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Vorrichtung zum Vermessen räumlicher Punktbahnen. Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum mechanischen Ermitteln des Seitenwinkels (Azimuts) und des
Höhenwinkels, den ein in einer wagerechten Ebene von bekannter Höhe oberhalb des
Beobachtungsortes sich geradlinig mit gleichmäßiger Gechwindigkeit bewegender Zielpunkt
in einer bestimmten Zeit nach Abschluß der Beobachtung ausweisen wird.
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Die bisher bekannten Geräte, welche diesen
Zweck anstreben,
beruhen zumeist darauf, daß die scheinbare Zielbewegung mit Hilfe eines lotrecht
und seitlich drehbaren Zielfernrohres gleichzeitig in einer wagerechten Ebene und
in einer, durch den bewegten Zielpunkt jeweils hindurchgehenden, also seitlich drehbaren
lotrechten Ebene durch irgendwelche in diesen Ebenen verschiebbare Marken projiziert
wird. Die Bewegungseinrichtungen der beiden Marken sind hierbei derartig gekuppelt,
daß die in der lotrechten Projektionsebene verschiebbare Marke von der zu dieser
rechtwinkligen durch die wagerechte Geräteachse hindurchgehenden Hauptebene den
gleichen Abstand ausweist, wie die in der wagerechten Projektionsebene verschiebbare
Marke von der lotrechten, durch beide Geräteachsen hindurchgehenden Hauptebene.
Um nun durch solche Vorrichtungen den nachVerlauf einer gewissen Zeit vom Zielpunkt
erreichten Ort im Raume festlegen zu können, müssen beide während der Meßdauer von
den Marken gezeichneten Bahnen ermittelt werden, und zwar geschieht dies Ermitteln
der Meßstrecke bei den bekannten Geräten durch Parallelogrammrahmen mittels parallel
gespannter Fäden, so daß der zukünftige Zielpunktort nicht unmittelbar gefunden
werden kann, sondern erst nach schätzungsweiser Verlängerung der wagerechten und
lotrechten Meßstrecke. Diese Handhabung: Schätzungsweises Verlängern zweier Meßstrecken,
zweimaliges Ermitteln und zweimaliges Ablesen ist mit Rücksicht auf den Zweck, den
von rasch fliegenden Zielpunkten erreichten Ort sofort vorauszubestimmen, viel zu
zeitraubend. Gemäß der Erfindung wird die Handhabung auf die Hälfte der Zeit herabgesetzt
und hierdurch ein wesentlicher technischer Fortschritt erreicht.
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DieNeuerung besteht im wesentlichen darin, daß ein verschiebbarer
Markenträger mit einem zweiten, gleichläufig mit dem ersten verschiebbarer und mit
einer größeren Vorschubgeschwindigkeit bewegter Markenträger miteinander mechanisch
gekuppelt sind,, so daß die wagerechte Bewegung einer Meßmarke während der Meßdauer
auf eine Ermittlungsmarke übertragen wird.
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Die Zeichnung zeigt den Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel,
und zwar: Abb. i schematisch eine Seitenansicht der Vorrichtung, Abb.2 eine schematische
Draufsicht zu Abb. 2, Abb. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung zum Teil Schnitt,
Abb. 4 einen Grundriß zu Abb. 3 mit abgehobener Beobachtungsvorrichtung, Abb. 5
einen Querschnitt durch die Meßfläche nach der Linie A-B der Abb. q., Abb. 6 einen
senkrechten Schnitt durch die Beobachtungsvorrichtung, Abb. 7 eine Seitenansicht
der optischen Einstellvorrichtung und Abb. 8 einen Grundriß zu Abb. 7.
