DE337331C - Verfahren zur Herstellung eines Arzneioeles aus den Fruechten der Palmyrapalme (Borassus flabelliformis) - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Arzneioeles aus den Fruechten der Palmyrapalme (Borassus flabelliformis)

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DE337331C
DE337331C DE1919337331D DE337331DD DE337331C DE 337331 C DE337331 C DE 337331C DE 1919337331 D DE1919337331 D DE 1919337331D DE 337331D D DE337331D D DE 337331DD DE 337331 C DE337331 C DE 337331C
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fruits
alcohol
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/88Liliopsida (monocotyledons)
    • A61K36/889Arecaceae, Palmae or Palmaceae (Palm family), e.g. date or coconut palm or palmetto

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Arzneiöles aus den Früchten der Palmyrapalme Die Früchte der Palmyrapalme (Borassus flabelliformis) werden im Heimatlande in der Hauptsache in rohem oder geröstetem Zustande gegessen oder bilden auch eingemacht ein wichtiges Nahrungsmittel. Sie enthalten außer fettem Öl eine gewisse Menge an ätherischen Ölen, deren Gewinnung zusammen mit sämtlichen anderen in ihnen enthaltenen wirksamen Stoffen. in einer Substanz den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet.
  • Ätherische Öle werden bisher nach verschiedenen Verfahren gewonnen. Außer durch Auspressen oder durch Ausziehen mit flüchtigen Lösungsmitteln oder mit Fetten und Ölen gewinnt man sie auch häufig so, daß man die genügend zerkleinerten Pflanzenteile in frischem oder getrocknetem Zustande finit Wasser oder mittels gespannter Wasserdämpfe der Destillation unterwirft und das mit den Wasserdämpfen übergegangene Öl vom Wasser nach verschiedenen Verfahren trennt.
  • Die vorliegende Aufgabe bestellt nun darin, ein Arzneiöl herzustellen, das das fette Öl, das ätherische Öl und sämtliche öllöslichen Bestandteile aus der Frucht der Palmyrapalme (Borassus flabelliformis) enthält. Sie unterscheidet sich sowohl hinsichtlich des Ausgangsstoffes als auch des Enderzeuä nisses wie des Herstellungsverfahrens von dem Bekannten.
  • Die fast reifen Früchte- der Palrnyrapalme werden mit Kernen klein zerschnitten und ttilter mehrmaligem Wenden auf Netzen bei mäßiger Wärme getrocknet: Die Temperatur soll zweckmäßig nicht- über 30° C betragen, damit ein Verlust von ätherischem Öl vermieden wird. Die Trocknung wird unterstützt durch wasserentziehende Mittel, die in dem Trocknungsräum untergebracht werden, z 13. durch Schalen mit Chlorkalzium. Wichtig ist, daß das Gut völlig trocken ist. Sobald die wasserentziehenden Mittel keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen, kommt das Gut in die Kratzmühle und wird hier bis zur Größe der einzelnen Teile von etwa r inm zerrissen. Nach nochmaliger Trocknung in der Trockenkammer bei 25 bis 30° C während einiger Tage werden die zerrissenen Früchte in der Feinmühle zu feinstem Pulver gemahlen, und aus diesem wird das dicke fette Öl in Pressen ausgepreßt. Die erste Pressung wird bis auf die zur Herstellung des Arzneiöles erforderliche Menge auf Speiseöl weiterverarbeitet.
  • Der Preßrückstand wird dann unter Mitverwendung eines Teils der Pressung zur Herstellung des Arzneiöles benutzt. Die in dem ätherischen Öl löslichen, wirksamen Körper werden dem Rückstand zusammen mit dem ätherischen Öl durch Alkohol entzogen.
  • Die Preßkuchen werden wieder getrocknet und gemahlen, das Pulver wird mit gleichen Gewichtsteilen Alkohol versetzt und unter öfterem Umrühren mehrere Tage in gut verschlossenen Gefäßen stehengelassen, wobei außer den spritlöslichen Extraktstoffen der Preßkuchen das ätherische Öl ausgezogen
    wird. Von dem Alkoholauszug wird das
    ätherische Öl durch Destillation getrennt.
