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Flüssigkeitsstandanzeiger für Speicherbecken Die Erfindung betrifft
eine Anzeigevorrichtung für Flüssigkeitsbehälter mit bei verschiedener Höhe verschieden
großer Oberfläche der Flüssigkeit, bei der das Anzeigeglied in Abhängigkeit vom
Flüssigkeitsstand bewegt wird und Übertragungsmittel vorgesehen sind, welche die
Anzeige in lineare Abhängigkeit von der in dem Behälter enthaltenen Flüssigkeitsmenge
bringen.
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Gemäß der Erfindung werden bei Verwendung der Vorrichtung für Speicherbecken
die Übertragungsmittel derart ausgebildet; daß die Anzeige oder Registrierung in
lineare Abhängigkeit von der in dem Speicherbecken enthaltenen Arbeitsmenge erfolgt.
Durch den Gegenstand der Erfindung wird im Gegensatz zu den bekannten Anordnungen
der Vorteil erreicht, daß man in einem Kraftwerk, welches von dem Speicherbecken
gespeist wird, ohne weiteres erkennen kann, welche Leistung man in einer bestimmten
Zeit erzeugen kann. Bei den bekannten Anordnungen war es schwierig, diese Fesstellungen
zu machen, weil die im Speicher enthaltene Wassermenge allein den Energieinhalt
nicht eindeutig bestimmt. Außerdem gestattet der Gegenstand der Erfindung die selbsttätige
Addition der in mehreren Speicherbecken enthaltenen Arbeitsmenge, so daß man an
einem einzigen Meßgerät die gesamte zur Verfügung stehende Arbeitsmenge ablesen
kann. Man kann die Anzeigevorrichtung auch so ausbilden, daß man die Arbeitsmenge
in Kilowattstunden ablesen kann. Die Übertragungsmittel, welche die Anzeige linear
gestalten, brauchen nicht mechanischer Arbeit zu sein, man kann auch elektrische
Übertragungsmittel verwenden, indem z. B. mit Hilfe eines Schwimmers ein Widerstand
verändert wird, von dem aus die eine Spule eines Kreuzspuleninstrumentes gesteuert
wird. Durch entsprechende Verteilung der Widerstandswerte über den Widerstand kann
man dann ohne weiteres die gewünschte Beziehung zwischen Wasserstand und Instrumentenausschlag
herstellen. Die Anzeige kann dabei auch gleich fernübertragen werden, entweder mit
Hilfe der oben angegebenen Methode oder auch mit Hilfe beliebiger anderer für die
Zwecke der Ferniibertragung bekannter Verfahren.
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Dabei ist es, insbesondere wenn mehrere Wasserkraftwerke auf dasselbe
Netz arbeiten sollen, zweckmäßig, den Sender für die Fernübertragungsanlage mit
einer die Wasserstandshöhe messenden Vorrichtung derartig zu koppeln, daß die von
dem Sender erzeugten Übertragungswerte in einer linearen Beziehung zu der im Speicherbecken
enthaltenen Kilowattstundenzahl stehen. Man ist dadurch in der Lage, den Energieinhalt
mehrerer Becken an einer Empfangsstelle bequem zu addieren und seinen Summenwert
unmittelbar zur Anzeige zu bringen.
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Ein -Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Mit A und B
sind zwei Staubecken bezeichnet, von denen
jedes
einen- besonderen Generatorensatz speist, deren Generatoren jedoch gemeinsam auf
dasselbe Netz arbeiten und z. B. gemeinsam zur Deckung regelmäßig auftretender Spitzen
benutzt werden. In dein Becken A wird der Wasserstand durch einen Schwimmer i gemessen,
dessen Kette 2 über ein Kettenrad 3 geführt ist und von einem Gegengewicht 4 gespannt
gehalten wird. An dem Kettenrad 3 ist ein weiteres Kettenrad 5 befestigt, das über
eine Kette 6 ein Rad 7 antreibt. Das Rad 7 trägt einen Arm 8 mit einer Kontaktbrücke