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Das Wesen der Erfindung ist am leichtesten an Hand der schematischen
Abb. i und 2 zu erkennen. Es bezeichnet i ein Beobachtungsfernrohr, welches um eine
lotrechte und eine wagerechte Achse drehbar ist. Diese Achsen schneiden sich im
Punkte io. Ein Zielpunkt bewege sich in wagerechter Ebene in bekannter Höhe oberhalb
des Beobachtungsortes in einer Geraden mit gleichförmiger Geschwindigkeit. Zur Zeit
t, nehme er die Lage 2, zur Zeit t2 die Lage 3 ein; zur Zeit t3 wird er dann die
Lage q. einnehmen. Es wird dann 2-3 ::2-4 - t@ : t3 sein. Es werde nun der Schnittpunkt
5 der optischen Achse des Beob@-achtungsfernrohres mit einer wagerechten Ebene 13
zur Zeit t,. in irgendeiner Weise festgelegt. Beobachtet man nun den Zielpunkt zur
Zeit t., wo er in die Stellung 3 gelangt ist, so liegt der Durchschnittspunkt der
optischen Achse des' Beobachtungsfernrohres. mit der Ebene 13 nicht mehr
in 5, sondern in 6. Würde man nun auch den Punkt 6 festlegen und auf der Ebene 13
einen wagerechten Teilkreis anbringen, ferner die Gerade 5, 6, 7 ziehen und 5, 6
: 5, 7 - t2 : t3 machen, so könnte man durch die Lage des Punktes
7 unmittelbar die Seitenrichtung (Azimutes) des Zielpunktes zur Zeit t3 ermitteln.
Dies erfolgt nach der Erfindung mechanisch, indem bei der Einstellung des Beobachtungsfernrohres
zur Zeit t. der Punkt 5 dadurch festgelegt wird, daß hier eine Marke 8 auf einem
in der Ebene 13 verschiebbaren Lineal mit dem Bild des Zielpunktes zur Deckung gebracht
und während der Zeit t. in Deckung gehalten wird., indem das Lineal durch Drehen
und Längsverschieben so weit verstellt wird, daß die darauf befindliche Marke 8
stets auf das Bild des Zielpunktes einspielt und -auf den Punkt 6 gelangt. Längs
des Lineales gleitet eine zweite Marke 9 am besten in Form eines Anschlagstiftes,
welche mit der Vorrichtung zur Längsbewegung des Lineales mit der Marke 8 derart
mechanisch gekuppelt ist, z. B. durch Zahntriebe und Schraubenspindeln, daß die
Geschwindigkeit der Längsverschiebung des Lineals mit der Marke 9 sich zu jener
des Lineals mit der Marke 8 so verhält wie t, : t=. Die durch die Marke 9
und den Fußpunkt io' des Projektionszentrums io gelegte Gerade gibt dann die Seitenrichtung
auf dem wagerechten Teilkreis 13 an, den der beobachtete Zielpunkt zur Zeit ts haben
wird, zu der er die Lage q. einnimmt. Um den Höhenwinkel des Zielpunktes nach Verlauf
der Zeit t3 zu bestimmen, ist, die Einrichtung so getroffen, daß
die
Marke 9 lediglich als Anschlag für eine um die lotrechte Drehachse des, Beobachtungsfernrohres
drehbare Platte i i dient, auf der ein dem lotrechten Abstand zwischen der Fluglinie
2, 3, 4 vom Projektionszentrum io entsprechend und parallel zu der in die Richtung
9-io' fallenden Basiskante der Platte i i einzustellendes Lineal und ein zu Aiesem
senkrechtes an- die Marke g anzulegendes Lineal verschiebbar sind. `Wird dann nach
erfolgter Einstellung der Marke 9 die Platte ii his zum Anschlag ran die letztere
Marke gedreht, so fällt der Schnittpunkt der beiden Linealkanten nach entsprechendem
Einstellen auf einen Punkt eines auf der Platte i i angebrachten Netzes. Dieses
Netz kann so geteilt werden, daß unter dem Linealschnittpunkt der Höhenwinkel der
Ziellinie nach Verlauf der Zeit t3 unmittelbar abgelesen werden kann. Auf diesem
Plattennetz könnten aber auch andere Angaben angebracht sein, die dein jeweiligen
Ver-,vendungszweck der Vorrichtung entsprechen, z. B. Erhöhungswinkel für Schußwaffen
und Zünderstellungen, falls das Gerät für indirektes Schießen auf fliegende Ziele,
Luftfahrzeuge u. dgl. verwendet -werden soll. In diesem Falle könnte man so nicht
nur die Grundlagen für das Schießen. rasch und einfach ermitteln, sondern auch Berichtigungen
für die durch dien Drall hervorgerufene Geschoßabweichung durch entsprechende Gestaltung
der Anschlagkante der Platte i i herbeiführen.
