DE22163C - Apparat zur Gewinnung von Produkten durch trockene Destillation fester Substanzen - Google Patents

Apparat zur Gewinnung von Produkten durch trockene Destillation fester Substanzen

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DE22163C
DE22163C DENDAT22163D DE22163DA DE22163C DE 22163 C DE22163 C DE 22163C DE NDAT22163 D DENDAT22163 D DE NDAT22163D DE 22163D A DE22163D A DE 22163DA DE 22163 C DE22163 C DE 22163C
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chamber
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DENDAT22163D
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H. WURTZ in New-York, V. St. A
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G1/00Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
    • C10G1/02Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal by distillation

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  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Der Apparat dient zur Gewinnung von Producten der trockenen Destillation fester Substanzen organischer, und zwar animalischer, vegetabilischer oder mineralischer Natur, als Kohle aller Art, sowohl Kännel- wie Fettkohle, Kohlenschiefer, Braunkohle, Holz, Rinde, Torf, Seegras, Gluten der Stärkefabriken, ölhaltiger Samen, Oelkuchen, Fisch, Fleisch, Knochen, Leder, Haar u. s. w. für sich oder in Mischung mit einander.
Die Erfindung ist besonders angebracht, um aus diesen Substanzen die gröfstmögliche Menge primärer Destillationsproducte flüssiger Natur, als Paraffinöle (mit festem Paraffin), Benzol, Phenol und ammoniakalische-Lösungen, zu ziehen unter gleichzeitiger Gewinnung geringer Mengen Naphtalin und anderer Producte secundärer Zersetzung.
Fig. ι zeigt die Vorderansicht zweier Destillirthürme, deren einer im Schnitt in senkrechter Ebene in der Mitte dargestellt ist.
Fig. 2 zeigt einen senkrechten Schnitt durch die Destillirthürme mit Zubehör, von hinten nach vorn in der Mitte ausgeführt.
AAA1A, Fig. ι und 2, stellt das Innere des Betriebstheiles oder der Destillirkammer des Thurmes dar, nur mit den beiden Kästen B' B", welche das zu destillirende Material enthalten, obgleich in der Praxis drei und auch mehr Kästen in dem Betriebstheil des Thurmes Platz finden, indem derselbe in senkrechter Richtung verlängert wird.
Der horizontale Querschnitt des Thurmes hat die Form eines Rechtecks, welches in der Richtung von vorn nach hinten bedeutend länger ist, als die Breite beträgt, und die Kästen haben eine dementsprechende Form, so dafs ein Zwischenraum von 2 Y2 cm oder mehr zwischen den Seiten der Kästen und der inneren Mauerfläche des Thurmes bleibt. Diese innere Mauerfläche kann bis auf eine Strecke oberhalb des. Ortes der Einführung der erhitzten Gase mit fortnehmbaren eisernen Platten bekleidet sein, um zu verhindern, dafs sich die kohlehaltigen Niederschläge an der Mauer absetzen, und die leichte Entfernung derselben, wenn sie so stark sind, dafs sie ein Hindernifs bilden, ermöglichen, indem die mit Kruste bedeckten Platten durch reine ersetzt werden, worauf die Kruste durch Biegen der Platten entfernt wird.
