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Füll- und Wiegemaschine für einen oder mehrere Säcke mit ventilartigen
Verschlüssen
Die Erfindung betrifft Füll- und Wiegemaschinen für einen oder mehrere
Säcke mit ventilartigen Verschlüssen und mit einer gewichtsempfindlichen Vorrichtung
für den gefüllten Sack, welche diesen während der Füllung trägt.
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Bei SIaschinen dieser Art wird der Ventilsack mit seiner ventilartigen
Einführungsvorrichtung, d. h. mit dem Sackventil auf den Füllstutzen der Maschine
aufgesetzt und auf diesem Füllstutzen mit einer lösbaren Tragvorrichtung, welche
auch als Sackhalter bezeichnet wird, festgehalten. Der Sack kann unten auf einem
Sackstuhl als gewichtsempfindliche Vorrichtung ruhen der mit einer Waage in Verbindung
steht. Nach Erreichen des Füllgewichtes in Abhängigkeit von dem Ausschlag der Waage
wird der Füllgutstrom abgesperrt, worauf der gefüllte Sack von dem Füllstutzen gelöst
und abgeworfen werden muß.
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Die Freigabe des Sackes am Füllstutzen durch Lösung des Sackhalters
erfolgte bei einer Füllmaschinenausführun,g durch eine an die Sackfüllung sich anschließende
zusätzliche Bedienung eines Hebels oder einer sonstigen Schaltvorrichtung oder unter
Umständen auch durch Abheben des gefüllten Sackes mit der Hand. Bei diesen Mascthinenausführungen
war die Zeitdauer zwischen der Sackfüllung
und dem Sackabwurf von
der Arbeitsweise und der Geschicklichkeit der Bedienungsperson abhängig.
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Hierbei konnte es durchaus möglich sein, daß diese Zeitdauer mehr
oder weniger lang ausfiel und das Füllgut in dem gefüllten Sack bei gleichzeitigem
Austreten von Luft sich absetzen konnte.
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Daneben sind auch Füllmaschinen, so z. B. zum Abfüllen von feingepulverten
Stoffen, wie Zement, hydratischem Kalk, Gips, Pottasche, Salz u. dgl., bekanntgeworden,
bei denen der Zustrom des Füllgutes zum Sack nach Erreichen des richtigen Füllgewichtes
selbsttätig abgesperrt wird und außerdem ein mit einer lösbaren Tragvorrichtung
für den Sack gekuppelter Auslöser zum Abwurf des Sackes aus der Maschine, d. h.
von dem Sackhalter nach Erreichen des Füllgewichtes selbsttätig entsperrt wird,
so daß der Sack ohne weitere Verrichtungen selbsttätig abgeworfen wird. Auf derartige
Füllmaschinen, bei denen der Ventilsack ohne weiteren Bedienungsvorgang nach der
Füllung selbsttätig von der Maschine abfällt, erstreckt sich die vorliegende Erfindung.
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Das Abfüllen von fließfähigen Gütern in Ventilsäcke erfolgt mit erheblicher
Geschwindigkeit, und in neuzeitlichen Maschinen können beispielsweise 50 kg Füllgut
in einer Zeit von höchstens 8 Sekunden in den Sack unter erheblichen Pressungen
eingeführt werden. Aus wirtschaftlichen Gründen, d. h. zur Einsparung von Papier,
wird der Ventilsack stets nur so groß gewählt, daß das Füllgut gerade hineinpaßt.
Die Nebenzeiten, d. h. die Vorgänge nach der Fertigstellung bis zum Abwerfen des
Sackes, wobei die bedienende Person bereits einen neuen leeren Sack in die Maschine
einsetzt, müssen zur Erfüllung der kurzen Füllzeiten ebenfalls sehr kurz gehalten
werden. und zur völlig maschinellen Abfüllung muß vom Aufstecken des leeren Sackes
an bis zum Abwerfen des gefüllten Sackes die Betätigung der Maschine - wie vorstehend
schon erwähnt - selbsttätig ohne jegliche Handschaltung erfolgen.
