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Wäge- und Beschickungsvorrichtung für Mischmaschinen u. dgl. Den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung bildet eine Beschickungs- und Wägevorrichtung, insbesondere
für Mischmaschinen u. dgl., bei welcher der zum Abmessen dienende Waagebalken unter
der Einwirkung des Gewichts der einzuführenden Stoffe oder des dazu bestimmten Aufnahmebehälters
ausgeschwenkt wird und bei welcher die überführung der abzuwägenden Stoffe in den
Mischbehälter o. dgl. erleichtert und der schädliche Einfluß der heftigen Stöße
und ruckweisen Bewegungen der oft sehr schweren, massigen Stoffe auf die Wägevorrichtung
und deren Anzeigeteile vermindert oder ganz ausschließt. Dies geschieht dadurch,
daß der Mischbehälter o. dgl. als Träger bzw. Halter für den Wäge- oder Aufnahmebehälter
dient, welcher waagschalenartig an den oberhalb des Mischbehälters o. dgl. angeordneten
M'aagebalken derart angelenkt ist, daß er während der Wägung unterstützt wird, keine
Eigenschwingungen ausführt und ohne schädliche Beeinflussung der eigentlichen Wäge-
und Anzeigevorrichtung in den Misch- oder Aufnahmebehälter entleert werden kann.
Die auf diese Weise gebaute Wäge- und Beschickungsv orrichtung kann leicht an jedem
beliebigen Mischbehälter o. dgl. angebracht werden. Hierbei werden die besonders
bei schwerem, massigem Gut schädlichen, besonders beim Ein-und Ausfüllen auftretenden
ruckweisen Bewegungen und Stöße gedämpft bzw. derart abgebremst, daß sie die Genauigkeit
der Wägevorrichtung nicht beeinflussen. Weiterhin können in an sich bekannter Weise
mit dem Waagebalken von ihm bei seiner Bewegung gesteuerte Verschlüsse für Zuführungsvorrichtungen
für den Aufnahmebehälter in Verbindung gebracht werden, ohne daß die mit den Verschlüssen
verbundenen Bewegungs- oder Bewegungsübertragungsvorrichtungen durch plötzlichen
Ruck oder Stöße übermäßig, also bis zum Brechen oder Reißen, beansprucht werden,
da die Stöße o. dgl. nicht unmittelbar auf den Waagebalken einwirken, von welchem
die Steuerung der Verschlüsse ausgeht. Man kann dadurch auch mittels des ZVaagebalkens
mit großer Genauigkeit von ihm bei seiner Bewegung ausgelöste Hebelverbindungen
oder Kupplungen auf die Verschlüsse einwirken lassen, die in bestimmter Stellung
des Waagebalkens betätigt werden, während die bei der Entleerung auftretenden Stöße
durch den Wägebehälter bzw. den dafür als Träger oder Halter dienenden Mischbehälter
o. dgl. ohne Beeinflussung der Wägevorrichtung aufgefangen werden.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise
dargestellt,.und zwar in Abb. i in der Ansicht.
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Abb. a ist eine ähnliche spezielle Ansicht des Waagebalkens in der
Betätigungsstellung, in der die Zufuhr aus einem der Trichter unterbrochen wird.
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Abb.3 ist eine senkrechte Schnittansicht durch den Wägetrichter mit
dem durch eine Tür geregelten Durchgangskanal.
Abb. 4. ist eine
Draufsicht, welche die selbsttätig arbeitende Wägevorrichtung darstellt.
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Abb. 5 ist eine schaubildliche Ansicht des Umlegehebels für den Verschluß
der Trichtertür für die Sandzufuhr.
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Abb. 6 ist ein Schnitt durch einen einstellbaren Hebeldrehzapfen.
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Abb. 7 ist eine Ansicht einer abgeänderten Ausführungsform der Erfindung.
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Abb. 8 ist eine Ansicht eines Zufuhrtrichters oder eines trogartigen
Behälters mit drehbarer Befestigung.
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Nach Abb. i und 2 ist die Vorrichtung mit einem Mischer A mit einer
drehbaren Trommel verbunden. Der MischerA ist in einem Rahmen B untergebracht. An
einer Seite des Mischers befindet sich der Wägetrichter i, der sich in senkrechter
Richtung am Rahmen B mittels geeigneter Führung unter Einschluß von Rollenführungen
2 verschiebt. Der Trichter i ist mit einer Tür 3 versehen, welche durch eine mit
einem Handgriff 5 versehene Kurbelwelle q. betätigt werden kann, die durch ein Gelenk
6 mit der Tür 3 in Verbindung steht. Die Tür 3 kann gelegentlich der Abwärtsbewegung
des Fülltrichters je nach Wunsch von Hand aus oder selbsttätig betätigt werden.
