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Selbsttätige Waage mit mechanischer Fördervorrichtung und selbsttätiger
Packvorrichtung. Den Gegenstand der verliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung,
die bei selbsttätigen Waagen die bisher noch üblich gewesene Handarbeit durch Maschinenkraft
ersetzt.
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Im einzelnen hat man bisher die Fallgewichte, die zur Umsteuerung
der Zuführv orrichtungen, zum Freigeben der Lastseite, zum Inbetriebsetzen der Packvorrichtung
usw. dienen, von Hand wieder in die Bereitschaftsstellung gebracht; diese körperliche
Arbeit wird nach der Erfindung durch das maschinelle Getriebe bewirkt. Weiter hat
man bisher zum Feststellen der Lastseite nach beendeter Wägung, zum Verbringen des
Sackes in die Packstellung, zum Inbetriebsetzen der Packvorrichtung usw. regelmäßig
schwere Fallgewichte verwendet (vgl. Patent 2358i5), während nach der Erfindung
zwecks Erleichterung und Verbilligung der Maschine die maschinelle Getriebekraft
diese Arbeitsgänge übernimmt und dadurch die Zahl der Fallgewichte stark vermindert.
Um die früher von Hand vorgenommenen Arbeitsgänge nunmehr maschinell auszuführen,
ist es auch notwendig, jede neue Wägung selbsttätig einzuleiten, damit man zu einer
fortlaufend wiegenden Waage gelangt.
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Dies geschieht gemäß der vorliegenden Erfindung durch die in der Technik
an-und für sich bekannten Mittel und Maschinenelemente, nämlich durch Benutzung
von Zahnrad-, Kurbel- und anderem Getriebe oder der Schwerkraft in Verbindung mit
Anschlag, Schlitzführung, Hebel, Knagge, Stift o. dgl., die zweckmäßig angewendet
werden.
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Es dient weiter zur Erleichterung der Betriebsüberwachung und zur
Abstellung von Betriebsstörungen, wenn man entsprechend der Erfindung die genannten
einzelnen Arbeitsgänge wahlweise auch mit Hand vornehmen kann.
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In Anwendung auf Bruttoabsackwaagen, beispielsweise der aus Patent
235815 bekannten Konstruktion, lassen sich nach der
Erfindung die
d:,)rtigen Fallgewichte zum Feststellen der Lastschale, zum Inbetriebsetzen der
Packvorrichtung usw. durch eint-Stangen- und Hebelverbindung mit dem Getriebe ersetzen.
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Eine weitere Einrichtung hei einer Bruttoabsack- und Packwaage ist
nach der Erfindung so getroffen, daß der Sack nicht mehr unmittelbar am Sacl:sttitzeii
befestigt wird, sondern an einem Sackring, der in der Füllstellung am Sackstutzen
festhängt und beim Anheben gegenüber dem Sackstutzen in seilkrechter Richtung nachgiebig
ist; die nachgiehige Verbindung darf dabei kein Wiegegut durchlassen. Diese nachgiebige
Verbindung kann gegebenenfalls aus einem Schlauch aus Leder, Leimwand, Seide o.
dgl. bestehen.
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Da jedoch in der Wiegestellung die ganze Last an dem verhältnismäßig
empfindlichen Schlauch hängt, besteht nach der Erfindung eine Verbesserung darin,
daß kein Schlauch genoninien wird, sondern claß der Sackring <ien Sackstutzen
mit Spiel umgibt, in der Wiegestellung auf dem unteren Sackstutzenrand schlüssig
aufliegt und sich daher beim senkrechten Anheben frei über den Sackstutzen auf und
nieder bewegen kann. Die Undurchlässigkeit einer solchen Vorrichtung gegen Wiegegut
bedarf keiner weiteren Erläuterung.
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Der Vorteil der Verwendung eines derartigen Sackringes und seines
senkrechten Anliebens frei vorn Saelcstutzen besteht vor allem darin, daß alsbald
nach dem Anheben «es Sackringes der Sackstutzen durch den Gegendruck der Cewiclitsschale".
ohne Beanspruchung weiterer Getriebe, nach oben an eine Widerlage gedrückt und so
festgestellt wird; damit ist die Lastseite samt den gegen Erschütterungen sehr empfindlichen
Schneiden des Waagebalkens den Stößen der "weiteren Arbeitsgänge (-erbringen des
Sackes in die Packstellung, wo der Sack geschüttelt wird: Abnehmen des gepackten
Sackes: Anschnallen des neuen Sackes usw.) vollkommen und sicher entzogen.