9. Die Kontaktbrücke schleift auf einer Gleitbahn io und einer Kontaktreihe i i.
12 ist eine Stromquelle konstanter Spannung und 13 das Feld eines Gleichstrommotors,
dessen Anker mit 14 bezeichnet ist. Der Anker 1.1. treibt über einen Schneckentrieb
IS einen Kollektor 16. Die Segmente dieses Kollektors sind mit einem Schleifring
17 verbunden, auf dem eine Bürste IS aufliegt. Eine Bürste ig schleift auf dem Umfang
des Kollektors. 2o und 21 sind zwei Fernleitungen, welche von den Bürsten 18 und
i9 zu einer Zentralstelle führen, von der aus der gesamte Betrieb überwacht wird.
In dem zweiten Speicherbecken B wird die Höhe des Wasserstandes durch ein elastisches
Rohr 22 gemessen. Dieses Rohr betätigt mit Hilfe einer Schubstange 23 bei seiner
Bewegung einen um dieAchse 24 drehbaren Hebel 25. An diesem Hebel ist ein permanenter
Hufeisenmagnet 26 befestigt, der mit seinen Polschuhen eng eine Ferrarisscheibe
27 umfaßt. Die Scheibe 27 erhält einen konstanten Antrieb von einem Wechselstrommagneten
28, der an eine konstante Wechselspannung angeschlossen ist. Von der Achse 27 wird
ein Kollektor 29 betätigt, dessen Lamellen mit einem Schleifring 30 verbunden
sind. Auf diesem Schleifring schleift eine Bürste 31, während eine zweite Bürste
3 2 auf dem Umfang des Kollektors aufliegt. 33 und 34. sind Fernleitungen, die ebenso
wie die Fernleitungen 2o und @i zu der Zentrale führen. Auf der Zentrale ist 35
eine Batterie, 36 und 37 sind zwei Relais und 38 und 39 Kondensatoren. .4o und 4.1
sind zwei stark gedämpfte Gleichstrommeßinstrumente, die zur Anzeige des Energieinhaltes
der einzelnen Becken dienen, während .I2 ein Instrument ist, von dem die Summe des
Energieinhaltes angezeigt wird.
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In welcher Weise diese Anzeige zustande kommt, geht aus folgender
Überlegung hervor.
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An der Geberstelle A sind die einzelnen Kontakte i i durch Widerstände
miteinander verbunden. Über von der Brücke 9 abgegriffene Teile dieser Widerstände
liegt das Feld 13 des Motors 14 an der Stromquelle 12, während dem Anker
14 dauernd die volle Spannung der Stromquelle zugeführt wird. Infolgedessen ist
die Drehgeschwindigkeit des Motors 14 abhängig von der Stellung der Kontaktbrücke
9, die von dem Schwimmer i entsprechend den Änderungen des Wasserstandes verstellt
wird. Die zwischen den Kontakten i i liegenden Widerstände sind nun so bemessen,
daß die Geschwindigkeit des Motors 1q. in linearer Beziehung steht zu den in dem
Speicherbecken A noch enthaltenen Kilowattstunden. Entsprechend der Zahl dieser
Kilowattstunden werden also von dem Kollektor 16 Stromimpulse in den Fernleitungen
2o und 21 hervorgerufen. Durch diese Stromimpulse wird das Relais 37 in der Zentrale
betätigt. Von diesem Relais werden die zugehörigen beweglichen Kontakte abwechselnd
angezogen und wieder fallen gelassen, so daß der Kondensator 39 von der Stromquelle
35 aus über das Instrument 41 abwechselnd umgeladen wird. Die Häufigkeit der Ladestöße
des Kondensators 39 entspricht dabei der Drehgeschwindigkeit des Kollektors 1,4
und somit auch der in dem Becken A noch befindlichen Kilowattstundenzahl. Diese
kann auf dem Instrument 41 abgelesen werden.
