-
Vorrichtung zum Abmessen von zwei oder mehr Füllgutsorten Die Erfindun,g
betrifft Vorrichtungen, mittels welcher gleichzeitig mehrere Füllgutsorten in die
Packungen abgemessen und eingefüllt werden können, um die Zusammenstellung von sogenannten
Mischsendungen zu erleichtern, bei welchen bekanntlich in eine Kiste oder ein sonstiges
versandfähiges Behältnis aufeinanderfolgend Packungen mit wechselndem Füllgut eingepackt
und verschickt werden. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Mehrsortenabmeßvorrichtungen
mit einer als Schieber dienenden Drehscheibe, die mit zwei oder mehr auf verschiedenen
Kreisen angeordneten Gruppen von frei schwebenden Meßgefäßen versehen ist, welche
durch die Drehscheibe unter einer der Gruppenzahl entsprechenden und auf den gleichen
Kreisen angeordneten Zahl von Vorratsbehältern mit Auslauftrichtern vorbeigeführt
werden und mit Bodenklappen versehen sind, die zwecks Entleerung der Meßgefäße selbsttätig
geöffnet und vor Erreichung des zugehörigen Vorratsbehälters wieder geschlossen
werden. Bei den bisherigen Vorrichtungen dieser Art dienen aber zum Aufstellen der
Packungen, in welche sich das Füllgut aus den Meßgefäßen der verschiedenen Ringgruppen
entleeren soll, Teller, die in gleicher Weise und gleicher Zahl wie die Meßgefäße
unter diesen in konzentrischen Ringgruppen auf einer Scheibe angeordnet sind, welche
zusammen mit dem die Meßgefäße tragenden Drehschieber umläuft. Man erhält also wohl
Gruppen von Packungen mit verschiedenen F.üllgutsorten, das Einfüllen der verschiedenen
Sorten erfolgt aber nicht periodisch wechselnd, so daß, trotzdem für die Herstellung
der Mischsendungen die Einzelherausnahme und Zusammenstellung von Paketen periodisch
wechselnden Inhalts vorgenommen werden muß.
-
Zur Vermeidung dieses Nachteils besteht das Neue der Erfindung darin,
daß die Meßgefäß.e der verschiedenen Ringgruppen so zueinander versetzt angeordnet
sind, daß nacheinander je ein Meßgefäß jeder Ringgruppe einzeln über eine für alle
Meßgefäße gemeinsame Abfüllstelle gelangt, dann entleert wird und infolgedessen
der gleichen Füllstelle periodisch wechselndes Füllgut zugeführt wird. Die vorliegende
Vorrichtung bewirkt also nicht nur das Abmessen und Einfüllen von verschiedenen
Füllgutsorten, sondern besorgt gleichzeitig auch an der gemeinsamen Füllstelle die
Einordnung der einzelnen Pakete verschiedenen Inhalts in pieriodischem Wechsel für
die Mischsendung, so daß letztere ohne weiteres verpackt werden kann.
-
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, und zwar bei einer Mehrsortenabmeßvorrichtung mit drei nebeneinanderliegenden
Vorratsbehältern.
-
Abb. i` ist eine Ansicht und ein teilweiser Schnitt der Vorrichtung;
Abb. 2 zeigt die Vorrichtung im Grundriß; Abb.3 ist eine Ansicht der Einrichtung
zum Regeln der Füllgutmenge.
-
Der Schieber q. des Ausführungsbeispiels weist sechs Meßgefäße auf,
von denen Meßgefäße 5 und 8 auf einem kleinsten Kreis i i,
Meßgefäße
6 und 9 auf einem mittleren Kreis 12 und Meßgefäße 7 und io auf einem größten Kreis
13 angeordnet sind. Die Meßgefäße 5 bis i o sind auf sechs zueinander unter 6o°
versetzten Strahlen angeordnet, und zwar Meßraum 5 auf Strahl 14, Meßraum 6 auf
Strahl 15, Meßraum 7 auf Strahl 16, Meßraum 8 auf Strahl 17, Meß.raum 9 auf Strahl
18 und Meßraum io auf Strahl i9. Es besteht natürlich die Möglichkeit, je nach den
vorliegenden Bedürfnissen die Zahl der Meßgefäße und die Art ihrer Anordnung zu
ändern.
-
Die trichterförmigen Vorratsräume 1, 2, 3 sind mit ihren Ausläufen
23, 24, 25 in die nierenförmigen Räume 27, 28, 29 des Stutzens 26 heruntergeführt.