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Ferner wird der Sackring und seine lichte Verschiebbarkeit über dein
Sackstutzen in senkrechter Richtung nach der Erfindung dazu benutzt, ihn
finit dein daran hängenden gefüllten Sack, nachdem in den ersten Augen-1#licken
des Anliebens zunächst einmal der Sackstutzen und damit der Waagebalken festgestellt
ist, noch weiter zu lieben und den Sack durch ein in senkrechter Richtung und rt@ck@wei,e
erfolgendes Fallcnlassen und Wiederanheben des Sachringes zu packen. Zuni Unterschied
von (]en Packvorrichtungen, bei denen von unten her der Sack durch eine Platte abwechselnd
gehoben und niedergelassen wird und das bisher bei selbsttätigen Waagen üblich ge"-esene
seitliche Schütteln und Schlagen, das bei nicht ganz exakten Verstrebungen unvorteilhaft
auf die Schneiden des Waagebalkens einwirkte.
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Die Abb. i bis 8 zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung,
und zwar stellt Abb. i eine Bruttoabsackwaage mit Sackstutzen, Sackring, Sack- und
Einrückmechanismus im Augenblick <1°_r Nachfüllung dar. Abb.2 und 3 z°igen den
Hebe- und Packmechanismus, und zwar Abb.2 in der Anfangsstellung, Abb. 3 in der
Packstellung. Abb. d. läßt die zur Inbetriebsetzung der FöriIervorrichtung und zum
-\-erbringen des .Sackes in die Packstellung dienenden Getriebeteile erkennen. Abb.
5 und 6 stellen in verkleinertem Maßstab einen Sackring dar, der mit dein Sackstutzen
durch einen Schlauch verbunden ist, und zwar Abb. j in Vorfüllstellung, Abb. 6 in
Packstellung. Abb. 7 stellt eine Bruttoabsack- und Packwaage dar, hei der der Sackstutzen
vom Getriebe au; durch Hebel festgestellt wird. Abb.8 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel
des Getriebes.
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i ist die Zuführvorrichtung, 2 der Waagebalken, 3 der Sackstutzen,
.I die Gewicht.,-seite. Das Fallgewicht 5, das zur Inbetriebsetzung der Zuführvorrichtung
dient, lagert drehbar auf der Welle 6 und findet Widerlage an dein uni einen Stift
drehl-)#r gelagerten Sperrhebel;. Die Welle 6 trägt im Innern des Getriebekastens
der Zuführvorrichtung i ein starr mit ihr verbundenes Zahnrad 8 (Abb..I) und außerhalb
des Getriebekastens den ebenfalls starr mit ihr verbundenen Gewichtshebel g. Die
Anfangsstellung des Gewichtsliebels 9 ist in ebb, 1 punktiert und die Drehrichtung
durch Pfeil angegeben. Laie Rolle io des Gewichsthebels 9 liegt in der Aussparung
der Blattfeder i x und wird bei Beginn der Wägung durch Beil an der Blattfeder l
i drehbar gelagerten Handhebel i 3 .uigest.-)ßen, so daß der Gewichtshebel g dic#
Welle 6 und das starr damit verbundene große "Zahnrad 8 in Drehung versetzt. Dadurch
wird die Zahnaussparung des großen Zahnrades 8, in der sich das kleine Zahnrad 13
in Pfeilrichtung dauernd dreht, geschwenkt, und die Zähne des großen "Zahnrades
8 kommen finit. denen des kleinen Zahnrades 13 in Eingriff. Das große Zahnrad 8
dreht sich bis zur nächsten Zahtiaiissparting und liebt dadurch den Gewichtshebel
9 in der Pfeilrichtung in die in Abb. i ausgezogen gü-zeicllnete Stellung. Hier
findet der Hebel g 'mit seliter Rolle io Widerlage an der Nase 1.4 rles SperF-Hebels;.
Bei dieser Bewegung hat er das Fallgewicht 5 mit Hilfe von dessen Stift 1,9 mitgenommen,
bis dasselbe mit seiner Attabuchtung 16 an dem Sperrhebel 7 Widerlage
findet.
