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Vorrichtung zum Aufschlitzen und Entleeren von Säcken Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufschlitzen und Entleeren von Säcken in einen
Aufnahmebehälter zum Weiterleiten des entleerten Gutes, beispielsweise durch Schwerkraft
oder durch pneumatische Saugförderung, mit einem Messer zum Aufschlitzen der Säcke.
Zweck der Erfindung ist es, in Betrieben, in denen ein in Säcken angeliefertes Material
verwendet wird, das öffnen und Entleeren der Säcke von Hand mittels einer möglichst
einfachen und platzsparenden sowie leicht bedienbaren Vorrichtung schnell und staubfrei
durchzuführen und das Material weiterzuleiten.
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Bisher werden in der Regel Materialsäcke an ihrem oberen Teil von
einer Person mit einem Messer von Hand aufgeschnitten und in eine Rinne oder einen
Trichter ausgeschüttet, von wo aus das Material der Verarbeitungsstelle zugeführt
wird. Diese Arbeitsweise erfordert einen verhältnismäßig großen Kraft-und Zeitaufwand.
Außerdem entsteht bei pulverförmigem Material eine erhebliche Verstaubung. Dies
um so mehr, wenn ein Sack zum vollständigen Entleeren auch seiner Ecken beim Ausschütten
wiederholt aufgestoßen und geschüttelt werden muß.
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Es sind schon mechanische Einrichtungen bekannt, welche das Aufschlitzen
und Entleeren von Säcken erleichtern sollen. Bei einer bekannten Einrichtung wird
der zu entleerende Sack vollständig in einen Behälter gesteckt, in dem er mit seinem
unteren Ende auf ein im unteren Teil des Behälters aufrecht stehendes, fest angeordnetes
Messer auftrifft und so aufgeschlitzt wird. Der Boden des den Sack aufnehmenden
Behälters ist mit einem Austrittsrohr versehen, durch welches das entleerte Gut
einem Mischer, einem Rührwerk, einer Mühle usw. zugeführt werden kann. Das Messer
befindet sich also in diesem Fall immer in der Schneid- bzw. Aufschlitzstellung.
Aus diesem Grund ist auch der den vollständigen Sack aufnehmende Behälter vorgesehen,
der nicht nur die Entstehung von Staub verhindern, sondern auch Unfallgefahren durch
das feststehende Messer ausschließen soll. Die Höhe des Behälters erschwert die
Bedienung und das Einbringen der Säcke von Hand, wenn sie sie nicht gar unmöglich
macht, abgesehen davon, daß auch bei verschieden großen Säcken immer ein gleich
großer Behälter vorhanden ist. Man hat deshalb eine weitere Vorrichtung vorgeschlagen,
die weniger aufwendig ist und auch leichter untergebracht werden kann. Diese Vorrichtung
besteht aus einem verhältnismäßig niedrigen Aufnahmebehälter, in welchem der Sack
entleert werden soll. Aus diesem Behälter soll das entleerte Gut aber nicht weitergefördert,
sondern von oben wieder entnommen werden können. Zu diesem Zweck ist ein Rahmen
vorgesehen, der auf die obere Öffnung des Behälters aufgelegt und auch nach der
Seite geschwenkt werden kann, um die obere Öffnung des Behälters zu seiner Entleerung
wieder freizugeben.
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Dieser Rahmen trägt in der Mitte das Messer, das also mit dem Rahmen
gemeinsam auf die obere Öffnung des Behälters geschwenkt oder von der oberen Öffnung
des Behälters fortgeschwenkt werden kann.
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Der Sack wird zum Entleeren auf den Rahmen fallengelassen, wobei er
durch das mit dem Rahmen fest verbundene Messer aufgeschlitzt wird. Dabei wird der
Sack in den Behälter entleert. Zum Entleeren des Behälters muß der Rahmen mit dem
Messer wieder nach der Seite geschwenkt werden.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, für solche
Fälle, bei denen gefüllte Säcke zum Aufschlitzen und Entleeren in einen Aufnahmebehälter
entleert werden sollen, aus dem das entleerte Gut gleichzeitig weitergefördert werden
soll, beispielsweise durch Schwerkraft, mechanische oder auch pneumatische Fördereinrichtungen,
diesen Aufnahmebehälter und die Schneidvorrichtung so auszubilden, daß sie möglichst
wenig Raum in Anspruch nehmen und möglichst wenig aufwendig sind, der Aufnahmebehälter
und die Schneidvorrichtung leicht bedient werden können, der gefüllte Sack ohne
großen Aufwand auch von Hand auf die Schneidvorrichtung geschafft werden kann, und
die Schneidvorrichtung selbst sowohl in der Schneidstellung als auch in der Ruhestellung
bzw. Außerbetriebsstellung unfallsicher ist.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch eine derartig schwenkbare
Lagerung des Messers innerhalb des in an sich bekannter Weise an seinem unteren
Ende mit Öffnungen zum Abführen des Gu-
tes versehenen Aufnahmebehälters
gelöst, daß das Messer in die aufrechte Schneidstellung hochschwenkbar und aus der
Schneidstellung in die Außerbetriebsstellung in den Behälter umlegbar ist.
