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Vorrichtung zur Darstellung und gegebenenfalls Fernübertragung der
Scheinleistung eines Wechselstromes In elektrischenKraftverteilungsanlagen, bei
welchen mehrere Kraftwerke ein gemeinsames Verteilungsnetz haben, hat sich das Bedürfnis
ergeben, neben anderen elektrischen Größen, deren gegenseitige Kenntnis notwendig
ist, auch die Scheinleistung, die ein Kraftwerk in das Netz liefert, unmittelbar
durch Fernübertragung einem anderen Werk oder einer zentralen Kontrollstelle mitzuteilen
oder zum Zwecke einer anderweiten Übertragung zunächst nur als einheitliche Meßgröße
darzustellen. Es handelt sich hierbei also darum, das Produkt aus der am Spannungsmesser
ablesbaren Voltzahl und der am Strommesser ablesbaren Ampierezahl (Volt X Ampere)
zu übertragen. Gemäß der Erfindung geschieht dies in der Weise, daß die Ausschlagwinkel
der Zeiger eines Strommessers und eines Spannungsmessers in logarithmische Bewegungsstrecken
von Übertragungsorganen umgesetzt und diese Strecken mechanisch addiert werden.
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Um den Ausschlagwinkel des Zeigers des Strom- oder Spannungsmessers
in eine Bewegungsstrecke umzusetzen, wird zweckmäßig eine Tastvorrichtung benutzt,
welche periodisch diese Zeigerausschläge abtastet und mit Hilfe eines am Skalenanfang
in Tätigkeit tretenden Kontaktes und eines am jeweiligen Ort des Zeigers erfolgenden
zweiten Kontaktes einen Fernleitungsstrom herstellt oder regelt, dessen Dauer dem
Zeigerausschlag entspricht. An Stelle eines Dauerstromes kann auch eine Stromstoßreihe
von entsprechender Länge dienen, Im Empfänger bewirkt diese Stromdauer oder Stromstoßreihe
eine entsprechende Bewegung von nach logarithmischem Maß wirksam werdenden Organen,
die z. B. als logarithmisch geschnittene Kurvenscheiben ausgebildet sind. Diese
Organe übertragen ihre Bewegung auf einen Zeiger, der längs einer logarithmisch
geteilten Skala sich bewegt, oder auf einen Schreibstift, der vor einem logarithmisch
geteilten gleichmäßig bewegten Papierstreifen angeordnet ist und die veränderliche
Wattgröße als Kurve aufzeichnet.
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Im einzelnen kann das Zusammenwirken der logarithmischen Übertragungsglieder
und die mechanische Addition in verschiedener Weise erfolgen. Im besonderen kann
die Arbeitsweise entweder derart sein, daß der das Produkt angebende Zeiger oder
Schreibstift zwischen zwei Wattübertragungen jedesmal in seine Anfangslage zurückgebracht
wird, so daß er jedesmal von dieser Anfangslage aus seinen Weg beginnt, oder derart,
daß der Zeiger bzw. Schreibstift bei jeder Wattübertragung nur aus der alten in
eine neue Lage geht.
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Ganz allgemein wird man, wenn das Produkt durch einen Zeiger angezeigt
wird und
von diesem Zeiger abgelesen werden soll, den letzteren
so lange eingestellt lassen, bis die nächste Wattmessung erfolgt.
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Ferner kann die Übertragung der zusammengehörigen Strom- und Spannungswerte
auf das logarithmische Umsetzungs- und Additionswerk entweder gleichzeitig oder
getrennt nacheinander erfolgen. In beiden Fällen ist es notwendig, das Abtasten
der Zeigerausschläge am Strom- und Spannungsmesser durch ein Zeitschaltwerk entsprechend
zu regeln.
