Ende einer geradegeführten Zahnstange 35 angebrachte und rechtwinklig
dazu liegende Schlitzfülirung 36 eingreift. Steht die Spindel 28 also in einem gewissen
Winkel zu- der Schlitzführung 36, so bewirkt eine Verschiebung des Stiftes 34 längs
der Spindel 28 auch eine Verschiebung der Zahnstange 35 in ihrer Führung 37. Die
Bewegung der Zahnstange überträgt sich weiter mittels des Triebrades 38 auf ein
Kegelräderpaar 39 und von da über ein Kegelräderpaar 40 und das Kegelrad
23 des Planetengetriebes 21, 22, 23 auf dessen Planetenrad 2a, das bei seiner
kreisenden Bewegung (wobei (las Rad 21 feststeht) auf dein bereits beschriebenen
Wege ein Schwenken des Fernrohres 16 bewirkt.
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Auf der Platte 29 ist eine die Entfernungsskala fragende Trommel 41
mit laufendem I#adenzeiger42 angeordnet. Die Trommel 41 ist finit dein Knopf 26
durch ein hegelrä derpaar 43 gekuppelt und -treibt bei ihrer Drelititig vermittels
eines Stirnräderpaares 44 und einer Spindel 45 zugleich den Zeiger 42 an. Durch
Drehen an dem Knopf 26 -wird also außer einer Verschiebung des Stiftes 34 auf der
Spindel 28 auch eine Drehung der Trommel 41 -und. eine Fortschaltung ihres Zeigers
42 bewirkt.
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Die Entfernungsskala auf der Trommel 41 i::t so eingerichtet, daß
an dein Zeiger 42 die l?titfernung des Zieles von der Meßstelle II unmittelbar abgelesen
-werden kann, sobald die Achse des Fernrohres 16 mit der Basislinie den Winkel
(a -r- ß) einschließt.
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Bei der praktischen Benutzung des Entfernungsmessers ist es natürlich
nicht erforcferlich, daß die Einstellung des Winkels a zeitlich vor der Einstelung
des Winkels f erfolgt, sondern beide Einstellungen können nebeneinander herlaufen,
wie dies bei der Verfolgung beweglicher Ziele die Regel sein wird. Während also
durch Drehen der Iitirliel 12 die Gegenzeiger zo und i T finit den den Winkel rr.
weisenden Empfängerzeigern 8 und 9 in Deckung gebracht werden, sticht man gleichzeitig
durch Drehen des Knopfes 26 las Ziel in das Fadenkreuz des Fernrohres 16 zu bringen
oder darin zu halten. Die Dreiung der Kurbel 12 bewirkt auf dein Wege 17, 18, 19,
2o, 21, 22, 24, 25 die Verstellung !es Fernrohres 16 um den Winkel a, während lie
Drehung des Knopfes 26 auf dem Wege 2 7, 28, 33, 34, 36, 35, 38, 391
40, 23, 22, 24, :5 die Verstellung des Fernrohres um den Winzel ß vergrößert. Da
nun aber beim Drehen der Kurbel 12 nicht nur das Fernrohr 16, sondern zugleich auch
die Platte 9 uni den Winkel a verstellt wird, (auf dein @Vcgc 17,
18; 32,
3>-, 30), und andererseits durch Drehen des Knopfes 2(i der Winkel ji' ebenfalls
nicht nur dem Fernrohr 16, sondern mich der Trommel 41 (über 43) und dem Zeiger
42 (über 43, 44, 45) mitgeteilt wird, so kann an der Trommel fortlaufend die Zielentfernung
abgelesen werden, solange die Gegenzeiger zo, 11 mit den Zeigern 8, 9 in Deckung
sind und gleichzeitig iip Fernrohr 16 das Ziel sichtbar ist, vorausgesetzt natÜrlich,
daß während dessen auch mit dem Fernrohr t das Zieldauernd anvisiert wird.