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Das Verhältnis zwischen den Geschwindigkeiten der Bewegung der Marken
8 und 9 und damit der Zeitraum zwischen t2 und t3 wären dann so zu wählen, daß dieser
Zeitraum t,-t, verringert um die Flugdauer des Geschosses zum Bedienen des Geschützes
und zum Stellen des Geschoßzünders ausreicht. Der Augenblick des Ahfeueras wäre
dann vom Beobachtungsort -anzugeben.
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Bei dem Ausführungsbeispiel (Ab@b. 3 bis 8) der neuen Vorrichtung
sitzt auf dem Stativ 14 (Abb. 3) ein auf dem Zapfen 15 drehbar gelagerter Bügel
16, der mittels einer Klemmschraube 17 in jeder Seitenstellung feststellbar ist.
Der Bügel 16 trägt auf seiner oberen halbringförmigen Gleitfläche das seitlich drehbare
Beobachtungsglas 18 und geht mittels der konischen Wand ig in einen. gleichachsigen,
ringsektorförmigen Rohrzapfen 2o über, auf dessen äußerer Mantelfläche ein Ringsektor
2i seitlich drehbar gelagert ist. Dieser Ringsektor 2,1 trägt mittels der beiden,
angeschraubten Laufschienen 22, die durch einen ,Steg 23 (Abb.4) an ihrem anderen
Ende verbunden sind, die auf vier Rollen 24 fahrbare Meßfläche 25. Die Meßfläche
25 trägt eine mit Muttergewinde versehene Muffe 26. Sie kann, Wenn man eine in ihrer
Längsrichtung nicht verschiebbare Schraubenspindel 27 mittels der Handkurbel 28
dreht, radial zur Achse des Beobachtungsglases 18 verschoben werden. Die Meßfläche
25 ist mit einer fast über ihre ganze Fläche reichenden zylindrischen Ausb.ohrung
versehen, in der ein oben durch eine Platte abgedecktes Röhrenstück 29. (Abb. 3
und 5) seitlich drehbar gelagert ist. Dieses Röhrenstückz9 trägt oben ein in einer
Schwadbenschwanznut verschiebbares Lineal 30, dessen mit einer Zielmarke
31 versehene Meßkante die lotrechte Achse des Röhrenstückes schneidet. Unterhalb
der Meßfläche 25 ist parallel zurr Meßlineal 30 eine Führungsschiene 32 (Abb.
5) mit dem drehbaren Röh renstück 29 fest verbunden. Diese Schiene hat ebenfalls
eine Gchwalbenschwanznut, in der eine Schraubenmutter 33 verschiebbar ist. Diese
Mutter 33 trägt einen lotrechten Zapfen 34 und ist mit dem Lineal 3o derart gekuppelt,
daß -die Achse des Zapfens 34 dann genau in der Achse des Röhrenstückes 29 liegt,
wenn die Meßmarke 3 i auf eine Nullmarke eingestellt ist, die sich auf der das Röhrenstück
29 abdeckenden Platte in der Achsrichtung des Röhrenstückes befindet. Die Verschiebung
des Meßlinäals 3o erfolgt durch eine in ihrer Längsrichtung nicht verschiebbare
Schrauben_ spindel35, welche in ein in einem Fortsatz 36 (Abb. 3) des Lineals 30
eingebohrtes Muttergewinde eingreift. Der Antrieb . der Schraubenspindel35 erfolgt
nun durch ein Zahnradgetriebe 37, 38, 39 (Abb. 5). Durch dieses wird gleichzeitig
die Schraubenpindel 40 gedreht, welche die Mutter 33 mit dem Zapfen 34 verschiebt.