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Bei dieser Vorrichtung wird der Sack auf die Schneide des erst vorher
in die Schneidstellung gebrachten Messers aufgesetzt. Hierbei dringt das Messer
in den Sack ein und schlitzt ihn auf. Der Sack wird dann vollständig in den Behälter
entleert, ohne daß die Bedienungsperson den Sack hin- und herbewegen oder schütteln
muß, so daß auch eine Verstaubung von pulverförmigem Material, wie das beim Bewegen
und Schütteln eines Sackes auftritt, vermieden wird. Hierauf kehrt das Messer bis
zum Aufschlitzen und Entleeren des nächsten Sackes in die Außerbetriebsstellung
zurück.
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Vorteilhaft ist das Messer in zwei einander-gegenüberliegenden Wänden
des Aufnahmebehälters mittels Zapfen schwenkbar gelagert, wobei einer der Zapfen
mit einem Betätigungshebel fest verbunden ist. Auf diese Weise wird das Messer erst
dann in die Schneidstellung gebracht, wenn Säcke auf das Messer aufgesetzt und aufgeschlitzt
werden sollen. Wenn die Vorrichtung nicht benutzt wird, bleibt das Messer aus der
Schneidstellung herausgeschwenkt und kann nicht gefährden.
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In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann der Betätigungshebel
ein doppelarmiger Hebel sein, dessen eines Ende als Fußhebel ausgebildet und dessen
anderes Ende mittels einer Verbindungsstange mit dem am Aufnahmebehälter schwenkbar
angelenkten Behälterdeckel verbunden ist. Dabei kann die Bedienungsperson mit einem
Fuß das Messer in die Schneidstellung bringen und gleichzeitig den Behälterdeckel
öffnen. Wenn hierauf ein Sack auf die Messerschneide aufgesetzt wird, und das ausfließende
Material zum Verstauben neigt, kann entweder der Sack schnell abgezogen und der
Behälterdeckel geschlossen werden, es kann aber auch der Sack bei geschlossenem
Behälterdeckel in dem Behälter bleiben, bis der Sack entleert ist, und der Staub
sich abgesetzt hat.
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Der Aufnahmebehälter kann den jeweiligen Erfordernissen entsprechend
ausgebildet sein. Es kann der Behälter als Einschüttbehälter für einen Bunker ausgebildet
sein. Ebenso kann der Behälter mit einem Fallrohr verbunden sein, beispielsweise
wenn der Einschüttbehälter erheblich höher als die Verarbeitungsstelle liegt. Der
Behälter kann aber auch einen gasdurchlässigen Boden mit einem zentralen Auslauf
haben, wenn das aus den Säcken in den Behälter ausgeschüttete Material sofort nach
dem Ausschütten fluidisiert und in diesem Zustand weitergefördert werden soll. An
Stelle eines zentralen Auslaufes kann der Behälter aber auch eine zentrale Absaugung
haben, wenn sich an den Behälter eine pneumatische Saugförderung anschließen soll.
Schließlich kann im Behälter ein Filter angeordnet sein, um das Austreten staubiger
Druckluft zu vermeiden.
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Das Messer hat vorteilhaft eine breite dachförmige Schneide mit einer
stumpfwinkeligen Spitze. Mit einem in solcher Weise ausgebildeten Messer wird der
Sack möglichst breit aufgeschlitzt, so daß eine große Einschüttöffnung entsteht.
Ferner können in der Mitte des Messers rechtwinklig zur Schneide stehende Stege
angebracht sein. Durch diese Stege wird die Ausschüttöffnung beim Aufschlitzen noch
weiter vergrößert. Diese Vergrößerung kann noch dadurch
gesteigert werden, daß der
Abstand der Stege des Messers von der Schneide sich nach unten vergrößert. Der Betätigungshebel
kann ferner mit einem Zählwerk verbunden sein. Auf diese Weise wird es ermöglicht,
die Anzahl der aufgeschlitzten und ausgeschütteten Säcke auf einfache Weise zu zählen.