Die feuerbeständige Ziegelbekleidung der Destillirkammer mufs exact gemauert werden, um ein Entweichen von Gas zu verhindern; es wird allerdings Mängeln dieser Art, wenn sie nicht zu grofs sind, dadurch abgeholfen, dafs durch die schwereren Kohlenwasserstoffe die Poren und Risse bald geschlossen werden. Dies geschieht jedoch nicht bei den Zellen, welche am unteren Theil der Destillirkammer behufs Vertheilung des gasförmigen Hitzezuführungsmittels angebracht sind. Da dieses Gas keine Kohlenwasserstoffe oder Dämpfe, welche bei der Zersetzung Kohle absetzen, enthalten und dasselbe daher durch poröse Ziegelwände hindurchdringt, so mufs dieser Theil des Apparates durch einen Mantel von Eisenplatten dicht gemacht werden, welche luftdicht um die Zellen gelegt werden. Die zur Aufnahme des zu destillirenden Materials bestimmten Kästen, welche in den Fig. 1 und 2 mit BB1B11B'" bezeichnet sind, können in ihrem Charakter und der Construction dem zur Ausnutzung ge-
langenden Material entsprechend verändert werden. Wenn Kännelkohle, Kohlenschiefer, Knochen oder andere Substanzen zur Destillation gelangen, welche in den ersten Stadien der Destillation nicht in gewissem Grade weich oder flüssig werden oder anschwellen, so können die Kästen vortheilhaft durch eine Art Korb aus Gufseisen oder gewalztem Eisen mit groben Löchern ersetzt sein, welche an Raum die Eisenbleche sogar übertreffen können; wenn das Material jedoch beim Erhitzen schmilzt, so müssen die Wände der Kästen eine ununterbrochene Fläche bilden, und besteht das Material, aus welchem sie hergestellt werden, aus Platten von Gufs- oder Walzeisen. Ein Gestell von eisernen Stangen kann diese Platten dermafsen zusammenhalten, dafs einzelne Theile der Kästen leicht entfernt werden können, wenn sie unter der dauernden Wirkung der Hitze schlecht werden und ersetzt werden müssen.
Bei nicht siedenden Substanzen wird es bei der langen Behandlung zweckmäfsig befunden werden, zu den Seitenwänden der Kästen Theilstücke von feuerbeständigem, nichtmetallischem Material, welches in geeigneter Weise perforirt ist, anzuwenden, z. B. Seifenstein, Pyrophyllit oder einen feuerbeständigen Thon, Porcellan, Asbest oder Graphitcomposition. Bei siedenden Substanzen kann solches Material jedoch kaum angewendet werden, sondern hierzu sind eiserne Platten zu empfehlen, von welchen anhaftende Kohle ohne Beschädigung losgelöst werden kann.
In den Fig. ι und 2 sind CC1C1C" die Schaken einer die Kästen verbindenden Kette; diese Kette wird in ihrer ganzen Länge durch lange, flache, gufseiserne Glieder verstärkt, welche durch die Mitte der Kästen gehen, wie die Zeichnung zeigt, und in ihrer Lage unverrückbar erhalten werden, indem sie sowohl an der Bodenplatte des Kastens wie an einem Querstück oben an demselben befestigt sind. Dieses lange, flache Glied endet unten am Kasten in einem starken Haken, welcher mit dem Glied aus einem Stück gegossen ist; oberhalb des Kastens ist an dasselbe ein kürzeres flaches Glied eingehakt, welches nur in der Ebene der Krümmung des Hakens, in welchem es oben eingehakt ist, schwingen kann. Das kürzere Glied ist mit zwei Löchern versehen, wie Fig. 1 zeigt; das untere Loch ist rund und dient zum Hindurchstecken der Stange F, wie weiter unten erläutert werden wird, während das obere Loch zur Aufnahme des Hakens des oberen Kastens dient und bedeutend verlängert ist. Aus dieser Construction ergiebt sich, dafs infolge des Schwingens des kürzeren Gliedes nach der Seite und der Unverrückbarkeit des Hakens bei geringem Heben eines Kastens der Haken bei e e>: e" u. s. w. aushakt, wodurch die Kette an diesem Punkt unterbrochen wird (s. Fig. 2 bei C").
Wenn gröfsere Stärke erforderlich ist, kann das lange, flache, durch den Kasten gehende Glied so lang gemacht werden, dafs eine doppelte, ja selbst eine dreifache Verbindung der Kästen hergestellt werden kann, wenn ein grofses Gewicht zu tragen ist. Der Haken C, Fig. 2, an welchem der oberste Kasten aufgehängt ist, wird bei seiner Einführung in die Vorkammer an dem unteren Ende einer runden Stahlstange B" befestigt, welche gleich einer Kolbenstange senkrecht durch eine Stopfbüchse oben an der Decke der Vorkammer geht und sich in derselben bewegt.
Die Thür D, welche mit Gummi oder einem mit Theer oder Glycerin gesättigten porösen Material gasdicht verpackt ist, schliefst die Vorkammer nach der Einführung des Kastens B und seiner Verbindung mit C und C ab.
EEE ist ein Schienengeleise oder eine Plattform, welche so liegt, dafs sie den Kasten B trägt, wenn er an C befestigt wird, worauf die Plattform wieder entfernt wird.