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An der Speicherstelle B steht das elastische Rohr 22 unter einem Innendruck,
der von der Höhe des Wasserstandes im Speicherbecken abhängig ist. Die 1-ängenänderungen
des Rohres werden auf den Hebel 25 übertragen und haben zur Folge, daß der Hufeisenmagnet
z6 die Ferrarisscheibe 27 mehr oder weniger weit übergreift, d. h. also eine größere
oder geringere bremsende Wirkung auf die Scheibe ausübt.
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Die gewünschte Beziehung zwischen dem Wasserstand im Becken und- der
Geschwindigkeit der Ferrarisscheibe 27 kann z. B. durch die Formgebung der Polschuhe
des permanenten Magneten 26 hergestellt werden. Man kann sie ebensogut z. B. dadurch
erreichen, daß zur Verbindung des Armes 25 mit dem Rohr 22 ein Wälzhebelpaar
verwendet wird, das fast jede beliebige Beziehung herzustellen gestattet.
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Der von dem Wechselstrommagneten 28 an sich konstant angetriebene
Ferrarismotor wird also von dem Magneten 26 so beeinflußt, daß seine Geschwindigkeit
der in dem Speicherbecken B noch enthaltenen Kilowattstundenzahl entspricht. Mit
dieser Geschwindigkeit treibt dann der Ferrarismotor 27 den Kollektor 29, der den
Stromkreis des Relais mit entsprechender Häufigkeit unterbricht. Von dem Relais
36 wird der Kondensator 38 über das Instrument:q.o periodisch umgeladen, so daß
an dem Instrument q.o der Energieinhalt des Speicherbeckens B abgelesen werden kann.
Die
beiden parallel an der Batterie 35 liegenden Stromkreise mit den Kondensatoren 38
und 39 und den Instrumenten 40 und 41 sind auf einem gemeinsamen Teil außerdem noch
durch das Instrument 42 geführt, so daß von diesem die Summe der Ladestöße beider
Kondensatoren gemessen wird. Aus der Anzeige dieses Instrumentes 42 kann also der
Betriebsleiter jederzeit ersehen, wieviel Kilowattstunden in beiden Speicherbecken
insgesamt noch enthalten sind, so daß er jederzeit anzugeben vermag, für welche
Dauer eine bestimmte Leistung noch abgegeben werden kann.
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Die obenstehenden Ausführungen setzen voraus, daß die Zuflußmenge
keinen wesentlichen Teil der entnommenen Energiemenge bildet. In vielen Fällen wird
siel jedoch einen erheblichen Teil der entnommenen Energiemenge decken, so daß aus
dem Beckeninhalt nichts über die zulässige Belastungshöhe und Belastungszeit ausgesagt
werden kann. Um nun auch die Zuflußmenge berücksichtigen zu können, ist es vor allem
erst einmal nötig, sie zu ermitteln. Der Erfindungsgegenstand bietet eine verhältnismäßig
einfache Möglichkeit dafür, die an zwei Ausführungsbeispielen in den Abb. 2 und
3 dargestellt ist. In der Abb.2 ist ein Beckeninhaltsanzeiger dargestellt, dessen
Zeiger 43 über einer Skala mit dem beispielsweise gewählten Bereich von Null bis
16o ooo Kilowattstunden spielt. Gleichachsig zu diesem Zeiger ist ein Arm 44 angeordnet,
der einmal von Hand durch einen Knebel 45 auf eine beliebige Stelle der Skala eingestellt
werden kann und außerdem von einem in der Zeichnung nicht dargestellten Kilowattstundenzähl_er
angetrieben wird. Die Gbersetzung zwischen dem Zähler und dem Arm ist so gewählt,
daß auf der einzigen am Instrument vorgesehenen Skala auch die aus dem Speicherbecken
insgesamt entnommene Kilowattstundenzahl abgelesen werden kann. Der Arm 44 bewegt
sich bei eingeschaltetem Leistungszähler in Richtung des eingezeichneten Pfeiles.
