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Oberflächenmeßmaschine, besonders für Leder. Die Erfindung bezieht
sich auf Maschinen zum Messen der Fläche tafelförmigen Materials, beispielsweise
Leder, Papier, Tuch u. dgl., insbesondere auf Maschinen dieser Art, welche ein Stiftenrad
zur Betätigung der Meßvorricchtung benutzen.
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Maschinen dieser Art besitzen Meßräder, welche mit radial beweglichen
Stiften ausgestattet sind. Wenn diese beim Umlaufen des Rades mit dem darunter hinweggeführten
Material in Berührung kommen, werden sie zurückgedrückt und betätigen dadurch ein
Zahnrad, welches mit einer Registriervorrichtung in Verbindung steht, so daß die
Anzeigen der Registriervorrichtung der Fläche des auf die Stifte wirkenden Werkstückes
entsprechen. Wenn kein Material von den Stiften getroffen wird, so bleiben sie in
äußerer Stellung stehen und bewegen die Registriervorrichtung nicht. Die vom Material
zurückgedrückten Stifte pflegen bei den gebräuchlichen Maschinen dieser Art unter
dem Einfuß der Schwerkraft wieder zu sinken.
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Es hat sich nun gezeigt, daß durch Ansammeln von Schmutz an den Stiften
der Meßräder im Betriebe die Bewegungsfreiheit der Stifte gehemmt werden kann, so
daß die Stifte nicht niedersinken, wenn sie nicht reit dem Material zusammentreffen,
sondern eingedrückt bleiben und daher eine falsche Anzeige der Registriervorrichtung
hervorbringen. Dieser Übelstand kann nicht durch eine Belastung der Stifte beseitigt
werden, da auch eine solche Einrichtung nicht die Sicherheit gibt, daß nur diejenigen
Stifte zur Wirkung kommen, welche von dem Material zurückgedrückt werden.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Einrichtung zur Beseitigung
dieses Nachteiles, bei welcher durch eine zwangläufig wirkende Vorrichtung die Stifte
im Meßrad nach außen gedrückt werden, ehe sie mit der Übertragungsvorrichtung zusammentreffen.
Diese .zwangläufige Bewegung geschieht durch einen Daumen oder ein ähnliches Glied,
welches auf die inneren Enden der Stifte einwirkt und diese nach außen drückt, wenn
beim Umlauf des Meßrades die Stifte den Daumen passieren. Der Daumen kann an dem
Arm befestigt werden, der das Meßrad trägt, und zwar drehbar oder starr. Der Daumen
ist so gestaltet, daß die Stifte, während sie daranentlangfahren, allmählich nach
außen gedrückt werden, und endet in solcher Entfernung von den durch die Stifte
bewegten Zahn- oder Sternrädern, daß genügend Zwischenraum vorhanden ist, um zu
gestatten, claß die mit dem Material zusammentreffenden Stifte radial einwärts gedrückt
werden und zur Einwirkung auf das Zahnrad kommen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt.
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Abb. r ist die Seitenansicht eines Stiftenrades mit dem damit zusammenwirkenden
Daumen, wobei ein Teil des Rades abgebrochen ist.
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Abb. z ist ein Schnitt durch das Stiftenrad, von rechts gesehen.
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Abb. 3 ist eine Einzeldarstellung des Zahnrades.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Meßrad z mit den darin
radial verschieibbaren Stiften 6 versehen, deren Enden, wenn die Stifte herausgeschoben
sind, an der Außenseite des Rades vorstehen. Das zu messende Material läuft zwischen
diesem Stiftenrad und einer Walze hindurch. Wenn die Stifte auf das Material treffen,
werden sie
radial einwärts geschoben, und ihre inneren Enden treffen
mit einem sternförmigen Rad zusammen und drehen dies je um einen Schritt vorwärts.
In der Bohrung der `Tabe dieses Sternrades liegt eine nicht gezeichnete Welle, welche
die Bewegung auf eine Registriervorrichtung üblicher Art überträgt.
