DE4559C - Verbesserungen an Ziegel- und Kalkbrennöfen - Google Patents
Verbesserungen an Ziegel- und KalkbrennöfenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F27B—FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
- F27B13/00—Furnaces with both stationary charge and progression of heating, e.g. of ring type, of type in which segmental kiln moves over stationary charge
- F27B13/02—Furnaces with both stationary charge and progression of heating, e.g. of ring type, of type in which segmental kiln moves over stationary charge of multiple-chamber type with permanent partitions; Combinations of furnaces
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Description
1S78.
Klasse 80.
C. EMMEL in HOERDE. Verbesserung en an Z i e g el- u η d K a I k - B r e η η ö f e n.
Zusatz-Patent zu No. 3179 vom 15. Januar 1878,
Patentirt im Deutschen Reiche yom ' 17.; August 1878, ab.
Längste Dauer; 14. Januar 1893. .
I.
Das Ofensystem ist anwendbar von drei Kammern an; von da an ist die Anzahl derselben
unbeschränkt, nur wird bei einer Zahl über acht die Vermehrung der Exhaustoren erforderlich.
Ein Motor genügt aber in den meisten Fällen zur Bewegung von auch mehr Exhaustoren.
Die Gruppirung der Kammern zu einem Ganzen kann in geradliniger wie auch in kreisförmiger
\Veise geschehen.
Die Feuerungen sind Generatoren.
Der Zug aus den Oefen in den darunter hinführenden gemeinschaftlichen Kanal liegt in
der Mitte eines jeden Ofens. Dieser Kanal ist zwischen zwei und zwei Oefen mittelst Eisenblechschieber
α abschliefsbar.
Seitlich unter dem Herd einer jeden Feuerung b, deren jeder Ofen drei hat, befinden
sich Oeffnungen c zum Einziehen der äufseren Luft. Diese Oeffnungen stehen hinter der ein halb
Stein dicken Wandung des Generators mit drei Luftzügen in Verbindung, die, nachdem sie sowohl
die Seitenwände der Feuerung wie deren Gewölbe gemeinschaftlich umstrichen haben, in
einen senkrechten Hauptzug münden und sich aus diesem längs der Ofenwandungen waagerecht,
d, fortsetzen. Im Bereiche des Ofens selbst haben diese Luftzüge eine gewisse Anzahl
1" rhld. hohe Schlitze e, deren ganze Quadratfläche nicht gröfser als die des Einströmloches
unter dem Herd sein darf. Ebenso führt von der Rückwand einer jeden Feuerung ' ein Luftkanal / unter der Ofensohle hin nach
dem Hohlpfeiler g. Um den Pfeiler herum läuft ein Kanal h, welcher vorerwähnte aufnimmt,
und in der Mitte eines jeden Zuglochs steht ein ca 8" rhld. im Durchmesser haltendes
Thonröhrenstück z, durch das die Hitze aus dem davorherstreichenden Kanal in den
Pfeiler zieht. Der Pfeiler selbst hat allseitig ähnliche Schlitze, wie die Ofenwandungen,
durch welche die Hitze in den Ofen strömt. Auf diese Weise werden die Gase von der
überhitzten Luft gleichsam in die Mitte genommen und müssen nun durch einige Vermischung
mit derselben ganz gleichmäfsig im Ofen selbst verbrennen.
Unten und oben liegt in dem hohlen Pfeiler eine durchgehende feuerfeste Platte k, durch
die der Luftbehälter / von den Zügen m geschieden
ist. Der untere Zug η kann nach allen Seiten des Ofens in beliebiger Weise verlängert
werden, um die Hitze beim Vorwärmen mehr durch die Querrichtung des letzteren zu
leiten, bevor sie durch den oberen Zug nach dem Exhaustor abzieht.
Auf den Köpfen der Kanäle zum Exhaustor sind Schieber 0 zum periodischen Abzug der
Hitze angebracht.
An der Vorderseite eines jeden Generators befinden sich 4 ><
8ys" rhld. hohe und breite
Oeffnungen /, durch die gefeuert wird. So lange nicht aufgegeben wird, sind diese Oeffnungen
mittelst vorgeschobener feuerfester Platten geschlossen.
Ueber den Oefen, in der Mitte der Anlage, liegt in dem dort vorhandenen Kanal ein
ca. 4'rhld. im Durchmesser haltender Exhaustor q, der den Schornstein ersetzt. Von jedem Ofen
führt zu diesem Exhaustor ein besonderer Kanal r, der dicht vor dem ersteren mittelst .
eines Eisenblechschiebers s geschlossen werden kann. Senkrecht, oder auch gleich daneben,
je nachdem die Gruppirung der Oefen statt hat, über dem Exhaustor befindet sich der ca. 8' rhld.
höhe Abzug t für die überflüssige Hitze.