Die Übersetzurngs- und Steigungsverhältnisse der Schraubenspindeln' sind so gewählt,
daß- sich die Verschubwaage des Lineals 30 und des Zapfens 34 verhalten wie
i : k, wenn k das Verhältnis zweier Zeiträume zueinander, nämlich, das Verhältnis
des »Gesamtverzuges« zur IVleßdauer vorstellt. Der Gesamtverzug, z.B. 5o Sekunden,
ist jene Zeit, die sich zusammensetzt aus der Summe der Meßdauer und- der Zeit,
nach deren Verlauf der Zielpunkt jene Läge im Raume einnehmen wird, deren Seiten
und Höhenwinkel sofort nach Beendigung der Meßdiauer abgelesen werden soll. - Dient
diese Vermessungsvorrichtung zum Ermitteln: der Grundlagen für indirektes Schießen
auf fliegende Zielpunkte, so setzt sich dieser Gesamtverzug zusammen,- aus der Summe
der Meßdauer, der Ablesedauer, der Zeit für die Kommandoübertragung zur Batterie,
der Zeit zum- Richten der Geschütze und Stellen der Geschoßzünder und der Flugzeit
des Geschosses bis zum Sprengpunkt. Soll hierbei die eigentliche Meßdauer, während
welcher das Bild 52 des Zieles 41 mit der. Marke 3 i vom Meßbeginn 'an in Deckung
gehalten wird, nur 5 Sekunden betragen, so wäre das
Verhältnis k
= 50:5 = i o, d. h. die Verschiebung des Zapfens 34 müßte zehnmal so groß
sein als die Verschiebung der Zielmarke 31 während der Meßdauer.
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Unterhalb der Führungsschiene 32 ist eine wagerechte Platte 42 (Abb.
3 und ¢) angeordnet, auf der für das indirekte Schießen die einer Schußtafel entnommenen
Flugbahn- und Flugzeitkurven einer bestimmten Geschützuni Geschoßart aufgezeichnet
sind. Diese Platte ist um einen senkrechten Zapfen 43 drehbar gelagert und trägt
an ihrer Nabe einen wagerechten Teilkreis 44 (Abb. 3). Der Zap fen43 ist
auf einem Kreuzschlitten45 gelagert, der seinerseits auf dem Stativzapfen 15 drehbar
und festklemmbar angeordnet ist. Durch diesen Kreuzschlitten kann demnach der Plattendrehzapfen
43 zur lotrechten Achse der Vorrichtung exzentrisch verschoben werden. Hierdurch
können Tageseinflüsse (Geschoßablenkung durch Winddruck) berücksichtigt werden.
Um auch die durch den Drall hervorgerufene Geschoßabweichung auszugleichen, ist
die Seitenkante der Kurvenplatte 42, die als Anschlagkante für den Zapfen 34 dient,
im Abstand des Halbmessers des Zapfens 34 als Ausgleichskurve 46 gekrümmt. Auf der
Kurvenplatte 42 sind, wie bei ähnlichen Vorrichtungen bekannt, zwei parallel zu
sich selbst geführte Lineale 47, 48 rechtwinklig zueinander angeordnet. Sie sind
durch Zahnstangengetriebe bewegbar. Das Lineal 47-wird längs des vom Plattendrehpunkt
ausgehenden Höhenmaßstabes der Kurven entsprechend der bekannten Zielhöhe eingestellt.
Das Lineal 48 wird nach beendeter Messung zum Anschlag an den Zapfen 34 gebracht.
