-
Waage zum selbsttätigen Abwiegen leicht fließender Wiegegüter -(Mehl,
Getreide o. dgl.) Es sind bereits Waagen zum selbsttätigen Abwiegen leicht fließender
Wiegegüter bekannt, bei denen die Lastschale feststeht und der von ihrer Füllung
auf ihren Bodenklappenverschluß ausgeübte Druck zum Abwiegen benutzt wird.
-
Die Waagen dieser Art sind zumeist als Doppelwaagen gebaut und benutzen
die Spannkraft von Federn. Die Erfindung bezweckt dagegen, eine Bauweise zu schaffen,
die auch für Einzelwaagen geeignet ist und bei der zwecks genauerer Verwiegung ein
Wiegehebel verwendet wird. Das Wesen der Erfindung wird darin gesehen, daß an der
feststehenden Lastschale zwei gegeneinander bewegliche, sich bis zum Erreichen der
richtigen Lastschalenfüllung gegenseitig überdeckende Bodenklappen vorgesehen sind,
durch deren Bewegung die Gewichtsseite eines Wiegehebels angehoben wird und dabei
über ein der Abfüllmenge entsprechend einstellbares Getriebe mittels eines sich
anschließenden- Getriebesatzes eine in letzterem angeordnete Feder spannt. Diese
Feder wird beim Erreichen der Gleichgewichtslage des Wiegehebels durch Aufheben
einer in den Getriebesatz eingreifenden Sperre freigegeben und zieht mittels eines
Kurbelgetriebes unter den Bodenklappeh angeordnete Stützen zurück, die bisher das
Aufgehen der Bodenklappen in der Entleerungslage verhinderten. Weitere Einzelheiten
der Vorrichtung gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen gekennzeichnet.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen: Abb. i eine seitliche Ansicht der Abfüllanlage, Abb. 2 eine Draufsicht
auf die Steuerteile, Abb.3 bis 5 Einzelheiten der Steuerteile in vergrößerter Darstellung.
-
In dem Ständer i sind zwei ortsfeste Trichter :2 und 3 untereinander
angeordnet, von denen der untere Trichter 3 als Wiegegefäß dient. Die Bodenklappen
q., 5 des oberen Trichters 2 sind um die Achsen _6, drehbar gelagert. Sie sind miteinander
gekuppelt und stehen über dem Hebel 8 mit einem durch ein zweckmäßig . einstellbares
Gewicht io belasteten Gewichtshebel 9 in Verbindung. Letzterer sitzt fest auf der
Welle 1q., auf der auch Federn 13 befestigt sind (Abb. i, 2). Von dem als Einlauftrichter
wirkenden Behälter 2 fällt das Gut in den darunter befindlichen als Wiegegefäß dienenden
Behälter 3, der ebenfalls zwei drehbar gelagerte und miteinander gekuppelte Bodenklappen
11, 12 hat. Die Enden dieser Klappen überdecken sich, so daß die Klappen um einen
bestimmten Betrag nach unten schwingen können, bevor überhaupt Wägegut zum Herausfallen
kommt. Die Klappen 11, 12 werden in ihrer geschlossenen Stellung durch die bereits
erwähnten an der Achse 1.4 befestigten Federn 13 gehalten, da diese Achse 14 in
starrer Verbindung,mit einem eigentlichen- Wiegehebel 15 steht, der einstellbare
Belastungs- und Ausgleichsgewichte 16, 17 aufweist.
-
An dem einen Ende des N'Aegehebels 15 ist, wie in Abb. 5 herausgezeichnet,
in einem
Schlitz 18 ein Fderstift i9 befestigt. Infolge des Schlitäes
j8* kann er . verstellt werden. Dieser Stift greift in Aussparungen 2o ein, die
auf eine_ m Rade 21 auf Kreisen von verschiedenen Durchmessern angeordnet sind.
Durch Einstellung in dem Schlitz IS kann er nach Wunsch in eine mehr oder weniger
weit vom Mittelpunkt des Rades 21 liegende Aussparung 2o eingestellt werden. Diese
Einstellung des Stiftes i9 und dieEinstellung .des Belastungsgewichtes 16 wird entsprechend
der abzuwiegenden Menge vorgenommen. Eine Klinke 23 legt sich von oben auf das linke
Ende 22 des Wiegehebels 15 (Abb. 2 und 5). Diese Klinke 23 sitzt fest auf einer
Welle 24, auf der ebenfalls fest ein Sperrglied 25 angeördnet ist (Abb.2 und 3).
Dieses letztgenannte Sperrglied steht mit einem am äußeren Umfang mit Stiften 26
versehenen Sperrad 27 in Eingriff. Hierzu ist ein Schlitz 42 in dem Sperrglied 25
vorgesehen; mit dem letzteres über die Stifte 26 fassen kann. Das Sperrad 27 sitzt
auf einer Hohlwelle 28, auf der weiterhin ein Zahnrad 29 vorgesehen 'ist. Letzteres
kämmt mit dem Zahnrad 3o, das auf der Welle 31 befestigt ist. Auf dieser ist dann
noch ein Zahnrad 32 lose drehbar gelagert. Mit dem Zahnrad 32 ist das eine Ende
einer Spannfeder 33 verbunden, deren anderes Ende an einer Kupplungsscheibe 34 angreift.