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Im Moment des innerhalb des Sackes erreichten Gewichtes ist in diesem
ein sehr starker tTberdruck vorhanden, der sich erst nach einiger Zeit. beispielsweise
nach einigen Sekunden, gelegt hat. Infolge des sich unmittelbar an die Sackfüllung
anschließenden selbsttätigen Sackabwurfes ergab sich bei derartigen Maschinen der
Nachteil, daß die im Sack durch die Füllung gespeicherte Luft beim Abwurf des Sackes
durch das Sackventil auspufft und unter Umständen erhebliche Mengen des Füllgutes
wieder aus dem Sack herausreißt, was das genaue Gewicht des gefüllten Gewichtes
beeinflußt. Ist das Gut pulverig, ätzend oder für die Atmungsorgane sonstwie schädlich,
dann beschädigt die Ablagerung auf der Maschine die empfindlichen Wiegeeinrichtungen
und beeinträchtigt außerdem durch die Verstaubung der Luft auch die Gesundgleit
der an der Maschine arbeitenden Person.
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Man hat deshalb bereits versucht, die mit dem Füllgut in den Sack
eingefüllte Luft noch während des Füllens mit Saugvorrichtungen wieder zu entfernen.
Solche Vorrichtungen müssen aber kräftig saugen. wenn sie wirksam sein sollen; dann
saugen sie einen Teil des Füllgutes wieder aus dem Sack ab. Dadurch wird nicht nur
die Füllung verzögert, sondern auch die Erzielung des richtigen Füllgewichtes erschwert.
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Zur Beseitigung der Nachteile bei völlig selbsttätig arbeitenden
Füll- und Wiegemaschinen besteht die Erfindung darin, daß der Auslöser für den Sackhalter
am Füllstutzen mit einer derart bestimmten Zeitverzögerung nach Abschluß des Füllvorganges
anspricht, daß die vom Füllvorgang im Sack aufgespeicherte Luft vor der Freigabe
und dem Abwurf des Sackes entweichen kann. Infolge der Einschaltung einer an sich
beliebig auszubildenden Zeitverzögerung zwischen der abgeschlossenen Abbiegung der
gewich tsempfindl ichen Vorrichtung und dem Abheben des Sackhalters wird dem Sack
die Möglilchkeit geboten, nach seiner vollständigen Füllung und vor dem sich selbsttätig
anschließenden Abwerfen von der Maschine noch einige Zeit am Füllstutzen zu verbleiben,
bis die überschüssige Luft entweichen kann und somit sich das eingefüllte Material
vollständig beruhigt hat.
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Der Sack behält so sein Sollgewicht. Die Maschine bleibt sauber, und
die ganze Füllung erfolgt staubfrei. Zur Entlüftung von großen Säcken, z.
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150 - kg - Säcken, braucht man durchschnittlich 2 Sekunden. Die Füllung
selbst dauert etwa 5 bis 8 Sekunden. Darauf muß die Verzögerungseinrichtung sorgfältig
eingestellt sein. Verstlche haben gezeigt, daß man mit der Maschine nach der Erfindung
mit zwei Fülldüsen in der Stunde etwa rooo Stück i5o-kg-Säcke füllen kann.
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Die Zeitverzögerung des Auslösers wird durch die Wiegebewegung der
gervichtsempfindlichell Vorrichtung in Betrieb gesetzt. Die Sackhalter sind durch
einen elektrischen Stromkreis gesteuert, der auf die gewichtsempfindliche Vorrichtung
anspricht und eine Verzögerungsvorriehtung betätigt, die ihrerseits den Stromkreis
für den Sackhalter steuert.
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An den Fülldüsen sind Tragflächen mit Klemmvorrichtungen zum Festhalten
des Sackes auf der Fülldüse vorgesehen. Die Fülldüsen sind mit dem Waagebalken der
Wiegevorrichtung verbunden. werden nach der Füllung durch die Abwärtsbewegung der
Wiegevorrichtung verschlossen und dann zusammen mit den Waagebalken durch ein verstellbares
Hebelsystem in ihrer unteren Lage verriegelt. wobei zugleich die Waagebalken den
Stromkreis für die verzögerte Freigabe der Ktemmvorrichtungen durch die Auslöser
einschalten. Ein Hebelsystem wirkt als Sperrvorrichtung für den Waagebalken. Dazu
gehört ein Klappmesserverschluß, der durch Handschaltung über einen Elektromagneten
wieder entspannt wird und dadurch den Waagebalken freigibt. Der Sack wird nach Freigabe
der Klemmvorrichtung automatisch abgeworfen.