Der Schnittpunkt 49 der beiden Linealmeß unten liegt in einem Kurvenfeld, das durch
die beiden benachbarten Flugbahnkurven 50, 50' und durch die benachbarten
Flugzeitkurven 51, 51' begrenzt ist. Jeder Kurve 5o entspricht ein bestimmter Erhöhungswinkel,
jeder Kurve 51 eine gewisse Zünderstellung. Aus der Lage dieses Schnittpunktes 49
ist daher leicht sowohl die erforderliche Rohrerhöhung als auch die notwendige Zünderstellung
gegebenenfalls durch Schätzen der Unterteile zu ermitteln.
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Um die Deckung des Zielbildes 52 mit der verschiebbaren, seitlich
verdrehbaren Linealmarke 31 zu ermöglichen, ist das Beobachtungglas folgendermaßen
angeordnet (Abb. 6, 7, 8). Die lotrechte Drehachse y-y' für das Einstellen, des
Beobachtungsglases nach der Seite fällt mit der Achse des Stativzapfens 15 zusammen.
Seine Kippachse o-o', die senkrecht zur Zielrichtung verläuft, ist in ihrer Höhenlage
zur Meßfläche 25 einstellbar. Die Esnstellung erfolgt nach der Zielhöhe in entsprechendem
Maßstabe. Hierzu ist das Beobachtungsglas 18 in einem Lager 53 (Abb. 8) um die optische
Achse o-o' drehbar gelagert. Das Lager 53 trägt den Lab rbügel 54, in welchem die
Welle 55 gelagert ist, die die beiden gleichen Stirnräder 56, 57 trägt. Diese
Räder greifen in j e eine Zahnstange 58, 59, finit. der jede der beiden Tragesäulen
6o, 61 ausgestattet ist. Ein am Lagerbügel 54 befindlicher Zeiger 62 gestattet die
Höheneinstellung der optischen Achse o-o' nach einer an der Säule 61 angebrachten
Höhenteilung 63.
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Das Beobachtungsglas (Abb. 6) besteht aus einem Fernrohre (Objektiv
64, Okular 65) mit teilweise spiegelndem, teilweise lichtdurchlassendem Prismenkörper
66. Dieser ist aus zwei gewöhnlichen Porroprismen zusammengesetzt, deren Hypothenusenflächen
teilweise z. B. (schachbrettartig) versilbert und miteinander verkittet sind, so
daß nicht nur die vom Ziele 41 ausgehenden Strahlen nach einer Richtungsablenkung
von 9o° in das Fernrohr gelangen, sondern auch die diesen Strahlen entgegengesetzt
gerichteten von der Zielmarke 31 ausgehenden Lichtstrahlen nach mehrfachen Spiegelungen
in die optische Fernrohrathse angelenkt werden und ohne weitere Richtungsänderung
durch diesen würfelförmigen Prismenkörper gehen, so daß sowohl das Ziel 41 als auch
die Marke 31 im Gesichtsfeld gesehen wird. Dazu ist allerdings noch die Einschaltung
einer pankratischen Optik in den Gang der Zielmarkenstrahlen nötig, die entsprechend
der veränderlichen Markenentfernung selbsttätig verstellt werden muß, um das Markenbild
deutlich sichtbar zu machen. Unter gewissen Umständen kann diese selbsttätige Verstellung
auf eine einzige Linse beschränkt werden, ohne die Lage des Projektionszentrums
zu beeinflussen. Dies Projektionszentrum muß. mit dem Schnittpunkt 67 der senkrechten
Drehachse y-y' der Vorrichtung mit der wagerechten Fernrohrachse o-o' zusammenfallen.
