DE360426C - Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Sulfosaeuren aromatischer Oxyverbindungen und Kohlenhydraten oder diese enthaltenden Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Sulfosaeuren aromatischer Oxyverbindungen und Kohlenhydraten oder diese enthaltenden Stoffen

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DE360426C DEB77560D DEB0077560D DE360426C DE 360426 C DE360426 C DE 360426C DE B77560 D DEB77560 D DE B77560D DE B0077560 D DEB0077560 D DE B0077560D DE 360426 C DE360426 C DE 360426C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof
    • C14C3/20Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof sulfonated

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Sulfosäuren aromatischer Oxyverbindungen und Kohlenhydraten oder diese enthaltenden Stoffen. Bei der Behandlung von Gemischen- aus Kohlenhydraten und Phenolen mit kondensierenden Mitteln hat man bisher ausschließlich wassercmlösliche, harzartige Kondensationsprodukte erhalten.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Produkte von vorzüglichen gerbenden Eigenschaften erhält, wenn man Sulfosäuren aromatischer Oxyverbindungen mit Kohlenhydraten oder Kohlenhydrate enthaltenden Stoffen bei An- oder Abwesenheit von kondensierend wirkenden Mitteln unter solchen Bedingungen, insbesondere unter Vermeidung einer allzu lebhaften Wärmeentwicklung, behandelt, daß ganz oder doch im wesentlichen wasserlösliche Verbindungen erhalten werden. Man kann auch so verfahren, daß man aromatische Oxyverbindungen mit Kohlenhydraten kondensiert und in die entstehenden Produkte während oder nach der Kondensation Sulfogruppen einführt, so daß ganz oder doch im wesentlichen wasserlösliche Produkte entstehen. Überraschenderweise tritt bei dieser Behandlung keine Spaltung oder Zersetzung ein, wie man in Anbetracht des 1zomplizierten Mgleküls ünd der zexsetzlichen Natur der Kohlenhydrate hätte erwarten sollen.
  • Das Verfahren wird z. B. derart ausgeführt, daß man Sulfosäuren aromatischer Oxyverbindungen mit beliebigen Kohlenhydraten oder Kohlenhydrate enthaltenden Stoffen, wie z. B. Zucker, Dextrin, Stärke, Cellulose, Sägemehl oder Papier, für sich oder bei Anwesenheit kondensierend wirkender Mittel, wie z. B. Schwefelsäure, substituierten Schwefelsäuren oder Salzsäure, bis zur Bildung wasserlöslicher Produkte erhitzt. Oder man mischt z. B. ein Kohlenhydrat mit einer aromatischen Oxyverbindung, wie z. B. Phenol, Kresol, Resorcin oder Naphthol, setzt unter Kühlung Schwefelsäure zu und erwärmt hierauf das Gemisch auf z. B. etwa i2o°, oder man setzt zu einer Mischung einer aromatischen Oxyverbindung mit Schwefelsäure langsam das betreffende Kohlenhydrat zu. und erwärmt dann, wobei die Kondensation vor sich geht und wasserlösliche Körper mit stark gerbenden Eigenschaften entstehen. Man kann auch die durch Kondensation von aro=-matischen Oxyv erbindungen und KohlenhvBraten erhältlichen, ganz oder teilweise wasserunlöslichen Verbindungen durch Einführung von Sulfogruppen in wasserlösliche Produkte umwandeln. Einen etwaigen f'berschuß von Säure kann man in üblicher Weise abstumpfen. Unter Umständen kann es zweckmäßig .sein, dem Reaktionsgemisch. bzw. Reaktionsprodukt etwas Essigsäure, Sulfite, Hydrosulfite o. dgl. zuzusetzen. Die so erhältlichen Produkte können entweder sofort oder gegebenenfalls nach Reinigung in wäßriger Lösung zum Gerben benutzt werden. Die Produkte können auch in Kombination reit anderen gerbenden Stoffen verwandt werden. Beispiel i. "!.u 5 kg Phenol gibt man etwas Eisessig und löst in der Mischung i kg Traubenzucker auf. Hierauf setzt man unter Kühlung r kg 98prozentige Schwefelsäure zu. und erhitzt auf etwa ioo bis i2o° oder auch auf weniger hohe Temperatur, bis die im Reaktionsgemisch auftretenden unlöslichen Produkte verschwunden sind, und das Reaktionsprodukt völlig wasserlöslich geworden ist. Man erhält eine zähflüssige, in Wasser klar lösliche Masse, welche unmittelbar zum Gerben verwendet werden kann.