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Bei Nullwerten der Wattgröße oder beim Ausfalleneines der zu übertragenden,
Wertei Infolge; einer Störung der Apparate darf die am Zeiger oder Schreibstift
des Empfängers erscheinende Größe nicht als Wattwert erscheinen. Erfindungsgemäß
ist hierfür in der Weise Vorsorge getroffen, daß entweder der Zeiger bzw. Schreibstift
in solchem Falle einen sofort als Ausnahmefall erkennbaren Wert oder praktisch keinen
Wert anzeigt. Beispielsweise wird nur der Spannungswert angezeigt, der naturgemäß
unterhalb der Skalenmarke, bleibt, über der erst alle Wattwiertz liegen. Oder es
wird der etwa schon angezeigte Spannungswert sofort wieder zumVerschwinden gebracht,
wenn alsbald der Stromwert »Null« übertragen wird. Bei gleichzeitiger Übertragung
des Strom- und Spannungswertes kann in solchem Fall überhaupt verhindert werden,
daß eine Spannungsanzeige zustande kommt, so daß z. B. ein Schreibstift nur in der
Nähe der Nullinie arbeitet.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus dem folgenden ersichtlich.
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Die Zeichnungen stellen zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dar,
und zwar veranschaulicht Abb. r und 2 eine Ausführungsform der Tastvorrichtung,
Abb. 3 und ¢ eine Ausführungsform des logarithmisch addierenden Empfängers, Abb.
5 und 6 eine weitere Ausführungsform für den Empfänger, Abb. 7 die Schaltung zweier
Tastvorriclitungen in Verbindung mit einem Hochfrequenzsender, der die Strom- und
Spannungswerte über die Fernleitung sendet, Abb. 8 und g die Relaisschaltungen,
welche mit den Empfängern nach Abb.3, 4 bzw. 5, 6 zusammenwirken. Es soll eine unmittelbare
Fernanzeige der Scheinleistung angenommen werden.
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Die Tastvorrichtung ist in Abb. r und 2 in einer Vorder- und einer
Seitenansicht dargestellt. Sie ist derart ausgebildet, daß sie als einheitliches
Ganzes vor der Vorderfläche des Meßinstrumentes A angebracht werden kann, dessen
Zeigerausschläge abgetastet werden sollen. Der Zeiger Z des Meßinstrumentes spielt
auf einer Skala S, die beispielsweise am linken Ende ihren Anfangspunkt hat. Letzterer
braucht nicht einen Nullwert des Stromes oder der Spannung anzuzeigen, sondern kann
einen darüberliegenden Wert anzeigen: man hat in diesem Falle ein Meßinstrument
mit unterdrücktem Nullpunkt. Auf das erfindungsgemäße Verfahren ist diese Anordnung
öhne Einfluß. Das Meßinstrument A ist, wie nicht weiter dargestellt, an einer Wand
oder auf einer Schalttafel in üblicher Art befestigt. An derselben Wand oder Tafel
ist mittels eines Trägers t eine Sockelplatte f .befestigt. welche
in einem Lager g eine Welle p, eine Schnurscheibe q und auf der Unterseite einen
Elektromotor M trägt, der mittels eines Schnurtriebes s die Welle p in dauernder
Umdrehung hält. Ein Querarm r der Welle p trägt ein Tastrad d, das beispielsweise
aus einer zwischen Metallscheiben gefaßten größeren Gummischeibe besteht. Das Rad
d läuft dauernd auf einer Kreisbahn i, die beispielsweise vollständig aus Isoliermasse
(Hartgummi u. dgl.) besteht und an einem Vorsprung v der Sockelplatte
f befestigt ist. Auf der Laufbahn i sind unterhalb des Zeigers Z zwei Kontaktstreifen
m, st derart angeordnet, daß der Zeiger Z, wenn er durch das umlaufende Rad d niedergedrückt
wird, in jeder beliebigen Stellung die beiden Drähte miteinander leitend verbindet,
wodurch ein Stromfluß über die zum Sender führenden Leitungen x, y hervorgerufen
wird.
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Wenn das Rad d sich am Anfangspunkt der Skala befindet, schließt eine
kleine Druckrolle e, die z. B. diametral zum Tastrad d angeordnet ist, einen elektrischen
Kontakt a, der in diesem Augenblick einen Stromfluß über Leitungen b, c hervorruft
und dadurch ein Relais usw. erregt. Ein zweiter Hilfskontakt h ist in ähnlicher
Art angebracht, so daß er am Ende der Skala ebenfalls durch die Rolle e beeinflußt
wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung erfordert, daß sowohl der Strommesser
wie auch der Spannungsmesser mit je einer solchen Tastvorrichtung ausgerüstet werden,
und daß ein Zeitschalter vorgesehen wird, der diese beiden Tastvorrichtungen entweder
gleichzeitig oder kurz nacheinander wirksam macht.