In diesem. Punkt 67 kann zweckmäßig eine Sammellinse 68 angeordnet sein. Ist jedoch
der Punkt 67 gleichzeitig der vordere Hauptpunkt der pankratischen Optik, die im
vorliegenden Falle aus der Sammellinse 69 und aus der Zerstreuungslinse 7o gleicher
Brennweite besteht, dann braucht zum Fokusieren des Markenbildes nur die Negativlinse
verschiebbar zu sein. Dies Verschieben muß, wie erwähnt, selbsttätig erfolgen, j
e nach dem Abstande der Marke, die sowohl von der eingestellten Flugzeughöhe als
auch von dem Höhenwinkel der Ziellinie (Positionswinkel) abhängt. Zu diesem Zwecke
ist das Beobachtungsglas 18 in einem Rohr 71 befestigt, das in einer Zwinge 72 gehalten
wird. Diese umschließt eine an dem, Rohre 71 gelagerte Hülse 73, die mit einem Zahnkranz
74 versehen ist, in den eine am Zwingenbügel 75 geführte
Zahnstange
76 eingreift. Die Zahnstange 76 ist -am unteren Ende abgekröpft (Abb. 7) und trägt
ein g ibelförmiges Lager für einen Zapfen 77, welcher von einer Schraubenspindel
78 durchsetzt wird, die .in einem mit Muttergewinde versehenen Lagerkörper 79 verschraubbar
ist. Der Lagerkörper 79 -ist mit einer Zahnstange 8o, die 'an der Tragesäule öö
verschiebbar gelagert ist, fest verbunden. In diese Zahnstange 8o greift ein auf
der Höhenainstellwelle 55 festgekeiltes Stirnrad 8z.
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Die Wirkung dieser Anordnung ist folgende: Ändert sich der Abstand
der Zielmarke 31 vom Projektionszentrum 67 dadurch, daß bei gleichbleibender Zielhöhe
der Höhenwinkel der Ziellinie .größer wird oder bei gleichbleibendem Höhenwinkel
eine kleinere Zielhöhe eingestellt wird, -so wird dradurch die Zahnstange 76 zum
Fernrohrleger 53 verschoben. Hierdurch, wird die Hülse 73 gedreht und infolge -des
schraubenförmigen Schlitzes 82 dieser Hülse ein durch den Längsschlitz 83 des Rohres
71 achsial geführter Zapfen 84, der in der Fassungshülse 85 der Negativlinse 70
eingeschraubt ist, derartig verschoben, daß das in beiden Sammellinsen 68, 69 erzeugte
Markenbild in den hinteren Brennpunkt der negativen Linse fällt, so! daß die markenbilderzeugend@en
Strahlen parallel aus dieser austreten und die Zielmarke im Unendlichen, also am
Zielpunkte selbst abbilden. Die Verschubgeschwindigkeit der Zahnstange 8o oder der
mit ihr verbundenen Schraubenmuttern 79 kann zu diesem Zwecke gleich der halben
Verschubgeschwindigkeit des Ferurohrlagers 53 gewählt werden. Der Durchmesser des
Rades 81 muß dann halb so groß als der des Rades 56 sein. Die Steigung des schraubenförmigen
Schlitzes 82 muß dann- so ermittelt werden, daß für jeden Zielmarhenabstand
31 bis 67 die Lage der Negativlinse derartig ist, daß durch diese die von
31 divergent ausgehenden Strahlen parallel gerichtet bleiben.
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Die Arbeitsweise mit der Vorrichtung äst folgende: Zunächst ist die
ärgen!d-%vie bestimmte Flughöhe des Zieles durch Drehung des Knopfes 86 .auf der
Höheneinteilung 63 mittels des Zeigers 62 und auf der Kurventafel mittels des Uneals
47 einzustellen. Hierauf erhält das Beobachtungsglas 18 samt dem Lagerbügel 16 eine
grobe Seitenrichtung -so weit, daß bei hinreichender Höhenwinkeleinstellung der
Ziellinie durch Drehen des Knopfes:87 das Ziel sm: Gesichtsfelde erscheint. Hierauf
wird der Lagerbügel 16 mittels der Schraube 17 festgeklemmt und sofort die schon
vorher mit der Nullmarke 88 in Deckung gebrachte Zielmarke 3 r auf das- Zielbild
eingestellt. Dies geschieht,durch gleichzeitiges Drehen der Kurbeln 28 und 89 (Abt.
