DE479162C - Verfahren zur Herstellung von gerbend wirkenden Kondensationsprodukten aus den Sulfitablaugen der Celluloseindustrie - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gerbend wirkenden Kondensationsprodukten aus den Sulfitablaugen der Celluloseindustrie

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DE479162C
DE479162C DEP49944D DEP0049944D DE479162C DE 479162 C DE479162 C DE 479162C DE P49944 D DEP49944 D DE P49944D DE P0049944 D DEP0049944 D DE P0049944D DE 479162 C DE479162 C DE 479162C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/24Chemical tanning by organic agents using lignin derivatives, e.g. sulfate liquor

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von gerbend wirkenden Kondensationsprodukten aus den Sulfitablaugen der Celluloseindustrie Die gereinigten Abfallaugen der Sulfitcellulosefabrikation werden als sogenannte Sulfitcelluloseextrakte, auch kurz Celluloseextrakte, vielfach in der Gerberei verwendet, obwohl sie keinen wirklichen . Gerbestoff 'enthalten, sondern lediglich Stoffe, Derivate des Lignins, die von der Haut zurückgehalten werden. Neben den Ligninderivaten enthalten sie eine große Menge von Kohlenhydraten, und es ist hauptsächlich die füllende, gewichtgebende Eigenschaft der letzteren, die solchen Extrakten Wert verleiht. In Verbindung mit natürlichen Gerbstoffen geben sie deshalb dem Leder ein gutes Gewicht, eine schöne Farbe, ohne aber im wahren. Sinne des Wortes zu gerben. .
  • Es wurde nun gefunden, daß man aus solchen allein nicht gerbenden bzw. die Haut in Leder nicht überführenden Sulfitcelluloseablaugen hochwertige und für sich allein gerbende Stoffe herstellen kann, wenn man sowohl die darin enthaltenen Ligninderivate als auch die darin enthaltenen Kohlenhydrate mit Oxyderivaten cyklischer oder kondensierter Kerne, wie Phenolen, Kresolen, Naphtholen bzw. den diese Verbindungen enthaltenden Teerfraktionen oder cyklischen oder dicyklischen Sulfosäuren mittels geeigneter Kondensationsmittel, wie Schwefelsäure, Salzsäure, Chlorsulfonsäure, Chlorschwefel, unter oder ohne Verwendung katalytisch wirkender Stoffe kondensiert. Dem Verfahren vorliegender Erfindung gemäß erhält man Stoffe von stark gerbender Wirkung, die Leimlösung sofort fällen und im Vergleich mit dem zur Anwendung gelangten Celluloseextrakt nach der offiziellen Gerbstoffanalyse das Vier- bis Fünffache an gerbender Substanz enthalten, da außer der Verwandlung der Liäninderi`vate in wirklichere f;erbstoff auch die anwesenden Kohlenhydrate zusammen mit den Phenolkernen in das hochmolekulare Gerbstoffmolekül eingetreten sind. Der flüssige Gerbstoff kann durch entsprechende Aussalzung auch in fester Form gewonnen werden.
  • Die Kondensation von Sulfitcelluloseablauge mit Phenol in alkalischer Lösung ist bekannt (vgl. die britische Patentschrift: 189 igo). Auch ist bereits vorgeschlagen, Gerbstoffe aus Sulfitcelluloseablaugen und aromatischen Oxyverbindungen unter Zusatz von Säuren herzustellen (vgl. die britische Patentschrift 24 196 v. J. 19i¢). Von dielen bekannten Verfahren unterscheidet sich das der vorliegenden Erfindung dadurch, daß dabei unter besonders kräftigen Bedingungen gearbeitet wird. So werden in dem bekannten Falle stark wasserhaltige, z. B. 5oprozentige %väßrige Lösungen von Sulfitablaugen vorwendet. während nach dem neuen Verfahren Wasser nach Möglichkeit ausgeschlossen werden muß.
