DE481564C - Verfahren zur Verarbeitung von Fleisch und aehnlichen geniessbaren tierischen Stoffen - Google Patents

Description

• Verfahren' zur Verarbeitung von Fleisch und ähnlichen genießbaren tierischen Stoffen Es ist bereits bekannt, Fleisch oder ähnliche genießbare tierische Stoffe in der Weise zu verarbeiten, daß das zerkleinerte Fleisch in einer geeigneten Flüssigkeit aufgelöst und dann die Lösung filtriert wird. Dieses und andere bekannte Verfahren haben jedoch den Übelstand, daß in irgendeiner Stufe des Verfahrens ein Gefrieren oder eine Behandlung bei hoher Temperatur stattfindet, wodurch wertvolle Bestandteile des Fleisches, insbesondere Vitamine, zerstört werden. Man hat daher auch schon vorgeschlagen, das Fleisch nach der Zerkleinerung mit Wasser zu mischen und die Mischung in einer Misch-oder Zerkleinerungsmaschine in eine kolloidale Lösung überzuführen, jedoch hat es sich gezeigt, daß auch diese Maßnahme allein. nicht genügt, üm eine hinreichend feine Lösung zu erhalten. Gemäß der vorliegenden Erfindung erfolgt daher die Verarbeitung des Fleisches o. dgl. in der Weise, daß nach Überführung der aus dem zerkleinerten Fleisch und Wasser bestehenden Mischung in eine kolloidale Lösung die in dieser Lösung vorhandene Säure neutralisiert wird und darauf die Lipoide entfernt werden, wobei das ganze Verfahren bei einer Temperatur von etwa 16' C durchgeführt wird. Auf diese Weise erhält man eine Lösung, in der sämtliche wertvollen Bestandteile des Fleisches, insbesondere die Vitamine und Proteine, erhalten bleiben und die auch durch die feinste Injektionsnadel gesaugt werden kann. Die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung erfolgt in fier Weise, daß das zu verarbeitende Fleisch zunächst in einen gewöhnlichen Zerreißwolf oder einer "ähnlichen Zerkleinerungsvorrichtung soweit wie möglich zerkleinert und hierauf mit Wasser vermischt wird. Die Mischung, die vorzugsweise aus roo% Fleisch und gooö Wasser besteht, wird einer schnellaufenden Vorrichtung zugeführt, in der ein weiteres Mischen und Zerkleinern stattfindet. Diese Vorrichtung hat vorzugsweise die in der britischen Patentschrift 203 402 dargestellte Bauart und verarbeitet das Arbeitsgut zu einer sehr feinen Mischung, die darauf zweckmäßig noch einer zweiten schnellaufenden Zerkleinerungsmaschine zur weiteren Behandlung zugeführt wird. Diese zweite Zerkleinerungsmaschine hat vorzugsweise die in der britischen Patentschrift 207 269 dargestellte Bauart. Der Misch- und Zerkleinerungsvorgang wird so lange fortgesetzt, bis eine kolloidale Lösung des Fleisches im Wasser erzielt wird. Hierauf wird die in dieser Lösung vorhandene Säure neutralisiert, und zwar wird der Neutralisationsvorgang durch sorgfältige Zugabe von Natriumhydroxyd derart ausgeführt, daß die Lösung ganz schwach alkalisch bleibt, d. h. bis zu einem Punkte, in dem die Grenze zwischen saurem und alkalischem Zustande gerade überschritten ist. Die noch in der Lösung verbleibenden. Lipoide werden dann mit Hilfe einer Schleuder oder durch ein geeignetes Filter entfernt. Das Verfahren wird bei gewöhnlicher Temperatur, bei etwa'i6° C, ausgeführt. Es hat sich ergeben, daß die dadurch erhaltene Lösung, die im wesentlichen geschmack- und geruchlos ist, alle Proteine und Vitamine und andere wertvolle Bestandteile des Fleisches enthält und so beschaffen ist, daß sie auch durch die feinste Injektionsnadel gesaugt werden kann. Das durch dieses besondere Verfahren erzielte Produkt kann auf verschiedenartige Weise verwendet werden, beispielsweise als Zusatz zu gewöhnlichem Fleischextrakt, oder es kann auch in einer Mischung mit Alkohol als medizinisches Nahrungsmittel verwendet werden, wobei der Alkohol zugleich. als Konservierungsmittel dient.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i . Verfahren zur Verarbeitung von Fleisch- und ähnlichen genießbaren tierischen Stoffen durch Überführung des zerkleinerten Fleisches mittels einer Misch-oder Zerkleinerungsmaschine in eine kolloidale wäßrige Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß die in dieser Lösung vorhandene Säure neutralisiert wird und darauf- die Lipoide entfernt werden, wobei das ganze Verfahren bei einer Temperatur von etwa 16' C durchgeführt wird. z. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zerkleinerte Masse einer nochmaligen Zerkleinerung in einer zweiten Zerkleinerungsmaschine unterworfen wird.