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Die Zeichnung bringt ein Ausführungsbeispiel für eine Füll- und Wiegemaschine
nach der Erfindung. Dabei zeigt Fig. I eine Vorderansicht der Maschine in Fülllage
mit vier Einheiten, wobei einige Teile der Deutlichkeit halber weggelassen sind,
Fig.
2 einen senkrechten Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. I, Fig. 3 und 4 weitere
Einzelheiten zur Fig. I und 2, Fig. 5 eine etwas vergrößerte Seitenansicht des Verriegelungsmechanismus
für den Waagebalken nach Fig. 2 in Sperrstellung, Fig. 6 eine Vorderansicht von
Einzelheiten der Fig. 5, Fig. 7 das Schema des elelçtrischen Systems und Fig. 8
ein ähnliches Schema mit Einzelheiten des Schemas nach Fig. 7.
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Die in der Zeichnung dargestellte AusfüErungsform der Maschine hat
vier Einheiten A, B, C und D. Jede Einheit enthält einen Wiegemechanismus, der einen
mit ihm in und außer tSbereinstimmung mit dem zugehörigen Füllhals beweglichen Füllschnabel
trägt und ferner einen Sattel zum Aufsetzen des unteren Teiles des Sackes aufweist,
der ebenfalls mit dem Wiegemechanismus beweglich ist. Der Füllschnabel hat einen
feststehenden Neigungswinkel nach vorn und unten, so daß ein gefüllter Sack bestrebt
ist, von ihm herabzurutschen, wenn er für eine solche Bewegung frei gegeben ist;
der Sattel ist etwas hinter seinem Schwerpunkt mit dem auf ihm ruhenden gefüllten
Sack gelenkig gelagert. Es ist ein Klemmittel vorgesehen, um den Sack während des
Füllens auf den Füllschnabel zu halten; und nach Füllen des Sackes kann die Klemme,
infolge der durch das Bestreben des Sackes, sich längs des Füllschnabels abwärts
zu bewegen, hervorgerufenen Verrilegelungswirkung der Klemme gegen den Fülischnabel,
nicht sahne weiteres entriegelt werden, bis nach einer vorherbestimmten Auslösungszeit
die Auslösungsvorricbtung in Tätigkeit tritt. Ferner ist ein Mittel vorgesehen,
um das Wiegemittel in seiner unteren Lage zu sperren und dasselbe zu entsperren
wenn der nächste Füllungszyklus stattfinden soll.
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Da das Wiegemittel sich unter dem Einfluß des gefüllten Sackes abwärts
bewegt, leitet es eine Steuerung für das Sackklemmauslösemittel ein, welche Steuerung
zeitlich so abgestimmt ist, daß die Auslösung der Saclçklemme um einen vorherbestimmten
Zeitraum von wenigen Sekunden verzögert wird, nachdem der Sack gefüllt und das Wiegemittel
in der unteren Lage gesperrt worden ist. Auf diese Weise kann die im Sack eingeschlossene
Luft entweichen, bevor der Sack von der Maschine entfernt oder aus dieser abgeliefert
werden kann, so daß ein Herausblasen des eingefüllten Materials aus dem Sack durch
die eingeschlossene Luft verhindert wird. Ein Vakuumsystem wird benutzt, um das
in der Nähe des Ventils oder ventilartigen Verschlusses verschfittete Material zu
entfernen und um das Material wegzuführen, welches mit der eingeschlossenen Luft
unmittelbar nach Beendigung des Füllens aus dem ventilartigen Verschluß entweicht.
Nach dieser Verzögerungsperiode und nach dem Auslösen der Sackklemme wird der Sack
automatisch abgeliefert.
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Nachdem so der Sack abgeliefert worden ist, bleibt die Waage gesperrt
in ihrer unteren Lage, so daß der Arbeiter einen leeren Sack auf den Füllschnabel
aufsetzen und den Mechanismus durch Auslösen des Waagenverriegelungsmechanismus
in Füllage zurückbringen kann, wodurch der Füllzyklus von neuem beginnt.
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Gemäß Fig. I und 2 besitzt der Rahmen I der Maschine einen für die
verschiedenen Fülleinheiten A, B, C und D gemeinsamen Kasten 2, in dessen Boden
für jede Einheit ein geeignetes, mit Kraft angetriebenes Flügelrad 3 angeordnet
ist. Jede Fülleinheit erhält das Material durch einen feststehenden Füllhals 4 (Fig.
