DE58718C - Selbstthätige. Getreidewaage - Google Patents
Selbstthätige. GetreidewaageInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 42: Instrumente.
Die Maschine besteht aus einem passenden Rahmenwerk, auf welchem der Waagebalken
und die Zuführung sich befinden.
Der Getreideeimer hängt an dem vorderen Ende des Waagebalkens, ein Gegengewicht an
dem anderen Ende desselben. Den Zuflufs des Getreides von der Zuführung nach dem Getreideeimer
regelt ein Ventilmechanismus. Ein Regulirapparat wird durch die abgeladenen Körner in
Bewegung gesetzt und hat den Zweck; durch die eigenartige Gestaltung des Ventilmechanismus
die Maschine zu reguliren.
Das die arbeitenden Theile der Maschine tragende Gestell besteht aus zwei seitlich aufwärts
stehenden Rahmen oder Ständern 2 und 4, welche durch die die Zuführung H tragende
Deckplatte 5 und die Grundplatte 3, die mit dem Seitenrahmen aus einem Stück besteht,
mit einander verbunden sind. Auch können die Seitenrahmen getrennt hergestellt und nach
bekannter Weise durch Streben und Verbindungsstangen mit einander verbunden sein.
Der Getreideeimer G, welcher zwei Kammern hat, ist unter der Zuführung H aufgehängt
und giebt seinen Körnerinhalt abwechselnd, wie weiter untenangegeben, wieder ab. Seine
Construction ist aus Fig. 1 und 7 am besten zu erkennen. Er besteht aus den äufseren
Wandungen 142 und 143 und der Zwischenwand 144, welche passend in dem Eimer befestigt
ist und an ihrem unteren Theil den Scheidesteg 145 trägt, welcher die Aüsflufsöffnung
in zwei entsprechende Oeffnungen 34 und 36 theilt. Die Wandungen des Eimers
können aus Eisenblech oder Gufseisen bestehen und sorgfältig durch Nietung oder dergleichen
verbunden sein, so dafs der Eimer eine für seinen Zweck geeignete solide und leichte
Construction erhält. Genannter Eimer ist bei 12, 12 in Lagern drehbar, welche sich in den
Henkeln des Eimermechanismus befinden.
Um die schwingende Bewegung des Eimers in seinen Henkeln zu dämpfen und ihn in den
benöthigten Stellungen zu halten (Fig. 6 und 7), sind passende Anschlagvornchtungen vorgesehen.
An den Seitenwänden des Eimers sind nämlich Fangvorrichtungen 49, Fig. 4 und 6, angebracht
und mit Schrauben 303 befestigt, welche gewöhnlich im Innern des Einiers mit
Gegenmuttern 305, Fig. 7, versehen sind.
Um genannte Eimerfangvorrichtung zu bethätigen, werden die Hebel 42 angewendet,
welche bei 43 in den Henkeln 16 und 18 drehbar
gelagert sind und Knaggen 41 tragen, die mittelst Schrauben 44 mit ihm verbunden sind.
An jeder Seite der Knagge 41 sind an dem Hebel 42 Vorsprünge 49 angeordnet,' welche
der oberen Seite der Eimerfangvorrichtung 40 angepafst sind und deren Eingriffstiefe ,begrenzen.
Das Ende 45 der Hebel wirkt zusammen mit der Knagge oder dem Widerlager 46, welches innen am Ständer 2 befestigt ist. Bei
dem Niedergang des beladenen Korneimers schlägt das Ende 45 des Hebels 42 gegen den
Bolzen 46 und löst die Knaggen aus. Das nach hinten gerichtete Ende 45 des Hebels 42
ist abgeschrägt oder im wesentlichen concentrisch mit der Eimerunterstützung, wenn der Waage-
balken im Gleichgewicht sich befindet. Hierdurch wird eine gleichmäfsige Wirkung des
Sperrmechanismus unabhängig von der schwingenden Bewegung des Eimers hervorgerufen.
Das Segment 45 hat seine Angriffsfläche auf der unteren Seite, so dafs kein Korn auf diese
Fläche kommen kann.
Mit Hülfe dieser Anordnung des umgekehrten beweglichen Segments in Verbindung mit dem
festen Bolzen 46 sind Störungen vermieden, welche davon herrühren könnten, dafs zufällig
ein Korn zwischen den Hebel und den Bolzen fällt.