FF, Fig. 2, ist eine starke Stahlstange, welche bestimmt ist, den Kasten B mit dem Rest der unteren Kette zu tragen, nachdem derselbe in die Lage B' herabgelassen und in die Destillirkammer eingeschlossen worden ist; B wird alsdann von C gelöst, damit die Stange B0 wieder gehoben werden kann, um einen anderen vollen Kasten zu tragen und herunterzuführen. In Fig. 1 ist diese horizontale Stange FF in punktirten Linien in einer Stellung rechtwinklig zu der in Fig. 2 eingenommenen dargestellt, eine Construction, zu welcher übergegangen werden kann, wenn grofse Lasten in Betracht kommen, indem FF, Fig. 1, viel kürzer ist wie die Stange in Fig. 2 und daher ein verhältnifsmäfsig gröfseres Gewicht tragen kann. In diesem Fall ist es klar, dafs die Verbindungsstücke C C C" C" ebenfalls in einer Lage angebracht sein müssen, welche rechtwinklig zu der jetzt eingenommenen ist.
G G' in Fig. 1 und 2 zeigen die Thüren oder Ventile, welche einen gasdichten Verschlufs zwischen der Vorkammer und der Destillirkammer bilden und geöffnet werden, um die beladenen Kästen in die letztere herabzulassen. Eine der verschiedenen für das System wesentlichen Functionen, welche die Zwischenräume zwischen den die senkrechte Kette bildenden Kästen zu erfüllen haben, besteht darin, Platz für das Oeffnen und Schliefsen dieser Thüren zu gewähren. In Fig. 1 sind diese Thüren geöffnet dargestellt, in Fig. 2 geschlossen. Die Thür G', welche zuerst geschlossen wird, ist hohl und kann durch dieselbe ein Strom kalten Wassers geleitet werden, wenn sie geschlossen ist, um die Erhitzung ihrer oberen Fläche zu verhindern. Auch kann sie mit nichtleitendem Material verpackt werden. Die Thür G, welche über G1 übergreift, ist mit einem dicken, in
Glycerin getränkten porösen Material bekleidet, um oben einen gasdichten Verschlufs zu bewirken. Die um diese Thüren herumlaufenden Fugen können gasdicht hergestellt werden, indem sie aus einem continuirlichen Kanal von schmelzbarem Metall HH, Fig. ι und 2, gebildet werden, in welches die abwärts gerichteten Kanten eintauchen. Dieser Kanal wird in einem eisernen Gufsstück hergestellt, welches den oberen Rand der Destillirkammer bildet. Die in diesem Kanal zur Verwendung kommende Schmelzmasse kann aus zwei Theilen Zinn und einem Theil Blei bestehen, welche Composition ungefähr bei ca. 1820 C. schmilzt. Wenn es sich empfiehlt, Metalllegirung von niedrigerem Schmelzpunkt anzuwenden, so kann Wismuth hinzugefügt werden. Eine Mischung, welche 40 oder 50 pCt. Wismuth enthält, schmilzt etwas über ioo°. Jede der Thüren G G' ist mit einer vorspringenden Klappe von dünnem elastischen Metall, welches mit in Glycerin getränktem Filz bekleidet ist, versehen; diese beiden Klappen sind so hergerichtet, dafs sie sich mit einem leichten Druck begegnen, wenn die Thüren geschlossen werden, so dafs sie um das obere Ende des flachen Kettengliedes, welches in der Mitte durch B' geht, einen gasdichten Verschlufs bilden. In den Zeichnungen sind diese Klappen nicht dargestellt.
Diese Thüren können mittelst zweier Kurbeln geöffnet und geschlossen werden, welche derartig aufserhalb des Apparates angebracht sind, dafs sie zwei Stangen drehen, die als Scharnierstangen dienen. Die Stange, welche die untere Thür dreht, kann hohl sein, so dafs ein Wasserstrom durch dieselbe in das hohle Innere der Thür und aus demselben heraus gelangen kann, wie oben angegeben.