Die Bewegung des Exhaustors geschieht durch einen Motor von 1 bis 2 Pferdekraft. Dieser
Motor befindet sich unter oder neben dem Gewölbe, je nachdem die Oefen gruppirt sind,
welches den mittleren Heizraum überspannt. Motor und Exhaustor stehen mittelst Riemen in
Verbindung. Je nachdem der Exhaustor vor- oder rückwärts laufen soll, wird der Riemen
überkreuz aufgehängt.
Art des Betriebes.
Nachdem die vor einem Ofen befindlichen drei Generatoren durch Anzünden in Thätigkeit
gesetzt sind, der Schieber des betreffenden Kanals zum Exhaustor aufgezogen und dieser letz-
tere durch, die Mäschme.!"iri^Gang -gebrach):' istj!;
bildet sich durch die Bewegung desselben ^er--nöthige
scharfe Zug. Die Feuerungen brennen ■·
in Rothglühhitze und ihre Flammen schlagen in . den Ofen, in der Richtungrnach dem in dessen :
Mitte belegenen Unteren Zug, dör'-mit dem
unterirdischen Kanal in directer -Verbindung steht. Mittlerweile werden die Wandungen
heifs und die hinter ihnen hinziehende, sich währenddem auch erhitzende Luft strömt durch
vorerwähnte Schlitze von allen Seiten des Ofens ebenfalls nach dessen Mitte. Desgleichen zieht
auch die im hohlen Pfeiler befindliche heifse Luft durch die in den Wandungen desselben
angebrachten Schlitze in den Ofen. Der glühende Sauerstoff der Luft mischt sich dadurch
mit den von den Feuerungen hinzugeströmten Kohlenoxydgasen, verbrennt sie, und es bildet sich
dadurch rasch eine gleichmäfsige, sehr intensive Hitze in allen Theilen des Ofens. Die durch
den unterirdischen Kanal aus dem brennenden Ofen abziehende Hitze strömt, nachdem die
bezüglichen; Schieber geöffnet bezw. geschlossen werden, in einen bereits fertig eingesetzten
Ofen durch die unteren OefTnungen in dem hohlen Pfeiler in diesen Ofen und wärmt dessen
Einpacküng, indem sie nun nach den in beregtem Pfeiler befindlichen Zuglöchern unter
dem Ofengewölbe zieht, vor. Da die Hitze nach geschehenem Vorwärmen eines Ofens nunmehr
entweichen kann, so wird sie von hier aus durch den zugehörigen oberen Kanal nach dem
Exhaustor geleitet und von diesem durch den dort befindlichen Zug abgeführt. Um während
des Vorwärmens eines Ofens dem schädlichen Hinzutritt falscher Luft vorzubeugen, ist erforderlich
:
1. dessen drei Feuerungen vorher zu füllen, so dafs sie, wenn der brennende Ofen gahr ist,
sofort angesteckt werden können, und
2. müssen die Lufteinströmöffnungen unter den Rosten bei c mittelst leichter Eisenblechschieber geschlossen werden.
Zum besseren Verschlufs der Roste werden dieselben durch leichte Eisenblechplatten überdeckt
und darauf die Füllung des Generators bewerkstelligt. Vor dem Anzünden des Feuers
werden diese Platten einfach herausgezogen.
Da in der Regel die Hitze im vorzuwärmenden Ofen in Rücksicht aufs Fabrikat
stärker als nöthig sein wird, so bleiben die Oeffnungen an der Rückwand der Feuerungen,
welche dem brennenden Ofen heifse Luft zuführen, offen. Dadurch wird dem vorzuwärmenden Ofen ein beliebiges Quantum
kalter Luft, von der Mitte aus, zugeleitet, ohne dafs der directe Zug darunter leidet.
Ebenso wird durch den Einflufs des kühlenden Ofens gleichzeitig eine Verringerung des Hitzegrades
im vorzuwärmenden Ofen erzielt, je nachdem man mehr oder minder kalte Luft
durch die offenen Luftzüge in diesen einziehen läfst. Es kann durch vorerwähnte Manipulation
eine ganz beliebige Regulirung der Hitze im vorzuwärmenden Ofen vorgenommen werden,
genäuvso, wie sie für das Fabrikat passend erscheint!,·
um: ein Reifsen desselben durch zu plQtzlicne>\starke Hitze zu verhüten.
. Öie" Kühlung eines gahren Ofens geschieht
während der ersten Periode dadurch, dafs man Men abseitigen Schieber im unterirdischen Kanal
schliefst. Der Exhaustor zieht dann die Hitze ebenfalls stetig aus diesem Ofen gleichzeitig
mit heraus und durch den unterirdischen Kanal· auch in den vorzuwärmenden Ofen mit hinein.
Währenddem bleiben die sämmtlichen Luftzüge des kühlenden Ofens offen, damit die kalte
Luft allmälig in ihn einziehen kann.