An den unteren Enden der Henkel 16 und 18
ist der Eimerschliefser L, Fig. 5, 6 und 7, angebracht, welcher aus den beiden seitlich gelagerten
Schliefsplatten 75 und 76, Fig. 7, besteht, die an ihren Enden durch eine Querstange
verbunden und durch Schrauben 307, Fig. 5, an genannten Henkeln befestigt sind. Da die Deckelschliefser 75 und 76 im wesentlichen
einander gleich sind, so genügt es, auf die Construction des letzteren hinzuweisen.
Die Schliefsplatte ist in einiger Entfernung von der Ausgufsöffnung 36 entfernt (Fig. 7), so dafs
durch die zwischen beiden Theilen befindliche Spalte 8 Körner hindurchgehen können. Der
untere Rand besagter Spalte ist jedoch durch eine verstellbare Platte 58 geschlossen. Diese
Platte wird durch die Schraube 59 an ihrer Stelle gehalten, geht dicht bis auf den Schliefser
hinab und verhindert auf diese Weise, dafs das Getreide an dieser Stelle auslaufen kann.
. Unter dem ä'ufseren Rand 309 der Oeffnung 36 hat die Platte 76 vortheilhaft eine
verticale Wandung 310, welche die äufsere
Wandung des Schliefsers bildet und zu gleicher Zeit die schwingende Bewegung des Eimers
begrenzt und das Entweichen der Körner an diesem Punkt verhindert.
Bei dieser Anordnung ist die Möglichkeit gegeben, die Spalte 8 genügend breit zu machen,
um Roggen und noch dickere Körner zu wägen, gleichzeitig aber auch dieselbe Maschine für
Weizen und kleinere Körner zu verwenden, welche frei durch genannte Spalte hindurchgehen.
Der Getreideeimer ist mit Zapfen 12, 12 versehen,
welche sich in Lagern drehen, die in den Henkeln 16 und 18 gebildet sind. Diese
Henkel sind in V-förmig gestalteten Trägern auf die zugehörigen Zapfen oder Schneiden
gehängt, welche sich auf den Hauptarmen 19 und 21, Fig. 2, des Waagebalkens B befinden.
Dieser Balken hat zu beiden Seiten V-förmige Pfannen 20, welche auf den Zapfen oder Schneiden
24 ruhen, die durch passende Träger 23 in den Rahmen gehalten werden (Fig. 7). Den
Armen 19 und 21 entgegengesetzt nach rückwärts gerichtet ist an der Waagebalkenwelle 50
ein Arm 28 angeordnet, welcher mit einem Zapfen oder einer Schneide 27 versehen ist, auf
welcher mittelst des Hakens 29 das Hauptgewicht oder das Gegengewicht w ruht, das
den Zweck hat, den leeren Eimer zu heben
und den beladenen auszugleichen.
Um unpassendes Schwingen des Eimers und der Henkel zu verhindern, ist ein gezahnter
Arm 47 vorgesehen (Fig. 4 und 5), welcher durch einen passenden Zapfen 39 in dem Gestell
gelagert und dessen Niederbewegung durch einen festen Anschlag 30 begrenzt ist. Das
untere Ende des Armes 47 ist mit Zähnen 51
versehen, welche in die gezahnte Fläche oder den Zahn 53 eingreifen, der auf dem Schliefsergestell
L sich befindet. Genannte Zähne 51 und 53 sind nicht vierkantig gestaltet, so dafs
sie fest in einander greifen, sondern abgeschrägt, so dafs das Gewicht, besagten Armes
sanff als bremsende Kraft wirkt, welche allmälig
den schwingenden Eimer zur Ruhe bringt.
Wenn bei der Entleerung der Eimer in die Höhe steigt und nach der entgegengesetzten
Seite schwingt, so gleitet der Zahn 53 unter den Zähnen 51 hin und gewinnt so allmälig
das Uebergewicht. Wenn der Waagebalken in die Gleichgewichtslage zurückkehrt, ruht der
Arm 47 auf dem Anschlag 30 und der Zahn 53 ist nicht mit den Zähnen 51 in Eingriff. Da
die Zähne innerhalb der Schwingungsgrenzen eine ununterbrochene Linie bilden, so ist die
Art und Menge der zu wägenden Körner ohne Einflufs; je schwerer nämlich die Last der
Körner, desto gröfser ist die schwingende Bewegung des Eimers; diese ist beispielsweise
doppelt so grofs, wenn Weizen oder Korn, als wenn Hafer oder Malz gewogen wird. Durch diese Anordnung kann mit der Maschine
nicht nur verschiedenes Material gewogen werden, sondern auch verschiedene Ladungen desselben
Materials.
Der Balken B ist mit den verschiedenen Theilen aus einem Stück und enthält die vorerwähnten
Arme, Welle 50 und die verschiedenen Schneiden und V-förmigen Träger.
