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Stofflegemaschine mit hin und her gehendem und durch eine in ihrer
wirksamen Länge verstellbare Kurbel angetriebenem Stofflegemesser. Die Erfindung
bezieht sich auf eine Stofflegemaschine der an sich bekannten Art mit hin und her
gehendem Stofflegemesser, das durch eine radial einstellbare Kurbel in Bahnen verschiedener
Länge entsprechend der Größe der herzustellenden Stoffalten bewegt wird. Es ist
üblich, solche Stofflegemaschinen unter Vermittlung eines Geschwindigkeitwechselgetriebes
anzutreiben, um die lineare Stoffgeschwindigkeit bei verschiedenen Lagelängen unverändert
zu halten.
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Diese bekannten Maschinen hatten viele Nachteile, insbesondere denjenigen,
daß beim Umstellen der 'Maschine vor. einer Faltenlänge auf eine andere alle die
in Frage kommenden Einzelverstellungen für sich getrennt voneinander einzustellen
waren. Dieses Verstellen war nicht nur mit großem Zeitverlust verbunden, sondern
es wurde sehr häufig auch durch unrichtige Einstellung eines Teiles Schäden verursacht.
Insbesondere war die richtige Einstellung der Geschwindigkeit nur auf Grund von
Berechnungen und Erfahrungen möglich, die dem gewöhnlichen Arbeiter nicht zur Verfügung
standen.
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Zweck vorliegender Erfindung ist, die Einstellbarkeit so zii vereinfachen,
daß das Einstellen der Maschine für verschiedene Faltenlänge durch ''erstellen eines
einzigen Stellmittels selbsttätig in richtiger Weise rasch erfolgt. Lm aber trotz
der selbsttätigen Einstellung aller Teile die Maschine und deren Geschwindigkeit
auch der Art des zu faltenden Stoffes und dessen Elastizität anpassen zu können,
sind überdies besondere zusätzliche, einzeln einstellbare Teile vorgesehen, so daß
in jedem Falle die vorgeschriebene Faltenlänge genau erreicht werden kann.
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Von der neuen Maschine zeigen die beiliegenden Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
in schematischer Weise. Es zeigt: Abb. i eine Seitenansicht, Abb. 2 eine Stirnansicht,
Abb.3 eine Einzelheit des Getriebes in größerem Maßstabe, Abb. q. schematisch den
Antrieb.
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Im Maschinengestell i ist ein Messerwagen 2 wagerecht hin und her
geführt, an dem an jeder Seite die beiden Enden einer über Scheiben 6 laufenden
endlosen Stahlbahn ;7 angelenkt sind (Abb. a). Auf der Welle 5 der einen antreibenden
Scheibe 6 ist ein Zahnrad .l. befestigt, mit welchem die Zahnstange 3 in Eingriff
steht, die an einem mittels einer Spindel d.2 radial verstellbar in einer Führung
5o der Kurbelscheibe 5 i angeordneten Kurbelzapfen d.3 angelenkt ist. Auf der Spindel
4.2 sitzt ein Zahnrad 41, das in nachstehend beschriebener Weise in Eingriff mit
einem Zahnrad 39 gebracht werden
kann, um durch Drehen 'der Spindel
42 den Kurbelzapfen 43 radial in dem Zahnrad 5 i zu verstellen. Die als Zahnrad
ausgebildete Kurbelscheibe 5 i wird mittels eines Zwischenrades 8 von einem Rad
9 angetrieben. Auf der Welle 49 des Zahnrades 9 sitzen zwei Riemenscheiben io, i
i, welche mittels Riemen von einem Vorgelege aus angetrieben werden. Dieses Vorgelege
besitzt eine von einem Motor aus angetriebene Riemenscheibe 15. Diese sitzt
fest auf einer Hohlwelle 12, auf welcher Zahnräder 14' von verschieden großem Teildurchmesser
lose sitzen. Mit diesen Zahnrädern 14' stehen Zahnräder i i in Eingriff, die auf
einer parallel zur Hohlwelle 12 liegenden Welle 13 fest angeordnet sind. Die Zahl
der Räderpaare entspricht der Zahl der verschiedenen Falten- bzw. Lagelängen, die
mit der Maschine hergestellt werden sollen, z. B. sind für Baumwollstofflegemaschinen
fünf Räderpaare, für Seidenlegemaschinen vier Räderpaare vorgesehen, falls z. B.
für erstere Lagelängen von 50 cm, 914 cm, ioo cm, 125 cm, i5o cm, und für
Seidenlegemaschinen 944 cm, 100 cm, 114,5 cm und 125 cm Lagelängen herzustellen
sind. Von den lose auf der Hohlwelle 12 sitzenden Zahnrädern wird jeweils eines
mittels eines in der Hohlwelle 12 verschiebbaren Zugkeiles 16 mit der Welle 13 gekuppelt,
letztere wird also mit veränderbarer Übersetzung angetrieben. Der Keil 16 wird mittels
einer Spindel 17 in axialer Richtung in der Welle 12 verstellt. Zum Verstellen der
Spindel 17 ist ein Zahnrad `j 8 vorgesehen, das in die Zahnung der Spindel 17 eingreift.
