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Vorrichtung zur Entnahme von Proben aus einem frei fallenden Schüttgutstrom
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Entnahme von Proben aus einem
frei fallenden Schüttgutstrom insbesondere mineralischen Massengutes, z. B. Erz.
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Es besteht vornehmlich bei Erzgewinnungsanlagen die Aufgabe, aus
dem von der Gewinnungsanlage kommenden und zur Aufbereitungsanlage gehenden Gutstrom
laufend und zuverlässig Proben zu entnehmen, damit die Zusammensetzung und der Wert
des Erzes bei der weiteren Verarbeitung berücksichtigt werden können; dies ist geboten,
um das Bestmögliche aus dem gewonnenen Gut herauszuholen.
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Für solche Probenehmer-Einrichtungen bestehen die Bedingungen größ
tmögl i cher S icherheit, geringen B auaufwandes und wartungsarmen Betriebs, da
der starken Staubentwicklung wegen in einem abgeschlossenen Raum zu arbeiten ist.
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Bisher bekanntgewordene Anlagen, z. B. Schwenkförderer, Kreisförderer,
Kippförderer, Pendelförderer u. dgl., erfüllen diese Bedingungen höchstens teilweise.
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Besser arbeitet man mit einem oben offenen Behälter, der durch den
Schüttgutstrom hin und her bewegt, an einem oder beiden Enden seines Weges entleert
und sdas Probegut an einem oder an beiden Enden einem Probenförderer aufgegeben
wird. Bei einem derartigen Probenehmer wird gemäß der Erfindung der schwenkbare
Boden des Behälters in Abhängigkeit vom Fahrweg zwangläufig mechanisch geöffnet,
geschlossen und offen bzw. geschlossen gehalten; außerdem kann so verfahren werden,
daß der Behälter, wie an sich bekannt, an beiden Umkehrpunkten oder nur an einem
von ihnen vorübergehend stehenbleibt und/ oder in beiden Fahrtrichtungen unterschiedlich
schnell fährt. Besonders vorteilhaft ist, wenn der schwenkbare, und zwar nach unten
abklappbare Behälterboden durch Entlangführen an Leitmitteln, z. B. Schienen, an
den Behälter geklappt und dort vorübergehend ge halten werden kann.
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DieErfindung wird anHand von zweiAusfühsrungsbeispielen im folgenden
näher erläutert; diese sind in der Zeichnung dargestellt Es zeigt Abb. 1 die Seitenansicht
eines Probenehmers mit Einkammerbebälter, Abb. 2 die Seitenansicht eines Probenehmers
mit Zweikammerbehälter.
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Zwischen dem von der Gewinnungsanlage herkommenden Zuförderer 1 und
dem zur Aufbereitungsanlage hin för,dernden Abförderer 2 wird der Behälter 3 auf
den Schienen 4 durch das Zugmittel 5 hin und her gezogen. Der Behälter 3 besitzt
einen um das Gelenk 6 schwenkbaren Boden 7, der an beiden Seiten mit Rädern 8 ausgerüstet
ist, die auf den Schienen 9 entlangrollen können. Die Schiene besitzt an ihrem über
dem Abförderer 2 liegenden Ende eine Weiche
10, während unter ihrem anderen Ende
eine Rutsche 11 angebracht ist, die die Probe zur Untersuchungsstelle fördert.
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Der Behälter 3 bewegt sich, von der rechten, gestrichelt dargestellten
Endstellung ausgehend, nach links. Der Boden 7 ist geöffnet und hängt frei herunter.
Der Behälter durchfährt auf seiner Hinfahrt von rechts nach links den sich zwischen
dem Zuförderer 1 und dem Abförderer 2 frei ergießenden Schüttgutstrom 12, der durch
den Behälter 3 ungehindert hindurchfällt. Bei der Weiterfahrt wird die Weiche 10
der der Führung des Bodens 7 dienenden Schiene 9 vom Rad 8 angehoben, um kurz bevor
der Behälter 3 seine linke, gestrichelt gezeichnete Endstellung erreicht, wieder
in die ursprüngliche Lage zurückzufallen. Der Endschalter 13 bewirkt die Bewegungsumkehr
des Behälters, dessen Boden 7 nun durch Auffahren der Räder 8 auf den Schienen 10
und 9 geschlossen und zugehalten wird, solange der Behälter durch den Schüttgutstrom
12 hindurchbewegt wird. Die aufgefangene Probe wird nach rechts befördert und fällt
auf die Rutsche 11, nachdem die Räder 8 des Behälterbodens die Schiene 9 verlassen
haben Ein Endumschalter 14 an der anderen Seite der Schiene 4 bewirkt wiederum die
Behälterumkehr, wobei Ruhezeiten an den Endpunkten eingefügt und dem Behälter für
Hin- und Rückfahrt verschiedene G schwindigkeiten verliehen werden können.