Die Welle 50 kann hohl sein, um gröfsere Steifheit. und Festigkeit für gegebenes Gewicht
zu erreichen. Die Pfannen 20, 20 sind an der unteren Seite der Welle 50 befestigt, während
die Schneiden 15, 17 und 27 an der oberen
Seite der zugehörigen Arme 19, 21 und 28 des Balkens sich befinden. Diese Arme sind nach
unten gekrümmt, um die Schneiden in die richtige Ebene zu bringen; gewöhnlich liegt
diese Ebene J/4 bis 1 cm unter der Waagebalkenachse.
Unter der Bewegung des Waagebalkens wird im Weiteren die Bewegung der Eimertragarme verstanden, diese fällt selbstverständlich
mit der Bewegung des Eimers
selbst zusammen. Die Bewegung des Balkens B wird . vortheilhaft durch passende Anschläge
begrenzt und beim Niedergange des Balkens durch die Entladung der Körner angehalten,
welche sofort erfolgt, sobald die Knagge 41 durch den Anschlag. 46 gehoben wird.
Das Hauptgewicht w hängt von der Schneide 27 mittelst der Stange 32 herab, welche an ihrem
oberen Ende einen Haken 29 hat; dieser ist mit einem passenden V- förmigen Lager 31 versehen,
das mit genanntem Haken durch Schrauben 31 V verbunden ist. Dieses Lager 3 1 ist
in der Schutzplatte 35 befestigt, deren Seiten 37 über die Enden der Schneiden 27 hervorragen
und dabei als Führung dienen, die Lager 3 1 in geeigneter Längsstellung zu genannter Schneide
zu hallen. .
Aehnliche Schutzplatten 151 und 171 befinden
sich an den Schneiden 15 und 17 der Arme 19
und 21.
Das Hauptgewicht M, welches ungefähr ein Gewicht hat, wie es zur Ausbalancirung des
leeren Eimers erforderlich ist, wird mit der Stange 32 in weiter unten zu beschreibender
Weise verbunden. Es hat in seinem oberen Theil einen am besten ringförmigen Ausschnitt
103, der den Zweck hat, Einstellgewichte aufzunehmen, um den leeren Eimer genau auszugleichen.
Ein runder Deckel 104 befindet sich auf dem oberen Theil des Gewichtes M,
um diesen Ausschnitt zu bedecken (Fig. 7); auf diesem Deckel ruhen die übrigen Gewichte 100,
welche zusammen so schwer sind, wie das Gewicht der Körner. Dieser Deckel bildet gleichzeitig
einen Theil des Hauptgewichtes und kann mit ihm verbunden sein. Die Gewichte sind
symmetrisch und haben radiale Schlitze 101, um die Aufhängestange 32 aufnehmen zu
können, und sind mit den gewöhnlichen ringförmigen Wulsten und Gruben versehen (106
und 107), zu dem Zweck, genannte Gewichte auf einander zu halten.
Der cylindrische Deckel 105 kann an der Aufhängestange auf- und abgleiten, und seine
Oberfläche ist konisch geformt, damit die etwa darauf fallenden Körner sofort herunterrollen.
In dem unteren Theil des Maschinengestelles (Fig. 7) ist die . Grundplatte 3 so ausgebildet,
dafs sie in Verbindung mit der an dem Gewicht befestigten Console 108 das Gewicht
unterstützen kann. Diese Console ist mit einem Schlitz 120 versehen, durch welchen die Tragstange
32 und die auf ihr befindliche Hülse 121
hindurchgeht. . Diese Hülse ist an dem Ende der Stange 32 mit Hülfe eines Bolzens oder
Schlüssels 119 befestigt. Oberhalb des Bolzens 119 und unter der Console 108 befindet
sich auf der Hülse 121 der Bund 123 und an
dem oberen Theil der Anschlag oderFlantschi 22, auf welchem das Hauptgewicht M ruht. Diese
Hülsen 122 und 123 begrenzen den Hub der Stange 32 und des Waagebalkens und hierdurch
zugleich die Auf- und Abwärtsbewegung des Eimers. , . '. .
Der Ventilmechanismus, welcher den Getreidezuflufs zu dem Eimer regelt und unterbricht,
wird durch den Waagebalken angetrieben.