Das Rad 18 sitzt fest auf einer im Maschinengestell drehbar gelagerten Welle i9,
die mittels Schraubenräder 2o, einer Kupplung 21, einer senkrecht.im Gestell i gelagerten
Welle 23 und mittels eines Schneckengetriebes a4 durch eine wagerecht im Maschinengestell
i gelagerte Welle 25' angetrieben wird. Die Welle 25' läuft auf der einen Seite
des Maschinengestells über die ganze Länge der Maschine und trägt an einem Ende
ein Handrad 45. Das andere Ende der Welle 25' ist mittels Kegelräder 28 und Querwelle
29 mit einer zweiten parallel zur Welle 25 verlaufenden Welle 25' zwangläufig verbunden.
Die Wellen 25 und 25' dienen zum Einstellen der Stoffhalter 30, sie besitzen zu
diesem Zweck Links- und Rechtsgewinde. Auf diesen Stoffhaltern 30 sitzen
Muttern 32 und die mit Kardenbelag versehenen Stoffgreifer. Diese werden parallel
zu sich selbst und in bezug aufeinander verstellt, sobald die Wellen 25, 25' gedreht
werden. Sie nähern sich einander oder werden voneinander entfernt. Die Welle 25
trägt noch ein weiteres Kegelrad 34, einer drehbar und axial verschiebbar in Gestell
i angeordneten senkrechten Welle 35. Letztere trägt am unteren Ende das vorbeschriebene
Zahnrad 39, das zum Verstellen des Kurbelzapfens 43 dient. Die Welle 35 besitzt
am oberen Ende einen Kokken 40; durch eine Stelleinrichtung 36 von an sich bekannter
Art kann die Welle 35 in angehobener oder in gesenkter Lage gehalten werden, so
daß das Rad 39 in oder außer Eingriff mit dem Rad 41 gehalten und gedreht werden
kann. Die Kupplung 2 i, mittels welcher durch die Welle 25 der Keil 16 verstellt
und damit die eine oder andere Übersetzung eingeschaltet wird, wird von zwei miteinander
in Eingriff zu bringenden gezahnten Scheiben 53, 54 gebildet, von denen die eine
(53) mit einer unter Federwirkung stehenden Scheibe 22 fest verbunden ist. Die Scheibe
22 liegt auf einer am Gestell i drehbar gelagerten Rolle 27 auf. Sie hat am Umfang
Kerben 26 gleicher Größe, die aber in ungleichem Abstand voneinander liegen, sie
dreht sich mit der Welle 23, auf welcher sie axial verschiebbar ist, und zwar einmal,
wenn die Stoffgreifer die maximale Verstellung erfahren. Die Abstände der Kerben
26 entsprechen in bestimmtem Übersetzungsverhältnis in ihrer Länge der Länge der
Lagen, in welche der Stoff zu legen ist. Kommt eine Kerbe 26 über die Rolle 27,
so drückt die Feder 52 die Scheibe 53 nach unten, die Kupplung 21 wird eingerückt
und bleibt so lange in Eingriff, bis der Keil T 6 von einem Zahnrad zu einem nächstliegenden
sich bewegt hat, worauf selbsttätig das Ausrücken der Kupplung 21 erfolgt. Da die
Abstände der Kerben 26 ungleich sind, genau -im Verhältnis der vorbeschriebenen
Lagelängenabstände, so kann die Welle 25 mehr oder weniger gedreht und die Stoffgreifer
3o entsprechend mehr oder weniger weit voneinander verstellt werden, bis wieder
ein Einrücken der Kupplung 21 stattfindet.
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Durch Verstellen des Handrades 45 werden also alle die Länge der Lagen
regelnden Vorrichtungen 16, 30 gleichzeitig verstellt; ebenso wird nach Lösen
der Mutter 44 auch der Kurbelzapfen 43 verstellt, sobald das Rad 41 in Eingriff
mit dem Rad 39 gebracht worden ist, was jeweils vor dem Drehen des Handrades 45
geschieht, wodurch die Länge des Weges des Antriebsbandes 7 und damit die Länge
des Weges des Wagens 2 eingestellt wird.
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Das Übersetzungsverhältnis des Schneckengetriebes 24 ist derart gewählt,
daß die Welle 23 während der Verstellung der Stoffgreifer von kleinster zu größter
Faltenlänge nur eine Umdrehung macht. Die Kupplung 53, 54 bleibt während der Drehung
der Welle 23 nur solange eingeschaltet, als die Rolle 27 in einer Kerbe 26 der Scheibe
22 läuft, wodurch
die Drehung der Welle 25 derart auf die Welle
19 übertragen wird, daß der Zugkeil 16 jedesmal um ein Zahnrad weitergeschaltet
wird. Die Anzahl der Kerben 26 entspricht der Anzahl mittels der Maschine legbarer
Faltenlängen bestimmter Länge, z. B. 944-100-125-15o cm. Die Abstände der Kerben
26 auf dem Umfang der Scheibe 22 stehen in demselben Verhältnis wie die zu legenden
Faltenlängen. Die Länge der Kerben 26 ist so gewählt, daß die Kupplung 53, 54 immer
nur solange in Eingriff bleibt, bis sich der Keil 16 aus der Keilnut des einen Zahnrades
14 in diejenige des benachbarten verschoben hat, um damit die der neuen Faltenlänge
entsprechende Übersetzung einzuschalten.
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Auf diese Weise ist es möglich, die von der Maschine gelegten Meter
Stoff stets gleichzuhalten und bei größerer Faltenlänge eine größere Geschwindigkeit
einzuschalten.