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Die Einrichtung fügt sich in die Förderanlage 1, 2 des Schüttgutstromes
12 ein, ohne daß seitliche Ausbauten erforderlich werden. Die Anlage ist denkbar
einfach und kann ohne weiteres in ein Gehäuse einige baut werden, so daß kein Staub
nach außen dringt.
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Weitestgehend wartungsfreier Betrieb ist möglich.
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Sicherer noch arbeitet die Anlage nach Abb. 2, weil hier von der
Anordnung einer Weiche in der Führnngsschiene
für den Behälterboden
abgesehen und damit die Störanfälligkeit noch weiter reduziert werden kann.
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Durch eine Zweischenwandal6 ist hier der Behälter 15 in zwei Kammern
17 und 18 atfgeteilt, von denen die eine oder die andere durch den Behälterboden
19, der unter der Zwischenwand 16 im Gelenk20 schwenkbar aufgehängt ist, verschlossen
werden kann. Zu beiden Seiten des Behälterbodens 19 ist je ein Rad 21 angeordnet,
das auf der festen Führungsschiene 22 auflaufen kann. Die übrigen Teile der Anlage
sind so, wie schon zu Abb 1 beschrieben Von der rechten, gestrichelt dargestellten
Endstellung ausgehend, bewegt sich der Behälter 15 nach links, wobei die Räder 21
des Bodens 19 auf der Schirme22 auflaufen, wodurch die Kammer 17 des Behälters 15
geschlossen wird. Bei der Bewegung des Behälters nach links fällt der Schüttgutstrom
12 zunächst durch die offene Kammer 18 frei hindurch, während die folgende, jetzt
verschlossene Kammer 17 mit Schüttgut gefüllt wird. Nach Ablaufen der Räder 21 von
der Schiene 22 wird die Kammer 17 geöffnet und entläßt das in ihr aufgefangene Schüttgut
auf den Abförderer 2 zusammen mit dem übrigen vom Zuförderer 1 herangeförderten
Schüttgut. Nachdem der Endschalter 13 die Bewegungsumkehr des Behälters 15 bewirkt
hat, läuft dieser nach rechts, wobei die Räder 21 des Behälterbodens 19 am linken
Ende der Schiene 22 auflaufen, wodurch die linke Kammer 18 des Behälters geschlossen
wird. Bei der Bewegung des Behälters 15 nach rechts durchläuft zunächst die Kammer
17 den Schüttgutstrom 12, der durch diese Kammer frei hindurchfällt. Es folgt die
Kammer 18, die Schüttgut auffängt, da sie durch den Boden 19 geschlossen ist. Kurz
vor Erreichen der rechten Endstellung des Behälters laufen dieRäder2l vom rechten
Ende der Schiene 22 -ab, wodurch der Baden der Kammer 18 geöffnet und deren Inhalt
auf die Rutsche 11 fallen gelassen wird.
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Neben den zur Ausführung nach Abb 1 beschriebenen Vorteilen ergeben
sich hier, wie schon angedeutet, größere Zuverlässigkeit sowie die Möglichkeit,
Proben auf beiden Seiten der Anlage abnehmen zu können. In diesem Fall ist nicht
nur rechts eine Rutsche 11, sonderte auch links eine solche anzuordnen;
der Abförderer
2 ist dann etwa senkrecht zur gezeichneten Darstellung zu legen.
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Es wäre auch möglich, den Behälter mit einem Schiebetoden zu versehen,
derartig, daß in jeder Endlage der Boden von der der jeweiligen Endlage zugekehrten
Kammer unter die andere geschoben wird, was durch Anschläge bewirkt werden könnte.
Eine solche Ausführung eignet sich jedoch für die vorgesehenen Zwecke nicht, da
Klemmungen des Schiebe bodens in seinen Führungen nicht zu vermeiden und eine zuverlässig
restlose Entleerung der Probekammern nicht sicherzustellen wäre.
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Die beschriebene Vorrichtung unterscheidet sich vorteilhaft insbesondere
von bekannten Probenehmern mit an Pendeln hängenden Behältern, die Schiebeböden
haben oder drehbare Tröge sind, da die einen großen Bauraum erfordern und die im
vorigen AS satz beschriebenen Nachteile haben, während die anderen nicht für rauhen
Betrieb und vor allem nicht für große Stücke enthaltendes Gut geeignet sind.
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PATENTANSPRUCEIE: t. Vorrichtung zur Entnahme von Proben aus einem
frei fallenden Schuttgwtstrom, durch den ein oben offener Behälter hin- und herbewegt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (3, 15) einen schwenkbaren Bonden
(7} 19) hat, der beim Entlangfuhren an Leitmitteln (9> 22) durch diese an den
Behälter geklappt und dort vorübergehend gehalten werden kann.