Das Ventil 60 wird durch die Arme 62 und 64 getragen, die auf den Zapfen 61 gelagert
sind. Es ist mit einem passenden Anschlag 66 versehen, welcher auch verstellbar
eingerichtet sein kann, um die den Verschlufs bewirkenden Bewegungen zu regeln und zu
begrenzen. Das Ventil 60 ist unterhalb des Ausgusses 65 der Zuführung angeordnet und
wird vermittelst des Hebels 69 bewegt, welcher mit dem Arm 71 des Balkens B in Berührung
kommt (s. Fig. 8 und 9). Es wird unmittelbar von genanntem Arm 71 angetrieben, indem
dieser den Arm 69 angreift. Dieser Arm kann passend mit dem Ventilarm 64 aus einem
Stück gefertigt sein. Die Arme 69 und 71 sind so zu einander gebogen, dafs ihre relativen
Bewegungen allmälig erfolgen. Fig. 8 und 9 zeigen diese Anordnung in vergröfsertem
Mafsstabe. In dieser Zeichnung ist der Arm 71 gerade gezeichnet, und die benöthigte Krümmung
ist an dem Ventilarm 69 angebracht.
Unter dem Namen Balkenarm oder Ventilbethätigungsarm
wird jeder Theil des Balkens gemeint, welcher den Zweck hat, in Verbindung mit dem Ventilhebel 69 dem Ventil Bewegung
mitzutheilen. Es ist in vorliegender Erfindung unwesentlich, ob diese Arme mit dem Balken
aus einem Stück bestehen, oder auf welche Art dieselben mit dem Balken verbunden sind, wenn
sie nur so von diesem Balken hervorragen, dafs sie bei ihrer Bewegung die richtigen Theile
treffen. Der Ventilbethätigungsarm 71 und Ventilhebel 69 sind, wie schon erwähnt, gekrümmt;
es ist aber nicht nothwendig, dafs die benöthigte Krümmung sich nur auf einen der
eingreifenden Theile befindet, oder dafs dieser überhaupt gekrümmt sei, wenn nur genannter
Arm so gestaltet ist, dais er denselben Zweck erfüllt. .
Sowohl . der Arm 71 und 69 stehen im wesentlichen radial zu der Waagebalkenachse,
durch welche Anordnung der Arm 69 auf den Arm 71 in einer im grofsen ganzen der Balkenbewegung
parallelen Richtung einwirken mufs, so dafs eine leichte und wirkungsvolle Arbeit
gesichert wird.
Um beide Bewegungen mit einander vergleichen zu können, ist in jeder der Fig. 8
und 9 eine graduirte Scala χ undy angebracht,
von denen jede die zu einander gehörenden Theilzahlen 6, 7, 8, 9 und 61, 71, 81, 91 enthält.
Diese Theile entsprechen den in gleicher Entfernung auf den Waagebalken stehenden Punkten
abc und d. Es ist klar, dafs die Wirkung eines
Gewichtes (z. B. des an dem Arm 69 gebildeten Gewichtes) von gröfserem Einflufs sein mufs,
wenn der Berührungspunkt des Armes 69 mit 71 bei α oder nahe der Achse 61 ist,
ebenso dafs die unmittelbar wirkende Kraft des Gewichtes N in beiden Figuren ziemlich constant
ist, wenn genannter Contactpunkt nicht verändert wird. In wie weit die Abweichungen
des Berührungspunktes des Ventilhebels die Vermehrung der Ventilöffnung hervorbringen, kann
aus Fig. 8 und 9 ersehen werden. Wenn der Waagebalken ganz nach oben zeigt, wie in,
Fig. 8 mit ausgezogenen Linien dargestellt ist, befindet sich der Berührungspunkt bei a, und
der resultirende Druck nach unten auf den Balken hat sein Maximum erreicht. Erhält der
Eimer das Uebergewicht, so senkt der Balken sich allmälig und bringt den Berührungspunkt
nach b und das Ventil in die Stellung 71, wie in Fig. 8 durch punktirte Linien gezeigt ist.
Kommt bei der Weiterbewegung das Ventil 60 zu dem Punkt 81, Fig. 9, so schreitet der Berührungspunkt
nach c. Erreicht schliefslich der Contactpunkt die Stellung d, so ist das Ventil
ganz geschlossen, wie in Fig. 9 durch ausgezogene Linien zu ersehen ist. Bei dem beschriebenen
allmäligen Schliefsen wird der wirkliche Druck des Armes 69 auf den Waagebalken
in einer Weise vermindert, die der Verminderung der Körnersäulenhöhe entspricht,
so dafs in jedem Augenblick das Gewicht in dem Eimer plus dem genannten Druck auf dem
Balken von ziemlich gleichmäfsiger Gröfse ist. Diese Einrichtungen bringen in der Praxis ein
stetiges und zuverlässiges Functioniren der Mechanismen hervor und sichern die Genauigkeit des
Wagens.