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Um nun einen derartigen Entfernungsmesser auch gegen iin Raum befindliche
Ziele gebrauchen zu können, muß sich die Visierebene um eine horizontale Achse drehen
lassen. Dies wird durch kardanische Lagerung der Fernrohre der beiden Beobachtungsstellen
errreicht. Soll der Entfernungsmesser artilleristischen Zwecken dienen, so trifft
inan vorteilhaft die Einrichtung, daß der Erbt=litingswiiikel sowie die Seitenwinkel
- der Visierlinie der Meßstelle (II) als entsprechende Einstellungen auf je ein
Anzeige-oder Gebersystem übertragen werden, mittels dessen der erhaltene Wert etwa
unmittelbar an die Geschütze weitergegeben werden kann. Die Seiten--und ,die Höheneiilstellung
der Geschütze bedürfen aber in vielen Fällen einer Verbesserung,- z. B. mit Rücksicht
auf den Einfluß des Windes und des Dralls auf die Flugbahn des Geschosses, und beim
Schießei gegen bewegliche Ziele auch noch mit Rücksiclit auf die Winkelgeschwindigkeit,
Entfernung - und Höhe des Zieles. Diese Verbesserungen der Geschützeinstellungen
können erfindungsgemäß ini Entferntuigsmyser selbst vorgenommen werden, und zwar
in der Wise, daß mittels entsprechender Korrekturorgane die Triebwerke der Anzeige-
oder Gebersysteme für die Seiten- bzw. Höheneinstellung derart beeinffußt werden,
daß man an den Anzeige- oder Gebersvsteinen unmittelbar die betreffende verbesserte
Geschüt7einstellung erhält.
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Bei dem in Fig.3 dargestellten Ausführungsbeispiel eines Entfernungsmessers
dieser Art bezeichnet -wiederum I .die seitliche Beobachtungsstelle und II die Meßstelle.
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Das Fernrohr 5o des Seitenbeobachters I ist um die in einem Gehäuse
51 gelagerte Achse 52 drehbar, und das Gehäuse 51 wiederum kann um rechtwinklig
zu der Achse 5:? angeordnete Zapfen 53 in einem Rahmen schwingen. Zur. Schwenkung
des Fernobres 5o um die Achse 52, d. h. in der Visierebene, dient eine Handkurbef
55; welche das i Fernrohr über ein Schneckengetriebe 56 und zugleich ein elektrisches
Mehrfachgebersystein
57 antreibt, das den Winkel a auf ein Enipfängersystern
58, 59 an der iVIeßstelle 11 überträgt. Mittels eines weiteren Gebersysteins 6o
der Station I und eines synchron laufenden Empfängersystems 61 der Station II wird
der Winkel, den die Visierebene niit der Horizontalebene einschließt, an die Station
II vermittelt. Das Fernrohr 62 dieser Stelle ist in gleicher Weise wie das Fernrohr
5o um zwei rechtwinklig zueinander stehende Achsen drehbar, nämlich einerseits um
die Achse 63, die in einem Gehäuse 64 gelagert ist, und anderseits um die an diesem
Gehäuse angebrachten Zapfen 65 und 66. Die Einstellung des Fernrohres 62 in die
Visierebene erfolgt dadurch, daß ein mit dem Zapfen 65 verbundener Gegenzeiger 67
mit dem Zeiger 68 des elektrischen Empfängersystems 61 in Deckung gebracht wird.
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Es könnte auch die Meßstelle II den Geber für den Erhöhungswinkel
der Visierebene und die seitliche Beobachtungsstelle I den Empfänger enthalten,
doch müßte dann an der Station II zum Anvisieren des Zieles zwecks Ermittelung dieses
Winkels noch ein zweites voin Fernrohr 62 unabhängig einstellbares Fernrohr oder
Richtglas vorgesehen 'werden.
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Das Parallelstellen des Fernrohres 62 mit dem Fernrohr 5o in der Visierebene
geschieht wieder durch Indeckungbringen von Gegenzeigern 69 und 70 mit den
entsprechend dem Winkel a eingestellten Zeigern 69' und 70' der elektrischen I:nipfän:gersysteme
58 und 59. Ihren Antrieb erhalten die Gegenzeiger 69 und 70 von einer Handkurbel
72 über ein Zahnrädergetriebe 73 bzw. ein Schneckengetriebe 7d., und die Drehung
der Kurbelwelle i5 wird zugleich über ein Kegelräderpaar 76, einff Stirnräderpaar
77, ein Planetengetriebe 78, ein Kegelräderpaar 79, ein Planetengetriebe 8o, ein
Stirnräderpaar 81, 81' und ein Schneckengetriebe 82, 82' auf das Fernruhr 62 übertragen.