Der Stutzen 26 selbst ist an dem auch die Ausläufe 23, 24, 25 der Vorratsräume 1,
2, 3 haltenden festen Arm 34 befestigt, der seinerseits an dem zur Führung des Schieberdrehzapfens
39 dienenden Gestell 35 befestigt ist. Der Stutzen 26 sitzt mit seiner Unterseite
auf der Oberseite des Schiebers 4 auf. Die Durchmesser der Kreise 11, 12, 13, auf
denen die MeZräume 5 bis i o angeordnet sind, und die Weite der Meßräume 5 bis i
o sind so gewählt, daß Meßraum 5 und 8 nur aus Raum 27, Meßraum 6 und 9 nur aus
Raum 28 und Meßraum 7 und i o nur aus Raum 29 gefüllt werden können. Die Stege 3o
und 31 des Stutzens 26 verhindern den Übertritt von Füllgut in andere als die den
Räumen 27, 28, 29 jeweils zugeordneten Meßräume.
-
Durch die Anordnung der Meßräume des Ausführungsbeispiels wird erreicht,
daß bei der Drehung des Schiebers 4 der Meßraum 5 aus dem Vorratsraum i, der Meßraum
6 aus dem Vorratsraum z, der Meßraurn 7 aus dem Vorratsraum 3, dann der Meßraum
8 wieder aus dem Vorratsraum i, der Meß@raum 9 aus dem Vorratsräum 2 und der Meß
raum i o aus dem Vorratsraum 3 gefüllt wird. Bei eine vollständigen Umdrehung des
Schiebers 4 kann also die Vorrichtung von jeder der drei Füllgutsorten zwei Füllungen
in periodischem Wechsel in sechs nacheinander der Abfüllvorrichtung zugeführte Packungen
37 abgeben. Um das Füllgut in die Packung 37 zu leiten, ist unterhalb des Schiebers
4 ein Trichter 36 von solcher Weite angebracht, daß, das Füllgut aller Meßräume
in den Trichter fällt, sobald ein Meßraum die Abfüllstelle erreicht hat und seine
Abschlußklappe geöffnet ist.
-
Um die Menge des Füllgutes verändern zu können, sind die Meßräume
in au sich bekannter Weise zweiteilig ausgebildet. Die zur Füllgutänderung dienende
Einrichtung sei für den Meßraum 9 näher erläutert. Meßraum 9 besteht aus einem im
Schieber 4 fest angebrachten Oberteil ga und einem in der Höhe verstellbaren Unterteil
gb, der eine im Zapfen ge drehbar gelagerte Abschlußklappe gd trägt und auf einem
im Schieber 4 angebrachten Stift ge senkrecht geführt ist. Das Zuhalten und Öffnen
der Klappe gd wird durch einen Halter gf bewirkt, der in dem am Unterteil gb angebrachten
Zapfen gg drehbar gelagert ist. Auf dem Zapfen 9s ist eine Kurbel ga befestigt,
an der eine Zugfeder j0 (Abb. 2) und außerdem eine Stange 9p angreift. An der Unterseite
des Schiebers 4 ist ein Böckc'hen 9,7 befestigt, auf dessen Zapfen 9# ein Winkelhebel
gelagert ist, dessen senkrechter Arm mit- g1 und dessen wagerechter Arm mit gs bezeichnet
sei. Ist der Meßraum g beim Durchdrehen des Schiebers 4 an die Stelle gelangt, wo
die Füllung erfolgen soll, und hat ein hier nicht dargestellter Taster festgestellt,
daß eine Packung 37 sich an der Füllstelle befindet, so stößt eine unter dem Einfluß
des Tasters stehende Auslösestange 38 von unten auf den wagerechten Arm gs des Winkelhebels.
Dadurch wird die Stange 9p nach außen gestoßen und der Halter gf nach außen geschwungen,
so daß die Klappe gd durch ihr Eigengewicht herabfällt und das Füllgut in den Trichter
36 fallen läßt. Soll nach dem Abgeben dei Füllung die Klappe gd wieder geschlossen
werden, so wird die wagerechte Stange gZ, die in den Lagern 91 und 9m geführt ist
und durch eine Feder nach außen gezogen wird, mittels der nachbeschriebenen Einrichtung
nach innen gestoßen, wodurch die am inneren Ende der Stange gi vorhandene senkrechte
Gleitfläche .9k gegen die Rolle g',' der auf dem Zapfen 9e .befestigten, Kurbel
git drückt und die Klappe 9d schließt.