2), der während des Füllens in Übereinstimmung mit einem Füllschnabel 5 steht. Dieser
Füllschnabel 5 ist am oberen Ende des senkrechten Rahmens 6 fest angebracht, der
sich von dem ihn tragenden und weiter unten zu beschreibenden Wiegebalkenmechanismus
nach oben erstreckt. Das obere Ende dieses senkrechten Rahmens 6 wird in der üblichen
Weise durch geeignete Schneideverbindungsstücke 7 in paralleler Linie mit dem Wiegeballçenmechanismus
gehalten. Der Füllschnabel 5 hat eine nach vorn und unten gerichtete Neigung von
zweckmäßig 4 bis 80; In dem dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt die Neigung
ungefähr 60. Die Sattelkonsole 8 besteht aus einem Stück mit dem unteren Ende des
Rahmens 6, und ein Sattelträger g ist am Drehpunkt 10 drehbar hierzu angebracht.
Der Sattel II ist auf der am Träger g verschiebbar angeordneten Stange 12 angebracht,
die mittels einer Schraube 13 in der gewünschten senkrechten Lage gehalten wird,
um so die senkrechte Einstellung des Sattels zu bewerkstelligen. Der Sattelträger
g erstreckt sich aufwärts und trägt eine an ihm fest angebrachte Rückenplatte 14.
Der Drehpunkt 10 ist etwas hinter dem Schwerpunkt des einen gefüllten Sack tragenden
Sattels angeordnet, so daß der Sattel bestrebt ist, sich entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn
zu drehen (Fig. 2), wenn er eine solche Drehbewegung durchführen kann. Das obere
Ende einer Schraubenfeder I5 ist am Sattelträger 9 angebracht, während das untere
Ende dieser Schraubenfeder mit dem Rahmen 6 im Eingriff steht. Dile Schraubenfeder
15 besitzt eine solche Stärke, daß sie den Sattel in seine normale, in den Zeichnungen
dargestellte Lage bringt, wenn kein Sack auf ihm ruht, daß sie aber eine Drehbewegung
des Sattels um seinen Drehpunkt 10 gestattet, wen ein gefüllter Sack auf ihm ruht
und der Sack eine solche Bewegung durchführen kann. An dem unteren vorderen Ende
der Sattelkonsole 8 ist ein Paar geeigneter einstellbarer Anschläge I6 angebracht,
welche dile Drehbewegung des Sattels II begrenzen, der zweckmäßig eine nach unten
gerichtete Neigung einnehmen kann, die größer ist als die des Füllschnabels 5. Die
nach unten gerichtete Neigung des Sattels II soll mindestens so groß sein, wie die
des Füllschnabels 5, um ein Einklemmen des gefüllten Sackes zwischen dem Füllschnabel,
auf dessen oberen Teil der Sack unter dem Einfluß des Schwergewichtes abwärts rutscht,
und dem Sattel, auf dem der Sack bei seiner Ablieferung ebenfalls unter dem Einfluß
des Schwergewichtes abwärts rutseht, zu vermeiden; es wurde festgestellt, daß
eine
etwas größere Neigung des Sattels mit Bezug auf den Füllschnabel vorzuziehen ist.
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Bei der vorliegenden Ausführungsform enthält die Waage die Hauptwaagebalken
I7, I8, die an der Schneide 19 und vor dieser voneinander entfernt sind und die
im hinteren, mit 20 bezeichneten Teil zusammengebogen und miteinander verbunden
sind, um einen einzigen Balken zu bilden, wie es auch aus Fig.4 ersichtlich ist.
Das Hauptbalkengewicht 21 hängt in geeigneter Weise am Teil 20 des Hauptbalkens.
Zur feineren Gewichtseinstellung ist in an sich bekannter Weise oberhalb des Hauptbalkens
ein allgemein mit 22 bezeichneter Hilfsbalken angeordnet, der von dem Hauptbalken
getragen wird.
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Sackklemmi,ttel und Auslösung Unmittelbar oberhalb des Füllschnabels
5 ist ein Klemmenhalter 23 fest an einem relativ feststehenden Teil der Maschine
angebracht. Am unteren Ende dieses Halters 23 ist ein Klemmarm 24 (s. auch Fig.