Um nun den Zufluß zu ermitteln, wird der Arm 44 mit Hilfe des Knebels 45 dem Zeiger
43 gegenübergestellt und dann nach Ablauf einer bestimmten Zeit, z. B. nach drei
Stunden, die Stellung des Zeigers 43 und des Armes 44 abgelesen. Es sei angenommen,
daß beide die gestrichelt dargestellte Lage erreicht hätten. In diesem Falle wären
ans dem Speicherbecken während dreier Stunden 45 000 Kilowattstunden entnommen worden.
Der Wasserspiegel des Speicherbeckens ist aber nur um 30 ooo Kilowattstunden abgesunken,
so daß der Rest von 15 000 Kilowattstunden von dem Zufluß des Speicherbeckens
geliefert wurde. Dieser beträgt also 5 ooo Kilowattstunden stündlich. Man kann sich
die Ablesung der Zuflußmenge noch erleichtern und vor allem ihren zeitlichen Verlauf
verfolgen, wenn man die Bewegung beider Zeiger aufzeichnet. Dazu können Vorrichtungen
beliebiger Art verwendet werden, -z. B. kann man mit durchsichtigem Registrierpapier
arbeiten und jeden Zeiger auf die eine Seite des Streifens zeichnen lassen, so daß
bei Auflegen des Registrierstreifens auf eine helle Unterlage auch die hintere Registrierkurve
bequem erkennbar ist. Dadurch gewinnt man den Vorteil, daß beide Kurven zeitlich
nicht gegeneinander verschoben sind. In der Abb. 3 ist ein Teil eines solchen Registrierstreifens
dargestellt. Aus der Kurve läßt sich entnehmen, daß um 24 Uhr der Arm 44 mit dem
Zeiger 43 von Hand in Deckung gebracht wurde. Während einer Stunde wurde eine Leistung
entnommen, die gerade durch den Beckenzufluß gedeckt wurde, infolgedessen hat der
Zeiger 43 eine in Bewegungsrichtung des Streifens verlaufende Linie aufgeschrieben.
Um z Uhr wurde die Belastung wesentlich erhöht, so daß nunmehr der größte Anteil
aus dem Becken entnommen werden mußte und nach weiteren 2 Stunden wurde die Belastung
wieder soweit herabgesetzt, daß der Zufluß in der Lage war, die erforderliche Energiemenge
zu liefern. Die Auswertung dieses Diagramms ergibt folgendes Bild.
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Die Strecke a stellt den Zufluß in der Zeit von 2¢ Uhr bis i Uhr dar,
die Strecke, b, -a den Zufluß in der Zeit von i bis 2 Uhr und die Strecke cl-b,
in der Zeit von 2 bis 3 Uhr, während die Strecke b. und c_ b2 den Energieverlust
des Speicherbeckens während je einer Stunde anzeigen. Man ist-also an Hand einer
solchen Kurve in der Lage, nicht nur den mittleren Zufluß,- sondern auch den Verlauf
dieses Zuflusses innerhalb einer gewissen Zeit,eindeutig festzustellen. Wenn der
Arm 44 den Nullpunkt der Skala erreicht hat, so daß eine weitere Ablesung nicht
mehr möglich ist, wird vorteilhaft der Leistungszähler automatisch abgeschaltet.