-
Die Stange 91 trägt an ihrem äußeren Ende eine Rolle glt, die auf
einer Weiche 32 entlangläuft, welche einerseits ,an dem Bock 34 anderseits an den
Armen 33a und 33b eines am Stutzen 26 befestigten und zur oberen Führung der Achse
39 dienenden Lagers 33 befestigt ist. Kurz ehe der Meßraum 9 .bei der Drehung des
Schiebers 4, welche beispielsweise'im Uhrzeigersinne erfolgen möge, über die Stelle
gelangt ist, wo die Abgabe der Füllung erfolgen soll, bewegt sich die Stange gi,
indem die Rolle 911 dem Stück 32a" der Weiche 32 folgt, nach außen, wodurch die
Gleitfläche gk außer Berührung mit der Rolle gl' der Kurbel g1° kommt. Die Klappe
gd ist jetzt nur noch durch den Halter gf zugehalten. Durch dite vorher beschriebene
Bewegung des Winkelhebels gs, g' erfolgt sodann das Öffnen der Klappe gd. Beim weiteren
Drehen des Schiebers' 4, sobald die Rolle gtt den Teil 32a der Weiche 32 durchlaufen
hat, kommt die Rolle gti an den Teil 32a' der Weiche 32, wodurch die Stange gi
wieder
nach innen bewegt und die Klappe 9d zum Schließen gebracht wird. Da nach dem Schließen
der Klappe gd der Halter 9f selbsttätig einschnappt und die Klappe gd bis auf weiteres
zuhält, ist es an sich nicht notwendig, die Weiche 32 mehr als ein kurzes Stück
über den Teil 32a' hinaus fortzuführen und dadurch die Stange 91 in der inneren,
ein zwangsläufiges Zuhalten der Klappe 9d bewirkenden Stellung zu halten. Es ist
aber zweckmäßig, die Weiche 32 ganz um den Schieber 4 herumzuführen, um irgendeinem
zufälligen, durch eine Erschütterung der Vorrichtung oder sonstwie bewirkten selbstätigen
Öffnen der Klappe 9d vorzubeugen. Das ist dann besonders störend, wenn es erfolgt,
bevor der Meßraum unter den Raum 28 gelangt ist oder gerade unter ihm sich vorbeibewegt.
Es tritt dann ein Durchschießen des Füllgutes ein, was außer einer Verunreinigung
der Vorrichtung und ihrer Umgebung einen erheblichen Füllgutverlust zur Folge hat.
Ein selbsttätiges und vorzeitiges Öffnen der Klappe gd kann durch die beschriebene
Ausgestaltung der Weiche 32 nur in der kurzen Zeit erfolgen, wenn die Rolle grt
den Teil 32a" der Weiche 32 durchlaufen hat und gf noch nicht bewegt ist. Es geht
dann nur in dem verhältnismäßig seltenen Fall eine Füllung verloren, wenn gerade
keine Packung sich an der Füllstelle befindet. Ist dagegen eine Packung 37 an der
Füllstelle, so kann durch entsprechende Ausbildung des Trichters 36 erreicht werden,
daß die ganze Füllung trotz ihrer etwas zu früh erfolgten Abgabe der Packung 37
zugeführt wird.
-
Die Vorrichtung zum Öffnen und Schließen der Klappen der übrigen Meßräume
ist sinngemäß gleich ausgebildet. Die das Schließen der Klappen bewirkenden wagerechten
Stangen sind alle gleich weit nach außen geführt, so daß die an ihrem äußeren Ende
sitzenden Rollen alle auf der einen Weiche 32 entlang sich bewegen können. Ebenso
sind die das Ausschwingen des Klapperhalters bewirkenden Winkelhebel auf dem gleichen
Kreis angeordnet, so daß die Stange 38 zum Auslösen des Winkelhebels besonders einfach
ausgebildet werden kann. Ein weiterer Vorzug der beschriebenen Anordnung besteht
darin, daß das Auf- und Abwärtsbewegen der Meßraumunterteile zum Zweck der Änderung
der Füllgutmenge keinerlei Einfluß auf die das Öffnen und Schließen der Abschlußklappe
bewirkenden Gestänge hat. Beim Heben und Senken beispielsweise des Meßraumunterteiles
9b bewegt sich die Rolle gh' an der Gleitfläche gk der Stange g1 entlang. Ähnlich
bewegt sich das innere Ende der Auslösestange 9p zum Öffnen des Halters gf entlang
der Außenseite des senkrechten Armes 9t des Winkelhebels 95, gl.
