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Sicherungsvorrichtung an Kreiselwipperwaagen mit Nettogewichtsbestimmung
Zur Überwachung der Förderung eines Bergwerkes nach Menge und Beschaffenheit der
einzelnen Förderwageninhalte sind bereits Kreiselwipperwaagen mit Nettogewichtsbestimmung
bekannt, bei denen Sicherungen bzw. Sperrvorrichtungen derart vorgesehen sind, daß
einzelne Arbeitsgänge der Wägung nur in bestimmter Reihenfolge durchgeführt werden
können. Diese Einrichtungen leiden jedoch mehr oder weniger an dem Übelstand, daß
ihre Sicherungsvorrichtungen verwickelt sind und sich zur Hauptsache unterhalb des
Kreiselwippers befinden, womit die empfindlichen Steuerungsgetriebe auch noch der
Gefahr des Verschmutzens und Verschüttetwerdens preisgegeben sind.
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Erfindungsgemäß ist bei Anwendung einer an sich bekannten Verriegelungseinrichtung
für die ein- und ausfahrenden Wagen diese seitlich des Kreiselwippers angeordnet,
und zwar in Form eines um eine Achse schwenkbaren dreiarmigen Hebels, der mit zwei
einfachen Sperrungen in Verbindung steht, von denen die erste in Abhängigkeit von
dem nach der Kippung zurückkehrenden Wipper und die zweite nacherfolgter Entleerung
des Wägegefäßes freigegeben wird. Der diese letztere Sperrung auslösende Handhebel,
der das öffnen und Schließen der Bodenklappe des Wiegegefäßes in Abhängigkeit von
der Beendigung der Wägung in Verbindung mit zwangsläufiger Umstellung des die Ein-
und Ausfahrt regelnden dreiarmigen Sperrhebels steuert, ist seinerseits durch eine
weitere einfache Verriegelung geschützt, so daß in einfacher Weise die Überwachung
der Förderung in der nachstehenden Reihenfolge gesichert ist, daß i. das Entleeren
des eingefahrenen Wagens durch Kippen, 2. die Registrierung des Nettogewichtes,
3. die Entleerung . des gefüllten Wiegegefäßes, q.. die Ausfahrt des leeren Wagens
und 5. die Schließung des entleerten Wiegegefäßes erfolgt. Diese Sicherungsvorrichtung
ist dabei in an sich bekannter Weise so durchgebildet, daß zum Schluß der durchgeführten
Wägung beim Schließen des Wiegegefäßes sich alle Verriegelungen wieder in der ursprünglichen
Ausgangsstellung befinden. Die Ausbildung der Sicherungen im einzelnen soll an Hand
des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben werden.
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In den Zeichnungen ist in Abb. i eine schematische Darstellung der
Sicherungsvorrichtungen an einer Kreiselwipperwaage in Stirnansicht wiedergegeben,
während Abb. 2 und 3 die Sperrvorrichtungen im Grundriß und im Seitenriß erkennen
lassen. Abb. q. zeigt eine Einzelheit in vergrößertem Maßstabe.
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In bekannter Weise wird der nach Menge und Beschaffenheit seines Inhaltes
zu prüfende Förderwagen io nach seiner Einfahrt in den Kreiselwipper i i zunächst
durch eine Tastvorrichtung 12 einer Feststellung seines Füllungsgrades unterzogen,
der unter Vermittelung des Seilzuges 13 über die Rolle 14 auf die Skala IS übertragen
und dort angezeigt wird. Unterhalb des Wipper s i i ist der
Behälter
16 zur Aufnahme und Wägung des in dem Förderwagen befindlichen Gutes vorgesehen
und wird auf beiden Seiten in den Punkten 18 von dem gabelförmig ausgebildeten Waagebalken
17 abgestützt, .der seinerseits im Punkt i9 drehbar gelagert ist und am anderen
Ende ein verstellbares Tariergewicht 2o trägt. Ein Gehänge 23 verbindet den Waagebalken
17 mit dem auf einem Ständer 22 gelagerten Gewichtsbalken 21. Durch eine Seiltrommel
24 wird mittels des Seilzuges 25 das Gewicht des Fördergutes auf die Anzeigevorrichtung
26 übertragen. Die Einstellung der Skala erfolgt hierbei derart, daß die Gewichtszahl
unter den Knopf 27 zu liegen kommt, durch dessen Betätigung sie dann auf den dahinterliegenden
Registrierstreifen 28 oder bei Verwendung von Wiegekarten auf eine solche übertragen
wird.
