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Selbsttätige Verschlußvorrichtung für Boden- oder Seitenklappen an
Fördergefäßen oder 1VIeßbunkern für Gefäßförderanlagen Für die Seitenklappen von
Fördergefäßen sind Bauarten vorgeschlagen worden, bei denen die Sicherung der Klappe
in der Verschlußlage durch die Totlage eines Kurbelgestänges hervorgerufen wird.
Das Öffnen erfolgt .dabei zwangläufig durch eine Kurvenführung, welche den gesamten
öffnungsvorgang eindeutig bestimmt.
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Gemäß der Erfindung sollen die bei dieser Axbeitsweise auftretenden
Zwängungen und plötzliche Stöße vermieden werden, indem durch Anschläge lediglich
die Totlage des Gestänges aufgehoben, der Öffnungsvorgang also nur eingeleitet wird.
Unter dem Einfl.uß des auf der Bodenklappe lastenden Gewichtes des Gefäßinhaltes
öffnet sich diese weiterhin selbsttätig, wobei infolge der Eigenart des Kurbeltriebes
eine allmähliche Beschleunigung der Klappe. erfolgt. Durch die entgegengesetzte
Totlage, der Kurbel wird der Ausschlag der Klappe begrenzt. Beim Schließen spielt
sich der entsprechende umgekehrte Vorgang ab.
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Eine unmittelbare Steuerung der Kurbeln oder Hebel durch Anschläge
stößt oft auf Schwierigkeiten, weil der erforderliche Kurbelausschlag von etwa 18o°
nicht immer mit dem Weg der Anschläge in Einklang zu bringen ist. Bisher half man
sich bei Gestängen durch möglichst nahes Herangehen an diese Grenze' und nahm auftretende
Zwängungen mit in Kauf. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird
in solchen Fällen eine Übersetzung zwischen Anschlag und Kurbel geschaltet, wodurch
der Weg der Anschläge jeweils den besonderen Verhältnissen angepaßt werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht in der Ausgestaltung
der aus zwei Teilen bestehenden Bodenklappe. Die bei Fördergefäßen an sich bekannte
Anordnung zweier an parallel übereinanderliegenden Achsen .drehbarer Klappen, von
denen die obere, die sonst frei pendelt, von der unteren Klappe in Verschlußstellung
gehalten wird, hat den Nachteil, daß beim Entleeerungsvorgang :einzelne letzte Brocken
unter der frei pendelnden Oberklappe hängen bleiben, diese am Zurückschwingen hindern
und damit den Verschluß überhaupt stören können. Demgegenüber bietet die neue Anordnung
insofern eine Sicherheit, als die Ober- und Unterklappe in jedem Punkte der Bewegung
in zwangläufiger (paarschlüssiger) Verbindung
stehen und ein H@erunterlegen
der Oberklappe ohne Steuerung der Anschläge ausgeschlossen ist.
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Die weiteren Merkmale der Erfindung und ihre Vorteile sollen an Hand
der Zeichnung erläutert werden. In dieser zeigen Abb. i und 2 das Gestänge an einem
Fördergefäß in zwei verschiedenen Stellungen und Abb. 3 bis 6 den Verschluß an einem
Meßbunker ebenfalls in verschiedenen Lagen. Das Fördergefäß i nach Abb. i und 2
ist am unteren Ende in an sich bekannter Weise mit zwei Verschlußklappen 2 und 3
versehen. An der oberen größeren Klappe greift das Gestänge 13 an, während die untere
Klappe als Auslaufschurre dient und von der größeren gehalten und mitgenommen wird.
Die die gleichzeitige Bewegung beider Klappen gewährleistende Verbindung könnte
durch Zahnsegmente o. dgl. erzielt werden. Für den rauhen Betrieb eignet sich jedoch
besser eine Anordnung, wie sie in der Zeichnung dargestellt ist. Danach sind beide
Klappen durch Seile 17, 18 verbunden, die jeweils mit denn einen Ende an der oberem
und mit dem anderen Ende am der unteren Klappe 3 befestigt sind. Diese Verbindung
wirkt paarschlüssig, ebenso wie eine Verzahnung.
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Die Bewegung der Klappen zum öffnen erfolgt beim Aufwärtsfahren des
Gefäßes nach jAbb. i durch einem .n den Weg des Hebels q l@ .n dem Gefäßrahmen 5
ragenden Anschlag 6, welcher eine Schwenküng dieses Hebels um etwa 9o° hervorruft.