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Nach der Erfindung wird eine platzsparende, leicht bedienbare und
unfallsichere Vorrichtung geschaffen, mit der die gestellte Aufgabe in einfacher
Weise zuverlässig gelöst wird. Die Bedienungsperson braucht nur noch mittels des
Betätigungshebels, vorzugsweise Fußhebels, das Messer in die Schneidstellung zu
bringen und dann den Sack mit seinem Boden auf die Messerschneide aufzusetzen. Der
Sack wird dann in für seine vollständige Entleerung ausreichender Weise aufgeschlitzt,
ohne daß die Bedienungsperson den Sack deshalb zu wenden und zu schütteln braucht.
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Außer einer erheblichen Verminderung des bisher erforderlichen Zeit-,
Arbeits- und Kraftaufwandes wird dabei auch eine Verstaubung des umgebenden Raumes
vermieden. Infolge der geringen Höhe des Aufnahmebehälters läßt sich die Vorrichtung
leicht auch dort unterbringen, wo nur wenig Raum zur Verfügung steht.
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In der Zeichnung ist die Erfindung durch mehrere Ausführungsbeispiele
veranschaulicht.
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F i g. 1 zeigt eine Vorrichtung im Vertikalschnitt im geschlossenen
Zustand; F i g. 2 zeigt die gleiche Vorrichtung geöffnet teils im Vertikalschnitt,
teils in Ansicht von der Seite; Fig. 3 zeigt die Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 in
der Schneidstellung im Betrieb teils im Vertikalschnitt, teils in Ansicht von der
Seite; F i g. 4 zeigt eine andere Ausführungsart der Vorrichtung teils im Vertikalschnitt,
teils in Ansicht von der Seite; F i g. 5 zeigt eine weitere Ausführungsart der Vorrichtung
teils im Vertikalschnitt, teils in Ansicht von der Seite; F i g. 6 ist eine Ansicht
auf eine vorzugsweise Ausführungsart des Messers.
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Die Vorrichtung besteht aus dem Aufnahmebehälter 1, in dem das Messer
2 um die Zapfen 3 und 4 schwenkbar gelagert ist. Zum Schwenken des Messers 2 dient
der doppelarmig ausgebildete Fußhebel 5, der mit dem Zapfen 3 des Messers fest verbunden
ist. Das innen gelegene Ende des Fußhebels 5 ist mittels der Verbindungsstange 6
mit dem Deckel 7 des Behälters 1 gelenkig verbunden. Der Behälterdeckel 7 ist um
die Zapfen 8 des Behälters 1 schwenkbar.
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Durch die Zugfeder 9 werden der Fußhebel 5 und das Messer 2 in der
Außerbetriebsstellung gehalten.
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Das Messer 2 hat nach Fig.6 eine breite dachförmige Schneide mit
einer stumpfwinkeligen Spitze.
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In der Mitte des Messers 2 rechtwinklig zur Schneide sind Stege 10
angebracht, deren Abstand vom Messer 2 sich von der Schneide nach unten hin vergrößert.
Ein solches Messer hat eine besonders gute und breite Schneidwirkung.
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Zum Aufschneiden eines Sackes 11 wird das Messer 2 von der Bedienungsperson
durch Betätigen des Fußhebels 5 in die Schneidstellung gebracht. Dann wird der Sack
11 auf die Schneide des Messers 2 aufgesetzt, das schon durch das Gewicht des Sackes
11 in diesen eindringt und in voller Breite aufschlitzt, so daß das Material ohne
zusätzliches Rütteln des Sakkes 11 ruhig ausfließen kann. Falls dennoch eine störende
Staubbildung auftritt, kann der Deckel des
Aufnahmebehälters 1 geschlossen
werden, wobei die Sackhülle zunächst auch im Behälter bleiben kann.
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Die F i g. 1, 2 und 3 zeigen einen Aufnahmebehälter 1 mit einem gasdurchlässigen
Boden 12 oberhalb des Behälterbodens 13. Durch den Boden 12 kann mittels der Leitung
14 Druckgas eingeführt werden, das zum Fluidisieren des in den Behälter 1 eingefüllten
Materials dient. Das fluidisierte Material wiederum kann durch die Leitung 15 abgesaugt
werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.4 ist der Aufnahmebehälter 1
als Einschüttbehälter für einen Bunker 16 ausgebildet, von dem nur der obere Teil
dargestellt ist.
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Nach Fig.5 ist an den Aufnahmebehälter 1 ein Fallrohr 17 angeschlossen,
durch das das in den Behälter 1 eingefüllte Material einer tiefer gelegenen Stelle
zugeführt werden kann.