In dieser Stellung wird das Fallgewicht 5 in bekannter und deshalb auf der Zeichnung
nicht weiter angedeuteter Weise von der Waage ausgelöst und nimmt die in Abb. r
gezeichnete Stellung ein, indem seine zweite Ausbuchtung 17 wiederum an dem Sperrhebel
7 Widerlage findet. Die Abb. i zeigt also die Waage in der Nachfüllstellung.
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Der Sackring 18 umgibt den Sackstutzen 3 mit Spiel und liegt während
der Vor- und Nachfüllung auf dem unteren Sackstutzenkranz schlüssig auf. Mittels
der Schnalle 1g ist der Sack 2o auf dem Sackring i8 befestigt. Außerdem befindet
sich auf jeder Seite des Sackringes 18 je eine Öse 21, durch die je eine unten m-it
Haken versehene Zugstange 28 mit Spiel hindurchgreift. Die beiden Zugstangen 28
sind angelenkt an den bEiden Winkelhebeln 27, die auf einer am Waagengestell fest
gelagerten Achse drehbar sind (vgl. Abb.2 und 3). Der Packhebel 24 ist außen am
Gehäuse der Zuführvorrichtung i einseitig gelagert (sichtbar in Abb. 2) und mit
einem Führungsschlitz versehen, der durch einen am Gehäuse der Zuführvorrichtung
i befestigten Bolzen 25 geführt wird (vgl. Abb.2 und 3).
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Die Arbeitsweise dieses Packhebels und der ganzen Packvorrichtung
ist folgende: Der mit Welle 6 und dem Zahnrad 8 starr verbundene Gewichtshebel g
wird frei, sobald die Rolle 1o von der Nase 14. des Sperrhebels 7 sich entfernt.
Letzteres geschieht dann, wenn die Waage in bekannter und deshalb auf der Abbildung
nicht angedeuteter Weise den Sperrhebel ? so bewegt, daß derselbe in die punktierte
Stellung der Abb. i gedrückt wigd. Der- GeNviehtshebel g bringt durch sein Gewiglit,
wie vorher beschrieben, (.las mit der Welle 6 starr verbundene Zahnrad 8 ü3 Eingriff
mit dem ständig umlaufendeil kleinen Zahnrad 13 und bewirkt dadurch eine
Drgvierteldrehung der Welle 6. Infolgerlcssen wird der mit der Welle 6 ebenfalls
starr verbundene Treiber 22 (vgl. Abb. 2) in der Pfeilrichtung bewegt und drückt
mit ;einer Spitze die Rolle 23 des Packhebels 24 finit Unterstützung des Führungsschlitzes
in die in Abb. 3 gezeichnete Stellung. Das Zahnrad 8 (Abb. q.) ist nach der Dreivierteldrehung
der Welle 6 infolge seiner zweiten Zahnaussparung wieder außer Eingriff mit dein
kleinen Zahnrad 13 gekommen und wird in dieser Stellung mit Hilfe des Gewichtshebels
g mit Rolle io durch die, I_# edgr 1 1 (in Abb. i punktiert gezeichnet) festgehalten,
j)urch d.as eben beschriebene Verbringen des I'agkhebels -2¢ in die Stellung der
Abb. 3 hat sich unter Vermittlung des Winkelbebels tttid der Zugstange 28 der Sackring
18 samt Sack in die in Abb. i punktierte Stellung gehoben. Infolgedessen ist der
Sackstutzen 3 entlastet und durch den Gegendruck der Gewichtsseite 4 nach oben gegen
die Widerlage gedrückt und damit festgestellt worden. In dem gleichen Augenblick,
wo der Packhebel 24 in der in Abb.3 abgebildeten Packstellung angelangt ist, wird
derselbe durch die Last des Sackringes samt Sack in die rechts oben liegende Ausbuchtung
des Führungsschlitzes gezogen und seine entenliegende Nase einem, mit der dauernd
sich ;drehenden Welle 13 starr verbundenen Nocken 26 entgegengeführt; der dem Packhebel
24 kurze wagerechte und dem Sackring 18 durch \,"ermittlung des Winkelhebels 27
und der Zugstange 28 kurze senkrechte Stöße erteilt. Die Unterbrechung dieser Packbewegung
wird dadurch erzielt, daß eine an dem Packhebel 24 angelenkte Sperrklinke 2g in
die Winkelzähne 35 des Rades 30 faßt und durch jeden Packstoß dieses Rad
j e einen Zahn weiter dreht (vgl. Abb. 3). Das Rad 30 ist &n seinem äußeren
Rand mit Stirnradzähnen versehen, die an zwei Stellen eine Aussparung aufweisen.
Die Sperrklinke 29 dreht das Rad 30 so lange, bis die große Aussparung überwunden
ist und die Zähne des Rades 30 finit dem starr auf der ständig sich drehenden Welle
13 sitzenden Zahnrad 31 in Eingriff kommen. Dabei ist die an dem Rad 3o befestigte
Rolle 32 bis an die am Packhebel 2.4 befestigte Rolle 33 (vgl. Abb. 3) gewandert
und hat dadurch die untere Nase des Packhebels 24 der Einwirkung des Nockens 26
entrückt. Das ständig sich drehende Zahnrad 31 steht jetzt in der zweiten, d. h.
kleineren Aussparung des Rades 3o. Die Führungsbolzen 25 sind aus der oberen Ausbuchtung
des Führungsschlitzes des Packliebels 2.4 neraus und etwas nach unten getreten,
so daß die von dem Sackring auf den Packhebel a4 übertragene Zugkraft im Führungschlitz
durch den Bolzen 25 abgefangen wird. Nunmehr kann der gepackte Sack vom Sachring
los- und ein neuer Sack für die neue Wägung und Packung daran angeschnallt werden.