Im oberen Teile des Rahmengestells B befindet sich die Wägevorrichtung, welche einen
zum Wägen dienenden Waagebalken 7 aufweist, dessen Ende 7a mit einer Wägeskala 8
mit den geeigneten Gewichtseinteilungen zusammenarbeitet. Der Wägebalken 7 trägt
an seinem Ende 7a ein Gewicht 9, ist am gegenüberliegenden Ende bei io drehbar am
oberen Ende des Trichters i angebracht und besitzt einstellbare Stützpunkte i i
und 12, welche in einer Führung 13 angeordnet und in dieser Führung durch die Einstellschrauben
14 unabhängig voneinander eingestellt werden können.
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Die Vorrichtung, um die einzelnen Massen dem Wägetrichter zuzuführen,
besteht aus einem Trichter 15 für die Zuführung von Sand und einem Trichter 16 für
die Zuführung von Stein. Beide Trichter sind an ihren unteren Enden mit Schüttrinnen
17 versehen, die bewegliche Teile 18 und i9 aufweisen, welche entweder in gleicher
Ebene mit dem Hauptteil der Schüttrinnen abwärts bewegt werden können oder sich
beiderAufwärtsbewegung rechtwinklig einstellen und Verschlußvorrichtungen für die
Schüttrinnen 17 bilden. Die Teile 18 und i9 der Schüttrinnen sind auf Zapfen2o drehbar
befestigt und mit Feststellklinken 21 versehen, gegen welche sich federnde Zungen
22 legen können, um die Rinnenteile 18 und i9 in der Ofenstellung oder in der Beschikkungslage
mit Bezug auf den Wägetrichter i feststellen zu können. Jeder der Rinnenteile 18
und 19 ist mit einem Arm 23 versehen, der ein schweres Gewicht 2¢ trägt,
wodurch der betreffende Rinnenteil selbsttätig beim Lösen der Feststellklinke 21
von dem zugehörigen Sperrglied 22 nach oben in die Verschlußstellung gebracht wird.
Die Rinnenteile 18 und i9 können durch von Hand betätigte Stangen 25 entgegen der
Wirkung der Gewichte 24 nach unten gezogen werden.
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Auf einem am oberen Teil des Rahmengestells B angebrachten Träger
26 ist ein Kipphebel 27 drehbar befestigt, welcher durch einen umlegbaren Arm 28
mit dem Balken 7 in Eingriff treten kann. Der Hebel 27 ist durch eine Stange 29
mit einem Winkelhebel 30 verbunden, der an dem Sperrglied 22 angelenkt ist,
um dieses entgegen der Wirkung der das Glied für gewöhnlich hochdrückenden Feder
betätigen zu können. Ein ähnlicher umlegbarer Arm oder eine Falle 3 i sitzt gemeinsam
mit dem Hebe131 und 27 auf der an dem Träger 26 angebrachten Achse 32. Ein seitlicher
Armansatz 33 des Hebels 3 i arbeitet mit dem Waagebalken 7 zusammen und wird von
diesem ausgeschwungen. Der Hebe13i ist durch eine Stange 29' und einen Winkelhebel
3o mit dem Sperrglied 22 verbunden, welches den beweglichen Rinnenteil i9 betätigt.
Der Kipphebel27 regelt also die Bewegung des Rinnenteils 18 und der Kipphebel
31 die des Rinnenteils i 9.
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Die Wirkung der einzelnen Teile geschieht im wesentlichen in folgender
Weise: Der Arbeiter zieht zunächst mit der Hand die mit dem Rinnenteil 18 verbundene
Stange 25 nach unten, die die Zufuhr von Sand aus dem Trichter i 5 und die Einführung
aus diesem Trichter in den Wägetrichter i regelt, während der Waagebalken 7 sich
um den rechts befindlichen Hebelstützpunkt 12 dreht, der in geeigneter Weise eingestellt
worden ist. Wenn ein vorher bestimmtes Gewicht von Sand von dem Trichter i aufgenommen
worden ist, ist der Balken 7 derart um den Drehpunkt 12 geschwungen, daß der Hebel
27 umgelegt wird, sein Sperrglied 22 außer Eingriff mit der Klinke 2 i kommt
und das Verschließen des Zuführungstrichters i 5 durch den Rinnenteil 18 erfolgt.
