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Vorrichtung zur Abwärtsförderung von Massengut in senkrechter oder
gegen diese geneigter Richtung Es sind Vorrichtungen zur Abwärtsförderung von Massengut,
z. B. zur Beladung von Schiften, bekannt, bei welchen in einer geschlossenen Rinne
Gruppen von durch eine Kurbel o. dgl. angetriebenen, sich ständig in gegenläufigem
Sinne bewegenden Klappen angeordnet sind. Bei diesen Einrichtungen besteht jede
Klapperigruppe aus zwei Klappen, wobei der Antrieb durch ein gemeinsames Gestänge
geschieht. Infolge der stetigen, gegenläufigen, Bewegung der Klappen schließt sich
die eine Klappe bei Öffnung der anderen. Dabei ergibt sich die Wirkung, daß sich
sämtliche Klappen gleichzeitig in der Mittelstellung befinden, so daß ein großer
Teil des Rinnenquerschnitts freigegeben wird und das Fördergut herabstürzen kann.
Diese Erscheinung würde sich dann besonders nachteilig bemerkbar machen, wenn man
die be-
kannte Einrichtung für die senkrechte Abwärtsförderung (beispielsweise
an Stelle von Stapelschächten) im Grubenbetrieb und zur Überwindung großer Höhenunterschiede
benutzen wollte. Eine Zertrümmerung der wertvollen Stückkohle und eine unerträgliche
Staubbelästigung würden hierbei unvermeidbar sein.
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Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß jede
Klappengruppe aus vier Klappen besteht, die derart gegeneinander versetzt und angetrieben
sind, daß bei Schließstellung der die Abwärtsbewegung beginnenden ersten Klappe
jeder Gruppe die unterste Klappe um etwa q.5° voreilt, während die zweite aufwärts
gehende, um q.5° gegen die dritte Klappe voreilende Klappe sich etwa in Mittelstellung
befindet. Durch diese Anordnung wird. die Freigabe eines größeren Querschnitts bei
jeder Stellung der Klappen vermieden, weil immer eine zu einer Gruppe gehörende
Klappe in einer solchen Stellung ist, daß ihr Winkel gegen die Waagerechte nicht
größer als 221e° ist, wobei sich die Klappen fast in Schließstellung befinden.
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Infolge der angegebenen Abstimmung der Bewegungen der vier Klappen
jeder Gruppe zueinander ergibt sich eine sehr schonende Abwärtsförderung des Gutes
bei Aufrechterhaltung eines stetigen Abwärtsfließens. Stoßartiger Aufprall von einer
Klappe auf die andere wird vermieden und damit die wertvolle Stückkohle möglichst
erhalten. Es sind ferner Fördereinrichtungen für den Grubenbetrieb bekannt, bei
welchen in einer Rinne Absperrklappen angeordnet sind, derart, daß die ungeradzahligen
Klappen gemeinsam an ein Antriebsmittel (Gestänge oder Seilzug) und die geradzahligen
Klappen gemeinsam an ein anderes Antriebsmittel angeschlossen sind. Hierbei handelt
es sich aber nicht -um stetig auf und ab bewegte Klappen. Vielmehr werden durch
die sich zunächst sämtlich in Schließstellung befindlichen Klappen Kammern gebildet,
von denen die ungeradzahligen mit Fördergut gefüllt werden. Sobald die Füllung beendet
ist, werden durch
den Druck des Fördermittels die die Kammern abschließenden
-Klappen geöffnet, und das Fördergut stürzt dann geschlossen auf die zunächst tiefer
gelegenen Klappen. Sobald dann die@Entleertuig in diese tiefer gelegenen, durch
die geradzahligen Klappen begrenzten Kammern erfolgt ist und die Belastung dieser
Klappen auf das erforderliche Maß gestiegen ist, vollzieht sich dieser Vorgang von
neuem. Im Gegensatz zu der Erfindung handelt es sich hierbei also um eine Art Schleusenwirkung,
wobei eine so schonende Behandliing des Fördergutes wie bei der Erfindung nicht
auftreten kann. Die Förderung erfolgt nicht fließend, sondern in kurzen Stößen.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
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Fig. i zeigt die Gesamtanordnung in: Aufriß.
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Fig. :2 veranschaulicht schematisch im Aufriß die einzelnen Bewegungsphasen
der Klappen.
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Fig. 3 und 4 sind verschiedene Seitenansichten teils im Schnitt.
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Fig. 5 zeigt eine Ansicht in Richtung des Pfeiles x zu Fig. 3.
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In dein Blindschacht a ist die aus einzelnen Schüssen zusammengesetzte
Förderrinne b fest angeordnet. In dieser Rinne sind um feste Achsen c drehbare Klappen
angeordnet, die dem Profil der Rinne b etwa angepaßt sind. Je vier aufeinanderfolgende
Klappen bilden eine Gruppe. Die zu einer solchen Gruppe gehörenden Klappen sind
mit i, 2, 3, 4 bezeichnet.