3) drehbar angeordnet, der mit zwei sich einwärts erstreckenden Abzweigungen versehen
ist, an denen Klemmscheiben 25 angebracht sind (s. Fig. I); die Scheiben werden
zweckmäßig aus festem Gummi hergestellt und werden auf Feststellbolzen angebracht,
so daß sie verdreht und wieder eingestellt werden können, um frische Umfangsteile
derselben zur Benutzung zu bringen, wenn die Scheiben sich abgenutzt haben. Der
Klemmarm 24 besitzt einen sich nach oben erstreckenden Teil, an dem das vordere
Ende einer schraubenförmigen Zugfeder 26 angebracht ist, deren oberes Ende an einem
relativ feststehenden Teil der Maschine angebracht ist, so daß die Klemmscheiben
25 normalerweise gegen den Füllschnabel 5 gedrückt werden. Eine andere Abzweigung
des Armes 24 ist am unteren Ende einer Auslösestange 27 angebracht, deren oberes
Ende in einem Querelement eines Bügels 28 verschiebbar angeordnet ist. Das obere
Ende des Bügels 28 ist am Anker 29 des Solenoides 30 drehbar angebracht, der von
einem geeigneten, am Maschinenrahmen fest angebrachten Träger 3I gehalten wird.
Eine Anhaltestange 32 geht durch den oberen Teil des Bügels 28 und dient zur Begrenzung
der Abwärtsbewegung des Bügels. Das obere Ende der Stange 27 ist mit Anschlagmuttern
33 versehen. Der Abstand zwischen den Anschlagmuttern 33 und dem unteren Querelement
des Bügels 28 ist genügend groß gewählt, daß die Klemmscheiben 25 während der Abwärtsbewegung
des Füllschnabels 5 mit diesem in klemmendem Eingriff stehenbleiben können. Durch
die Anschlagmuttern 33 kann die Stange 27 mit dem Bügel 28 in Eingriff kommen, wenn
das Solenoid 30 erregt wird, so daß auf diese Weise die Klemmscheiben gegen die
Wirkung der Feder 26 angehoben werden.
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Verriegelungsmittel für die Waage Gemäß Fig. 5 und 6 sind die Klemmlenker
34, 35 in der Nähe der vorderen Enden der Hauptwaagebalken I7 und I8 an diesen fest
angebracht. Diese Klemmlenker 34, 35 halten die Lenkerstange 36, welche ihrerseits
die Abstandshülsen 37 trägt, durch die ein Lenker 38, dessen oberes Ende drehbar
an der Stange 36 angebracht ist, in einer mittleren Lage gehalten wird. Das untere
Ende des Lenkers 38 ist zwischen den unteren Enden von zwei Sperrlenkern 39 drehbar
angeordnet, deren obere Enden am Drehpunkt qI an dem U-förmigen Träger 40 angelenkt
sind. Die Teile sind derart ausgebildet, daß bei Bewegung des vorderen Endes des
Waagebalkens in seine untere Lage oder abgewogene Lage der Lenker 38 abwärts bewegt
wird, wobei sein unteres Ende durch die Sperrlenker 39 geführt wird und sich mit
diesen um den Drehpunkt 41 im Uhrzeigersinn bewegt, bis der Lenker 38 an eine einstellbare
Anschlagschraube 42 anstößt, in welcher Lage die Waage in ihrer unteren Lage sicher
gesperrt ist.
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Zur Entsperrung des oben beschriebenen Mechanismus mit der Folge,
daß die Waage nach Ablieferung des gefüllten Sackes in ihre normale Wiegelage aufwärts
zurückkehren kann, ist das folgende Mittel vorgesehen. Dler Arm 43 besteht aus zwei
seitlich voneinander im Abstand stehenden Seiten, die in geeigneter Weise miteinander
verbunden sind. Das kiilrzere Ende des Armes 43 ist im Punkte 41 am Träger 40 angelenkt,
wobei die beiden Seiten des Armes 43 auf einander gegenüberliegenden Seiten des
Lenkers 38 und zwischen den Sperrlenkern 39 angeordnet sind. Das längere Ende des
Armes 43 ist mittels des Zapfens44 am unteren Ende eines Solenoidlenkers 45 angelenkt,
dessen oberes Ende an einem Anker 46 des Solenoides 47 angelenkt ist. Das Solenoid
47 ist mittels eines Trägers 48 fest am Rahmen der Maschine angebracht. Am unteren
Ende des Ankers 46 ist ein Dämpferrahmen 49 angebracht, der geeignete schraubenförmige
Druckfedern 50 trägt, die durch freie, durch den Rahmen 49 gehende senkrechte Bolzen
in ihrer Lage gehalten werden.