Die Teile befinden sich jetzt in einer solchen Lage, daß der Waagebalken 7 sich
um den Stützpunkt i i dreht. In diesem Zeitpunkt zieht der Arbeiter den Handgriff
25 des Ririnenteils i9 nach. unten und bewirkt, daß die in dem Trichter 16 befindlichen
Steine in den Wägetrichter i gelangen. Nachdem ein vorher bestimmtes Gewicht von
Steinen von dem Trichter i aufgenommen worden ist, wird der Waagebalken 7 den Hebel
31 umlegen und das Sperrglied 22 außer Eingriff mit der FestStellkhnlfe 21 des beweglichen
Rinnenteils 19 bringen, wodurch dieser Rinnenteil 19 unter
der Wirkung
des Gewichts 24 in die Verschlußleitung gelangt und die Zuführung von Steinen aus
dem Trichter 16 unterbrochen wird. Der Wägetrichter i hat nun die untere Grenze
seiner Bewegung erreicht, und seine Tür 3 öffnet sich, um die ausgewogene Menge
von Sand und Stein dem MiSCherA zuzuführen.
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Abb. 7 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform der Vorrichtung, in
welcher ein feststehender Drehpunkt oder ein Drehzapfen 34 für den 'Waagebalken
7 benutzt wird. Der Waagebalken 7 ist mit dem Rahmengestell B durch eine Feder35
verbunden. Bei diesem Ausführungsbeispiel werden im wesentlichen dieselben Maschinenteile
benutzt, um selbsttätig die Rinne für die Zuführung der Mischmasse 36 zu verschließen
wie in der vorher beschriebenen Ausführungsform.
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In Abb.8 ist eine Ausführungsform eines Wägetrichters 37 dargestellt,
welcher die Form eines seitlich zu beschickenden trichterartigen Trogs aufweist.
Dieser Wägetrog kann durch ein Sei138 angehoben werden und wird für gewöhnlich in
gewisser Höhe über dem Erdboden eingestellt, so daß er sich in dem Maße abwärts
bewegen kann, in dem die Massen darin eingeführt werden. Eine an dem Trichter 37
angebrachte biegsame Verbindung ist mit dem Waagebalken 7 verbunden, welcher in
einer ähnlich der Anordnung der Ausführungsform gemäß Abb.7 vorgesehenenWeise angebracht
ist. Sand, Stein und gewünschtenfalls Zement können offenbar nacheinander in den
Trog 37 eingeführt werden, und das Gewicht jedes einzelnen Bestandteils kann genau
an der Wägeskala 8 abgelesen werden. Man kann natürlich diese drehbare oder ausschwingbare
Art von Wägetrichtern 37 mit einem oder mehreren Zuführungstrichtern für Sand, Stein
oder andere Bestandteile gemäß der Darstellung von Abb. 4. verbinden und hierbei
den Waagebalken 7 mit der Kippvorrichtung der beweglichen Rinnenteile des betreffenden
Trichters in der vorher beschriebenen Weise verbinden.
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Man kann weiterhin für den Waagebalken 7 eine Regelungsvorrichtung
vorsehen, welche an eine Kupplung auf der Welle 4o angelegt ist, die eine Seilivindetrommel41
trägt, um welche das Seil 38 umgelegt ist, um den trogartigen Trichter 37
anheben zu können. Auf diese Weise kann der Waagebalken 7, sobald er die Höchststellung
in der Aufwärtsrichtung erreicht hat, gegen die Betätigungsstange 42 anschlagen
und einen Kupplungshebel 43, welcher sich um die senkrechte Achse 44 drehen kann,
in Wirkung setzen. Auf diese Weise wird der Trichter 37 angehoben und befördert,
sobald das gewünschte Gewicht der einzelnen Massen darin eingebracht ist, seinen
Inhalt in den MischerA. Die Bewegung des Troges oder Wägetrichters 37 kann selbsttätig
durch die Verwendung irgendeiner der bekannten Vorrichtungen zum Ausrücken der Kupplung
unterbrochen werden, wie sie allgemein in der Technik angewandt werden.
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Es ist ferner hervorzuheben, daß die Erfindung nicht darauf beschränkt
ist, daß der Trichter i von Hand aus betätigt wird, da man für diesen Zweck verschiedene
Mittel anwenden kann. Eine Ausführungsform einer solchen Betätigung ist in Abb.7
dargestellt, worin das Rahmengestell B mit einem einstellbaren Fortsatz Ers versehen
ist, welcher den Hebel 5' betätigen kann. Bei der Abwärtsbewegung des Trichters
wird durch die Betätigung dieses Hebels oder Handgriffs 5' die Kurbelwelle 4' betätigt,
welche durch Gelenke 6' mit der Tür 3 verbunden ist. Dies bewirkt das selbsttätige
Auswerfen des Trichterinhalts aus dem Trichter i in den Mischer.