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Ein Empfänger für nacheinander stattfindende Übertragung ist in Abb.
3 und 4 in zwei Seitenansichten dargestellt, wobei in Abb.4 einige Einzelheiten
zwecks besserer Übersicht fortgelassen sind. Er besteht aus zwei logarithmisch geschnittenen
Kurvenscheiben V, W, die mittels einer Welle v bzw. w um einen größeren
oder kleineren Winkel O'edrwht werden können. Gegen den Umfang ,der Scheiben V,
W stützt sich je eine Stange B bzw. C in radialer Richtung. Diese Stangen
B, C sind ,in Rollenführungen D,. so lose beweglich, daß sie jederzeit der
Schwerkraft folgen können und somit ,in ständiger Beriihrung mit dem Umfang der
zugehörigen
Kurvenscheibe V, W bleiben. Die Welle v der Kurvenscheibe
V kann durch eine elektromagnetische Kupplung K, mit einer Welle v, eines ständig
laufenden Schnurlaufs v, gekuppelt werden, und ebenso kann die Welle w der Kurvenscheibe
W durch eine elektromagnetische Kupplung K" mit einer Welle w, eines ständig laufenden
Schnurlaufs w4 gekuppelt -werden. Die Dauer der hierdurch verursachten Winkeldrehung
der Scheibe h, W wird durch, die Dauer der Erregung ,der elektromagnetischen Kupplung
K-, K, bestimmt. Letztere hängt von der Zeit ab, die zwischen der Schließung des
Kontaktes a der Tastvorrichtung (Abb. r, 2) und der durch den Zeiger Z beim Niederdrücken
durch das Tastrad d hergestellten Kontaktverbindung »;n, 7a verfließt. Die Größe
des Zeigerausschlages wird bei konstanter Umlaufgeschwindigkeit des Tastrades d
in eine entsprechend lange Kupplungszeit der von der betreffenden Tastvorrichtung
abhängigen Kurvenscheibe und demzufolge in eine entsprechende Winkeldrehung der
letzteren umgesetzt.
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Dieser Vorgang wird im einzelnen durch eine zur Tastvorrichtung gehörige
Relaisanordnung R1, R2 (Abb. 7) veranlaßt, und zwar schaltet der Kontakt a ;las
Relais R, ein, das sich hiernach über seinen Ankerkontakt 3 und den ruhenden Anker
des Relais R2 erregt hält, bis der Kontakt bei -jrt, n das letztere Relais
R_ erregt und .die Schaltung in die Ruhelage zurückbringt. Das Relais R, hat während
dieser Zeit am Ankerkontakt 2 einen Kurzschluß eines Hochfrequenzsenders HfS aufgehoben,
so daß letzterer einen Hochfrequenzstrom in Leitungen L1, L2 zum entfernten Empfänger
HfE (Abb. 8) entsenden konnte. Das Relais R, hat während derselben Zeit am Ankerkontakt
l eine Bremse k für den Zeiger Z eingeschaltet, so daß letzterer während
der Stromentsendung eine feste Stellung einnimmt. Die Abb. 7 stellt zwei gleichartig
ausgebildete und geschaltete Tastvorrichtungen dar, von denen die eine zu einem
Strommesser, die andere zu .einem Spannungsmesser gehört. Wenn die Tasträder d beider
Tastvorrichtungen zu gleicher Zeit den Skalenanfang erreichen, so halten die gleichzeitig
erregten Bremsen k beide Zeiger in zusamtnengehörigen Stellungen fest. Die Fernmessung
überträgt also tatsächlich genau zusammengehörige Werte der Spannung und des Stromes.
Bei nicht gleichzeitigem Umlauf der Tas.tvorrichtungen verfließt nur eine sehr geringe
Zeit zwischen den zusammengehörigen Übertragungen, so daß auch in ;lJesem Falle
praktisch zusammengehörige Werte übertragen werden. Selbstverständlich kann auch
in diesem Fall die Bremse h so angeordnet werden, d@aß beide Zeiger Z ,gleichzeitig
festgehalten -werden, bis das Abtasten beendet ist. Anderseits ist wegen der geringen
zeitlichen Verschiebung weder in dem einen noch in dem anderen Falle ein Festhalten
der Zeiger durchaus notwendig.