  • Beispiel t io Gewichtsteile zweckmäßig pulverisierten, festen oder bis zum Erstarren eingedickten flüssigen Sullitcelluloseextraktes werden mit 2o Gewichtsteilen Phenol - 9o o'o Phenol und io o'o Wasser - verrührt. Man fügt etwas Quecksilberoxyd sowie ein Gewichtsteil konzentrierte Essigsäure hinzu und erhitzt das Gemisch auf dem @Vasserbade bis zur Entstehung einer homogenen braunen Masse. Nun setzt man unter Rühren und Kühlung 12 Volumteile Oleum zu. Die rote Masse wird auf dem Wasserbade oder bei höherer Temperatur so lange erhitzt, bis sie sich klar in kaltem Wasser löst. Diese Masse ist bereits ein starker Gerbstoff und kann als solcher verwendet werden. Um jedoch einen reinen, von allen unnötigen Begleitkörpern befreiten Gerbstoff zu erhalten, entfernt man den größten Teil der überschüssigen Schwefelsäure mit Kalk, filtriert und behandelt schließlich das noch schwach saure Produkt bei gelinder Temperatur mit Zinkstaub oder Aluminiumstaub, Magliesiumpulver oder auch Eisenpulver oder den entsprechenden Metallspänen, !bis die rote Farbe in eine braungelbe übergegangen ist. Die in Lösung gegangenen Salze kristallisieren aus, und es bleibt ein dicker Sirup übrig, der Leimlösung weiß fällt und ein sehr helles, fast weißes Leder liefert, wobei das sehr große Molekül eine gleichzeitig füllende und Gewicht gebende Wirkung ausübt. Durch Aussalzung kann der Gerbstoff gegebenenfalls in feste Form übergeführt werden. Beispiel 2 2 5 Teile Rohkresol werden mit 15 Teilen konzentrierter Schwefelsäure kalt verrührt und hierauf bei ungefähr ioo'` längere Zeit erwärmt. Ist die Wasserlöslichkeit eingetreten, so rührt man 71/, bis 12 Teile trockene Sulfitcelluloselauge ein, wobei es besser ist, die Sulfosäuren vorher abkühlen zu lassen. Man läßt dieses Gemisch mehrere Stunden stehen und rührt hierauf nach und nach 3 Volumteile Chlorschwefel S2C12 vorsichtig ein, weshalb man diese Maßnahme in einem entsprechend großen Gefäß vornehmen muß. Wenn die Reaktion beendet ist, rührt man noch längere Zeit gut durch und läßt dann warm stehen. Nach Verlauf einiger Stunden erwärmt man zur Entfernung der Salzsäure die dunkelbraune, zähflüssige Masse auf dem Wasserbad und verdünnt mit Wasser. Darauf stumpft man die überschüssige Säure mit Kalk ab und hellt die Flüssigkeit durch Zugabe von Zinkblechstückchen auf. Nach Entfernung der ausgeschiedenen Zinksalze durch Filtration erhält man eine dunkelgelbe, sirupartige Flüssigkeit, die Leimlösung fällt und gerbende Eigenschaften besitzt, die mit jenen der ursprünglichen Sulfitcelluloseabfallextrakte gar nicht vergleichbar sind.
  • In analoger Weise verfährt man bei Verwendung von Naphthol ;an Stelle des Rohkresols.
  • Die Verwendung geringer Mengen Zink und Salzsäure als Kondensationsmittel bei der Einwirkung von Phenol und Sulfitablauge aufeinander ist bekannt (vgl. die amerikanische Patentschrift I 143 7 14). Es handelt sich jedoch dabei nicht um das besondere Verfahren der vorliegenden Erfindung, auch wird der Zinkstaub nicht zur Nachbehandlung der fertigen Kondensationsprodukte gemäß vorstehendem Beispiel i benutzt, sondern die genannten Stoffe werden einem Gemisch von Phenol und wasserhaltiger Sulfitceliuloseablauge von vornherein zugesetzt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von gerbend wirkenden Kondensationsprodukten aus den Sulfitablaugen der Celluloseindustrie, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die in den Sulfitcelluloseablaugen enthaltenen Ligninderivate und Kohlenhydrate Oxyderivate oder Sulfosäuren cyklischer oder kondensierter Kerne zusammen mit Mineralsäuren, wie Schwefelsäure, Salzsäure, Chlorsulfonsäureoder mit Chlorschwefel in Gegenwart von möglichst wenig Wasser oder in Abwesenheit von Wasser unter so kräftigen Bedingungen einwirken Mt, daß im wesentlichen kein freies Oxyderivat mehr vorhanden ist, und gegebenenfalls die so erhaltenen Produkte nach teilweiser Entfernung des überschüssigen: Kondensationsmittels mit Zinkstaub, Aluminiumstaub, Magnesiumpulver, Eisenpulver oder diesen Metallen in gröberer Form behandelt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die gleichzeitige Anwesenheit von katalytisch wirkenden Stoffen.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die hiernach gewonnenen Kondensationsprodukte durch Aussalzen aus den Reaktionslösungen in feste Form überführt.
DEP49944D 1924-03-03 1925-03-04 Verfahren zur Herstellung von gerbend wirkenden Kondensationsprodukten aus den Sulfitablaugen der Celluloseindustrie Expired DE479162C (de)

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