4). Durch die Kurbel 28 erhält die Meßfläche 25 die zur Markeneinstellung not wendige
kadialverschiebung,durch die Kurbel 89 eine seitliche Drehung um die senkrechte
Achse y -y' der Vorrichtung. Mittels der Kurbel 89 wird -hierbei eine Spindel
9o in einer Mutter 9.1, die wagerecht drehbar in einem Fortsatz 92 des Bügels 16
gelagert ist, verschraubt, was eine Drehung des Rirngsektons 21 und damit der Meßfläche
25 zur Folge hat. Ist nun auf diese Weise die Zielmarke 3 t auf das Zielbild,
52 eingestellt worden, so wird eine Stoppuhr in Gang gesetzt, die.nach Verlauf
der, z.B. auf 5 Sekunden, festgesetzten Meßdauer ein Signal. gibt.- Während dieser
Meßdauer'wird sich zunächst das Ziel von der Marke 3 1 entfernen. Nun ist
eine wagerechte Drehung des Meßlineals 30 mittels der an, der Kurbel
93 gehaltenen Hand derartig vorzunehmen, daß die Linealkante .an das Zielbild
gerückt und gleichzeitig durch Drehen dieser Kurbel die Zielmarke 31 auf das vorgeeilte
Zielbild nachgerückt wird. Näch Ertönen des durch die Stoppuhr bewirkten Schlußsignales
der Meßdauer unterbleibt die weitere Ziehnarkeneinstellung, und es wird die gekrümmte
Kante der Kurvenplatte 42 an. dem ausgemwanderben Zapfen 34 zum Anschlag gebracht,
nachdem schon vor Beginn der Messung auf dieser Platte das Höhenlineal 47 nach der
Zielhöhe-,auf der Höhenteilung 94, eingestellt worden,ist. Nunmehr wird auch das
Querkneä,1 48 an den Zapfen 34 herangeschoben, so daß nunmehr unter dem Schnittpunkt
49 der beiden Lineälkanten auf der Kurvenplatte die Erhöhung sowie die Zünderstellung
ablesbar ist. Die zum Treffen notwendige Seitenrichtung des Geschützes kann nun
am wagerechten Teilkreis 44 mit Hilfe des am Kreuzschlitten befestigten Zeigers
95 abgelesen werden. Diese drei Größen: Seite, Höhe und Zünderstellung werden der
Geschützbedienung übermittelt. Die sich aus der Zünderstellung ergebende Drennzeit
des Zünders. wird mittels eines einstellbaren Zeigers an der .Stoppuhr vom Gesamtverzuge
(z. B. So Sekunden) abgezogen, so d@aß beim Überdecken des Sekundenzeigers durch
den: Einstellzeiger -da!s Abfeüerkomm.ando fallen muß. Noch vor Ablauf dieser Zeit,
gleich,-nach dem Ablesen der Schießgrundlagen (Seite, Höhe, Zünderstellung) kann
die Nulleinstellung der Macke 3 i und. die Neueinstellung der Meßfläche vorgenommen
werden. Zum Entlasten des Beobachters äst ein mit der optischen Projektionsverrichtung
festverbundenes symmetrisch, angeordnetes Sucherfernrohr vorgesehen, mit dessen
Hilfe die grobe Seiteneinstellung erfolgen kann.
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Die Einrichtung könnte auch derart getroffen werden, daß das Fernrohr
zu 'Ende der Beobachtung festgestellt und erst dann die Marke 3 1 in die optische
-Achse des Fernrohres
gebracht wird; dies setzt voraus, daß sich
auch das Zielbild zu Ende der Beobachtung in der optischen Achse des Fernrohres
befunden hat.