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Gleichzeitig mit der Erregung des Kupp= lungselektromagneten K, durch
den später (bei Abb. 7) angegebenen Stromverlauf (Abb. 3, 4) wird auch der Elektromagnet
B, erregt, der auf einer Stange D sitzt. Er kuppelt alsdann die Stange B elektromagnetisch
mit der Stange D. Die Stange B nimmt daher bei ihrer durch die Kurvenscheibe
V veranlaßten Aufwärtsbewegung die Stange D mit, bis der Strom in B, und
K, unterbrochen. wird. Alsdann fällt die Stange B zurück, wähnend die Stange
D, die mit Reibung in ihrer Führung D= geht, die erreichte Stellung beibehält.
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Nach der Verschiebung durch die StangeB erfährt die Stange D eine
weitere Verschiebung in .gleicher Richtung durch .die Stange C, indem diese während
ihrer Aufwärtsbewegung durch den ebenfalls auf der StangeDb:efestigten Elektromagneten
C1 gekuppelt -wird. Nach Aufhören des nachstehend angegebenen Stromes für C, und
K2 fällt die Stange C.' zurück, während die Stange D wiederum in ihrer erreichten
Lage stehenbleibt.
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Das obere Ende der Stange D stößt gegen einen vor der Skala Sk beweglichen
Zeiger Z" der mit Reibung in einer (nicht gezeichneten) Führung geht, und nimmt
ihn mit nach oben. Hiernach wird selbsttätig eine Stange E2, die gewöhnlich durch
eine Feder in einer oberen Lage gehalten wird, durch ein elektromagnetisch bei E3
gekuppeltes Zahntriebwerk E4 nach unten bewegt. Dabei drückt zunächst ein Mitnehmer
E, den Zeiger Z, - falls dieser von einer vorhergehenden Meßübertragung her oberhalb
der Grenzlage der Stange D sich befindet - bis an die Stirnfläche der Stange D zurück.
In dieser Lage trifft ein seitlicher Finger D3 der Stange D gegen den Hebel E,,,
der den Mitnehmer E, ausklinkt, so,daß dieser beim weiteren Abwärtsgang der Stange
E2 den Zeiger Z, stehenläßt, während der Hebel Es durch weiteren Druck gegen den
Finger D3 die Stange D ,in ihre unterste Lage zurückdrückt. In dieser Grenzlage
erfolgt durch Wirkung eines Fußschalters F4, F;, die nachstehend näher erläuterte
elektromagnetische Entkupplung der Stange F., so daß sie ihrerseits ebenfalls in
ldie (obere) Ruhelage zurückkehrt. Die Vorrichtung ist nunmehr zum Empfang der nächsten
Übertragung bereit. Bis diese erfolgt, bleibt der Zeiger Z, auf der erreichten Skalenmarke
stehen, die das übermittelte Produkt Volt X Ampere anzeigt.
Die
Zurückführung der Stange D in -ihre unterste Ruhelage kann in gewissen Fällen durch
einen Elektromagneten tYh bewirkt werden, der eine Reibungsbremse D4 in der Führung
Dl auslöst, die weiter unten erläutert wird.
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Zur Regelung der erwähnten Vorgänge dient das in Abb. 8 dargestellte
Relaissystem. Durch .den Dauerstrom in der Fernleitung L,, L., wird ein zum Empfänger
HfE gehöriges Relais I erregt, welches .demzu-folge für eine entsprechende Zeit
an seinem Ankerkontakt 3 den Stromkreis für die Elektromagnete B1 und K1 schließt,
die, wie beschrieben, .die Kupplung der Kurvenscheibe V mit der Welle v. und zugleich
die Kupplung der Stange B mit der Stange D ausführen. Parallel mit
diesen Magneten wird ein Relais IV erregt, dessen Anker eine verzögerte Abfallbewegung
hat; die Aufgabe dieses Relais wird später erläutert. Nach Aufhören der Erregung
des Relais I schließt dasselbe am Ankerkontakt 4 den Stromkreis für ein Relais II,
und zwar verläuft der Strom über einen Kontakt v., der an einem Schleifring der
Kurvenscheibe V kurze Zeit nach Beginn ihrer Drehung geschlossen worden ist. Das
Relais II hält sich hiernach unabhängig von dem Kontakt v_ über seine Ankerkontakte
3, 4 und den ruhenden Anker eines Relais III vorläufig erreg. In diesem Zeitpunkt
ist die der Spannungsübertragung entsprechende Längsverschiebung der Stange D (Abb.