Das Absperrventil 70 wird durch seine Arme 72 und 74 getragen, welche bei 73 an
die Zuführung H gelagert sind (Fig. 6 und 7). Der Arm 72 ist über den Zapfen 73 hinaus
verlängert und trägt die Daumenscheibe 68, welche mit dem zum Verschliefsen dienenden
Gegengewicht 90 versehen ist (Fig. 11 bis 14).
Das Unterbrechungsventil bringt in Verbindung mit dem Reducirventil die gänzliche Abstellung
des Getreides hervor. Der geringe Getreidezuflufs, welcher in den Eimer noch fliefst,
wenn das Ventil 60 geschlossen ist, wird »gedrosselter Zuflufs« genannt.
Das Absperrventil wird durch einen passenden Mechanismus bethätigt, welcher aus einer
kleinen Rolle 55 besteht und durch den Arm 54 getragen wird, der bei 56 in den Arm 19 des
Waagebalkens gelagert ist. An diesem Arm 54 ist. bei 83 eine Verbindungsstange 84 gelagert
(Fig. 4), deren anderes Ende bei 96 mit dem Arm oder der Klinke 97 verbunden ist. Diese
Klinke ist bei 57 an einem Arm 52 gelagert, welcher auf dem Waagebalken sich befindet.
Die Stange 13 ist ebenfalls an ihrem oberen Ende bei 96 an die Klinke 97 drehbar gelagert,
und- mit ihrem unteren Ende ist sie mit dem vertical beweglichen Regulator P verbunden.
Hierbei bethätigt der Regulator oder Rumpf P durch seine verticalen Bewegungen
die Klinke 84 und 97 nach Art eines Kniehebels, um den Ventilantrieb von seiner in
Fig. 4, 5 und 6 gezeichneten Stellung in die Ruhelage, welche in Fig. 5 punktirt eingezeichnet
ist, zu bringen. Diese Anordnung bewirkt die selbstthätige Regulirung der Maschine.
. Es ist klar, dafs die oscillirende Bewegung des Rumpfes P durch passende Anschläge
begrenzt sein mufs, wie in Fig. 3 und 5 gezeigt ist; daselbst ist ein Arm 230 an den
Rumpf P gebildet, und in dem Gestell sind passende Anschläge 231 und 232 vorgesehen.
Der Rumpf P ist bei 98 und 99 in dem Gestell gelagert und ein an ihm befestigter Arm 10
ist mit einem gewöhnlich verstellbaren Gegengewicht 11 versehen, um das Absperrventil zu
öffnen, sobald der Rumpf von dem Getreide entleert ist.
Die Antriebsvorrichtung des Absperrventils ist in Fig. 10 bis 14 in vergröfsertem Mafsstabe
gezeigt. Die kleine Rolle 55 wird durch den Hebel 54 getragen, welcher von einem an dem
Waagebalken befindlichen festen Punkt gehalten werden mufs (Fig. 11). Die verticale Bewegung
dieser Rolle (und ebenso die des Waagebalkens) kann in verschiedene Abschnitte, getheilt werden,
die mit p, Fig. 10, p1, Fig. 11, p2, Fig. 12
und p8, Fig. 13, bezeichnet sind. In Fig. ι ο
ist der Balken auf seinem höchsten Punkt, wie in Fig. 4 und 7. In Fig. 11 ist der Balken
bis zu der theoretischen Gleichgewichtslage herabgekommen, wo das Reducirventil geschlossen
sein soll, wie in Fig. 5. In Fig. 12 ist der Balken bis zu dem wirklichen Gleichgewichtspunkt gekommen, d. h. in die Stellung, in der
das Ventilgewicht 90, welches durch Hebel und Daumenscheibe angetrieben wird, eine hinlänglich
grofse Kraft benöthigt, um den Niedergang des Balkens zu beschleunigen. In dieser
Lage steht die Rolle 5 5 in einer Linie n-n, welche durch den Rand der Daumenscheibe geht, und
welche beträchtlich nach der Linie p2 geneigt ist, so dafs in genanntem Augenblick, sobald
keine Körner mehr in den Eimer zu fliefsen brauchen, die schliefsende Bewegung des Absperrventils
rasch beschleunigt wird und den gedrosselten Zuflufs plötzlich abschneidet. Unmittelbar
hierauf schlagen die Eimerhebel gegen den Anschlag 46, lösen den Eimer aus und der Balken senkt sich zu der in Fig. 6 gezeichneten
Stellung. Während dieses letzteren
Theiles der Balkenbewegung drückt die gekrümmte Daumenfläche 14 mit grofser Kraft
gegen die Rolle 55 und bewirkt hierdurch einen heftigen, nach unten gerichteten Stofs
auf den Balken, wodurch hinreichende Kraft erzeugt wird, die Eimerhebel aufser Eingriff zu
bringen. Das Ventil 70 bleibt im wesentlichen während der Gleichgewichtslage und des Schlusses
des Reducirventils in Ruhe.