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Mit dieser an sich bekannten Wäge- und Registriervorrichtung ist nun
die Sperr- und Sicherungsvorrichtung verbunden, die an Hand eines Wiegebeispiels
wie folgt näher beschrieben werden soll.
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Bei Einfahrt eines Förderwagens io in den Kreiselwipper i i in der
Richtung des geraden Pfeiles (Abb. 2) ist dieser geöffnet, indem der Arm 29 des
auf der Welle 32 aufgekeilten dreiarmigen Hebels 29, 3o, 31, der seitlich vom Wipper
i i gelagerten Sperrvorrichtung aus der Fahrbahn herausgeschwenkt ist, während sämtliche
anderen Verriegelungen eingerückt sind und somit auch die Ausfahrt des Wagens am
anderen Ende des Wippers durch den Arm 30 versperrt ist. Dieser Arm 3o des
dreiarmigen Hebels 29, 30, 31 wird in seiner Sperrstellung durch einen im Punkte
33 beweglich gelagerten Hebel 34 gesichert, und zwar derart, daß dieser den Arm
30 im rechten Winkel überkreuzt und sich mit einem Anschlag 35 von außen
gegen den in dieser Stellung unter dem Druck der Feder 36 stehenden Arm 3o anpreßt.
Am anderen Ende 39 ist an dem Hebel 34 ein weiterer Arm 37 beweglich angelenkt,
der an der Seite in das Gestell des Wippers i i hineinragt und nach unten gegen
die Wirkung der Feder 43 ausweichen kann und selbsttätig wieder inBereitschaftsstellung
kommt, aber durch das Widerlagerstück 42 an einem Ausschlagen bzw. Ausweichen nach
oben verhindert ist.
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Da also die Ausfahrt des Wagens io versperrt ist, muß notgedrungen
die Vorschrift zur Durchführung des Wägens befolgt werden und der Wipper i i zwecks
Entleerung des Inhaltes des Wagens io gekippt werden. Beim Drehen des Wippers ii
gerät nun ein Anschlag 41 des Wippers mit dem Arm 37 des Hebels 34 in Eingriff,
und zwar derart, daß der Arm 37 beim Hingang des Wippers ausweicht und sich danach
wieder in seine gestreckte Lage zurückbewegt, während er beim Rückgang des Wippets
nach erfolgter Entleerung des Wageninhaltes in das Wiegegefäß 16 mit nach oben genommen
wird. Hierdurch wird der Arm 3o aus seiner Verriegelungsstellung durch den Hebel
34 befreit, da die Feder 36 mit dem Anheben des Hebels 34 den Arm 3o so weit vorschiebt,
daß der Anschlag 35 eine Verriegelung nicht mehr herbeiführen kann. Bei dieser Stellung
der Sperrvorrichtung befindet sich der mit dieser in Verbindung stehende, die öffnung
und Schließung des Wiegegefäßes 16 steuernde Handhebel 38 auf der Einfahrseite der
Förderwagen io in senkrechter Stellung, wobei die Bodenklappe des Wiegegefäßes 16
geschlossen ist. Durch einen Riegel 40 ist er jedoch noch gesperrt.
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Mit dem Handhebel 38 steht auch der dreiarmige Hebel 29, 30,
31, auf dessen Drehachse 32 noch ein Sperrad 44 aufgekeilt ist, in Verbindung, und
zwar einmal dadurch, daß an dem Hebel 38 ein Gestänge 51 mittels Drehbolzens 5o
o. dgl. angelenkt .ist, das am anderen Ende durch eine Sperrklinke 52 in das Sperrad
44 eingreift, und das andere Mal dadurch, daß ein an dem Gestänge 51 angelenkter
Hebel 53 mit seinem Ende 55 scharnierartig an dem Hebelarm 31 befestigt ist, der
die Drehung des Hebels 29, 30, 31 noch verhindert, so daß also auch die Ausfahrt
des leeren Wagens io noch nicht erfolgen kann. Die eine zur Sperrung der Ausfahrt
des Wagens io aus dem Wipper ii dienende Verriegelung (des Hebelarmes
30 mittels des Hebels 3q.) ist bereits aufgehoben, und .es ist nunmehr zunächst
der Hebel 38 zu betätigen, um auch die zweite Verriegelung (des Hebelarmes 31) zu
lösten.