  • Vor seiner Verwendung kann man das Reaktionsprodukt in üblicher Weise anneutralisieren, ohne jedoch bis zur neutralen oder zur alkalischen Reaktion zu gehen. Beispiele. Etwa gleiche Mengen Phenol und konzentrierte Schwefelsäure werden zusammen gebracht und bis zur vollständigen Wasserlöslichkeit erhitzt. Hierauf trägt man Zucker in dem gewünschten Verhältnis ein und erhitzt längere Zeit mit oder ohne Druck bei mäßiger Temperatur so lange, bis das Reaktionsgemisch wieder klar löslich geworden ist. Zur Beschleunigung kann man noch etwas konzentrierte Schwefelsäure zusetzen. Im übrigen arbeitet man, wie in Beispiel i angegeben ist.
  • In ähnlicher Weise verfährt man bei Verwendung anderer aromatischer Oxyverb:indungen, wie z. B. Kresol, Resorcin oder Naphthol und anderer Kohlenhydrate. Beispie13. 20o Teile Phenol werden untermäßigem Erwärmen und Rühren mit .4o Teilen Dextrin vermengt. Man setzt nach und nach Zoo Teile 98prozentige Schwefelsäure zu und steigert unter Rühren die Temperatur allmählich auf ioo bis I30°. Man erwärmt und erhitzt so lange, bis das Reaktionsprodukt völlig wasserlöslich und der Geruch nach Phenol verschwunden ist. Nach beendeter Sulfonierung wird mit Wasser verdünnt und, die überschüssige Schwefelsäure mit Kalkmilch entfernt. Man filtriert vom Gips ab, konzentriert die Flüssigkeit, wenn nötig, und kann nun die dicke, sirupöse, dunkle Flüssigkeit unmittelbar zum Gerben verwenden. Entsprechend kann bei Verwendung von Stärke verfahren werden. Beispiel q.. Ein Gemisch von Zoo Teilen Phenol und d.o Teilen Watte wird in der in Beispiel 3 angegebenen Weise mit Zoo Teilen Schwefelsäure sulfoniert und nach 'beendeter Sulfonierung weiter verarbeitet. Auch hier stellt das von Schwefelsäure befreite Reaktionsprodukt einen dicken dunklen Sirup dar, der unmittelbar nach vorherigem Anneutralisieren zum Gerben verwandt werden kann. Beispiels 28,8 Gewichtsteile ß-Naphthol werden mit i8 Gewichtsteilen Lävulose, 3o Volumteilen konzentrierter Salzsäure und ioTeilen Wasser 3 Stunden auf dem Wasserbade erhitzt; der entstandene Kuchen wird mit Wasser gewaschen, getrocknet und mit einem Gemisch von 2io Gewichtsteilen Monohydrat und 5o Teilen 23prozentigem Oleurn sulfoniert. Nach beendeter Sulfonierung wird auf Eis gegossen, die Schwefelsäure durch Kalken entfernt und das erhaltene wasserlösliche Calciumsalz er Gerbstoffsäure durch Umsetzen mit Soda in das Natriumsalz verwandelt. Die Lösungen dieses Natriums-alzes werden nach dem Ansäuern zum Gerben verwendet, wobei inan wie üblich verfährt.
  • In obigem Beispiel kann das ß-Naphthol durch die äquivalente Menge Resorcin ersetzt werden.
  • In obigen Beispielen können die Gewichtsmengen und Temperaturverhältnisse in weiten grenzen geändert werden.

Claims (1)

  1. PATEIITT-AxsPRucH: Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus. Sulfosäuren aromatischer Oxyverbindungen und Kohlenhydraten oder diese enthaltenden Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man Sulfosäuren aromatischer Oxyverbindungen mit Kohlenhydraten oder Iiohlenliydrate enthaltenden Stoffen bei An- oder Abwesenheit von kondensierend wirkenden Mitteln unter solchen Bedingungen, insbesondere unter Vermeidung einer allzu lebhaften Wärmeentwicklung, behandelt, daß ganz oder doch im wesentlichen wasserlösliche Verbindungen erhalten werden, oder daß man aromatische Oxyverbindungen mit Kohlenhydraten kondensiert und in die entstandenen Produkte während oder nach der Kondensation Sulfogruppen einführt, so daß ganz oder doch grn wesentlichen wasserlösliche Verbindungen entstehen.
DEB77560D 1913-06-13 1914-06-09 Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Sulfosaeuren aromatischer Oxyverbindungen und Kohlenhydraten oder diese enthaltenden Stoffen Expired DE360426C (de)

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