Der Daumenhebel 68 liegt über dem Zapfen 73 des Absperrventils, und da der Ventilarm von
kurzer Länge ist, so folgt der Daumenhebel den Abwärtsbewegungen des Waagebalkens und
hat auf ihn einen directen und wirksameren Einflufs. Diese Anordnung und Verbindung
der verschiedenen Theile gestattet eine grofse winklige Bewegung des Ventils 70 im Verhältnifs
zu dem Ausschlag des Waagebalkens und hierdurch wird ein grofser Hub für das
Gewicht 90 hervorgebracht. Dieser Umstand ist wichtig, da es wünschenswerth' ist, dafs die
Lage und der Hub genannten Gewichtes so sei, dafs das Gewicht nur eine geringe Wirkung
auf den Waagebalken ausübt, wenn dieser sich in der in Fig. 11 gezeichneten Stellung befindet,
aber eine schnell wachsende Wirkung annimmt, wenn das Ventil sich zu schliefsen beginnt.
In Fig. 11 steht genanntes Gewicht fast direct über dem Zapfen 73 und übt so einen ganz
geringen Druck auf den Balken aus; in Fig. 1 3 ist der Hebelarm genannten Gewichtes infolge
der erwähnten grofsen winkligen Bewegung um das Mehrfache seiner Länge grofser geworden.
Ein fernerer wichtiger Gegenstand ist aus Fig. 14 zu ersehen, welcher aus den Fig. 10
bis 13 nicht so klar hervorgehen dürfte. Es ist ersichtlich, dafs der Daumenhebel 68 drei
Flächen 6, 7 und 14 hat. Der Theil 6 der Daumenhebeloberfläche, welcher im wesentlichen
parallel der Bewegungsrichtung des Waagebalkens ist, wird während des Verschliefsens
des Reducirventils gebraucht, der Theil 7 während der Gleichgewichtsperiode, die
im wesentlichen mit der ■ Gleichgewichtsbewegung des Balkens zusammenfällt, und der
Theil 14 bewirkt die Absperrung des gedrosselten Zuflusses und die Entladung der
Körner. Da die Fläche 7 mit einiger Kraft die Rolle 55 trifft, so mufs jeder Widerstand
die Genauigkeit der Maschine beeinflussen.. Um diesem schädlichen Einflufs entgegenzutreten,
wird die Fläche 7 so ausgebildet, dafs sie nicht den Niedergang, wohl aber den Aufwärtsgang
des Waagebalkens beeinflufst. In Fig. 14 sollte die Linie ν zu der Linie ρ der Gleichgewichtslage
senkrecht sein. Wäre die Fläche 7 parallel mit der Linie v, so würde augenscheinlich dem
Waagebalken in jeder seiner Bewegungsrichtung infolge der Reibung der Rolle 55 an ihrem
Bolzen und der genannten Fläche etwas Widerstand entgegengesetzt werden. Demgemäfs wird
die Fläche 7 zur Vermeidung von Widerstand so cpnstruirt, dafs ihre Linie χ gegen die
Linie ν nach einem Winkel verdreht ist. Dieser Winkel % ist in der Zeichnung zu 8° angenommen;
hierdurch wird während der unteren Bewegungsperiode von Punkt pl nach Punkt p2
die Neigung der Fläche 7 die Ursache, dafs das belastete Ventil im wesentlichen denselben
nach unten gerichteten Stofs auf den Balken ausübt, als der Druck der Rolle Widerstand
bei dem Niedergang des Balkens hervorruft. So wird genannter Widerstand genau aufgehoben
oder ohne schädliche Wirkung . gemacht und der Fehler beim Wägen verhältnifsmäfsig ganz
bedeutend vermindert.
Das Absperrventil hat noch einen besonderen Verschlufs, zu dem Zwecke, den gedrosselten
Zuflufs früher abzuschneiden, als die Eimerklinken öffnen, so dafs der ganze niederfallende
Getreidezuflufs aufhört, ehe der Balken für seinen Niedergang einen Widerstand findet.