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Die Arbeitsweise des Solenoidentsperrungsmechanismus ist folgende.
Bei Erregung des Relais 47 wird der Anker 46 aufwärts getrieben, der somit den Arm
43 um den Zapfen 41 schwenkt. Hierbei kommt der Arm 43 seinerseits im Eingriff mit
dem Querzapfen zwischen den Sperrlenkern 39, so daß dieselben entgegengesetzt zum
Uhrzeigersinn verschwenkt werden und dadurch das untere Ende des Lenkers 38 ebenfalls
entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn bewegen. Hierdurch wird die Waage aus ihrer gesperrten
Lage befreit und kann unter dem Einfluß des Hauptgegengewichtes 2I (Fig. 2) in ihre
Wiegelage zurückkehren. Um ein sicheres und bestimmtes Entsperren der Waage zu ermöglichen,
muß durch das Solenoid 47 eine erhebliche Kraft ausgeübt werden, weshalb zur Vermeidung
einer Beschädigung des Mechanismus das oben beschriebene Dämpfmittel vorgesehen
ist.
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Steuerschalter für die Sackklemmenauslösung Wie bereits oben ausgeführt
wurde, wird bei Erregung des Solenoides 30 der Anker 29 des Solenoides angehoben,
um die Sackklemme auszulösen
(Fig. 3). Nunmehr werden an Hand der
Fig. 2 und 4 die Mittel beschrieben, welche zur Steuerung der Betätigung dieses
Auslösemitteis dienen. Am hinteren Teil 20 des Hauptwaagebalkens ist ein Klemmenträger
51 fest angebracht, an dem seinerseits ein senkrecht einstellbarer Pfosten angebracht
ist. Dieser Pfosten 52 trägt einen federnden Arm 53, der an seinem äußeren Ende
mit einem Knopf 54 versehen ist, der senkrecht in Linie mit dem beweglichen Element
eines elektrischen Schalters 55 liegt. Dieser Schalter 55 ist an einem relativ feststehenden
Teil der Maschine fest angebracht.
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Wenn also der Waagebalken sich abwärts in seine abgewogene Lage bewegt,
verursacht die entsprechende Aufwärtsbewegung seines hinteren Teiles 20 eine Schließung
des Schalters 55 durch den Knopf 54 in oder etwas vor der unteren Lage der Waage.
An einem relativ feststehenden Teil der Maschine ist in der Nähe des Schalters 55
ein einstellbarer Anschlagzapfen 56 fest angebracht, um die untere Lage des Waagebalkens
eindeutig zu begrenzen. Die durch das Schließen des Schalters 55 hervorgerufene
Wirkung wird nachstehend eingehender im Zusammenhang mit dem elektrischen Steuerstromkreis
und seiner Betätigung beschrieben.
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Elektrischer Steuerstromkreis Gemäß Fig. 8 wird die elektrische Energie
von einer nicht dargestellten geeigneten Quelle durch die elektrische Leitung 57
zugeführt, in der ein geeigneter Schalter 58 vorgesehen ist, um die Leitung 57 mit
dem Maschinenstromkreis zu verbinden, der die elektrische Energie zu den verschiedenen
Einheiten A, B, C und D leitet. Da die verschiedenen Einheiten identisch sind, ist
nur ein zur Einheit A gehöriges vollständiges Stromkreisschaltbild dargestellt,
wobei es selbstverständlich ist, daß der gleiche Stromkreis in ähnlicher Weise in
den Einheiten B, C und D vorliegt. Der eine Leiter der Leitung 57 ist unmittelbar
mit dem einen Ende des Solenoides 30 für die SackkTemmenauslösung verbunden, während
der andere Leiter der Leitung 57 über einen Verzögerungsrelaisschalter 59, der mit
dem Auslöseschalter 55 im Stromkreis liegt, mit dem anderen Ende des Solenoides
verbunden ist. Der Verzögerungsrelaisschalter 59 kann für einen bestimmten Zeitraum
eingestellt werden, so daß nach dem oben beschriebenen Schließen des Schalters 55
ein Zeitraum vergeht, bevor das Klemmenauslösungsrelais 30 betätigt wird, um den
Stab 27 zu dem oben beschriebenen Anheben der Sackklemme aus der Klemmlage aufwärts
zu bewegen. Es wurde festgestellt, daß ein Zeitraum von zwei Sekunden für den gewünschten
Zweck befriedigende Ergebnisse zeigt, wobei d',ieser Zeitraum von dem Zeitpunkt
ab gemessen wird, wenn die Waage ihre untere Lage erreicht. Das Relais 47 zur Auslösung
der Waagensperrung ist mit der Stromleitung durch den Handdruckschalter 60 verbunden,
der in der Nähe und unmittelbar über dem Füllschnabel in einer für den Arbeiter
leicht zugänglichen Lage angebracht ist.
