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Mechanischer Antrieb für Förderbänder. Der Antrieb für Förderbänder,
insbesondere zum Transport von Werkstücken bei fließender Fertigung, muß ein abwechselndes
Stillstehen des Werkstückes an einem bestimmten Arbeitsplatz mit anschließendem
Weiterwandern zum nächsten Arbeitsplatz im bestimmten Zeitmaß selbsttätig ermöglichen.
Je nach den vorliegenden Betriebsverhältnissen sind die Entfernungen der einzelnen
Arbeitsplätze und die Förder- sowie Rastzeiten der Werkstücke so außerordentlich
verschieden, daß man gezwungen war, Sondervorrichtungen für jeden Einzelfall zu
bauen, deren Herstellung in Einzelfertigung oft so teuer kommt, daß ihre hohen Kosten
die Wirtschaftlichkeit der ganzen geplanten Anlage in Frage stellen können.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt, für Förderbänder zur fließenden
Fertigung eine Antriebsmaschine zu schaffen, deren Leistung nach Förderstrecke und
Rastzeit in so weiten Grenzen einstellbar ist, daß die gleiche Maschine den verschiedensten
Betriebsverhältnissen durch einfachste Einstellung angepaßt werden kann, so daß
sie auf ihrem Gebiete als Universalmaschine anzusprechen ist, ihre Herstellung also
in großen Mengen entsprechend verbilligt möglich wird.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Abb. z
zeigt die Maschine in Ansicht, Abb.2 im Längsschnitt und Abb. 3 im Grundriß.
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Von der Welle a aus (Abb. 2 und 3), deren Antrieb in beliebiger Weise
durch Elektromotor, Transmission o. dgl. erfolgen kann, wird mittels eines auf ihr
aufgekeilten Ritzels ein größeres Zahnrad getrieben, das durch Einrücken einer Reibungskupplung
y mit der Welle b fest gekuppelt werden kann. Von hier aus wird mittels eines weiteren
Stirnräderpaares
die Bewegung auf die Welle c übertragen, die ihrerseits
zum Antrieb der Förderbandtrommel unmittelbar oder mittels geeigneter Zwischenglieder
dient. Das große Zahnrad d, das auf der Welle c festgekeilt ist, hat einen zylindrischen
Kranz für den Angriff einer Bandbremse e (Abb. 2).
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Die Welle a läuft dauernd mit bestimmter gleichbleibender minutlicher
Umdrehungszahl, dagegen die Welle c nur, solange die Reibungskupplung r- eingerückt
ist. Gleichzeitig dreht sich auch die. Welle f, die durch Zahnräder mit der Welle
c in Verbindung steht. Die Welle f bewirkt, wie später gezeigt wird, das Ausschalten
der Kupplung r, die in gewissen Zeitabständen selbsttätig eingerückt wird. Hierzu
dient die nachstehend beschriebene Einrichtung.
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Die Welle a ist mit einer Schnecke zum Eingriff in das Schneckenrad
ä versehen, das mit der Welle Ir. verkeilt ist. Da die Welle a dauernd läuft,
läuft auch die durch das Schneckengetriebe damit verbundene Welle h entsprechend
der Übertragung mit weitaus geringerer minutlicher Umdrehungszahl. Von der Welle
Ir. aus wird mittels eines auf ihr längsverschiebbaren Ritzels i. und eines
Hilfszahnrades j, das durch den Handgriff L und die Hohlwelle na mit
einem der Zahnräder 7a, deren Zähnezahl abgestuft ist, zum Eingriff gebracht wird,
die Welle o angetrieben, die ihrerseits mittels Schnecke und Schneckenrad p die
Welle q treibt. Auf dieser ist ein zweiarmiger Hebel s festgekeilt, der durch zwei
Federn t mit der auf der Nabe des Hebelss lose drehbaren Einrückscheibeu verbunden
ist. Auf dieser sind zwei Anschlägev und zwei Anschläge w für den Hebel s befestigt,
während nahe an ihrem äußeren Rande eine Reihe von Löchern zur Aufnahme von Drehzapfen
für Rollen -- vorgesehen ist. _N7ach der Zeichnung ist (Abb. i und 3;) nur eine
Rolle z vorhanden, es können aber auch zwei, drei, vier oder mehr Rollen verwendet
werden.
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Eine gleiche Vorrichtung, wie vorstehend beschrieben, trägt die Welle
f, auf der ein Hebel s, festgekeilt ist, der durch zwei Federn t, mit der Ausrückscheibe
u, verbunden ist, die Anschläge vi und wi für den Hebel s1 trägt und nahe ihrem
Rande eine Anzahl Löcher zur Aufnahme der Zapfen für die Rollen w, hat. Hier sind
(Abb. i) zwei Rollen w, vorgesehen, es können anstatt dessen aber auch nur eine,
drei, vier oder mehr Verwendung finden. Der Drehsinn der Scheiben u und u, ist einander
entgegengesetzt und in Abb. i durch entsprechende Pfeile gekennzeichnet. Mittels
der Rollen -- und N, ist ein -im unteren Ende mit Klinken, am oberen Ende mit einem
Gewicht versehener Stellhebel k umzulegen, von dem aus einerseits mittels der Stange
x und eines Hebels die Bandbremse e (Abb. 2), andererseits mittel der Zugstange
y und einer geeigneten Hebelübertragung, die in Abb. 3 durch strichpunktierte Linien
angedeutet ist, die Reibungskupplung r bewegt wird.