Der Hebel q. sitzt auf einer Welle 7, auf der die größere Scheibe 8 hufgekeilt 'ist,
welche durch eine Kette oder Seil 9 mit der kleineren Scheibe io auf der Welle i
i in Verbindung steht. Auf den beiden Enden dieser Welle sitzen wieder Hebel 12,
die durch die Verbindungsstangen 13 an dem Gelenk 14 der oberen Klappe 2 angreifen
und die Bewegung des Hebels q. auf den Klappenverschluß übertragen. Während der
Hebel q. beim Auftreffen auf den Anschlag 6 nur einen Ausschlagswinkel von 'etwa
9o° beschreibt, wird der Hebel 12 entsprechend der übersetzung um etwa 18o° gedreht.
Er geht damit aus der in Abli. i dargestellten Totlege zu der in A:bb.2 dargestellten
gestreckten Totlege über. Bei diesem Vorgang steht der Klappenverschluß dauernd
unter der Druckwirkung des Bunkerinhaltes, die ein sich steigendes Drehmoment auf
die Hebel ausübt, sobald die Totlege aufgehoben ist. Dann kann der Klappenverschluß
der Druckwirkung nachgeben, indem der Hebel q. dem Anschlag 6' vorauseilt. Hierdurch
werden sonst unvermeidliche Zwängungen zuverlässig ausgeschältet. Die Mitnahme der
Klappe erfolgt durch die Seile 17 und 18. Das Schließen der Klappe erfolgt in umgekehrtem
Sinne bei der Abwärtsfahrt entsprechend Abb, i durch einen weiteren Hebel 16, der
ebenfalls durch einen Anschlag i9 im Schacht betätigt wird. Die größere Klappe 2
nimmt dabei wiederum die kleinere Klappe 3 mit, und zwar diesmal vermittels des
Gegenseiles 18. ' In ähnlicher Weise kann das Gestänge eines Meßbunk ers ausgebildet
sein, wie in Abb:3 bis 6 dargestellt ist. Der Meßbunker 21 hat eine um den Zapfen
22 schwenkbare Bodenverschlußklappe 23, die an ihren. Seitenkanten mit segmentförmigen
Bordwänden und an ihrer Stirnseite mi~t einem Abweisbügel ¢o versehen ist. Im Punkt
24 ist in jeder Bordwand ein Zapfen angebracht, an den der gekrümmte Haltestab 25
gelenkig angreift. Dieser wird an seinem anderen Ende von dem Zapfen 26 des Kurbelarmes
27 gelenkig gehalten, der fest auf der Welle 28 sitzt. Beide Enden der Welle 28
tragen einen Kurbelarm, von denen der vordere in der dargestellten Stellung in Abb.
i Totpunktlage gegenüber dem Haltestab 25 einnimmt. Da die Kraftwirkung auf dem
Hebel 27 genau in der Richtung auf die Drehachse 28 erfolgt, ist die Klappe
23 trotz des von innen auf ihr lastenden Druckes gesperrt. Auf dem vorderen Wellenende
sitzt weiter lose drehbar ein Hebel 30 mit einem Anschlag 30- (s.
Abb. 3a). Wird der Hebel weiter nach rechts bewegt, so stößt dieser Anschlag ßoa
gegen eine Nase 27a des Hebels 27 und nimmt diesen mit.
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Am freien Ende des Hebels 30 greift der Zugstab 31 gelenkig
an, der an seinem anderen Ende mit dem im Stützpunkt 32 gelagerten Anschlaghebel
33 verbunden ist. An dem vor dem Meßbunker i i abwärts =vorbeifahrenden Fö,rd ergefäß.
3q, ist ein Vorsprung 35 vorhanden, in dessen Bewegungsbahn der freie Arm des Anschlaghebels
33 hineinragt, während sein anderer Arm sich in annähernd gestreckter Lage (Totlege)
zu dem Zugstab 3.1 befindet. Der Zugstab 31 wird vorzugsweis@e nachgiebig ausgebildet,-
um die durch ihn übertragenen Kräfte stoßfrei weterzugeben. ' Die Nachgiebigkeit
der Stange kann dadurch herbeigeführt werden, daß sie aus zwei gelenkig miteinander
verbundenen Teilen gebildet wird, welche eine durch Anschläge begrenzte Bewegung
(Verdrehung, Ineinanderschieben) gegeneinander ausführen können.
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Wenn nun in der Stellung nach Abb. 3 das Fördergefäß 34 auf seiner
abwärts gerichteten Fahrt mit dem Vorsprung 35 auf den Anschlaghebel 33 -aufschlägt,
wird diesem eine Winkelb ewegungerteilt, durch welche der Zugstab 31 aus seiner
Totlege kommt und in eine langsam beschleunigte Längsbewegung
versetzt
wird, die er auf den Hebel 3o überträgt. Dieser nimmt bei seiner Bewegung den Kurbelarm
27 durch den Anschlag 3oa und die Nase 27a mit, so daß die Totlege des Haltestabes
25 und damit die Sperrung der Verschlußklappe 23 aufgehoben wird.