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In Fig. 7 ist das Kabet-Stromkreis-Schaltbild dargestellt, das in
einer etwas schematischen Form die Anordnung der elektrischen Stromkreise zu den
verschiedenen Einheiten der Maschine zeigt.
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Sauglüftungssystem Eine an sich bekannte geeignete Saugquelle und
Filtermittel sind im Gehäuse6I (Fig. 2) angebracht, das eine Einlaßleitung 62 besitzt,
deren inneres Ende mit dem Gehäuse 61 in Verbindung steht und deren äußeres Ende
eine Einlaßöffnung in der Nähe des Füllbalses 4 und des Füllschnabels 5 besitzt,
welche Einlaßöffnung mit dem von dem Füllschnabel 5 getragenen Lüftungsschirm 63
in Übgereinstimmung steht und so angeordnet ist, daß sie mit dem Füllschnabel 5
in Übereinstimmung gebracht wird, wenn der Füllschnabel 5 sich abwärts bewegt. Ein
anderer Einlaßkanal oder Gehäuseschirm 64 ist fest an der Maschine angebracht und
umgibt den Füllschnabel 5. Die t)ffnung dieses Einlaßkanals ist so groß, daß der
Füllschnabel in senkrechter Richtung bewegt werden kann. Ferner ist der Einlaßkanal
64 so angeordnet, daß er verschüttetes oder überschüssiges Material, welches sich
in der Nähe des ventilartigen Verschlusses des Sackes befindet oder aus diesem ventilartigen
Verschluß herauskommt, auffängt.
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Arbeitsweise Wenn die Maschine betätigt werden soll, schließt der
Arbeiter den Schalters8 (Fig. I und 7), um den Steuerstromkreis der Maschine mit
Energie zu speisen. Dann werden die leeren Säcke auf die verschiedenen Füllschnäbel
5 gebracht und die Stromquelle mit dem Antriebsmechanismus für das Flügel rad verbunden,
so daß nunmehr das Material in die verschiedenen Säcke gefüllt wird. Dann geht jede
Füllungseinheit durch den folgenden Arbeitszyklus. Wenn der Sack gefüllt wird, bewegt
sich die Waage in ihre untere Lage, wo sie durch den weiter oben an Hand der Fig.
5 und 6 beschriebenen klappmesserartigen Mechanismus gesperrt wird, und der Schalter
55 (Fig. 2 und 8) wird zur Einleitung der Steuerung des Klemmenauslösemittels geschlossen.
In diesem Augenblick und während des Zeitraumes, welcher für den Verzögerungsrelaisschalter
59 zur Vollziehung seines Arbeitszyklus notwendig ist, ist der Auslöseschalter 30
energielos und befindet sich das Klemmittel in wirksamer Klemmlage, um den gefüllten
Sack in seiner Lage auf der Maschine zu halten; und es ist, wie es weiter oben beschrieben
wurde, infolge des Bestrebens des Sackes, auf dem geneigten Füllschnabel 5 abwärts
zu gleiten, für den Arbeiter nicht ohne weiteres möglich, das Klemmittel auszulösen
und den Sack von der Maschine zu nehmen. Während dieses Zeitraumes kann die im Sack
eingeschlossene Luft entweichen und wird das überschüssige Material sowie das mit
der eingeschlossenen Luft entweichende Material durch das oben beschriebene Saugmittel
wirksam entfernt. Ferner bat das Entweichen der eingeschlossenen Luft den Sack etwas
verlängert und die Größe des auf den Füllschnabel
ausgeübten Gewichtes
verringert, während das auf den Sattel 11 ausgeübte Gewicht vergrößert wird.