    Der nach Abdestillieren des ätherischen Öles
    und des Alkohols in der Blase verbleibende
    :ölige Rückstand enthält die öllöslichen Ex-
    traktstoffe aus dem Fruchtfleisch und den
    Kernen. Er wird unter L uftabschluß durch
    Erhitzen auf etwa i2o° C in einem Teil des
    fetten Öles der ersten Pressung gelöst und zu
    dieser Lösung das vorher gewonnene äthe-
    rische Öl hinzugegeben. Das Mischungsver-
    hältnis soll zweckmäßig so sein, daß gleiche.
    Mengen des öllöslichen Rückstandes aus dein
    Alkoholauszug und von ätherischem 01 einer-
    seits mit dem fetten Öl anderseits gemischt
    werden.
    Der mit Alkohol ausgezogene Rückstand
    enthält noch in Alkohol unlösliche Bestand-
    teile, die mit Dampf unter Druck ausgezogen
    werden können und ein Schmiermittel er-
    geben.
    Oder man kann auch so verfahren, daß
    man das Fruchtfleisch und die Kerne getrennt
    verarbeitet. Das Fruchtfleisch wird in noch
    frischem Zustande von den Kernen abgelöst
    und zunächst für sich zerkleinert, bei höch-
    stens 2q.° C getrocknet und gemahlen. Das
    Pulver wird mit lauwarmem Wasser zu einem
    Brei angerührt, dieser mit Bierhefe versetzt
    und einer-alkoholischen Gärung unterworfen.
    Die Gärung dauert etwa 14 Tage und erfolgt
    zweckmäßig bei etwa 2o° C. Von der
    Maische trennt man das in Freiheit gesetzte
    ätherische Öl durch Destillation und preßt den
    Rückstand ab. Dieser wird nun mit den für
    sich zerstoßenen und bei etwa 30° C getrock-
    neten Kernen vermischt und aufs feinste ver-
    mahlen. Aüs dem Mehl wird das fette 01
    durch Abpressen gewonnen, das in der -auch
    sonst üblichen Weise gereinigt und geklärt
    wird. Die Preßkuchen enthalten noch die
    öllöslichen wirksamen Bestandteile. Man ge-
    winnt sie durch Ausziehen mit Alkohol, wie
    vorstehend beschrieben, löst sie in einem Teil
    des abgepreßten fetten Öles und setzt zu dieses
    Lösung das durch Destillation gewonnene
    ätherische 01 hinzu.
    Die getrennte Verarbeitung von Frucht-
    fleisch und Kernen unter Anwendung einer
    alkoholischen Gärung hat gegenüber dem zu-
    erst geschilderten Verfahren den Vorzug; daß
    die Gewinnung des Arzneiöles rascher er-
    möglicht wird. Die Trocknung des Frucht-
    fleisches und der Kerne ist schneller beendigt
    und die Pulverisierung des Gutes auf diese
    Weise leichter durchzuführen. Durch die
    Gärung wird ein Ausscheiden der im Saft des
    Fruchtfleisches enthaltenen schleimigen und
    harzartigen Stoffe bewirkt und dadurch die
    Gewinnung des ätherischen Öles erleichtert.
    Während bei der gemeinsamen Verarbeitung
    das ätherische Öl erst durch die Wasser-
    dampfdestillation aus der Masse ausgetrieben
    wird, läßt es sich nach vorheriger durch die
    Gärung bewirkte Ausscheidung der Schleim-
    und Harzstoffe schon durch einfache Destil-
    lation aus der Maische austreiben. Das End-
    erzeugnis ist nach beiden Ausführungsformen
    des Verfahrens das gleiche, da in beiden Fäl-
    len die drei einzelnen Bestandteile fettes Öl,
    ätherisches Öl und öllösliche wirksame Be-
    standteile zunächst für sich gewonnen und
    erst nachträglich miteinander vereinigt wer-
    den.
    Das auf diese Weise aus der Frucht der
    Palmyrapalme hergestellte Erzeugnis eignet
    sich hervorragend für verschiedene arznei-
    liche Zwecke.