3, 4) nach oben vollendet. Die nachfolgende Stromwertübertragung wird durch eine
erneute Erregung des Relais I bewirkt. Hierdurch erfolgt, da der Ankerkontakt :2
des Relais II geöffnet ist, keine erneute Erregung der Magnete B, und K,., dagegen
kann jetzt ein Strom über den Ankerkontakt i des Relais I und den geschlossenen
Ankerkontakt i des Relais 11 zu den Elektromagneten C,. und K2 verlaufen, die nunmehr
die Drehung der Kurvenscheibe W .und den Hub der Stangen C und D veranlassen. Beim
Aufhören der Erregung des Relais l wird über dessen Ankerkontakt 2, da inzwischen
ein dem Kontakt v. der Scheibe h entsprechender Kontakt w= der Scheibe W geschlossen
worden ist, das Relais III erregt, das am Ankerkontakt 3 den Haltestrom des Relais
II unterbricht und am Ankerkontakt i den Elektromagneten E'a (Abb. 3, 4) einschaltet,
der die Stange E, abwärts bewegt und die Stange D, wie früher beschrieben, in die
Ruhelage zurückdrückt. Das Relais III wird seinerseits stromlos, wenn die Stange
E2 in ihrer tiefsten Lage den Kontakt F4 öffnet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich
das Relais III unabhängig von dem Kontakt w2 über seinen Ankerkontakt 2 erregt gehalten.
Die Schaltung befindet sich nun in der Ruhelage, und der Zeiger Z, (Abb. 4) zeigt
die übertragene Wattgröße an. Die Kontakte v, und w., sind geöffnet, da die Kurvenscheiben
V, W in ihre Ruhelage zurückgelangten.
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Wenn der zu übertragende Spannungswert nahe dem Skalenanfang des Spannungsmessers
oder darunter liegt, ein Fall, der regelmäßig dann eintritt, wenn das kontrollierte
Kraftwerk sich von dem Netz abschaltet, vermag d ie Testvorrichtung (Abb. i , 2)
nur einen Strom von sehr kurzer Dauer über die Fernleitung L" L2 zu entsenden. In
diesem Falle schließt der abfallende Anker des Relais I bereits wieder seinen Ruhekontakt
5, bevor das Relais IV Zeit hatte, seinen Ankerkontakt zu öffnen. Infolgedessen
fließt jetzt ein Strom über den noch nicht geöffneten Schleifkontakt v, der Kurvenscheibe
V, den Ankerkontakt des Relais IV, ein Relais V und den Kontakt 5 des Relais 1.
Das Relais V spricht an und schaltet über .den Kontakt F4 und den Kontakt 2 des
Relais I das Relais III ein, das nunmehr durch Erregung des Kupplungsmagneten E3
den Zeiger Z,. bis an die Stange D (Abb. 3, 4) oder, weil diese ihre Anfangslage
nicht (oder nur um einen sehr kleinen Betrag) verlassen hat, bis an den Anfang der
Skala Sh zurückschiebt. Bis zur nächsten Übertragung einer normalen Spannung zeigt
auf diese Weise der Zeiger Z1 dauernd den Wattwert Null .an. Bei normalen .Spannungswerten
kann die Erregung .des Relais V nicht erfolgen, weil dann der Kontakt v3 eher unterbrochen
wird, als der Kontakt 5 des Relais I geschlossen wird.
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Wenn nach Übermittlung eines normalen Spannungswertes der Stromwert
Null zu übermitteln ist, wie dies beispielsweise vorkommt, wenn kein Strom in das
an Spannung liegende Netz geliefert wird, so spricht bei der zweiten Erregung das
Relais I (siehe oben) außer den Elektromagneten C, und K2 das parallel zu diesen
geschaltete Relais VI an, welches seine Anker langsam anzieht. Das Relais VI schaltet
sich durch seinen Ankerkontakt i in .einen Haltestrom über den Schalter F6 (vgl.