Beispielsweise auf elektrischem Wege wird der Kupplungsbelag 35 des Zahnrades
30 mit der Kupplungsscheibe 34 in und außer Eingriff gebracht. Nach Ausschalten
des Stromes öffnet sich die Kupplung zwischen den erwähnten Teilen. Das auf der
Welle 31 drehbar gelagerte Zahnrad 32 kämmt mit dem Zahnrad 36, das fest auf der
Welle 37 sitzt, die durch die Hohlwelle 28 hindurchgeht und auf dem anderen Ende
fest das Rad 21 trägt. An dem Zahnrad 3o sitzt ein Bolzen 38, an den kurbeltriebartig
eine bei 39 mit einem Gelenk versehene Kurbelstange 4o angreift, die in bekannter
Weise beispielsweise durch einen Kreuzkopf geführt sein kann. Am rechten äußeren
Ende dieser Stange 40 (Abb. 2) sitzen Sperrstützen 41, die zunächst verhindern,
daß die Klappen 11, 12 des als Wiegegefäß dienenden Trichters 3 sich vollständig
öffnen, nachdem sie die Federn 13 herabgedrückt haben (Abb. i).
-
Wie aus Abb.4 ersichtlich, ist das Zahnrad 3o einseitig durch das
Gewicht 43 belastet.' An Stelle des Gewichts könnten auch entsprechend angeordnete
Zugfedern u. dgl. vorgesehen sein.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende.
-
Unter dem Druck des in dem Behälter 3 sich ansammelnden Gutes gehen
die Klappen i r, 12 allmählich nach unten. Hierdurch werden die Federn 13 und damit
auch der Wiegehebel 15 vorerst leicht v erschwenkt. Infolge dieser Verschwenkung
wird das linke Ende des Wiegehebels 15 mit dem Stift i9 nach oben bewegt und somit
das Rad 21 gedreht. Diese Drehbewegung überträgt sich über die Welle 37 zum Ritzel
36, das mit dem lose drehbaren Ritzel32 kämmt. Da die Kupplungsteile 34 und 35 während
der Abfüllung in Eingriff stehen, so wird durch die Bewegung des Wiegehebels 15
schließlich die Feder 33 gespannt, denn das Zahnrad 30 ist ja über das Zahnrad
29, Hohlwelle 28 und Sperrvorrichtung 25 bis 27 an einer Drehung gehindert. Bei
der Weiterbewegung des Wiegehebels 15 wird, wie aus Abb. 5 ersichtlich, die Klinke
23 angehoben. Dabei dreht sich die Welle 24 mit dem Sperrglied 25, so daß das mit
den Sperrstiften 26 versehene Sperrad 27 frei wird, das vorher das Rad 3o am Drehen
gehindert hatte. Durch die erfolgte üfnung der Sperre infolge des Hochgehens des
Sperrgliedes 25 kann sich nun die Spannung der Feder 33 auswirken, und zwar wird
durch sie der kurbeltriebartige Hebel 40, wie aus Abb. 4 ersichtlich, verschwenkt.
Infolgedessen werden die die Bodenklappen i 1, 12 des Wiegetrichters noch haltenden
Sperrstützen 41 zurückgezogen, so daß nunmehr das Wägegut ohne weiteres aus dem
Behälter 3 herausfallen kann. Der Wiegehebel i 5 wird hierbei in seiner oberen Stellung
(Abb. 5) einstweilen auf beliebige Weise festgehalten.
-
Ist das Füllgut aus dem Abfülltrichter 3 vollständig ausgelaufen,
so wird beispielsweise auf elektrischem Wege die Kupplung zwischen den Teilen 34
und 35 geöffnet. Unter der Einwirkung der einseitigen Belastung durch das Gewicht
43 (Abb. 4) dreht sich das Rad 30 in seine Ausgangslage zurück. Hierbei schieben
sich die Sperrstützen 41 wieder unter die Klappen i i, 12. Gleichzeitig mit dem
Lösen der Kupplung zwischen den Teilen 34 und 35 wurde auch der bisher in seiner
oberen Stellung festgehaltene Wiegehebei 15 freigegeben, so daß er ebenfalls in
seine Ausgangslage zurückkehren und die Bodenklappen 11, 12 mit Hilfe der Federn
13 nunmehr völlig in ihre oberste Lage zurückdrücken kann. Mittels des Federstiftes
ig dreht er hierbei auch das Rad 21 zurück, dem sich infolge Ofenseins der Kupplung
zwischen den Teilen 34, 35 kein Widerstand bietet. Beim Zurückgehen des Wiegehebels
sperrt das Sperrglied 25 das Sperrad 27 wieder, und zuletzt wird die Kupplung zwischen
den Teilen 34, 35 wieder eingerückt.
-
Beim Zurückgehen des Wiegehebels 15 und nach dem Schließen der Bodenklappen
11, 12 öffnen sich die Einlaufklappen 4, 5 wieder, und ein neuer Wiegevorgang beginnt.