Man kann gleichzeitig ein Alarmzeichen einschalten, durch das das Bedienungspersonal
veranlaßt wird, den Arm 44 wieder von Hand dem Zeiger 43 gegenüber zu stellen,
falls die weitere Verfolgung des Zuflusses erforderlich erscheint. Zweckmäßig wird
man bei mehreren Speicherbecken die Ermittlung des Zuflusses für jedes Becken getrennt
vornehmen, da man nur dann über die Lastverteilung auf die Becken richtig disponieren
kann. Unter Umständen kann es jedoch auch vorteilhaft sein, an einem Beckeninhaltsanzeiger,
von dem die Summe des Inhaltes mehrerer Becken dargestellt wird, einen Kilowattstundenzähler
anzuordnen, der ebenfalls von der Summe aller
aus den Becken entnommenen
Leistungen gesteuert wird. Wenn auch über die Verteilung einer geforderten Belastung
auf die verschiedenen Becken nichts mehr ausgesagt werden kann, so gibt ein solches
Diagramm doch die Möglichkeit, schnell festzustellen, welche Energiemenge von allen
Becken gemeinsam abgegeben werden kann. .
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Die obenbeschriebene Anordnung hat noch den Nachteil, daß man die
Zuflußmenge nicht unmittelbar ablesen kann. Auch dieser Nachteil läßt sich beheben,
und zwar dadurch, daß man mit Hilfe einer geeigneten Vorrichtung die Differenz zwischen
der Entnahme aus dem Speicherbecken und der Inhaltsänderung des Speicherbeckens
bildet. Diese Differenz entspricht dann dem Zufluß und kann entweder unmittelbar
an einem Zeiger abgelesen werden oder auch unter Verwendung einer geeigneten Vorrichtung
aufgezeichnet werden. Für die Zwecke der Differenzbildung werden sowohl die Entnahme
als auch die Inhaltsänderung des Beckens zweckmäßig als geometrische Größen, z.
B. Winkel oder Strecken, dargestellt, so daß die Differenz ebenfalls wieder einen
Winkel oder eine Strecke bildet, die auf einer entsprechend geeichten Skala z. B.
dem Abstand eines Zeigers oder eines Schreibstiftes vom Nullpunkt der Skala entspricht.
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Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Anordnung ist in der Abb. 4
dargestellt.
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Mit 46 ist der Schwimmer eines Speicherbeckens bezeichnet. Die erfindungsgemäße
Korrektur des Schwimmerweges auf dem veränderlichen Beckenquerschnitt und das unter
Umständen mit dem Wasserstand veränderliche Druckgefälle ist in diesem Falle dadurch
erreicht, daß das Schwimmerseil 47 auf eine spiralförmig ausgebildete Trommel 48
aufgewickelt wird. Starr gekuppelt mit dieser drehbar gelagerten Trommel 48 ist
ein Zahnrad 49, das ein Kitzel So in Bewegung setzt. Mit dem Kitzel So ist eine
Nockenscheibe 51 fest verbunden, deren Nocken 52 zwei Kontakte 53 und 54 betätigt.
Von diesen Kontakten 53 und 54 führen drei Fernleitungen 55, 56 und 57 zu derjenigen
Stelle, an welcher der Zufluß abgelesen werden soll. 58 ist eine Batterie, zu deren
einem Pol die Leitung 56 führt. Die Leitungen 55 und 57 führen zu der einen Klemme
zweier magnetischer Pole 59 und 6o, deren andere Klemmen mit dem noch freien Pol
der Batterie 58 verbunden sind. 61 ist ein drehbar gelagerter Anker, auf dessen
Welle eine Schnecke 6a befestigt ist. Diese Schnecke greift ein in ein Schnekkenrad
63, das seitlich den einen Seitenkranz 64 eines Planetentriebes trägt. Das Planetenrad
65 ist drehbar gelagert auf einem Arm 66, der fest auf einer Welle 67 sitzt. Auf
dieser Welle 67 ist außerdem noch ein Zahnrad 68 angeordnet. Zwei Lager 69 und 70
tragen den Planetentrieb. 71 ist ein Zeiger, der mit dem Schneckenrad 63
starr gekuppelt ist. 7a sind Sammelschienen, auf welche alle aus dem Speicherbecken
belieferten Generatoren arbeiten. 73 ist ein Kilowattstundenzähler, der über ein
Schneckengetriebe 74 eine Schnecke 75 und von dieser aus ein Schneckenrad 76 antreibt.