Abb. 3, 4) und schließt zugleich über seinen Ankerkontakt 2 einen Strom für ein
Relais VII. Letzteres wird, da der Kontakt w3 der Kurvenscheibe W sich in diesem
Falle nicht öffnet, erregt und zieht seine Anker an. Durch den Ankerkontakt i von
Relais VII wird dabei der Elektromagnet M,, eingeschaltet, der nunmehr die Bremse
D4 löst und die bei der vorhergegangenen Spannungs.wertübertragung emporgeschobene
Stange D in die Anfangslage zurückfallen läßt. Zugleich wird über den Ankerkontakt
:2 des Relais VII das Relais III eingeschaltet, welches durch Erregung des
Kupplungsmagneten
E3 die Stange E, nach unten schiebt und dadurch ;den Zeiger Z, bis an den Anfang
der Skala Sla zurückstellt. Dabei werden infolge Öffnung des Fußschenkels F,1, FG
die Relais III und VI stromlos. Bis zur nächsten Übertragung bleibt der Zeiger Z,
und somit der Wattwert Null eingestellt. Ein statt des Zeigers Z, etwa benutzter
Schreibstift hätte bereits den Spannungswert als Kurvenspitze aufgezeichnet, was
jedoch zu einem Irrtum nicht Veranlassung geben kann, da diese Spitze unter dem
Bereich aller möglichen Wattwerte liegt.
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In Abb. 5, 6 ,ist eine andere Ausführungsform des Empfängers dargestellt,
und zwar ist beispielsweise ein Farbschreiber angenommen, dessen Schreibstift F
den Verlauf der Wattgrößen auf einer um eine Achse T dauernd rotierenden Trommel
T, aufzeichnet. Der Schreibstift F sitzt auf einem Schlitten C, der entgegen einer
Federkraft F, durch die logarithmische Kurvenscheibe TV der Stromwertübertragung
nach links bewegt wird, wenn ein Zahnrad G eine Schnecke S., antreibt. Das Schneckengetriebe
S., die Kurvenscheibe W und der Schlitten C sind auf einem Grundschlitten B gelagert,
der seinerstits durch die logarithmische Kurvenscheibe b' der Spannungswertübertragung
nach links gegen eine Federkraft F, verschoben wird, wenn ein Zahnrad H eine Schnecke
S, antreibt. Di.d Schnecke SZ ist mittels Nut und Feder längsverschiebbar auf der
Welle des Zahnrades G, so daß sie bei ortsfestem Zahnrad G an der Bewegung des Schlittens
B teilnehmen kann. In der Abb. 6 ist dargestellt, wie die Zahnräder G und H zu dem
erwähnten Zweck durch Zahnräder G, und I11 angetrieben werden. Die Zahnräder G,
und H, werden .in ähnlicher Art, wie dies in -,e#,bb.3, 4 für die Kurvenscheiben
I' und W .dargestellt ist, durch elektromagnetische Kupplungen K" K@ (s. Abb. 9)
mit dauernd umlaufenden Wellen v, und w, gekuppelt. In ähnlicher Art können mit
gegenläufigen Wellen v z, w., Zahnräder G., und H, gekippelt werden, die
ebenfalls in die Zahnräder G und H eingreifen und, zwecks Vornahme der nächsten
Übertragung, die Kurvenscheiben h, W in die Anfangslage zurückstellen, wobei die
Schlitten B, C infolge des Druckes der Federn F, und F., nachfolgen. Dieses Zurückführen
könnte auch z. B. durch Eingreifen der Schlitten B, C in Randnuten .der Kurvenscheiben
erfolgen.
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Die Schaltung zur Betätigung des E?npfängers nach Abb.5, 6 ist in
Abb.9 dargestellt. Die Betätigung des Empfängers ist derart, daß die Kurvenscheiben
h, W gleichzeitig ihre Arbeit beginnen, so aaß der Schreibstift F gleichzeitig
der Stromwert-und der Spannungswertübertragung folgt. Die Sender bestehen beispielsweise
wieder aus zwei Tastvorrichtungen gemäß Abb.7, mit dem Unterschied, daß das Relais
R, der einen Tastvorrichtung durch Öffnung des Kontaktes 2 einen Sender der einen
Frequenz, das Relais R, der anderenTastvorrichtung an dem entsprechenden Kontakt
2- einen Sender mit einer zw.-iten Frequenz und ein von Parallelkontakten o der
Tastvorrichtungen abhängiges Relais u durch seinen Ankerkontakt einen Sender mit
einer dritten Frequenz auf die Fernleitung schaltet. Demgemäß ist der HochfrequenzempfängerHfl
(Abb. 9) mit drei Relais I, II, III ausgerüstet, von welchen die Relais I und II
gleichzeitig ansprechen, nachdem kurz vorher (las Relais III angesprochen hat. Der
Vorgang ist im einzelnen folgendermaßen.