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Um zu vermeiden, daß beim Kippen des Gehäuses 6.4, in welchem außerhalb
der Kippachse (65, 66) die das Zahnrad 81' und die Schnecke 82 tragende Welle 83
gelagert ist, eine unbeabsichtigte Drehung des Fernrohres i2 um die Achse 63 erfolgt,
ist folgende Anordnung getroffen: Ein Kegelrad 86 eines Wendegetriebes sitzt fest
auf einem zu den Drehzapfen 65 und 66 des Gehäuses .6q. konachsialen Zapfen 85,
der mit einem am Gehäuse 64 angebrachten Arm 84 starr verbunden ist. Demzufolge
dreht sich das Kegelrad 86 beim Kippen des Gehäuses um denselben Winkel wie dieses.
Das Gegenrad 87 des Wendegetriebes ist starr mit denn Kegelrad 8o' des Planetengetriebes
8o verbunden. Es findet also beim Kippen des Gehäuses 64 um die Zapfen 65 und 66
eine Drehung des Stirnrades öi statt, durch welche die beim lireiser des Stirnrades
81' um das Rad 81 an und fi i sich stattfindende Drehung der Welle 8 1)ZR der Schnecke
82 aufgehoben wird.
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Nachdem das Fernrohr 62 pärallel zurr -Fernrohr 50 eingestellt
worden ist, wird e.-mittels einer Kurbel 88 ebenfalls auf das Ziel gerichtet. Die
Kurbeldrehung wirkt dabei über die Kurbelwelle 89, ein Kegelräderpaar 9o, Planetengetriebe
9i, Kegelräderpaar 92, Stift 93 eines dem Getriebe 28, 29, 30, 33, 3.4 in Fig. 2
gleichartigen Getriebes, Zahnstange 94., Triebrad 95 auf das Planetengetriebe 78
und wird von da in der bereits beschriebenen Weise auf das Fernrohr 62'iibertragen.
Die die Entfernungsskala tragende Trommel 96 sitzt auf der Kurbel-,velle 89, und
die dem Winkel a, entsprechende Verstellung der Spindel 97, auf welcher der Stift
93 verschoben wird, erfolgt von der Kurbelwelle 75 aus über das Kegelräderpaar 76;
die Welle 98 und das Stirnrad 99, welches mit dem die Spindel 9; tragenden Zahnkranz
ioo in Eingriff steht.
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Die Entfernung des Zieles von der 4leßstelle 11 kann nach erfolgter
Einstellung des Fernrohres 62 auf das Ziel wieder unmittelbar am Fadenzeiger ioi
von der Entfernungstroinniel 96 abgelesen werden. Zur Weitergabe der angezeigten
Entfernung an die Geschütze oder an eine andere Stelle ist noch ein elektrisches
Gebesystem io2 vorgesehen, welches von der Kurbelwelle 89 aus mittels des Kegelräderpaares
103 angetrieben wird.
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Um die für die Geschütze wichtige Seitenrichtung und den Erhöhungswinkel
der Visierlir.ie des Fernrohres 62 mit Hilfe des Entfernungsinessers selbst ermitteln
zu können, ist folgende Einrichtung vorgesehen: Eine auf der Welle 83 sitzende Schnecke
10,4 steht mit einem Sclineckenradsegment 1o5 in Eingriff, dessen Drehpunkt in der
Kippachse des Gehäuses 64 liegt. Die übersetzung wird dabei zweckmäßig so gewählt,
daß bei einer Drehung des Fernrohres 62 um etwa 17o° das Schneckenradsegment nur
9o° durchläuft. Ein Stift 1o6, der mit dem Schneckenradsegment 1o5 starr verbunden
ist, greift in eine geschlitzte Scheibe 107 ein. Wird nun mit dein Fernrohr
62 ein iin Raum befindliches Ziel, z. B. ein Luftfahrzeug; anvisiert bzw. verfolgt,
so beschreibt bei gleichzeitigem Drehen der Schnecke 104 und Kippen des Gehäuses
6¢ um die Zapfen 65 und 66 der Stift io6 eine Kegelfläche, und die Scheibe
107
dreht sich um ihre Achse. Die hierbei als entsprechende Einstellung der
Scheibe 107 erhaltene Seitenrichtung der Visierlinie könnte durch einen mit
dieser Scheibe gekuppelten elektrischen Geber als reine Seitenrichtung der Geschütze
an .diese weitergegeben werden.