Jj Fig. 2, ist eine Röhre zur Einführung von Gas behufs Austreibung der Luft aus der Vorkammer, während J' die Auslafsröhre für die Luft ist. Diese Austreibung der Luft mufs bewirkt werden, nachdem der frisch beladene Kasten in den Vorraum eingeschlossen und ehe die Thüren G G' geöffnet worden sind. Das frühere OefTnen der Thüren würde sonst die Gefahr einer Explosion infolge der Vermischung der von unten kommenden heifsen Gase mit der Luft in der Vorkammer herbeiführen.
KK, Fig. i, zeigen den Apparat, durch welchen die erhitzten Gase in die Destillirkammer gelangen. Derselbe besteht aus zwei zellenförmig, aus feuerbeständigem Mauerwerk oder sonst geeignetem Material hergestellten Theilen, welche in zwei Kästen oder Mänteln aus Eisenplatten mit gasdichten Fugen enthalten sind, je einer an jeder längeren Seite der DestiUirkammer.
L L, Fig. 2, sind gewundene Heizröhren für das Gas, welche durch zwei oder mehrere starke Ringgasbrenner MM oder auf sonst geeignete Weise erhitzt werden können.
NN, Fig. ι und 2, zeigen eine oder mehrere mit Durchbohrungen versehene Vertheilungsröhren für das erhitzte Gas; dieselben liegen hinter dem Zellenmauerwerk an beiden Seiten innerhalb der gasdichten eisernen Mäntel und communiciren mit einander mittelst horizontaler Verbindungsröhren, deren Trennungsstelle theilweise bei N, Fig. 2, angegeben ist. Q Q ist ein Dampfkessel zur Aufnahme und Verwerthung der von dem Feuer, welches das Gasheizungsrohr erhitzt, abgehenden Wärme. Dieser Kessel kann ein senkrechter oder waagrechter sein; R ist der zum Schornstein führende Auslafs.
Der untere Theil der Destillirkammer zwischen den zellenförmigen Gaskammern und dem Boden ist rund herum mit einem fortlaufenden massiven Eisengufsstück XX bekleidet, welches den Apparat an dieser Stelle umschliefst und verstärkt und die Beseitigung aller sich bildenden kohleartigen Krusten durch Schlagen oder Brechen ohne Nachtheil erträgt.
SS ist der bewegliche Boden, welcher aus einem gufseisernen Gestell besteht, das mit feuerbeständigem Mauerwerk, Ziegeln oder sonst geeignetem feuerbeständigen Material ausgefüllt ist; dasselbe kann aufserdem mit abnehmbaren Eisenplatten bedeckt sein, um Kohleabsetzungen aufzunehmen.
T T ist der um diesen Boden vollständig herumlaufende Kanal zur Aufnahme der Metalllegirung. Die Legirung von zwei Theilen Zinn und einem Theil Blei, welche oben erwähnt wurde und bei 1700 C. schmilzt, ist für diesen Verschlufs ganz zweckmäfsig, aber auch reines Zinn, welches bei ca. 2320 C. schmilzt, kann bei richtiger Handhabung angewendet werden. Der Kanal für die Legirung mufs oben so breit sein, dafs kein von oben herabfallendes Stück sich in demselben festkeilen und den freien Eintritt der senkrechten Eisenplatte T T' verhindern kann, wodurch der Metallverschlufs bewirkt wird, wenn die DestiUirkammer geschlossen ist. Dieser Theil T' T' kann aus vier Stangen Winkeleisen hergestellt sein, welche an den vier Ecken zusammengeschmolzen und in die feuerbeständige Fundamentmauer der Destillirkammer eingelassen werden, wie es in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist.
Der Boden kann vermittelst einer Schraube oder eines Kolbens V auf- und abgelassen werden, welche gasdicht durch ein eisernes Gufsstück W gehen, das den unteren Abschlufs des Destillirthurmes bildet - und auch dazu dient, die Wände an dieser Stelle zu verankern; Ansammlungen von Staub und kleinen Stücken auf W können von Zeit zu Zeit durch eine verschliefsbare Oeffnung beseitigt werden. Unter W befindet sich ein Keller, der für eine ganze
Reihe von Destillirthürmen gemeinsam ist und die Maschinerie zum Betrieb der Schrauben enthält; derselbe mufs der Luft von einem Ende zum anderen permanent Zulafs gewähren, um eine Ansammlung von Gas in demselben zu verhindern, und kann mit Gas erleuchtet werden, um die Inspicirung und Behandlung der Maschinerie zu ermöglichen.