An diesem Schneckenrad 76 sitzt das zweite Seitenrad 77 des Planetentriebes.
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`Die nun folgenden Teile sind der leichteren Übersicht halber um 9o°
geklappt dargestellt, so daß das Zahnrad 68 sich auf der linken Seite der Zeichnung,
von der Seite her gesehen, wiederfindet. Das Zahnrad 68 greift ein in eine Zahnstange
78, die erstens durch eine Rolle 79 und zweitens durch einen Bock 8o geführt ist.
Die Rolle 79 sitzt auf einem um die Achse 81 drehbar gelagerten Arm 82, der unter
dem Einfluß einer Feder 83 steht. 84 ist ein Relais, das über einen Kontakt 85 an
eine Batterie 86 gelegt werden kann. Die Zahnstange 79 trägt an einer Verlängerung
eine Nase 87. Ein daran befestigter, über eine Rolle 88 geführter Seilzug 89 steht
unter dem Einfluß eines Gewichtes 9o. Parallel zu der Bewegungsrichtung der Zahnstange
78 ist eine Zahnstange 9i gelagert. Darauf ist verschiebbar angeordnet ein Schlitten
92 mit einer Nase 93. Durch einen Seilzug 94 wirkt über eine Rolle 95 auf diesen
Schlitten ein Gewicht 96 ein. An dem unteren Teil des Schlittens ist eine Klinke
97 angeordnet, die um eine Achse 98 drehbar gelagert ist und z. B. von einer Feder
mit der Zahnstange 9i in Eingriff gehalten wird. Ein an dem Schlitten 92 befestigter
Arm 99 trägt einen Schreibstift ioo. ioi ist ein Fallbügel, der um eine Achse 102
drehbar gelagert ist und von einem Relais 103 nach oben gedrückt wird, wenn
dieses Relais unter Spannung gesetzt wird. Das Relais 103 wird gesteuert von einem
Kontakt io4. io5 ist eine von einem beliebigen Uhrwerk im Sinne des eingezeichneten
Pfeiles angetriebenen Scheibe mit einer Nase i o6. Als Uhrwerk kann zweckmäßig unmittelbar
das zum Vorschub des Registrierstreifens 107 dienende Uhrwerk benutzt werden.
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Die obenbeschriebene Anordnung arbeitet wie folgt.
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Bei Veränderungen des Wasserstandes im Speicherbecken wird über den
Zahntrieb 49 und 5o der Nocken 52 an den Kontakten 53 und 54 vorbeibewegt. Es sei
angenommen, daß von der gezeichneten Stellung aus der Nocken entgegen dem Sinne
des Uhrzeigers sich bewege. Dabei bleibt der bereits geschlossene Kontakt 53 so
lange geschlossen,
bis auch der Kontakt 54 geschlossen ist, und
erst danach wird der Kontakt 53 geöffnet. Diese Betätigung der Kontakte hat zur-.