Im vorliegenden Falle werden jedoch
die verschiedenen Verbesserungen, welche der Seitenrichtung jeweils noch erteilt
werden müssen, gleich im Entfernungsmesser addiert, so daß de'r Geber tob für die
Seitenrichtung bereits eine dem verbesserten Wert entsprechende Einstellung erhält.
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Die seitliche Winkelgeschwindigkeit des Zieles wird dadurch berücksichtigt,
daß ein von einem Motor iog über ein umsteuerbares Wendegetriebe i io, Reibungsgetriebe
i i i, i i i', Schneckengetriebe 112, Kegelräderpaar u3, angetriebener Zeiger 114
mit einem Gegenzeiger 115 in Deckung gebracht bzw. gehalten wird, indem mittels
einer Rolle i i i', welche durch Drehen einer mit einer Handkurbel versehenen Schraubenspindel
117 zwischen den beiden Scheiben des Reibungsgetrieben i i i verschoben werden kann,
die LYbersetzung zwischen dem Motor iog und dein Zeiger 114 nach Bedarf verändert
wird. Der Gegenzeiger 115 sitzt an einem Zahnkranz 1.18, der seine Bewegung über
ein Zwischenzahnrad iig von eiaem mit der Schlitzscheibe io7 fest verbundenen Zahnkranz
i -,o ableitet.
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Die Drehung der Spindel 117 könnte auch selbsttätig durch einen Elektromotor
erfolgen, wobei alsdann der Zeiger 114 und der Gegenzeiger 115 durch elektrische
Kontakte zu ersetzen wären, die miteinander in Bcrührung treten und =dadurch den
Motor einschalten, sobald diejenige gegenseitige Lage verlassen ist, die der Deckung
von Zeiger und Gegenzeiger entspricht. Der Motor würde alsdann so lange laufen,
bis die Kontakte wieder voneinander getrennt sind, also die eiern Indeckungkominen
von Zeiger und Geg enzeiger entsprechende gegenseitige Stellung wiederhergestellt
ist.
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Die Drehung der Spindel 117 überträgt sich mittels eines Planetengetriebes
121 und eines Kegelräderpaares 122 auf die Spindel 123, die an einem Zahnkranz 124
gelagert i'st und bei ihrer Drehung einen Stift 126' in einer senkrecht zu einer
Zahnstange 126 angeordneten Schlitzführung 125 verschiebt. Ist die Winkelgeschwindigkeit
des Zieles gleich Null, so steht der Stift 126' in der Drehachse des Zahnkranzes
124, und es findet keine Verstellung der geradegeführten Zahnstange 126 statt. Wandert
der Stift 126' aber gegen die Peripherie des Zahnkranzes 124, so erfährt die Zahnstange
126 eine Verschiebung in ihrer Längsrichtung, deren Maß von dem Winkel abhängig
ist, den die Spindel 123 gerade zu der Schlitzführung 125 einnimmt. Dieser Winkel
ist von der jeweiligen Zielentfernung und dem Erhöhungswinkel der Visierlinie abhängig;
wie weiter unten näher beschrieben wird. Die Bewegung der Zahizstange 126 teilt
sich nun über das Triebrad 127, ein Planetengetriebe 128, Iiegelräderpaar 129 und
Stirnräderpaar a30 -dein Planetengetriebe 131 -Mit, das bereits über die
Welle 13.: die reine ' Seitenrichtung aufgenommen hat, so daß über ('Ir s
Stirnräderpaar 133 und die Welle 134 die verbesserte Seitenrichtung in den
Mehrfachgeber 1o8 gelangt.