Der , Boden .SS kann auch mittelst eines hydraulischen Apparates emporgehoben werden.
Der Rollwagen Z ist ganz aus Eisen und dient dazu, den Kasten mit dem Rückstand der Destillation zunächst in die Kühlkammer YY und nach der Abkühlung durch die Thür d der Kühlkammer in die Luft zu bringen; diese Thür ist hier dargestellt als in die Lage d' herabgejegt. Die Stange c' c, welche bei richtigem Schmieren gasdicht in einer Oeffhung der Thurmmauer arbeitet, dient dazu, den RoIlwagenZ' Z', welcher mit dem eisernen Kasteni?'" beladen ist, von dem Boden in die Kühlkammer zu stofsen und ihn wieder auf den Boden zu ziehen, wenn der letztere wieder von seinem Lager an der Basis der Destillirkammer herabgelassen ist. Dieses geschieht mittelst eines Vorsprunges c', welcher, wenn die Stange halb gedreht wird, in eine Vertiefung in der Plattform des Rollwagens fafst und auf diese Weise an demselben festhält.
Die Röhre α dient zur Einführung von Gas in die Kühlkammer Y und unter dem Boden S, wenn letzterer auf sein Lager emporgehoben ist, um Luft aus diesen Räumen zu entfernen, ehe der Boden herabgelassen und die Verbindung mit den Gasen in der Destillirkammer hergestellt wird.
Der Betrieb des Apparates geschieht in folgender Weise:
Nach dem Neubau werden die Thürme zuerst ausgetrocknet, wenn sie noch leer sind, indem ein Strom warmer Luft hineingeleitet wird; dies geschieht dadurch, dafs diese Luft durch die auf mäfsige Temperatur erhitzte gewundene Heizröhre geführt wird. Der ganze Apparat kann durch Schliefsen der Aufsenthüren der Vorkammer und der Kühlkammer geschlossen werden, so dafs nur die kleine Röhre J oben an der Vorkammer offen bleibt, aus welcher daher der Strom warmer Luft, welcher in den Thurm geführt ist, mit der aufgenommenen Feuchtigkeit entweicht. Nachdem die Thürme vollständig ausgetrocknet sind, wird zunächst einer der Kästen, B, eingeführt.
Die Thür D, welche rundherum gasdicht verpackt ist, wird dann geschlossen und alle Luft aus dem Thürme herausgetrieben, indem ein kalter Gasstrom in ihn hineingelassen wird, urid zwar durch die Röhre J oben an der Vorkammer, während die Luft aus der Röhre J" heraustritt.
Ist sämmtliche Luft aus dem Apparat.verdrängt, was man mit Pyrogallussäure leicht feststellen kann, so kann mit dem Heizen des Thurmes begonnen werden (derselbe ist noch von allem zu destillirenden Material frei, enthält jedoch den leeren Kasten B), indem erhitztes Gas aus der gewundenen Heizröhre in denselben eingeführt wird. Zu empfehlen ist, den beweglichen Boden nunmehr so weit zu heben, als nöthig ist, um das feste, in dem Kanal befindliche Metall für den Verschlufs mit den senkrechten Platten T' T' in Berührung zu bringen. Die Temperatur wird dann allmälig erhöht, bis man findet, dafs der Metallverschlufs oben und unten an der Destillirkammer geschmolzen ist, so dafs die Thüren G G' geschlossen und der Boden 5 ganz auf sein Lager gebracht werden kann.
Vor dem Verschlufs der Thüren G G' jedoch wird der leere Kasten B um eine Stufe herabgelassen, so dafs er in die Lage B' gelangt. Die Thüren G G' können dann durch Kurbeln an der Aufsenseite geschlossen, die Thür D der Vorkammer geöffnet und die Stahlstange F durch das Glied C' gesteckt werden, um den Kasten B' zu halten. Läfst man die senkrechte Stange B0 etwas herab, so löst sie sich selbst von dem Glied C' und kann wieder nach oben gezogen werden. Ist dann die Plattform E in ihre Lage gebracht worden,' so wird ein voller Kasten auf den Rollwagen gebracht, in die Vorkammer auf die Plattform geschoben, an B" angehakt, etwas gehoben, um die Plattform zu entfernen, und dann unten bei C' eingehakt.
