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Papierwagenbremse für Schreibmaschinen Gegenstand der Erfindung ist
eine Papierwagenbremse für Schreibmaschinen mit einem von der Zahnstange des Papierwagens
angetriebenen Vorgelege, das den umlaufenden Bremsteil antreibt, der in einem am
Rahmen der Maschine starr befestigten Bremsgehäuse angeordnet ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß beim Anschlag einer Tabulatortaste
eine Welle des Vorgeleges der Bremse um die Achse des umlaufenden Bremsteiles ausgeschwungen
wird, so daß ein Zahnrad auf dieser Welle in Eingriff mit der Zahnstange des Papierwagens
kommt und ein anderes Zahnrad auf dieser Welle den Bremsteil in Drehung versetzt.
Das Lager, welches die Welle der beiden letztgenannten Zahnräder trägt, ist als
ein Bügel ausgebildet, an dem ein seitlich herausragender Stift sitzt, der von-
einem mit einem Hebel des Tabulatortastengestänges verbundenen Gabelhebel erfaßt
wird, um den Bügel ausschwingen zu können. Durch die neueAusbildung wird erreicht,
daß dieBremse nachträglich an eine Schreibmaschine angebracht werden kann, ohne
daß wesentliche :Änderungen an dein Antriebsmechanismus der Schreibmaschine vorgenommen
werden müssen. Diese leichte Anbringung der neuen Bremse gestattet ferner eine äußerst
leichte Einstellung der Bremskraft derselben, denn es ist ohne weiteres möglich,
nach Abnahme der Bremse einen oder mehrere Bremsteile zu entfernen oder hinzuzufügen,
bis die Bremse die gewünschte Bremskraft entwickelt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
und zwar zeigt Abb. r eine Rückansicht der in Betracht kommenden Hauptteile einer
solchen Maschine, Abb. a die Draufsicht auf diese Teile, Abb.3 einen Einzelheitsschnitt
nach 3-3 der Abb. z, Abb.4 einen Einzelheitsschnitt durch die eigentliche Bremse
und Abb.5 einen Ouerschnitt nach 5-5 der Abb. 4..
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Das Gestell ro der Maschine hat ein Auge 33, an welches eine Lagerplatte
34 durch Schrauben 35 befestigt ist. Ein Lappen 36 (Abb. 4.) ist aus der Platte
34 - ausgeschnitten, der nach rückwärts abgebogen ist. Mit diesem Lappen ist ein
Zapfen 37 vernietet, in dem das eine Ende einer kurzen Welle 38 .gelagert ist, deren
anderes Ende in einer an der Platte 3:1 durch die Schraube .4o befestigten Platte
39 gelagert ist. Zwischen diesem Lappen 36 und dieser äußeren Platte39 ist ein zylindrisches
Gehäuse 4i durch Niete 42 an der Platte 34 befestigt. Der Boden des Gehäuses hat
die Öffnung 4.3 für den freien Durchgang der Welle 38. Auf der Welle sitzt fest
eine kreisrunde Platte 4.4., die zwei Stifte ,45 trägt, welche durch Löcher 47 von
Bremsplatten 46 mit Spiel hindurchtreten.
Ein an dem zylindrischen
Gehäuse 41 durch Reibung festgehaltener Deckel 48 sichert die Bremsplatten in ihrer
Stellung.
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Dreht sich die Welle 38 entgegengesetzt der Uhrzeigerrichtung (Abb.
5), so werden die Bremsplatten 46 durch Fliehkraft nach außen hin geworfen, bis
sie sich gegen den zylindrischen Mantel des Gehäuses legen. Die Reibung zwischen
den Bremsplatten und dem Gehäuse hat dann das Bestreben, die Platten um ihre Haltestifte
45 in entgegengesetzter Richtung zu drehen, und dadurch wird die Bremswirkung verstärkt.
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Die Bremsplatten selbst werden nur lose von diesen Stiften getragen,
und wo dies gewünscht ist, können einzelne der Platten auf dem gleichen Stift entgegengesetzt
zur anderen verlegt sein, so daß der wirksame Teil dieser Bremsplatten den Stiften
nacheilt, d. h. gezogen wird, und nicht etwa durch die Stifte nach vorn hingestoßen
wird. Bei Umkehrung der Lage dieser Platten ist dieEinrichtung dieselbe, als wenn
die Welle 3$ in der Uhrzeigerrichtung (Abb.5) getrieben würde. Die Bremswirkung
hängt dann ausschließlich von der Fliehkraft ab und wird nicht durch die Reibung
verstärkt, welche das Bestreben hat, die Bremsplatte gegen das Gehäuse zu klemmen.
Durch Vergrößerung oder Verkleinerung der Anzahl dieser Bremsplatten kann auch die
Bremswirkung geändert und abhängig von der Größe des Schlittens gemacht werden.
Dieselbe Bremse kann also für verschiedene Schlittengrößen verwendet werden, indem
einfach die Zahl der Bremsplatten und ihre Verlegung gewählt wird, bis die richtige
Bremswirkung erzielt wird.
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Zum Antrieb derWelle38 dient einRitzel4g auf ihr in Eingriff mit einem
Zahnrad 5o, dessen. Welle 5, in einem Bügel 52 gelagert ist. Der Bügel selbst
ist auf dem Zapfen 37 drehbar. Die Welle 51 hat am anderen Ende einRitzel53 in derselben
Ebene wie dieZahnstange 54 des Papierwagens. . An dem Bügel 52 ist ein Stift 55
angeordnet (Abb. 2 und 3), welcher zwischen die Zinken eines gegabelten Armes 57
eingreift (Abb. i). Dieser Arm sitzt um Zapfen 58 drehbar auf einem Lager
59 an dem von der Kolonnentaste beeinflußten Hebel 24. Eine Schraube 6o im
Lager 59 ist durch einen Schlitz 61 im Arm 57 hindurchgeführt, um den Arm
57 in seiner eingestellten Lage mit Bezug auf den Zapfen 58 zu sichern.
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Wird die Kolonnentaste angeschlagen, so wird der Arm 57 angehoben
und bringt durch Ausschwingung des Bügels 52 das Ritzel 53 in Eingriff mit der Zahnstange
54 am Papierwagen, der ausgelöst ist und infolgedessen nach links läuft. Die Ritzel
53, 5o werden dadurch gedreht. Der richtige Eingriff der Zähne des Ritzels in die
der Zahnstange ist dabei nicht unbedingt notwendig. Die Zähne müssen nur so weit
in die Lücken hineinragen, daß überhaupt eine Drehung des Ritzels erfolgt. Mit der
wachsenden Geschwindigkeit des Papierwagens wird dann auch die Drehgeschwindigkeit
der Welle 38 erhöht und dadurch die Fliehkraft der Bremsplatten verstärkt.