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Die Achse des Stiftenrades wird von einem Hebelarm 5 getragen, der
mit einem Vorsprung 8 zur Lagerung des Sternrades 9 versehen ist. An diesem Hebelarm
ist nun durch eine Schraube 3 und Mutter q. ein Daumen 2 angebracht, der eine Bogenform
besitzt. Die Schraube 3 greift etwa in der '\1 fitte des Daumens 2 an, so daß das
Drehmoment desselben ungefähr ausgeglichen ist. Der Druck der Stifte 6 gegen den
Daumen auf der einen Seite des Befestigungspunktes wird ausgeglichen durch den Druck
der Stifte gegen den Daumen auf der anderen Seite dieses Punktes. Der Daumen ist
zweckmäßig lose angebracht, so daß er etwas um seinen Drehpunkt schwingen kann.
Während er auf der einen Seite seines Drehpunktes z«-angläufig die Stifte 6 nach
außen drückt, dient er auf der anderen Seite als Sperrung, um eine Rückwärtsbewegung
des Stiftenrades zu verhindern.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die obere Hälfte des
Daumens so gestaltet, daß dieser die gegen ihn treffenden Stifte aus der inneren
in die äußere Lage ge-enüber dem Stiftenrad drückt. Die untere Hälfte ist so gestaltet,
daß die Stifte mit ihr nur am äußersten Ende in Berührung treten, um eine unerwünschte
Reibung zwischen den Stiften und dem Daumen zu verhindern. Zu diesem Zwecke ist
die Kante des Daumens finit einem gekrümmten Teil 2", einem geraden Teil 2b und
einem weiteren kurzen gekrümmten Teil 2, versehen. Der Kantenteil 2, wirkt mehr
als Daumen, während der untere Teil 2, als Sperrklinke wirkt, aber noch eine geringe
weitere Auswärtsbewegung der Stifte hervorbringt, ehe sie mit dem unter dem Rad
laufenden Werkstoff in Berührung kommen. Um zu verhindern, daß das untere Ende des
Daumens aus der wirksamen Stellung herausgedrückt wird, kann es mit einem Anschlag
i versehen sein, der gegen den Arm 8 des Hebels 5 trifft, an dem das Sternrad 9
gelagert ist. Das untere Ende des Daumens kann auch mit einer Gewichtsbelastung
versehen sein, die beispielsweise durch eine Büchse oder einen Vorsprung io gebildet
ist, der den Daumen in der wirksamen Lage zu halten sucht. Von derartigen Stiftenrädern
liegt eine größere Anzahl nebeneinander, entsprechend der maximalen Breite der zu
messenden Werkstücke.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die Stiftenräder laufen
links herum, während der Werkstoff durch eine Walze unter den Stiftenrädern vorgeschoben
wird. Die mit dem `Werkstoff zusammentreffenden Stifte werden bei dieser Berührung
einwärts geschoben und bewegen das Sternrad 9 jedesmal um einen Schritt vorwärts.
Die sich in der inneren Lage befindenden Stifte treffen dann beim Umlaufen des Stiftenrades
mit der Kante 2" des Daumens zusammen und werden dadurch auswärts gedrückt. Diese
Bewegung wird fortgesetzt, bis die Stifte an einer etwa dem Drehzapfen des Daumens
gegenüberliegenden Stelle angelangt sind. Bei weiterer Drehung des Stiftenrades
bewegen sich die Stifte außer Berührung mit dem .geraden Teil 2b des Daumens
weiter und kommen dann in Berührung mit dem Kantenteile, durch den sie in ihre endgültige
äußere Stellung gedrückt werden. Infolge der pendelnden Bewegungen des Daumens kann
das untere Ende desselben als Sperrklinke wirken, so daß bei dem Versuch, das Werkstück
rückwärts aus der Maschine herauszuziehen, die Daumen hinter den Stiften einfallen
und eine Rückwärtsbewegung des Meßrades verhindern.