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In dieser in A,bb. 4. dargestellten Lage, bei der das Fördergefäß
34 sich bereits weiter abwärts bewegt hat, ist die Klappe 23 dem freien Spiel überlassen
und legt sich nunmehr unter Einwirkung des Innendruckes des Bunkerinhaltes mit ihrem
Bügel 4o auf den Rand des Fördergefäßes, mit dessen weiterer Abwärtsfahrt sie in
ihre äußerste Stellung gelangt. Das Schüttgut hat nunmehr freien Auslauf in das
Fördergefäß 34 (vgl. Abb. 5).
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Während also anfangs durch die Totlege der beiden Gestänge 24 bis
27 und 3o bis 33 auch bei stärkstem Innendruck des im Gefäß; 21 befindlichen Gutes
das Aufschlagen der Bodenklappe 23 mit Sicherheit verhindert wurde, erfolgt das
Steuern des Hebels 33 durch das Fördergefäß 3.1 zum Herausschwenken aus der Totpunktlage
infolge des Wegfalls der Klemmungen unter geringstem Kraftaufwand, während selbsttätig
eine allmähliche Beschleunigung der aufgehenden Bodenklappe nach Maßgabe des nachdrängenden
Gutes stattfindet. Ein ruckweises Aufreißen des Verschlusses wie bei den bekannten
Anlagen findet also nicht statt.
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Wenn ,das Fördergefäß 34 in die Stellung nach Abb. 3 und 4 gekommen
ist, erfolgt die völlige Entleerung des Meßgefäßinhaltes in das Fördergefäß entsprechend
Abb.5. Für die darauffolgende Schließbewegung dient ein ähnlich ausgebildetes, umgekehrt
angeordnetes Gestänge. Auch die Schließbewegung wird durch das Fördergefäß nur eingeleitet,
indem .ein Anschlag an einer anderen Stelle, z. B. der gegenüberliegenden Seite
des Gefä@ßes, das Gestänge aus der Totlege bringt, worauf &dann die Bodenklappe,
durch das vorüberfahrende Fördergefäß am Abweisbügel 4o seitlich verdrängt, durch
ihr Eigengewicht zufällt und die Sperrlage (A,bb. i) selbsttätig hergestellt wird.
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In der Stellung nach Abb. 5 stößt der hintere Anschlag 38 dieses Schließgestänges
gerade gegen den Hebel 39, dessen einer Hebelarm in Richtung der Verbindungsstange
41 liegt. Diese greift an dem Hebel 42 an, der seinerseits mit ernenn gewissen Spiel
an dem Hebel 43 auf der Achse 28 angreift. Durch die Stange 44 ist der Hebel 43
mit der Bodenklappe 23 bei 45 verbunden. Die Stange 41 wird nveckmäßig ebenso wie
die Stange 31 im Öffnungsgestänge (Abb. 3) .nachgiehig ausgeführt.
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Drückt nun der Anschlag 38 den Hebel 39
weiter, so wird die
Bodenklappe allmählich beschleunigt. Nachdem der Anschlag am Hebe139 vorbeigegangen
ist, fällt die Klappe, wie .erwähnt, durch ihre eigene Schwere in die Verschlußstellung,
oder sie wird, da das Fördergefäß in diesem Augenblick schon eine erhebliche Geschwindigkeit
angenommen hat, an ihrem Abweisbügel von einer Führung 48 am Gefäß 34 weiterbewegt
(Abb. 6).
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Das Gestänge kann noch mit einer Anzeigevorrichtung versehen sein,
welche die jeweilige Stellung .der Klappen erkennen lä@ßt. Auch kann von dem Verschlußgestänge
eine Steuerbewegung abgeleitet werden, welche das Ein- und Ausschalten der Bunkerfüllvorrichtung
bewirkt. So kann etwa der Hebel 28 in Abb. 3 kurz vor dem Auftreffen auf den Aalschlag
einen Kontakt schließen, welcher dem Antriebsmotor eines Förderbandes zur Füllung
des Bunkers unter Strom setzt. Beim Öffnen der Klappe wird dann der Motor wieder
stillgesetzt.
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Die neuartigen, paarschlüssig durch Treibmittel verbundenen Ober-
und Unterklappen können auch bei anderen als den beschriebenen Steuergestängen Verwendung
finden. Die Sicherung -des Verschlusses kann dadurch erreicht werden, daß die beiden
Klappen nicht durch biegsame Zugorgane, sondern durch Stangen verbunden sind, welche
sich in der Verschlußstellung in Totlege befinden. Das Verbindungsgestänge der beiden
Klappen wirkt dann ,ähnlich dem im vorangehenden beschriebenen Verschlußgestänge.