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Auf die Sendefrequenz, die der den Strommesser abtastenden Vorrichtung
entspricht, spricht das Relais I (Abb. 9) an, sobald das Tastrad d des Strommessers
(Abb. i, 2) bzw. die diametral dazu angeordnete Rolle e den Kontakt a schließt,
d. h. wenn das Tastrad d den Skalenanfang erreicht. Zu gleicher Zeit erreicht das
Tastrad d der zweiten Tastvorrichtung; die den Strommesser abtastet, ebenfalls den
Skalenan@fangskontakt und bewirkt dadurch .die Erregung des Relais 1I (Abb. 9).
Jedes der beiden Relais I, II ist z. B. von einem Relais wie I der Abb. 8 abhängig.
Die Relais I und II sprechen also gleichzeitig an. Das mit ihnen in Reihe liegende
Relais IV spricht ebenfalls an und schaltet am Kontakt 4. den Stromkreis der Relais
III und V ab, so daß eine gleichzeitige Erregung dieser Relais, wie es im Störungsfall
geschehen könnte, nicht möglich ist. Diese Abschaltung ist eine Sicherheitsmaßnahme,
um eine Beschädigung des Triebtverkes der Kurvenscheiben h und W durch gleichzeitigen
Antrieb in zwei entgegengesetzten Richtungen zu vermeiden.
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Das Relais IV schließt ferner seine Ankerkontakte i, 2, 3 und bereitet
hierdurch entsprechende Stromkreise vor. Über den Kontakt z -des Relais IV und den
Kontakt i des Relais I sowie den Ruhekontakt :2 des Relais VII erhält alsbald der
Kupplungsmagnet K, Strom, und gleichzeitig erhält über den Kontakt 3 des Relais
IV und den Kontakt i des Relais II sowie den Ruhekontakt :2 des Relais VII der Kupplungsmagnet
K. Strom, so daß beide Kurvenscheiben V, W
gleichzeitig gedreht werden. jede
Kurvenscheibe wird unabhängig von der anderen nur so lange gedreht, wie das- zugehörige
Relais I bzw. II erregt ist, also für die Zeit, die zwischen dem Schließen des Kontaktes
a
per zugehörigen Tastvorrichtung und dem Erreichen des Zeigers
Z des betreffenden Meßinstrumentes durch das Tastrad d verfließt. Die Winkeldrehung
jeder Kurvenscheibe L', W entspricht also genau dem Ausschlagwinkel des Zeigers
Z des betreffenden Meßinstrumentes. Die gleichzeitig stattfindenden Verschiebungen
der Schlitten B, C (Abb.5) werden mechanisch am Schreibstift F addiert, der durch
die von seiner Ruhelage bis zum Stillstand der Schlitten reichende Strecke den Wattwert
aufschreibt.
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Vor der nächsten Übertragung wird durch die obenerwähnten Kontakte
o (Abb. 7) zunächst eine Zurückstellung der Kurvenscheiben V, W und Schlitten B,
C in die Anfangslage herbeigeführt, und zwar geschieht dies durch das Relais III
(Abb. 9), welches in ähnlicher Art wie Relais III in Abb. 8 erregt wind und gleichzeitig
die beiden Kupplungsmagnete K3, K4 in der nachstehend angegebenen Weise einschaltet
und dadurch vermittels der Zahnräder G2 und HZ die Schneckengetriebe S, S, gegenläufig
:antreibt. Dieser gegenläufige Antrieb wirii selbsttätig ausgeschaltet, sobald die
Kurvenscheiben h, W ihre Ruhelage erreichen, und zwar geschieht dies vermittels
Öffnung der Kontakte v3, w3.
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Durch das gleichzeitig mit Relais III erregte Relais V werden, wiederum
als Sicherheitsmaßnahme, die Relais I, 1I am Kontakt 2 des Relais V abgeschaltet.