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Die Wirkungsweise dieser Antriebsvorrichtung ist folgende: In der
gezeichneten rechten Endlage des Stellhebels h ist mittels der Stange y und der
anschließenden Hebelübertragung die Reibungskupplung r ausgeschaltet, somit wird
die Welle c und auch das Förderband stillgesetzt. Außerdem wird mittels des Gewichtes
am Stellhebel h und der Stange x die Bandbremse e angezogen (Abb.
2), die Welle c also in der Ruhelage festgehalten. Ebenso steht die Welle f mit
dem aufgekeilten Hebel s, und der Scheibe u, still. Dagegen dreht sich dauernd niit
einer gegenüber der Welle a ganz wesentlich verringerten minutlichenUindrehungszahl,wie
sie denSchneckenradgetrieben g und p sowie dein Übersetzungsverhältnis zwischen
dem Zahnrad i und dem jeweilig zum Eingriff gebrachten Zahnrad n entspricht, die
Welle q und mit ihr der aufgekeilte Hebel s, auch wird mittels der leichten Federn
t die Scheibe u so lange mitgenommen, bis sie einen Widerstand findet. Dabei
liegt der Hebels an den beiden Anschlägen v an. Die Rolle N steht kurz vor der Berührung
mit der rechten Klinke des Stellhebels lz (Abb. i), gegen den sie sich bei weiterem
Drehen der Scheibe i( legt. Durch das schwere Gewicht am Hebel h wird die Rolle
w und mit ihr die Scheibe ic zunächst festgehalten, während der Hebel s sich weiierdreht
und dabei die Federn t spannt, bis der Hebel s sich gegen die Anschläge a, legt
und nun die Scheibe u. zwangläufig mitnimmt. Dabei wird mittels der Rolle w der
Stellhebel k in seine linke Endlage umgelegt, so daß sein Gewicht die gestrichelt
gezeichnete Lage einnimmt. Mittels der Stange x ist dann die Bandbremse e gelöst
und mittels der Stange v und der anschließenden Hebelübertragung die Reibungskupplung
r eingerückt, so daß nun die Welle c gedreht und somit das Förderband bewegt wird.
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Mit der Welle c dreht sich gleichzeitig die mit ihr durch ein Zahnrä
derpaar verbundene Welle f. Die Übertragung dieses Zahnräderpaares ist hier beispielsweise
i : 2 gewählt, so claß bei einer ganzen Umdrehung der Welle c die Welle f nur eine
halbe U mdrehung gemacht hat.
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Mit der Welle f dreht sich nun auch der aufgekeilte Hebel s, sowie
die Scheibe z{.1, die durch die Spannung der leichten Federn t, so lange mitgenommen
wird, bis sie einen Widerstand findet. Das tritt aber ein, sobald
eine
Rolle s1 auf ihrem Wege gegen die jetzt umgelegte linke Klinke des Stellhebels k
sich legt und hier festgehalten wird, bis der Hebel s,. an den Anschlägen w1 anliegt
und nun die Scheibe ui zwanglä ufig mitnimmt, so daß durch eine Rolle Ni der Stellhebel
k wieder in die gezeichnete Lage gebracht wird. Dann ist die Reibungskupplung r
ausgeschaltet, die Welle c und somit das Förderband stillgesetzt und die Bandbremse
c angezogen.
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Da die Scheibe iri zwei einander gegenüberliegende Rollen s1 trägt,
so wird die Reibungskupplung -r- jedesmal ausgeschaltet, wenn die Scheibe ici eine
halbe Umdrehung gemacht hat, das entspricht aber, wie oben erwähnt, einer ganzen
Umdrehung der Welle c; die mit dieser gekuppelte Trommel des Förderbandes hält also
nach jedesmaliger -Umdrellung an, dabei ist die vom Werkstück zurückgelegte Strecke
und somit die Entfernung der Arbeitsplätze gleich dem Trommelumfang. Durch Anordnung
einer anderen Zahl Rollen s1 und erforderlichenfalls durch Änderung der Zahnradübertragung
zwischen Welle c und f kann diese Förderstrecke in jeder gewünschten Weise geändert
werden. Ebenso kann die Rastzeit, in der das Werkstück für die Bearbeitung am Arbeitsplatze
in Ruhe bleibt, durch die Anzahl Rollen auf der Scheibe u, durch Einstellung eines
anderen Rades der Zahnradgruppe tt und schließlich durch Wahl einer anderen L: mdrehtingszabl
für die Hauptantriebswelle a in jeder gewünschten Weise geändert «-erden. In letztem
Falle ändert sich allerdings auch die Zeit, die das Werkstück für seinen Weg von
einem Arbeitsplatz zum anderen braucht, «-as aber belanglos ist, da es sich hier
um sehr kleine Zeiten handelt.
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Auf diese Weise ist es möglich, die Entfernung der Arbeitsplätze und
die für die Bearbeitung <res Werkstückes erforderliche Rastzeit allen vorkommenden
Betriebsverhältnissen in einfachster `'eise anzupassen.