Während der letzten Periode des kühlenden Ofens wird dieser durch Herunterlassen der
betreffenden im unterirdischen Kanal befindlichen Schieber von den übrigen Oefen getrennt,
und die nun noch in ihm vorhandene Hitze findet ihren Abzug durch den jetzt geöffneten
Schieber am Kopf des zugehörigen Kanals nach dem Exhaustor. Es erhellt aus dem vorerwähnten,
dafs sowohl der Procefs des Kühlens wie der des Vorwärmens in beliebiger
Weise geschehen kann, ganz wie es für das Fabrikat erwünscht erscheint.
Die Bedienung einer Feuerung geschieht, sobald der Generator ganz gefüllt ist, durch
schnittlich alle 3 bis 4 Stunden; es wird zu dem Behufe stets nur ein Heizloch vorübergehend geöffnet, dasselbe aber gleich wieder
geschlossen, sobald an der Stelle aufgegeben ist. Es bleibt Grundsatz, stets bei einem dem
ersten entferntest belegenem Loch zu füllen, damit die Glut im Generator durch den gleichzeitig
unvermeidlich mit eintretenden kalten Luftstrom nicht leidet.
Claims (3)
1. Die gleichzeitige Zuführung heifser bezw. kalter Luft in den Ofen durch den in der
Mitte desselben befindlichen Hohlpfeiler und die dadurch bedingte gründlichere Verbrennung
der Gase in brennenden, gleichmäfsigere Kühlung eines gahren, Verminderung der
zu groben Hitze in einem vorzuwärmenden Ofen.
2. Die Art der Kühlung gahrer Oefen durch Anbringung von Schiebern auf den Kanalköpfen,
senkrecht über den Zügen aus den Oefen nach dem Exhaustor, während der letzten Periode.
3. Der bessere Verschlufs der Generatoren beim vorzuwärmenden Ofen mittelst einer
ausziehbaren Eisenblechplatte.
II.
Das System dieser in beiliegenden Zeichnungen, Fig. 3, 4, 5, dargestellten Oefen ist im allgemeinen
das der im Patent No. 3179 beschriebenen Ofenconstruction,
jedoch hat hier jede Ofenkammer nur eine Hauptfeuerung, Generator, deren hauptsächlichster
Zweck aufser der Entwicklung von Kohlenoxydgasen die massenhafte und schnelle
Erzielung glühender Luft ist. Statt der in* der,
früheren Construction angegebenen .JLuft'sji;hlit0ef:
längs der Wände der OfenkammeriuJäriÜ;.;hjer
an verschiedenen Stellen 8'/,0" rhldrtim^Quiir-';;schnitt
lange und breite Füllschächte;*<2 im
Ofenmauerwerk angebracht, in denen 'an :meh-. reren .Stellen ihrer Höhenrichtung kreuz'und,
quer liegende feuerfeste Stäbe b sich befinden; ayf .denen das herabgeschüttete Brennmaterial
zum Theil liegen bleibt und sich dort entzündet. Ebenso sind in den Füllschächten, ca. i' rhld.
über der Ofensohle, kleine feuerfeste Roste c angebracht, auf denen der Rest des herabgeschütteten
Brennmaterials bis zu Ende verbrennt. Hinter den Füllschächten streichen von der
Hauptfeuerung aus Luftzüge d durch das Mauerwerk hin, die unter den einzelnen Stäben sowohl
wie unter den kleinen Rosten waagerechte, ca. i" rhld. hohe Schlitze e haben, durch
welche die glühende Luft in der Richtung nach dem in der Mitte der Ofenkammer belegenen
Zug ausströmt und währenddem die herabgeschütteten Kohlen anzündet, gleichzeitig aber
auch deren Gase sowohl, wie die von der
- liaiiptfeüerung nacfp^der Ofenmitte ziehenden
jö-a^ mit Hülfe, der. aus dem hohlen Pfeiler
,ebenfalls ausströmenden'"glühenden Luft verprennt,
wodurch eine gleichmäfsige intensive Hitze im.vOfen die Folge sein mufs. Die
sämjntlicheri Stellen, wo Kohlen liegen bleiben, sind mittelst waagerechter Kanäle mit einander
aus dem Grunde verbunden, um der Kohle nach ihrer Entzündung eine beliebige Seitenausdehnung
zu gestatten und dadurch deren mögliches Klumpen zu verhüten.
Die Füllung der Schächte geschieht aufserhalb, von oben. Während nicht aufgegeben
wird, sind dieselben durch Deckel hermetisch verschlossen.
Der Gang des Betriebes ist analog dem in geschützter Construction.
Patent-Ansprüche:
1. Diese Construction zur Fabrikation von Kalk, Ziegelsteinen, Cement, feuerfesten
Steinen und Thonwaaren, und
2. im speciellen deren eigentümliche Feuerungsweise und Heifsluftzuführung.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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