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Um bei Nullwerten der Spannung öder des Stromes den Wattwert Null
anzuzeigen, ist folgende Einrichtung getroffen. Wenn das eine oder andere Relais
I bzw. II (Abb. 9) nicht anspricht, so erfolbt über den dann nicht geöffneten Ankerkontakt
2 des betreffenden Relais und den jedenfalls geschlossenen Anlcerkontwkt 2 des Relais
IV, das in Reihe mit dem ansprechenden Relais I oder II erregt wird, ein Stromfluß
über den langsam anziehenden Anker i des Relais VI zu :einem Relais VII, welches
am Kontakt i sofort die gegenläufigen Kupplungsmagnete K3, K4 über die geschlossenen
Kontakte v3, w3 einschaltet und somit den Schreibstift F in die Anfangslage zurückführt.
Durch den Kontakt 2 des Relais VII wird zugleich den Kupplungsmagneten Kz, K= der
Strom entzogen, so daß auch in diesem Falle eine Beschädigung der Triebwerke ausgeschlossen
ist. Nach einiger Zeit öffnet das Relais VI, welches parallel mit dem Relais VI
über seinen eigenen Ankerkontakt 2 erregt worden ist, seine Ankerkontakte i und
2, wodurch das Relais VII stromlos und das Relais VI in einen Haltestromkreis über
den Ankerkontakt i des Relais V eingeschaltet wird. Das Relais VI wird seinerseits
stromlos, wenn das Relais V vor der nächsten Übertragung zusammen mit Relais III
anspricht.
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Die Null-Watt.kennzeichnen sich auf der vom Schreibstift gezogenen
Kurve dadurch, daß die Farblinie in der üblichen Art auf eine entsprechende Strecke
hin der Nullinie der Papierbandteilung folgt. Um eine große Umlaufgeschwindigkeit
bzw. großen Durchmesser der Trommel T zu vermeiden und anderseits zu verhindern,
daß die dicht aneinander liegenden Farblinien ineinander verlaufen, wird zweckmäßig,
wie nicht weiter dargestellt, die Einrichtung getroffen, daß (der Farbstift F selbsttätig
nur an den Endpunkten seiner Bewegung auf die Schreibfläche aufgesetzt wird. Dies
läßt sich leicht mit Hilfe der Relais IV bis VI bewirken. Beispielsweise schaltet
das Relais IV am Anker 6 einen Flektromagnetrein mi über einen Widerstand r, ein
und zugleich an Anker 5 den ersteren kurz, so daß er beim Abfallen beider Anker,
indem der Anker 5 schneller als der Anker 6 abfällt, vorübergehend Strom erhält
und den Schreibstift auf das Papier drückt. Ähnliches kann mit Ablenkungsführungen
des beweglich angeordneten Schrelbstiftes F erreicht werden. An Stelle des Schreivbstnftes
F kann selbstverständlich auch ein vor einer Skala spielender Zeiger angeordnet
werden. Auch kann an Stelle des Zeigers ein Spiegel oder ein Kontakt usw. angeordnet
werden. Ferner kann die Bewegung des Zeigers Z1 (Abb. 3, 4) oder des Schreibstiftes
F (Abb. 5) auch bogenförmig sein und beispielsweise in einer Kreisbahn erfolgen.
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Im beschriebenen Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß die Voltgröße
und die Amperegröße einzeln an den eintfernten: Empfänger übermittelt und daselbst
logarithmisch addiert werden. Die Erfindung .ist selbstverständlich auch in der
Weise benutzbar, daß der addierende Empfänger sich am gleichen Ort wie der Volt-
und Amperemesser befindet. Die Schalteinrichtung selbst kann in der Weise durchgebildet
werden, daß die Voltgröße beispielsweise den Zeiger, die Amperegröß;e die Skala
des addierenden Empfängers, und zwar gegenläufig zum Zeiger, logarithmisch verschiebt.
Ferner kann die Umsetzung des Zeigerausschlags in logarithmische Strecken bereits
bei der Tastvorrichtung des Volt- bzw. Amperemessers stattfinden, indem die Tastvorrichtung
mit einer logarithmisch veränderlichen Geschwindigkeit während ihres Umlaufs arbeitet.