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Auf den aus der Rinne b hinausragenden Enden der Achsen c sind Hebel
dl, d', d3, di angeordnet, an welchen die Antriebsstangen e1, e=, e3, e4 angreifen.
Diese Stangen werden durch einen weiter unten zu beschreibenden Antrieb in senkrechter
Richtung auf und nieder bewegt.
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Wie aus Fig. r ersichtlich ist, schließen die Hebel d3 und d4 mit
den zugehörigen Klappen 3 und 4 einen spitzen Winkel a ein, der bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel 45° beträgt. Die Hebel dl der beiden oberen Klappen i, 2 jeder
Gruppe bilden mit den Klappen einen stumpfen Winkel /3, der gleich zSo° minus a,
d. h. z35° beträgt. Durch diese Anordnung wird es ermöglicht, daß die Stangen
ei und e3 für die Klappen i und 3 einerseits und die Stangen e= und e4 für
die Klappen 2 und 4. andererseits von einem gemeinsamen Antrieb (Kurbel o. dgl.)
angetrieben -werden können. Dieser Antrieb ist in den Fig.3 bis ; dargestellt. Von
der Riemenscheibe f -=erden zwei Kurbeln g und lt angetrieben, die
Gleitstücke g' und -i in einer Führung auf und ab bewegen. Von dein Gleitstück 1i
werden die Stangen ei und c3 angetrieben, während das Gleitstück g' die Stangen
& und e4 bewegt.
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Fig. 2 veranschaulicht schematisch die einzelnen Bewegungsabschnitte
der Klappen. Stellung I zeigt die oberste Klappe kurz nach Beginn der Abwärtsbewegung.
(Der Winkel gegen die Waagerechte beträgt 221_°.) Es beginnt also bereits das Abfließen
der Kohle aus dem Spalt zwischen dem Rand der Klappe und der Behälterwand. In dieser
Stellung befindet sich die folgende Klappe :2 noch in der Aufwärtsbewegung (vgl.
die eingezeichneten Pfeile). Der Winkel mit der Waagerechten beträgt ebenfalls 221/2o.
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Die Klappe 3 ist ebenfalls in Aufwärtsbewegung, nachdem sie kurz vorher
das von ihr getragene Gut an die Klappe 4 abgegeben hat. Der Winkel der Klappe 3
gegen die Senkrechte beträgt 2222°.
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Die Klappe 4 befindet sich noch in Ab-'
wärtsschwenkung und
hat noch einen Winkel von 22'1,° bis zur untersten Stellung zurückzulegen. Das Gut
ist von der Klapp, 4 zum größten Teil schon an die Klappe i der nächsttieferen Klappengruppe
abgegeben.
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Die Stellungen II, III und IV veranschaulichen die Bewegungen bzw.
Stellungen der einzelnen Klappen bei der weiteren Umdrehung der Kurbel, wobei sich
die Klappen in ihrer Winkelstellung jeweils um 45' weiterbewegt haben. Man erkennt
aus der Fig. 2, daß das Gut in sehr schonender Weise von jeder Klappe an die nächstfolgende
abgeben wird. -Das Gut wird dem Förderer über das Förderband i einem Mitnehmer-
oder Bremsförderer k als Zwischenfördermittel zugeleitet, dessen Klappen 1x in ihrer
Bewegung auf diejenige der Klappe- genau abgestimmt sind.
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Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß ebenso wie bei den bekannten
Seigerförderern auch bei der Einrichtung nach der Erfindung die Gewichtswirkung
des Gutes die Bewegung des Antriebs vermittelt bzw. unterstützt.
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Nachzutragen ist noch, daß es zweckmäßig ist, die Stangen cl und e4
in nicht gezeichneten Schlitzführungen der Hebel dl bis d4 anzuordnen, derart, daß
die Kfeisbogenbewegung der Hebelenden sich nicht auf die Stangen überträgt, sondern
diese nur eine Bewegung in senkrechter Richtung bzw. para"=eh zur Rinnenachse ausführen.
Die Stangen werden in diesem Falle durch an der Rinne befestigte Führungen geeigneter
Art geführt.
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Der Antrieb der Stangen kann selbstverständlich auch in anderer Weise
als gezeichnet ausgebildet -werden. Auch können statt der Stangen bei Anwendung
eines geeigneten Antriebs Förderketten oder Drahtseile verwendet .werden, -wobei
man die miteinander
korrespondierenden Stränge verbinden kann, die
dann unten durch eine einfache Spannvorrichtung stramm gehalten werden. Dadurch
ergibt sich eine günstige Gewichtsverteilung für die Ketten- oder Seilstränge.
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Die Vorrichtun- ist in erster Linie für die Verwendung im Bergbau
gedacht. Sie kann selbstverständlich auch für jeden anderen Zweck Verwendung finden,
bei welchem Gut in senkrechter oder geneigter Richtung nach abwärts befördert werden
soll (z. B. Beladung von Eisenbahnwagen oder bei Schiffsbunker ung) .