    In zwei Ausführungsbeispielen geschildert,
    ist das Verfahren folgendes:
    i. Eine beliebige Menge des bei der Speise-
    ölgewinnung aus den zerkleinerten und ge-
    trockneten Früchten der Palmyrapalme ver-
    bleibenden Rückstandes, der den Ausgangs-
    stoff zur Gewinnung des Arzneiöles darstellt,
    wird in einer Vakuumvorrichtung, die mit
    Dampf geheizt werden kann, etwa 6 Stunden
    lang- unter dauernder Bewegung des Gutes
    mit heißem Alkohol behandelt. Die Bewe-
    gungsrichtung wird zweckmäßig alle Stunden
    gewechselt. Nach 6 Stunden etwa läßt man
    die Temperatur auf 30° C langsam sinken
    und preßt die alkoholische Lösung von dem
    Rückstand ab. Aus der alkoholischen Lösung
    wird der Alkohol abdestilliert, das Zurück-
    bleibende, dessen Ausbeute etwa 26 bis
    30 Prozent beträgt, mit heißem Wasser ver-
    setzt und nochmals der Destillation unterwor-
    fen, wobei das ätherische Öl mit den Wasser-
    dämpfen übergeht. Die verhältnismäßig ge-
    ringe Menge des ätherischen Öles wird aus
    der Vorlage vom Wasser abgeschöpft. Das
    beim Abdestillieren des Alkohols in der Blase
    zurückbleibende Öl bleibt dickflüssig. Seine
    Ausbeute beträgt etwa 22 Prozent. Gleiche
    Teile dieses Öles und des Fettes der ersten
    Pressung werden unter Luftabschluß mit dem
    erhaltenen ätherischen Öl gemischt und so das
    bei Abkühlung fest werdende Arzneiöl ge-
    wonnen.
    2. Etwa 13o kg von den Kernen befreites,
    getrocknetes und fein gemahlenes Frucht-
    fleisch, das mit lauwarmem Wasser zu einem
    Brei angerührt ist, wird mit Bierhefe versetzt
    und während zwei bis höchstens drei Wochen
    einer Gärung unterworfen, durch welche eine
    Ausscheidung der Schleim- und Harzstoffe
    aus der Masse bewirkt wird. Durch Destil-
    lation werden dann aus der Maische etwa
    28 bis 30 g ätherisches Öl gewonnen. Aus
    dem abgepreßten und fein zerstoßenen Destil-
    lationsrückstand, der mit etwa igo kg Kern-
    mebl vermischt wird, wird durch Pressung
    etwa 27 bis a9 kg fettes Öl und aus dem Preß-
    kuchen durch Ausziehen mit Alkohol etwa
    8 bis 8,5 kg der öllöslichen wirksamen Be-
    standteile erhalten. Die drei Bestandteile
    fettes Öl, ätherisches Öl und öllösliche wirk-
    same Bestandteile werden nach Beispiel i ge-
    mischt.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRÜcHE: i. Verfahren zur Herstellung" eines Arzneiöles aus den Früchten der Pal- myrapalme (Borassus flabelliformis), da- durch gekennzeichnet, daß der nach Aus- pressung der zerschnittenen, getrockneten und fein gemahlenen Früchte nebst Kernen verbleibende getrocknete Rückstand mit Alkohol ausgezogen wird, worauf nach Abdestillieren des Alkohols das äthe- rische Öl aus dem Alkoholauszug durch
    Destillation gewonnen und sowohl mit der zurückbleibenden öligen, die öllöslichen Extraktstoffe von Fruchtfleisch und Ker- nen enthaltenden Flüssigkeit, als auch mit einem Teil des fetten Öles der ersten Pressung wieder vermischt wird. 2. Das durch Anspruch i geschützte Verfahren, dadurch gekennzeichnet, daß das Fruchtfleisch zunächst für sich zer- kleinert, getrocknet, gemahlen und mit Wasser angerührt einer alkoholischen Gärung unterworfen wird, worauf aus der vergorenen Flüssigkeit das ätherische Öl durch Destillation abgetrennt und der von dem Blasenrest durch Abpressen erhaltene Rückstand mit dem für sich getrockneten und zerkleinerten Samen vermischt wird, worauf die erste Pressung und die weitere Verarbeitung nach Anspruch i statt- findet.
DE1919337331D 1919-07-19 1919-07-19 Verfahren zur Herstellung eines Arzneioeles aus den Fruechten der Palmyrapalme (Borassus flabelliformis) Expired DE337331C (de)

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