-
Zur gleichzeitigen und einheitlichen Bemessung des Füllgutes für die
einer Sorte zugeordneten Meß,räume durch eine einzige Regelbewegung während des
Betriebs und für jede F.üllgutsorte besonders dient folgende Einrichtung. Auf dem
Zapfen 39 (Abt. i und 3) sind drei gleichachsige Büchsen 40,, 41, 42 vorhanden,
denen unabhängig voneinander mögliche Auf- und Abwärtsbewegung die Dosiermenge jeder
Füllgutsorte regelt.
-
Zu den auf dem größten Kreis 13 angeordneten Meßräumen 7 und io gehört
die Hülse 42, welche am unteren Ende eine damit fest verbundene Muffe 42- und am
oberen Ende eine Muffe 42b trägt. In die untere Muffe 42a greifen die Zapfen 42e
und 42e' der Gabel 42e' eines Winkelhebels 42e ein, der auf dem Zapfen 42d gelagert
ist. Der Zapfen 42d ist im Arm 42l des Gestells 35 gelagert. Der Winkelhebel 42e
trägt an seinem unteren Ende einen Zapfen 42f, der in die Muffe 42g' der Gewindetspindel42g
eingreift, welche am anderen Ende ein Handrad 4211 trägt. Die Spindel 429 ist in
einem Gewinde des Armes 42k vom Gestell 35 verschraubbar. Wird durch ein entsprechendes
Drehen des Handrades 421t die Hülse 42 gehoben, so bewegt sich der Zapfer)
42Q des Hebels 42111, der auf dem Zapfen 4211 eines auf der Unterseite des
Schiebers befestigten Lagerbröckchens 420 gelagert ist, ebenfalls nach aufwärts,
dadurch bewegen sich die Zapfen 42u und 42P' am anderen Ende des Hebels 42- nach
abwärts. Da diese Zapfen 42P und 42p' in. Ausnehmungen des eßraumunterteils
Job eingreifen, so bewegt sich der Meßraumunterteil Job ebenfalls nach abwärts,
wodurch eine Vergrößerung des Meßraumes io eintritt. Dadurch, daß auf der dem Zapfen
42Q gegenüberliegenden Seite der Muffe 42b ebenfalls ein Zapfen. 42Q eingreift,
der das dem Meßraum 7 zugeordnete gleiche Gestänge bewegt, verändert sich im gleichen
Maße wie der Meßraum i o zugleich auch der Meßraum 7. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
nimmt die Hülse 42 an der Drehung der Achse 39 teil. Es ist auch möglich, durch
eine entsprechend anders gewählte Anordnung die Hülse 42 von dieser Mitnahme auszuschließen.
-
Zu den auf dem kleinsten Kreis i i angeordneten Meßräumen 5 und 8
gehört die Hülse 40. Am. unteren Ende der Hülse ist ein Auge 4oa angebracht, welches
zur Aufnahme des Führungsstiftes 40b dient. Andererseits greifen in das Auge 4oa
die Zapfen 4oe und 4oe' der Gabel 4od des Winkelhebels 40e ein, der auf dem Zapfen
40f gelagert ist und dessen Bewegung in ähnlicher Weise, wie vorhin beschrieben,
durch das Handrad 4olt erfolgt.
Die Hülse 40 trägt am oberen Ende
eine Muffe 4o", in deren Aussparung eine Platte 43 läuft, die mit Lappen in die
seitlichen Führungsaugen der Meßraumunterteile 5b und 8b eingreift. Durch ein Aufwärtsbewegen
der Hülse 40 wird ein Heben der Meßraumunterteile 5b und 8b und damit eine Verringerung
der Meßräume 5 und 8 bewirkt, und umgekehrt.
-
In ,ähnlicher Weise wird durch Drehen des Handrades 4111 die Hülse
41 gehoben oder gesenkt, und dadurch werden vermittels der Arme 44 die Meßraumunterteile
6b und der auf dem Kreis 12 liegenden MeßrÄume 6 und 9 gehoben oder gesenkt und
damit eine Verringerung oder Vergrößerung der Meßräume 6 und c) bewirkt.