Die Thür D wird nun wieder geschlossen, was nach dem Stellen zweier Stangen (die in der Zeichnung nicht dargestellt sind) geschehen kann, durch welche Ventile in die Gaseinlafsröhren J und α geöffnet werden. Wenn die Vorkammer mit Gas gefüllt ist, wird die Stange F herausgezogen, die Thüren GG' werden geöffnet, B in die Lage B' herabgelassen, wobei B' sich eine Stufe weiter senkt; hierauf werden die Thüren G G' wieder geschlossen und die Stange F wieder durchgesteckt.
Nunmehr beginnt bei mäfsiger Temperatur die Destillation im Kasten B' und kann eine bis zwei Stunden fortgesetzt werden, worauf eine andere Ladung eingebracht wird. Die Manipulationen dabei sind dieselben, D wird geöffnet, C losgehakt, B" gehoben, E eingeführt, B eingeschoben, C angehakt, B" etwas gehoben, .E wieder entfernt, C eingehakt, D geschlossen, das Gas bei J zugelassen und, wenn die Vorkammer mit Gas gefüllt ist, F herausgezogen, G G' geöffnet, die neue Ladung herabgelassen, G G' geschlossen und F wieder eingesteckt. Wieder nach einem bestimmten Zeitraum wird eine weitere Ladung in derselben

Claims (3)

Weise eingebracht. Es mag hier darauf hingewiesen werden, dafs, wenn die Destillation in der Destillirkammer fortgeht und eine neue Ladung in die Vorkammer eingeschlossen worden ist, welche auch mittelst J und J' mit Gas versorgt und von der Luft befreit sind, so ist zu empfehlen, J' zu schliefsen, J jedoch offen zu lassen, so dafs letztgenannte Röhre mit einem Gasbehälter oder einer anderen Gasquelle in Communication bleibt, in welchem gleichmäfsig ein Druck ausgeübt wird, der demjenigen in der Destillirkammer gleichkommt oder denselben etwas übertrifft. Wenn dann bei den Fugen der Thür G G' ein Gasübertritt stattfindet, so geschieht dies von aufsen nach innen und ist daher unbedeutend. Wenn eine Ladung oder (wie bei Beginn der Inbetriebsetzung des Thurmes) der erste leere Kasten bei B" anlangt, wozu eine Anzahl Bewegungen von Stufe zu Stufe nöthig sind, die von der Höhe des Thurmes abhängen, so ist die Entfernung von B" aus dem Thurme auszuführen. Die dazu erforderlichen Manipulationen sind folgende: Befindet sich der Rollwagen Z in der Kühlkammer und ist deren Thür d verschlossen, so wird das Gas durch die Röhre α hineingelassen, bis der ganze Raum gefüllt ist, was auf die oben angegebene Weise festgestellt werden kann. Der Boden .S wird dann mittelst der Schraube oder des Kolbens γ gesenkt, bis die obere Fläche sich in gleicher Höhe mit dem Fufsboden der Kühlkammer befindet. Durch Hineinstofsen und halbes Herumdrehen der Stange c' c wird der Rollwagen Z zunächst gefafst und auf den Boden bis zur Stellung bei z' z' gezogen. Jetzt werden die Thüren G G' zwischen der Vorkammer und der Destillirkammer geöffnet und die ganze Kette der Kästen um eine Stufe herabgelassen, wodurch der Kasten B" in die Lage bei B'" gelangt, so dafs er auf dem Rollwagen steht. Demnächst wird der Boden S einen Moment wieder um ca. 15 cm gehoben, was das Glied C'" sich vom Haken des Kastens B'" lösen läfst, wie es oben beschrieben ist, so dafs es in die Lage, welche in Fig. 2 bei C"' durch punktirte Linien angedeutet ist, gelangt. Der Kasten JB"' ist nun von der Kette gelöst und wird sofort in die Kühlkammer befördert, wohin er mit der Stange c' c gestofsen wird. Letztere wird sofort wieder in ihre Vertiefung zurückgezogen und der Boden ohne Verzug wieder an Ort und Stelle unterhalb der DestiUirkammer geschraubt. Inzwischen sind die Thüren G G' wieder geschlossen worden und die Destillation geht in der verschlossenen DestiUirkammer weiter vor sich. Hierauf wird zunächst der verkohlte Rückstand im Kasten B'", welcher