Die neue Wagung heginnt, wie zu Anfang beschrieben damit, daß der 1.Jandhebel1z
angezogen wird und dadurch mit Hilfe der Rolle io des Gewichtsliebels g und der
Welle 6 das große Zahnrad 8 (Abb. 4) wieder in Eingriff mit dein kleinen sich ständig
drehenden Zahnrad 13 kommt, so daß das große Zahnrad 8 sich bis zur nächsten Zahnlücke
weiter dreht. Infolgedessen hat der Treiber 22 die Bewegung von der in Abb. 3 abgebildeten
Stellung in die in Abb. 2 abgebildete Stellung gemacht und mit seinem Zahn 34. in
den äußeren Zahnkranz des Rades 3o eingegriffen und dasselbe dadurch so weit gedreht,
daß seine Zahnlücke
-in dem sich ständig drehenden Zahnrad 31 uorüberwanderte
und seine Zähne des zweiten Zahnkranzteiles mit dem kleinen Zahnrad 31 in Eingriff
kommen. Dadurch drückt die an dem Rad 30 befestigte Rolle 32 derart die Rolle
33 des Packhebels 2.1, daß der Packhebel 2d. der Kurvenführung folgend in die Stellung
der Abb. 2 herüberrückt. Der letzte Teil des Weges wird nicht mehr durch die Einwirkung
der Rolle 32 gegen die Rolle 33 zurückgelegt, sondern durch das zur Geltung kommende
Gewicht des Sackringes samt leerem Sack. Der Sackring legt sich hierbei wieder auf
den unteren Rand des Sackstutzens 3 auf.
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In Abb. ; bedeutet 36 die ZuführvorrichtUng, 37 das Waagengestell,
38 den Sackstutzen, 39 die Gewichtsschale, .4o den in Pfeilrichtung sich ständig
drehenden Hauptantrieb. Das große Zahnrad 41 hat zwei Ausparungen und wird analog
dem ersten Ausf ührungsbeispiel in Abb. i durch Handliebel und Blattfeder in Betrieb
gesetzt und macht dann eine halbe Umdrehung. Der Stift :I2 hebt hierbei das um den
festen Zapfen 44 drehbar gelagerte Fallgewicht 43 in die Stellung der Abb. 8, worin
es durch den Sperrhebel .15 gehalten wird. Gleichzeitig niit der halben Drehung
des großen Sperrrades :I1 ist der festgestellte Sackstutzen 38 durch die Schubstange
.16, den um die Welle 48 drehbar gelagerten Klemmhebel .19 und die -in den Anschlägen
5o des Sackstutzens 38 angreifenden Feststellstangen 47 freigegeben «-orden. Die
eben genannten Getriebe- und Hebelteile haben dadurch die Stellung der Abb. 8 eingenommen.
Nach vollendeter Wägung wird der Sperrhebel 45 von der Waage betätigt und gibt das
Fallgewicht d.3 frei, so daß es wieder die Stellung der Abb. 7 einnimmt. Dadurch
wird das exzentrisch belastete große Zahnrad 41 frei von der Sperrung, die durch
das auf dem Bolzen 51 pendelnde Sperrglied 52, denn hochstehenden Fallgewicht 43
und dem Stift 53 bewirkt war, kommt mit dem kleinen Zahnrad -.o in Eingriff und
macht eine halbe Drehung; dann legt sich der Stift 53 in die Sperrfeder 5.1. Bei
dieser halben Drehung ist der Sackstutzen 38 durch die Schubstange 4.6, den Klemmhebel
.19, die Feststellstangen :17 mit den Anschlägen 5o durch Andrücken gegen die obere
Widerlage wieder festgestellt. Mit dieser Vorrichtung kann leicht eine Packvorrichtung
(beispielsweise die in Patent 235815 beschriebene) verbunden werden.
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Bei fortlaufend wiegenden Waagen, wo nur das Heben der Fallgewichte
und die Feststellung und Entleerung der Lastschale in Frage kommt, kann die Erfindung
ebenfalls in Anwendung kommen, und zwar kann die Inbetriebsetzung von Hand ersetzt
werden durch eine maschinell fortlaufende Inbetriebsetzung.