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Nachdem der vorherbestimmte Zeitraum vergangen ist, wird das Relais
30 selbsttätig erregt, wodurch der Sackklemmenmechanismus ausgelöst wird, und unmittelbar
nach einer solchen Auslösung gleitet -der obere Teil des Sackes längs des Füllschnabels
5 unter der Wirkung des Schwergewichtes vorwärts und abwärts, wobei gleichzeitig
die Schwergewichtskraft den Sattel in zusammen mit der Rückenplatte oder dem Schirm
14 in einen Winkel vorwärts und abwärts kippt, der zweckmäßig größer als der Neigungswinkel
des Füllschnabels 5 ist.
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Hierdurch wird der Sack seitlich und abwärts von der Maschine abgeliefert,
um von einem geeigneten Fördermittel, beispielsweise einem nicht dargestellten Förderband,
aufgenommen zu werden, das in der üblichen Weise vor der Maschine aufgestellt ist
und parallel zur Vorderseite der Maschine läuft.
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Die Drehbewegung des Sattels wird durch den Anschlag I6 begrenzt;
nachdem der Sack abgeliefert worden ist, wird der Sattel mittels der Feder 15 in
seine normale Lage zurückgebracht. In diesem Augenblick bleibt die Waage in ihrer
unteren Lage gesperrt und ist der Fluß des Materials von dem Füllhals 4 abgesperrt,
was im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch die Abwärtsbewegung des Füllschnabels
5 in eine nicht mehr in Übereinstimmung mit dem Füllhals 4 liegende Lage geschieht,
wodurch dann der Füllhals 4 durch einen am Rahmen 6 in einer an sich bekannten Weise
oberhalb des Füllschnabels 5 angebrachten Plattenteil geschlossen ist; und in diesem
Augenblick ist das Relais 30 noch erregt, um die Sackklemme in angehobener Lage
zu halten. Dann bringt der Arbeiter einen leeren Sack auf den Füllschnabel 5, indem
er ihn auf diesen Füllschnabel und untler das Klemmittel aufschiebt. Während der
Arbeiter den Sack in dieser Lage mit der einen Hand hält, drückt er mit der anderen
Hand den Schalter 60 in Schließlage, wodurch das Entriegelungs relais 47 erregt
wird, das die Auslösung 43 zur Entsperrung des klappmesserartigen Verriegelungsmechanismus
betätigt, so daß die Waage unter dem Einfluß des Waagengewichtes 21 in ihre Wiegelage
zurückkehren kann. Wenn die Waage in ihre Wiegelage zurückkehrt, wird ihr hinteres
Ende gesenkt, wodurch der Knopf 54 abwärts bewegt wird und somit den Schalter 55
öffnet, der seinerseits das Relais 30 energielos macht, wodurch die Klemmittel in
ihre Klemmlage zurückkehren können. Hiermit kann nun ein neuer Füllungszyklus beginnen.
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Nach obenstehendem können also die wirklichen Füll- und Wiegevorgänge
mit einer erheblich größeren Geschwindigkeit als bisher durchgeführt wer den, ohne
daß das verschüttete und entweichende Material sich auf dem Äußeren des Sackes ablegt
und ohne daß für den Arbeiter schädliche Wirkungen durch das Entweichen von Material
während der Ablieferung des Sackes eintreten. Die Verzögerung bei der Ablieferung
ergibt genügend Zeit, daß das entweichende und verschüttete Material durch das Sauglüftungsmittel
abgezogen und weggeführt werden kann, was bisher teilweise unwirksam war, wenn die
Säcke unmittelbar nach ihrer Füllung abgeliefert wurden. Das Endergebnis des vorstehenden
besteht darin, daß mit der vorliegenden Erfindung das stündliche Leistungsvermögen
sehr stark vergrößert wird und außerdem das schädliche Entweichen von Material verhindert
wird, wodurch die Gefahr für den Arbeiter verringert wird und sauberere Packungen
erzielt werden. Es wurde festgestellt, daß die vorliegende Erfindung die Benutzung
von vier Pacltungseinheiten in einer einzigen Maschine gestattet, die von einem
einzigen Arbeiter gehandhabt werden kann, wobei für die Maschine und für den Arbeiter
sich eine erhöhte Leistung ergibt.