-
Zehnerschaltvorrichtung für Sprossenradrechenmaschinen Die Erfindung
betrifft eine Zehnerschaltvorrichtung für Sprossenradrechenmaschinen mit radial
durch Steuerhebel herausschiebbaren Zehnerschaltzähnen nach Patent 491579.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform als Beispiel
dargestellt.
-
Abb. i ist ein Querschnitt durch die Antriebsteile der Rechenmaschine
von rechts des Rechners gesehen. Abb. 2 zeigt dieselben Teile einer Dezimalstelle
von vorn. Abb. 3 entspricht der Abb. i von der anderen, also linken Seite des Rechners
aus. Abb. 4 ist ein Grundriß zu Abb. i unter Fortlassung des Zählwerkes. Abb. 5
bis 7 in s ' d Einzelheiten.
-
Auf die Antriebswelle :i sind in üblicher Weise die Einstellscheiben
2 aufgesteckt. Diese tragen zwei seitliche Abwerfkurven 3, 4. In der Einstellscheibe
2 sind zwei radial bewegliche Zehnerschaltzähne 5, 6 geführt, die seitliche Nuten
7 besitzen (Abb. i und 5). Ferner sind in der Einstellscheibe z um Stifte 8 drehbar
zwei Steuerhebel 9, io gelagert. Diese sind mit einer Steuerkurve ix versehen und
tragen einen Stift 12 (Abb. i), der in die Nut 7 (Abb. 5) der Zehnerschaltzähne
eingreift. Die Steuerhebelg, io stehen unter Wirkung von, an der Einstellscheibe
2 gelagerten Blattfedern 13 (Abb. i).
-
Auf den Naben 14 der Einstellscheiben 2 sitzen lose Sperrscheiben
15, die einerseits mit einem Ausschnitt 16, anderseits mit einem Ausschnitt 17 versehen
sind. Im Gestell der Rechenmaschinen sitzen zwei Tragstangen 18, ig. Auf diesen
lagern Brücken 2o (Abb. 6). Diese haben einen Zahn 21, der in die Aussparung 17
eingreift und die Sperrscheibe 15 an der Drehung hindert. An der Brücke 2o sind
zwei Stifte 22 und zwei Stifte 23 eingenietet (Abb. 3, 6). Auf den Stiften 22 sitzen
schwenkbar Klinken 24. Diese tragen Abwerfstifte 25, die mit den Abwerfkurven 3,
4 zusammenarbeiten, außerdem tragen sie Fangnasen 26 (Abb. 7). An den Brücken 2o
sitzen noch zwei Zapfen 27, 28, auf welchen schwenkbare Winkelhebel sitzen (Abb.
3). Der Arm 29 dieser Winkelhebel trägt einerseits eine Ansteigfläche 3o, anderseits
einen Fangstift 31, der mit der Fangnase 26 zusammenarbeitet. Der Fangstift 31 ragt
in Fenster 32 der Brücke 2o hinein (Abb. 1 und 6) und findet darin oben und unten
seine Hubbegrenzung.
-
Am Hebelarm 29 ist ein Stift 33 eingenietet (Abb. 1, 3). Auf diesem
sitzt eine Feder, deren eines Ende 34 sich gegen die Klinke 24 legt, während das
andere Ende 35 von dem Stift 23 gehalten wird.
-
Der andere Arm 36 des Winkelhebels trägt einen Lappen 37.
-
Im Zählwerkschlitten der Rechenmaschine sitzen die Zwischenradachsen
38 und die Ziffernradwellen 39 (Abb. 3). Auf den Zwischenradwellen 39 sind die Zwischenräder
4o aufgereiht. Zwischen ihnen sind lose die aus doppelarmigen
Hebeln
bestehenden Zehnerübertragungshebel gelagert. Der Arm 41 des Zehnerübertragungshebels
trägt am Ende eine Wulst 42, die mit dem Lappen 37 zusammenarbeitet. Der andere
Arm 43 trägt am Ende einen Keil 44, der mit einem Daumen 45 des Ziffernrades 46
zusammenarbeitet. Die Ziffernradwelle 39 ist, wie üblich, als Stiftwelle
ausgebildet, in der Zeichnung sind die Stifte fortgelassen.
-
Die Wirkungsweise der Zehnerschaltvorrichtung ist gemäß Abb. 3, rechte
Seite, folgende: Wenn beim Drehen der Einstellscheibe 2 ein Übergang des Ziffernrades
46 von Null auf Neun oder von Neun auf Null stattfindet, so gleitet der Daumen 45
(Abb. 3) auf dem Keil 44 und schwenkt den auf Achse 38 sitzenden Zehnerübertragungshebel
gegen Uhrzeigerrichtung.
-
Hierbei drückt clie Wulst 42 gegen den Lappen 37 des Armes 36 des
um Zapfen 27 drehbaren Winkelhebels, wodurch der andere Arm gegen den Druck des
Federendes 35 im Uhrzeigersinne geschwenkt wird. Dabei -geht der Fangstift 31 mit
in die Höhe, so daß sich die Fangnase 26 unter ihn legen kann (Äbb. 7). Hierdurch
wird der Hebelarm; 29 und somit auch die Ansteigfläche 3o in oberer Arbeitslage
gehalten.
-
Bei der weiteren Drehung der Einstellscheiben 2 gelangt nun die Steuerkurve
11 an die Ansteigfiäche 30, wodurch der Steuerhebel g bzw. 1o (Abb. i) gegen den
Druck der Feder 13 verschwenkt wird, so daß er mittels des Stiftes 12, der in die
Nute 7 eingreift (Abb. 1, 5), den Zehnerschaltzahn 5 bzw. 6 der höheren Dezimalstelle
radial heraustreibt. Hierdurch wird das nächste Zwischenrad 40 und auch das nächste
Ziffernrad 46 um einen Zahn weitergeschaltet.