Folge, daß neben dem bereits erregten Pol 59 auch noch der Pol 6o an die Batterie
58 gelegt wird. Infolgedessen stellt sich der Anker 61, der zunächst dem Pol 59
gegenüberstand, auf eine Mittelstellung zwischen beiden Polen senkrecht nach oben
ein. Sobald jetzt der Kontakt 53 geöffnet wird, wird auch der Pol 59 stromlos, so
daß der Anker 61 sich dem Pol 6o gegenüberstellt. Wird auch dieser Pol bei weiterer
Bewegung des Nockens 52 stromlos, dann fällt der Anker 61 im Sinne des Uhrzeigers
in seine lotrechte Lage. Bei der nächsten Vorbewegung der Nase 52 wird der Anker
61 wiederum zunächst dem Pol 59 gegenübergestellt, daraufhin in eine senkrecht nach
oben gerichtete Lage gebracht und weiter dem Pol 6o gegenübergestellt, um dann wieder
in seine unterste Stellung zu fallen. Bei einer Linksdrehung der Nockenscheibe S
i dreht sich also der Anker 61 rechts herum, die Rechtsdrehung der Nockenscheibe
51 hat, da die Kontaktschlüsse der Kontakte 53 und 54 in umgekehrter Richtung aufeinanderfolgen,
auch die umgekehrte Drehrichtung des Ankers 61 zur Folge. Entsprechend den Bewegungen
des Ankers 61 wird über die Schnecke 62 das Schneckenrad 63 gedreht, so daß mit
Hilfe des Zeigers 71 an einer in der Zeichnung nicht dargestellten Skala'abgelesen
werden kann; welcher Energievorrat zur Zeit in dem Speicherbecken noch enthalten
ist.
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Der Weg des Zeigers 71 und des mit ihm gekoppelten Seitenrades 64
stellt dabei die Inhaltsänderung des Speicherbeckens als Winkel dar. Das andere
Seitenrad 77 des Planetentriebes wird über die Schneckentriebe 74, 75 und 76 von
dem Kilowattstundenzähler 73 angetrieben, der die gesamte Stromerzeugung aller aus
dem Speicherbecken angetriebenen Generatoren mißt. Der Weg des Seitenrades 77 entspricht
also der Entnahme aus dem Speicherbecken. Die Drehrichtung der beiden Seitenräder
64 und 77 des Planetentriebes ist so gewählt, daß bei abnehmendem Wasserstand die
Räder in entgegengesetztem Sinne umlaufen. Die Differenz beider Bewegungen wird
von dem Planetenrad 65 aufgenommen und über die Welle 67 auf das Zahnrad 68 übertragen.
Der Drehwinkel dieses Zahnrades wird mit Hilfe der Zahnstange 78 in eine Strecke
umgewandelt, deren Größe nach-einem bestimmten Zeitabschnitt auf den Registrierstreifen
io7 aufgezeichnet wird. Diesem Zweck dient die von dem Uhrwerk angetriebene Scheibe
io5 mit den von ihr gesteuerten Kontakten. Das Zahnrad 68 dreht sich in Richtung
des eingezeichneten Pfeiles und schiebt dadurch die Zahnstange 78 von ihrem linken
Anschlag aus nach rechts. Erreicht während der Meßzeit die Nase 87 den Anschlag
93 des Schlittens 92, dann wird der Schlitten auf dem restlichen Wege von der Zahnstange
mitgenommen. Am Ende der Meßzeit wird von der Nase roh zunächst der Kontakt 104
geschlossen. Dadurch wird das Relais 103 erregt und der Bügel ioi nach oben
gedrückt. Infolgedessen wird die Klinke 97 aus der Zahnstange 9i ausgehoben, so
daß der Schlitten 92 unter dem Einfluß des Gewichtes 96 mit seiner Nase 93 sich
gegen die Nase 87 der Zahnstange 78 anlegen kann. wenn die Rechtsverschiebung der
Zahnstange 78 nicht ausgereicht hatte, um beide Anschläge 87 und 93 miteinander
in Berührung zu bringen. Nach kurzer Zeit wird der Kontakt io4 geöffnet und unmittelbar
darauf der Kontakt 85 geschlossen. Dadurch spricht das Relais 84 an und senkt entgegen
dem Zuge der Feder 83 die Führungsrolle 79 so weit, daß die Zahnstange 78 außer
Eingriff mit dem Zahnrad 68 kommt. Infolgedessen wird die Zahnstange unter dem Einfluß