Der Ventilmechanismus bildet in Verbindung mit der Rolle und dem mit diesem verbundenen
Regulator einen der Hauptbestandteile vorliegender Erfindung. Das Absperrventil ist
gleichfalls ein Regulirventil, welches in gewöhnlichem Betrieb durch den Waagebalken und
ausnahmsweise durch den Regulator angetrieben wird; beide Bethätigungsarten sind von einander
unabhängig. An Stelle des Regulatorrumpfes P kann auch jeder andere Regulator gebraucht werden, welcher durch die Anhäufung des abgeladenen Getreides zur Wirkung
gebracht wird. Der verwendete Regulator ist passend mit dem Mechanismus verbunden, so
dafs bei dem Arbeitsgang des Regulators die Rolle gehoben wird, um das Regulatorventil
zu schliefsen und so die Maschine anzuhalten.
Die Richtung der Hebelbewegungen des Ventilmechanismus ist ungefähr radial zu der
Achse des Waagebalkens, so dafs dem Balken kein verticaler Stofs mitgefheilt werden kann.
Zu diesem Zweck ist die Bewegung des Ventilantriebes
von einem Hebelmechanismus abgeleitet, der gegen einen Punkt oder einen Theil des Haupthebels wirkt, gewöhnlich in
einer der Hebelbewegung entsprechenden Richtung und mit der Achse des Balkens zusammenfallend.
Die besondere Construction dieser Hebelvorrichtung kann verschieden sein, ohne dabei von der Art des Antriebes abzuweichen.
In Fig. ι und 4 ist die Maschine mit einem Registrirapparat jR versehen, welcher durch
passende Verbindung mit dem Waagebalken in Thätigkeit gesetzt werden soll. Der Registrirapparat
kann von gewöhnlicher Art sein und wie gewöhnlich durch Sperrrad und Hebel an-
getrieben werden. Wie aus den Zeichnungen hervorgeht, ist der Registrirhebel 311 durch
eine Stange 312 mit dem Waagebalkenarm 19
so verbunden, dafs er an dessen verticalen Bewegungen theilnimmt und den Registrirmechanismus
beim Heben des Körnereimers bethätigt.
Arbeitsweise der selbstthätigen Getreidewaage.
Zunächst mufs das Hauptgewicht genau so gestellt werden, dafs es der geforderten Belastung
entspricht; dies geschieht durch Zulage von passenden Gewichten in das HauptgewichtM,
wobei der Deckel 105 gehoben wird und die Belastungsgewichte auf den Deckel 104 gelegt
werden. Diese Belastungsgewichte müssen genau gleich dem Gewicht der Körner sein. Im Fall
der Registrirapparat gebraucht wird, müfste er passend auf Null gestellt oder wenigstens
seine Stellung vermerkt werden.
Das zu wägende Getreide wird von einem Vorrathsbehälter oder Elevator der Zuführung H
der Maschine durch passende Leitungen oder Röhren zugeführt. Fig. 4 zeigt die zum Gebrauch
fertige Maschine in Seitenansicht, Fig. 7 im Schnitt; hierbei ist der Balken nach oben
gerichtet, beide Ventile sind geöffnet, der Eimer ist durch die Anschlagvorrichtungen gehalten
und der Ausgufs 36 des hinteren Theiles durch den Eimerschliefser 76 geschlossen. Das Getreide
fliefst frei durch den Ausgufs 65 der Zuführung H in den hinteren Theil des Eimers,
bis der gröfsere Theil der Last in genannte Abtheilung gefallen ist und der Waagebalken
sich allmälig senkt und mit ihm der Arm 71, welcher dem belasteten Arm 79 ebenfalls sich
zu senken gestattet, so dafs allmälig das Reducirventil 60 unter dem Ausgufs 65 der Zuführung
sich schliefst und der Getreidezuflufs, wie schon erwähnt, gedrosselt wird. Bei dem Niedergang
des Balkens und der an ihm hängenden Theile kommt der Arm 47, der bisher die Bewegungen
des Eimers verhinderte, mit den Bolzen 30 in Berührung, wodurch die Zähne 51 genannten
Armes aus den Zähnen 53 gehoben werden. Die Maschine hat jetzt die in Fig. 5 gezeichnete
Stellung. Der Waagebalken ist bis in seine Gleichgewichtslage herabgegangen, die noch
fehlende Ladung wird durch den gedrosselten Zuflufs zugeführt. Während dieser Zeit bewegt
sich die Rolle 55 an der Fläche 7 des Daumenhebels 68 entlang. Das Gewicht 90
des Daumenhebels liegt hierbei ziemlich vertical über dem Zapfen 73, so dafs nur ein sehr geringer
Druck auf den Waagebalken ausgeübt wird. Da aber immer noch Getreide zufliefst,
so sinkt der Balken noch tiefer, wobei die Rolle 55 unter die Fläche 7 des Daumenhebels
kommt und der Arm des Absperrventils durch das Gewicht 90 umgeworfen wird und das
Absperrventil schliefst; hierbei wird der Getreidezuflufs plötzlich unterbrochen. Bei dem
Umwerfen des Gewichtes 90 kommt dieses Gewicht zur vollen Wirkung auf den Waagebalkenarm,
wodurch der Niedergang beschleunigt wird, was die Veranlassung ist, dafs die Eimeranscnlagvorrichtungen
in beschriebener Weise ausgelöst werden.