-
Die Druckwirkung der Ansteigfiäche 30 auf die Steuerkurve 11 ist derart,
daß sie mit der Schwenkrichtung des Steuerhebels g, 1o zusammenfällt. Hierdurch
ist sowohl ein sehr schnelles als auch ein mit geringer Reibung verbundenes und
stoßloses Heraustreiben des Schaltzahnes 5 bzw. 6 gesichert. Infolge der Abstützung
der Ansteigfiäche 3o durch die Fangvorrichtung 26, 31 in oberer Arbeitslage wird
beim Heraustreiben des Schaltzahnes 5, 6 kein schädlicher Rückdruck über die Hebel
29, 36 und 41, 43 auf das Ziffernrad 46 ausgeübt.
-
Ein. unbeabsichtigtes Verstellen des Ansteighebelarmes 29 ist durch
die Sperrung 26, 31 ausgeschlossen. Auch ein Vibrieren der Ansteigfläche 3o kann.
nicht stattfinden, da die Abstützung dicht hinter ihr eintritt. Durch das Zusammenwirken
der Ansteigfläche 30 mit der Kurve i1 erfolgt das Herausschieben des Schaltzahnes
5, 6 in ganz kurzer Zeit, ohne - daß die reibenden Flächen zu steil aufeinander
träfen, wie dies der Fall sein würde, wenn der Schaltzahn 5, 6 unmittelbar mit der
Ansteigfläche 30 zusammenarbeiten würde. Der erforderliche Drehwinkel von der Scheibe
2 zum Heraustreiben des Zehnerschaltzahnes 5, 6 ist also sehr klein, so daß der
Durchmesser der Scheibe :z kleiner angenommen werden kann, als es sonst der Fall
wäre.
-
Die in üblichen Schraubenlinien nach rechts und links angeordneten
Schaltzähne 5, 6 können bis nahe der Verbindungslinie zwischen den Wellen i und
38 stehen, da die Steuerhebel g, 1o gegenläufig an der Einstellscheibe 2 sitzen
können. Hierdurch können die Zehnerschaltvorrichtungen ohne Vergrößerung des Scheibendurchmessers
für eine größere Anzahl Stellen wie bisher verwendet werden.
-
Beim weiteren Drehen der Scheibe 2 nach erfolgter Zehnerübertragung
gleitet unter Wirkung der Feder 13 die Kurve 11 von der Ansteigfläche 3o wieder
herunter, so daß der Schaltzahn 5, 6 wieder eingezogen wird. Kurz bevor die nicht
gezeichnete Antriebskurbel die Ruhestellung erreicht, drückt eine der Abwerfkurven
3, 4 auf den Abwerfstift 25 (Abb. 7). Dabei wird die Klinke 24 gegen den Druck des
Federendes 34 verschwenkt, so daß die Sperrnase 26 den Sperrstift 31 freigibt. Der
Hebelarm 29 kann sich nun unter Wirkung des Federendes 35 wieder senken, so daß
die Ansteigfläche 30 in die untere wirkungslose Lage gelangt.
-
Gegenüber dem Hauptpatent sind folgende Fortschritte erzielt: Die
neue Einrichtung entlastet die Antriebswelle i wesentlich, weil der Druck, den der
Hebelarm 2g in der unteren Lage durch Federende 35, in der oberen Lage durch Blattfeder
13 und dem arbeitenden Schaltzahn 5, 6 erfährt, von der Brücke 2o abgefangen und
auf die Tragstangen 18, 1g bzw. auf das Gestell der Maschine übertragen wird. Infolge
des Wegfalls des Druckes von dreißig Federn 13 bzw. 35 bei einer sechzehnstelligen
Maschine mit zwei Zählwerken wird die Reibung derart gering, daß keinerlei Bremsung
mehr auf die Welle 1 ausgeübt wird und sich diese äußerst leicht drehen läßt.
-
Die neue Einrichtung erleichtert die Verwendung von zwei getrennten
Zählwerken mit gesonderter Zehnerübertragung.
-
Die neue Einrichtung gestattet, nach Herausschieben des Zählwerkes
jede einzelne Brücke 2o mit den daran befindlichen Hebeln, Klinken und Ansteigflächen
aus der Maschine herauszunehmen, ohne daß ein Zerlegen der Antriebswalze 1, 2 ,nötig
wird. Das ist besonders wichtig für den Zusammenbau, die Justierung und etwaiger
Reparatur der Maschinen, wodurch diese Arbeiten auf einen geringen Bruchteil der
Zeit herabgesetzt werden.
-
Die neue Einrichtung entlastet das Ziffernrad 46, weil beim Herausziehen
des Schaltzahnes 5, 6 (wie vorher beschrieben) -der Rückdruck wegfällt. Das Ziffernrad
46 ist aber auch
beim Arbeiten der Nase 45 gegen den Keil 44 zum
Zwecke des Anhebens von Ansteigflächen 30 in die Arbeitslage wesentlich entlastet.
Die Nase 45 hat nämlich nur die Feder 35 zu überwinden. Im Gegensatz hierzu war
beim Hauptpatent außerdem noch der erhebliche Reibungsdruck zu überwinden, der von
der Sperrfeder 23 des Hauptpatentes zwischen Nase 16 und Hebel 21 erzeugt wurde
und der beim raschen Drehen durch die Reibung zwischen dem Hebel 21 und der Nabe
der Einstellscheibe 2 noch wesentlich verstärkt wurde.
-
Die neue Einrichtung macht die im Hauptpatent verwendete Abwerfvorrichtung
4, 30, 28, 29, 24, 25, 26, 27 entbehrlich und ersetzt sie durch einfache Abwerfkurven
3, 4.