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Zu diesem Zweck muß erst dieVerriegelung des Hebels 38 durch den Sperriegel
4o beseitigt werden. Dies geschieht, wie aus Abb.2 ersichtlich, dadurch, daß der
Knopf 27 zur Feststellung des Gewichtes des in dem Wiegegefäß 16 befindlichen Gutes
in der eingangs beschriebenen Weise betätigt wird. Erst jetzt kann der Hebel 38
zwecks Aufhebung der Ausfahrtverriegelung durch Hebel 53, Arm 31 und somit Arm 3o
betätigt werden. Durch Bewegung des Hebels 38 im Sinne des Pfeils (Abb. 3) wird
der in den Bahnen 54 gesteuerte Hebel 53 so weit zurückgezogen, daß der dreiarmige
Hebel 2-9, 30 und 31 den nötigen Ausschlag des Armes 3o im Sinne des in dem
Sperrad eingezeichneten Pfeiles zwecks Freigabe der Ausfahrt des leeren Wagens io
macht. Um denselben Ausschlagswinkel wie der Arm 30 wird hierbei aber der Arm 29
in eine Stellung bewegt, die die Einfahrt für einen weiteren Wagen io
verriegelt,
so daß ein einfaches Durchfahren des Wipper s bei geöffneter Ausfahrt ebenfalls
verhindert ist.
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Mit der nun freigegebenen Ausfahrt des Wagens io durch die angegebene
Betätigung des Hebels 38 wird aber gleichzeitig durch die Drehbewegung der mit entsprechender
Übersetzung zusammenarbeitenden Kegelräder 45 der Schieber 46 des Wiegegefäßes 16
mittels eines sich auf den Rollen 47 aufwickelnden Seiles 48 o. dgl. geöffnet und
das gewogene Fördergut auf das unter dem Wiegegefäß 16 angeordnete Sieb 49 abgelassen.
Die Schließung des Schiebers erfolgt durch die Rückbewegung des Hebels 38, die durch
die Einrichtung nach der Erfindung erzwungen ist, weil erst dadurch die Einfahrt
für einen neuen Wagen wieder freigegeben wird. Letzteres geschieht dadurch, daß
mit der Rückbewegung des Hebels 38 das Gestänge 51 und auch der Hebel 53 wieder
zurückgeführt wird, wobei letzterer den Arm 31 des dreiarrnigen Hebels 29, 30, 31
zurückbewegt, derart, daß der Arm 30 wieder in seine Verriegelungsstellung
durch den Hebel 3d. und Arm 2-9 in eine die Einfahrt freigebende Stellung zurückgeführt
werden. Mit der Zurückbewegung des Hebels 38 kehrt aber auch der Riegel 4o durch
die Wirkung der nicht bezeichneten Feder bei Knopf 27 in seine Sperrstellung zurück,
während andererseits auch der Arm 37 des Hebels 34 wieder für die nächste Auslösung
des Hebels 3o durch Anschlag 41 des Wippers bereit ist.
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Die Rückbewegung des Hebels 38 in seine Verriegelungsstellung ist
aber noch von der Betätigung eines mit ihm verbundenen Federgriffes 56 abhängig,
der seinerseits die mit dem Sperrad 44 in Eingriff stehende Sperrklinke 52 durch
das in oder an dem Gestänge 51 geführte Nebengestänge 57 ausrückt, damit der Hebel
29, 30, 31 in entgegengesetztem Sinne des Pfeiles zurückbewegt werden kann.
Die mit dem Sperrad 44 in Eingriff stehende Sperrklinke 52 hat dabei lediglich die
Aufgabe, den Hebel 29, 30, 31 in seiner die Ausfahrt freigebenden und somit die
Einfahrt verriegelnden Stellung gegen ein unbeabsichtigtes Zurückbewegen zu verriegeln.
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Damit die Rückbewegung des Hebels 38 auch ein sicheres Wiedereinrücken
der Ausfahrtverriegelung durch den Hebel 3o herbeiführt, muß der Hebel
38 eine geringe Spielbewegung über seine senkrechte Stellung hinaus zulassen,
:damit durch den Hebel 53 des Gestänges 51 der Hebelarm 31 und somit auch der Arm
3o noch um das geringe Spiel weiterbewegt werden kann, das nötig ist, um bei der
Freigabe des Hebelarmes 30 durch den Hebel 34 ein geringes Abdrücken des ersteren
mittels der Feder 36 zu ermöglichen, so daß der Hebel 34 keine ungewollte Verriegelung
eingehen kann. Ein entsprechendes Spiel muß natürlich auch die Verbindung des Hebels
53 mit dem Arm 31 des Hebels 29, 30, 31 zulassen. Es sei bemerkt, daß die beschriebene
und dargestellte Einrichtung rein grundsätzlicher Art ist und innerhalb des Rahmens
der Erfindung liegende Abänderungen zuläßt.