DE44990C - Tunnelmuffel zum Einbrennen von Farben und Gold auf Porzellan-, Thon- und Glaswaaren - Google Patents
Tunnelmuffel zum Einbrennen von Farben und Gold auf Porzellan-, Thon- und GlaswaarenInfo
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Classifications
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- F27B9/00—Furnaces through which the charge is moved mechanically, e.g. of tunnel type; Similar furnaces in which the charge moves by gravity
- F27B9/06—Furnaces through which the charge is moved mechanically, e.g. of tunnel type; Similar furnaces in which the charge moves by gravity heated without contact between combustion gases and charge; electrically heated
- F27B9/08—Furnaces through which the charge is moved mechanically, e.g. of tunnel type; Similar furnaces in which the charge moves by gravity heated without contact between combustion gases and charge; electrically heated heated through chamber walls
- F27B9/082—Muffle furnaces
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Tunnelmuffel soll eine Verbesserung derjenigen Einrichtung herbeiführen, welche
in Porzellan-Fabriken und -Malereien unter dem Namen Zugmuffel im Gebrauch war.
Die letztere ist im allgemeinen so construirt, dafs im Ganzen fünf (7) vollständig von einander
getrennte Muffeln benutzt werden, und zwar zwei (3) zum seccessiven Anwärmen, eine zum
Ausbrennen und zwei (3) zum successiven Abkühlen. Die Construction dieser Zugmuffel ist
derart, dafs die Hochglutkammer die höchste Temperatur von ca. 9000 C. hat, während der
Zug so regulirt ist, dafs in den übrigen vier Muffeln die entsprechende, zum Anwärmen
und Abkühlen erforderliche niedrigere Wärme vorhanden ist.
Der Hauptübelstand bei diesen Zugmuffeln bestand nun darin, dafs mangels einer Verbindung
zwischen den verschiedenen Kammern beim jeweiligen Uebersetzen der die zu schmelzenden
Gegenstände enthaltenden Eisenpfannen von einer Kammer in die andere die Pfanne herausgenommen und während des Transportes
in die nächste Muffel einer, wenn auch rasch vorübergehenden, so doch sehr plötzlichen
Abkühlung durch die atmosphärische Luft unterzogen wurden.
Hierdurch war es unmöglich gemacht, flache Gegenstände oder gröfsere Hohlwaären in der
Zugmuffel zu schmelzen; derartige Gegenstände müssen naturgemäfs durch den rapiden Temperaturwechsel
springen.
Die anderen Nachtheile, welche der Gebrauch der Zugmuffel mit sich führte, bestehen in
einem erheblichen Wärmeverlust, den das jeweilige Oeffnen der Kamine im Gefolge hat,
und der natürlich auch eine Verzögerung des ganzen Brennprocesses verursacht. Ferner
konnten nur Pfannen von einer relativ geringen Dimension benutzt werden, da gröfsere
Pfannen durch ihr Gewicht nicht mehr practicabel bezw. transportabel geworden wären.
Es ergiebt sich nach dem Obigen von selbst, dafs die Bedienung dieser Zugmuffeln, und
zwar durch den Transport der hellroth glühenden Pfannen von einer Kammer in die andere,
eine äufserst anstrengende ist, und hierdurch eine solche Anspannung der Arbeitskräfte bedingt
wird, dafs die letztere unverhältnifsmäfsig rasch erschöpft wird.
Es hat sich aus allen angeführten Punkten längst das Bedürfnifs geltend gemacht, eine
solche Art von Zugmuffeln herzustellen, welche die Uebelstände aus dem Wege schafft, und die
Verbesserung kann nur erreicht werden durch meine Tunnelmuffel.
Dieselbe besteht aus einem langen Tunnel, der durch fünf Fallthüren in vier von einander
getrennte und beliebig wieder zu vereinigende Kammern eingetheilt ist.
Die Kammer II ist diejenige, in welcher die Hochglut zum Garschmelzen der Farben erzeugt
wird. Dieselbe wird auf vier Seiten durch die Vorfeuerung (Staffelrost) durch Kanäle
vom Feuer umgeben; auf einer Seite befindet sich eine Platte aus Glas oder Flimmer zur
Beobachtung des Fortschrittes im Brand.
Kammer I hat durch entsprechende Kanäle ebenfalls eine, aber schwächere Erwärmung
und dient zum Anwärmen.
Kammer III ist die erste Abkühlkammer und Kammer IV die zweite Abkühlkammer.
Je nach Bedarf und gemäfs der Natur der zu schmelzenden Gegenstände kann natürlich
eine gröfsere Anzahl von Anwärm- und Abkühlkammern angebracht werden, die natürlich,
je weiter sie sich vom Feuerherd entfernen, eine um so geringere Wärme haben.
Claims (7)
1. Ersparnifs an Brennmaterial, indem keine Wärme verloren geht;
2. rascheres Schmelzen;
3. die Möglichkeit, alle Gegenstände aus Porzellan ohne Ausnahme, von welchen viele
bisher nur in geschlossenen Muffeln geschmolzen werden konnten, in sehr kurzer Zeit auf sogen.
Zug zu brennen, ohne dafs die geringste Gefahr vorliegt, dafs die gebrannten Stücke zerspringen;
dies war früher unvermeidlich;
4. eine verbesserte Qualität der Waare, welche regelmäfsiger ausbrennt, wodurch auch
bei mehrfachem Schmelzen die Farben ihren vollen Glanz beibehalten;
5. eine vereinfachte und bequemere, daher auch billigere Bedienung;
6. man kann Pfannen benutzen, die viel gröfser sein können als diejenigen bei den
sogen. Zugmuffeln; das sehr lästige, gefährliche und kostspielige Uebertragen der Pfannen
von einer Kammer in.. die andere fällt ganz weg;
7. die Eisenpfannen, die ebenfalls nicht mehr dem rapiden Temperaturwechsel ausgesetzt
werden, erleiden eine geringere Abnutzung. Das Gleiche gilt für die Muffeln.
Die ganze Anlage kann je nach Bedarf in verschiedenen Dimensionen ausgeführt werden.
Auch eignet sich dieselbe, wenn die Feuerung entsprechend angelegt wird, in gleich
vorteilhafter Weise für Steingut- und Glas-Malereien, und werden auch hierfür alle Rechte
vorbehalten.
Patent-Ansρruch:
Eine Muffel zum Einbrennen von Farben und Gold auf Porzellan-, Thon- und Glaswaaren,
bestehend aus einem tunnelartigen Gewölbe, dessen verschiedene Partien von der
Feuerung verschieden stark erhitzt werden und welches durch von aufsen zu handhabende
Fallthüren in verschiedene Abtheilungen getheilt wird, derart, dafs man durch Emporziehen
dieser Thüren die Verbindung einer Abtheilung mit der oder den anderen herstellen
und das Brenngut, ohne es jeweils aus dem Ofen herausnehmen zu müssen, von einer
Abtheilung in die andere schieben und so den verschiedenen Brennstadien vom Anwärmen bis
zum Abkühlen aussetzen kann.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE44990C (de) |
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