des Gewichtes 9o mit ihrer Nase 87 gegen den Anschlag 8o geschoben. Nun wird auch
der Kontakt 85 wieder geöffnet, so daß die Bildung eines neuen Wertes wiederum beginnen
kann. Die auf dem Registrierstreifen io7 eingezeichnete Kurve zeigt, wie der Wert
periodisch gebildet wird, und zwar bei dem Ausführungsbeispiel in Abständen von
einer halben Stunde. Aus dieser Registrierkurve kann nun unmittelbar der zeitliche
Verlauf und die Momentanhöhe des Zuflusses abgelesen werden. Man kann dabei den
Zufluß entweder als Menge oder auch als Leistung auffassen, sobald man die Menge
auf eine Stunde als Zeiteinheit bezieht. Besonders leicht' läßt sich das Ergebnis
auswerten, wenn man unmittelbar neben der Registrierkurve des Zuflusses eine solche
für den Behälterinhalt und für den Momentanwert der zur Zeit aus dem Behälter entnommenen
Leistung aufzeichnet. In diesem Falle kann man z. B. sehr schnell ermitteln, wie
lange die augenblickliche Leistung noch abgegeben werden kann. Es sei z. B. angenommen,
daß die Leistung zur Zeit 30000 Kilowattstunden beträgt. Dieser aus der Leistungskurve
abgelesene Wert braucht nur um die Zuflußleistung, die in diesem Fall vielleicht
8ooo Kilowattstunden beträgt, verringert zu werden. Die Differenz von 22 ooo Kilowattstunden
muß aus dem Inhalt des Speicherbeckens gedeckt werden. Der gesamte Kilowattstundeninhalt
des Beckens, dividiert durch diese 22 ooo Kilowattstunden, ergibt also diejenige
Zeit, während welcher die zur Zeit gelieferte Leistung noch aufrechterhalten werden
kann.
Die Bildung des Wertes für die Änderung des Beckeninhaltes
braucht nicht in der in dem Ausführungsbeispiel dargestellten Form zu geschehen.
Sie ist z. B. ohne weiteres auch dann möglich, wenn der Beckeninhalt zu der Empfangsstelle
auf eine andere Weise übertragen wird, z. B. durch die in dem Ausführungsbeispiel
der Abb. i benutzte Häufigkeit von Impulsen als Maß für den Beckeninhalt. In diesem
Falle kann man die Bewegung des Schneckenrades 63 z. B. in folgender Weise entsprechend
den Änderungen des Behälterinhaltes durchführen. Ein von den Stromimpulsen gesteuertes
Glied läuft mit einer dem Behälterinhalt entsprechenden Geschwindigkeit um. Gleichachsig
zu diesem umlaufenden Glied ist ein zweites Glied angeordnet, das in beliebiger
Form angetrieben wird. Steuerkontakte zwischen beiden Gliedern wirken auf den Antrieb
des zweiten Gliedes derart ein, daß dieses stets mit derselben Geschwindigkeit wie
das erste Glied umläuft. Die zur Änderung der Geschwindigkeit des zweiten Gliedes
erforderliche Steuerbewegung kann nun bei geeigneter Ausbildung der Steuerung ein
Maß geben für die Geschwindigkeitsänderung, d. h. also unmittelbar zum Antriebe
des Schneckenrades 63 dienen. Dabei ist es dann natürlich nicht mehr möglich, aus
der Bewegeng des Schneckenrades 63 einen Schluß zu ziehen auf den wirklichen Beckeninhalt,
so daß der Zeiger 71 in Fortfall kommen kann.
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Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die Messung von Wasserkraftspeicherbecken,
obwohl sie dort besonders vorteilhaft verwendet werden kann. Sie ist vielmehr für
Speicherbehälter aller Art verwendbar, deren Inhalt vor allem seinem Energiegehalt
nach interessiert. Eine besonders naheliegende Verwendungsmöglichkeit besteht z.
B. in der Anzeige der in einem Brennstoffbehälter noch gespeicherten Pferdekraftstunden
oder auch Betriebsstunden, falls aus dem Behälter eine stets gleichbleibende Menge
entnommen wird.