sich in der Kühlkammer befindet, abgekühlt, was häufig dadurch bewerkstelligt wird, dafs man kaltes Gas durch diesen Raum leitet. Dasselbe kann nachher in die gewundenen Heizröhren L oder zu den Brennern M geführt werden, um diese zu erhitzen. Eine solche Abkühlung kann auch durch einfache Ausstrahlung und Ableitung der Wärme bewirkt werden, wenn ein Theil der Wände der Kühlkammern in geeigneter Weise aus Metall hergestellt wird. Ist die Abkühlung so weit erfolgt, dafs der Rückstand an der Luft sich nicht mehr entzündet, was man durch Beobachtung des Pyrometers bei b feststellen kann, so kann die Thür d geöffnet und der Rollwagen mit dem Kasten gänzlich aus dem Thurm herausgezogen werden. P at en τ-An Sprüche:
1. Eine senkrechte DestiUirkammer A A A' A' von oblongem Horizontalquerschnitt, ohne äufseren Feuerraum, mit Klappen, Thüren oder Ventilen DdGG', welche oben und unten den Verschlufs bewirken, mit einer Anzahl Kästen B von entsprechendem oblongen Querschnitt, die, an einander gehakt und mit Zwischenräumen versehen, eine immerwährende, von dem oberen Ende der Kammer herabhängende Kette bilden, mit Hülfsmittel F zum Anhalten der Abwärtsbewegung bei jeder Stufe, welche Kammer mittelst Röhren N unten mit einem röhrenförmigen Gasheizapparat L verbunden ist, der sich aufserhalb der Kammer befindet und in einen besonderen hocherhitzten Feuerraum eingeschlossen ist, alles so construirt, verbunden und arbeitend, wie es in der Zeichnung dargestellt ist.
2. Eine senkrechte DestiUirkammer AAA' A' von oblongem Horizontalquerschnitt, unten in den beiden breiten Seitenwänden mit Vertiefungen versehen, in welchen perf(j)rirte oder zellenartige Wände K aus feuerbeständigem Mauerwerk aufgeführt sind, die einen Theil der inneren Wandungen der DestiUirkammer selbst bilden, welche Vertiefungen aufserdem horizontale Röhren N enthalten, die erhitztes Gas aus einem aufserhalb befindlichen röhrenförmigen Gasheizapparat L hinter die genannten perforirten oder zellenförmigen Wände K führen, wie in der Zeichnung dargestellt ist.
3. An den kettenartig angebrachten senkrechten Kästen der oben beschriebenen DestiUirkammer, die Combination des seitwärts beweglichen Gliedes C über jedem Kasten B und des festen Hakens an dem unmittelbar darüber befindlichen Kasten mit dem senkrecht beweglichen Boden S, wie in der Zeichnung dargestellt ist.
Die Combination der Destillirkammer mit einer höher liegenden Vorkammer, welche mit gasdichter Thür D, durch welche frisch beladene Kästen B in die Vorkammer gelangen, mit einer oder mehreren horizontal liegenden gasdichten Thüren oder Ventilen G G' zwischen der Vorkammer und der Destillirkammer mit einer oberen Gaseinlafsröhre J und mit Mitteln B" zum Aufhängen des neuen beladenen Kastens an der Decke im Innern der Vorkammer versehen ist, wie dies die Zeichnung darstellt. Die Combination der Gaseinlafsröhre J oben und der Luftauslafsröhre J', Fig. 2, unten an der Vorkammer, wodurch dieselbe vor dem Oeffnen der Communication mit der Destillirkammer unten von Luft entleert wird, wie dies aus der Zeichnung ersichtlich.
Die Combination einer Destillirkammer mit einer tiefer liegenden Seitenkammer Y, welche mit einer gasdichten Thür d und einem in senkrechter Richtung beweglichen Boden 5 versehen ist, welcher letztere einen Theil der Destillirkammer bildet.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6619938B2 (en) * 2000-01-13 2003-09-16 Keith F. Woodruff Flexible vane pump

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US6619938B2 (en) * 2000-01-13 2003-09-16 Keith F. Woodruff Flexible vane pump

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