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Die mit Rücksicht auf die Zielentfernung, bzw. die Flugzeit des Geschosses
erforderliche Korrektur wird beim Einstellen der Entfernungstrommel 96 mittels,
der Kurbel 88 in das Triebwerk für den Geber io8 eingeführt. Zti diesem Zwecke wird
die Drehung der Kurbelwelle 89 über ein Kegelräderpaar 135 und ein Planetengetriebe
136 auf einen Kurvenzvlinder 137 übertragen, in dessen Kurvennut ein an einer Zahnstange
138 sitzender Stift 139 eingreift. Die Verschiebung der Zahnstange 138 bei einer
Drehung des Kurvenzylinders 137 überträgt sich mittels eines Triebrades 140 und
eines Stirnrarle- rd.i auf den Zahnkranz 124, wodurch eins Veränderung des Winkels
zwischen der Spindel 123 und der Schlitzführung 125, an der Zahnstange 1-26 herbeigeführt
wird. Ist die Entfernung gleich Null, so steht die Spindel 123 parallel zu der Schlitzführung
125, so daß auch eine Verschiebung des Stiftes 126' auf der Spindel 123 ohne Einfuß
auf die Zahnstange 126 bleibt.
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Die wegen der Erhöhung der Visierlinie (gleichbedeutend mit .der Erhöhung
des Geschützrohres) notwendige Korrektur erhält niar. durch Indeckungbringung von
Gegenzeigern 142 und 143 mit den Zeigern 144 und 1:i5 eines elektrischen Empfängersystems
146, 47, welches die Erhöhung der Visierlinie angibt, indem mittels einer die Gegenzeiger
über ein Zahnrädergetriebe 149 bzw. ein Schneckengetriebe 15o antreibenden Kurbel
148 zugleich ein Kurvenzylinder 15,
entsprechend gedreht wird. Hierbei wird
durch den in die Kurvennut des Zylinders 151 eingreifenden Stift 152 die
mit dem letzteren fest verbundene Zahnstange 153 verschoben. und über das mit der
Zahnstange in Eingriff stehende Triebrad 154 das Planetengetriebe 136 für die Entfernung
der Erhöhung der Visierlinie entsprechend beeinlußt.
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Das Empfängersystem 146, 147 läuft sYnchron mit dem zugehörigen Gebersystem
155, 156, das in einem mit der Schlitzscheibe 107 bzw. dem Zahnkranz i2o fest verbundenen
Gehäuse 157 untergebracht ist. Angetrieben wird dieses Gebersystem gleichfalls mittels
des Stiftes io6,, der zu diesem Zwecke in eine geschlitzte Zahnstange 158 eingreift.
Diese überträgt ihre Bewegung mittels eines. Triebrades 159 auf die Antriebswelle
des Gebersystems.
Von dem Gebersystem 155, 156
kann die Erhöhung
der Visierlinie zur Horizontalebene natürlich auch unmittelbar an die Geschütze
weitergegeben werden. . Die Vermittlung nach dem Kurvenzylinder 151 könnte aber
auch auf mechanischem Wege bewerkstelligt werden.
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Endlich ist noch eine Kurbel 16o vorgesehen, mittels deren nach einer
trommelförmigen Skala 161 mit laufendem Zeiger 162 die Korrektur für Wind und Wetter
bzw. für den Drall in das Triebwerk für den Geber io$ hineingebracht wird. Dies
geschieht durch entsprechende Beeinflussung des Planetengetriebes 1:8 auf dem Wege
über die Welle 163 und ein Stirnräderpaar 16q..
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In ähnlicher Weise wie die Seitenrichtung könnte auch im Entfernungsmesser
selbst d'ie Geschützerhöhung verbessert werden. Da je-
doch das Fallen und
Steigen von Luftfahrzeugen, gegen welche Entfernungsmesser gemäß der Fig. 3 vorzugsweise
verwendet werden dürften, eitre weniger häufig auftretende Erscheinung ist, so kann
im allgemeinen die hierfür erforderliche Korrektur einfach durch eine zusätzliche
Verstellung des Gebers 155, 156 berücksichtigt werden.