Das Gewicht der in dem Eimer befindlichen Ladung läfst den ganzen Eimer umkippen und
seine Ladung ausgiefsen, wobei der Eimer sofort in die in Fig. 6 gezeichnete Stellung
kommt und darin geschlossen wird. Bei der Entladung der Last steigt der Balken, die
Ventile öffnen sich und das Getreide fliefst wieder in den Eimer, und zwar diesmal in die
vordere Abtheilung desselben.
Das abgeladene Getreide fliefst von der Ausgufsöffnung 36 in den Rumpf P und veranlafst
infolge der beschriebenen Verbindung das Absperrventil, sich zu schliefsen und die Maschine
anzuhalten. Wenn nämlich aus irgend einem Grunde die Anhäufung des entladenen Getreides
in genanntem Rumpf grofs genug ist, den Rumpf in die in Fig. 5 durch punktirte Linien
angedeutete Lage zu bringen, dann veranlafst genannter Regulator die Stange 13 und die
damit in Verbindung stehenden Theile die Rolle 5 5 zurückzuziehen, wodurch das Absperrventil
sich schliefsen kann und so die Maschine zum Stillstand kommt. Wird das angehäufte
Getreide in genügender Weise herausgenommen, so steigt der Regulirtrichter wieder, das Absperrventil
öffnet sich und die Maschine functionirt wieder wie vorher, so lange wie Getreide zugeführt
wird.
Claims (2)
1. Eine selbstthätige Getreidewaage, gekennzeichnet durch einen mittelst Schneiden in
einem Gestell gelagerten Waagebalken (B), welcher an einer Seite die Gewichte und
an der anderen Seite einen in Henkeln aufgehängten, aus zwei Abtheilungen bestehenden
Eimer (G) trägt, dessen Henkel mit einem Hebel 42 ausgestattet ist, durch
welchen in Verbindung mit den Anschlägen 40, 41, 45, 46, 49 und dem gezahnten
Hebel 47 die Bewegung des Eimers so geregelt wird, dafs die beiden Abtheilungen
abwechselnd von den an den Henkeln befindlichen Deckeln 75, 76 geschlossen und gleichzeitig von der Zuführung H aus gefüllt
werden, und dafs, sobald der Eimer die gewünschte Belastung erlangt hat, er
sich senkt und, umkippend, die andere Abtheilung unter die Zuführung bringt.
2. An der im Anspruch 1. gekennzeichneten Vorrichtung:
die die Zuführung (H) bei der Bewegung des Waagebalkens steuernden
Ventile, bestehend aus dem Ventil (60), welches beim Niedergange des Waagebalkens
mittelst Armes 71 und des belasteten gekrümmten Armes (69) die Oeffhung 65 theilweise schliefst, und
dem Ventil 70, 74, welches beim Niedergange der Waage durch die Rolle 55 und den durch das Gewicht
(90) belasteten, mit passender Curve (6, 7, 14) ausgestatteten Hebel
die Oeffnung 65 vollständig schliefst; b) der selbsttätige Absteller, bestehend
aus der Gosse P, welche bei zu grofser Anhäufung von Getreide umkippt und
mittelst der Stange (13) und der Kniehebel (97, 84) die Rolle 55 von dem
Daumen 68 entfernt, so dafs dann das Absperrventil sich schliefst und dadurch die Wägemaschine gänzlich
abgestellt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE58718C true DE58718C (de) |
Family
ID=332992
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT58718D Expired - Lifetime DE58718C (de) | Selbstthätige. Getreidewaage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE58718C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1255337B (de) * | 1961-01-13 | 1967-11-30 | Poul Ivan Diness | Selbsttaetige Dosierwaage fuer Schuettgueter |
FR2214118A1 (de) * | 1973-01-12 | 1974-08-09 | Librawerk Pelz & Nagel Kg |
-
0
- DE DENDAT58718D patent/DE58718C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1255337B (de) * | 1961-01-13 | 1967-11-30 | Poul Ivan Diness | Selbsttaetige Dosierwaage fuer Schuettgueter |
FR2214118A1 (de) * | 1973-01-12 | 1974-08-09 | Librawerk Pelz & Nagel Kg |
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