DE44226C - Neuerung an zweirädrigen Fahrrädern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

(Coventry, England).

Die Erfindung bezieht sich auf Constructionen an Zweirädern, deren Zweck es ist, Fahrräder so zu vereinfachen, dafs die Steuerung sehr bequem gehandhabt und der Vordersattel von einer Dame benutzt werden kann.

Um diesen Zweck zu erreichen, sind zwei Sättel und zwei Trittwellen zwischen Treib- und Steuerrad angeordnet, und wird die Bewegung der Trittwellen auf das Treibrad durch Ketten und Kettenräder übertragen. Die Steuerung geschieht je nach Wunsch vom hinteren Fahrer allein oder von beiden Fahrern.

Fig. ι zeigt eine Seitenansicht des Fahrrades,

Fig. 2 die mehr schematisch gehaltene Seitenansicht, bei der die Form des Gestelles geändert ist und die Steuerung nur vom hinteren Fahrer besorgt wird.

Fig. 3 ist eine Oberansicht der in Fig. 2 angewendeten Steuerungseinrichtung.

Das Treibrad α ist in der Gabel 6¹ des unteren Gestellrohres b, das waagrecht oder beinahe so liegt, gelagert. Vorn ist das Rohr b durch das gekrümmte Rohr b"¹ mit dem Kopf d^l der gegabelten Steuerwelle d verbunden, c ist das Steuerrad. An dem Rohr b sind die beiden Lager für die Trittwellen i und j einstellbar befestigt. Von diesen Wellen aus, die auf entgegengesetzten Seiten die Kettenräder Z¹J¹ tragen, wird durch zwei Ketten Pj'² das Treibrad α mittelst entsprechender Kettenräder a^l auf seiner Welle, und zwar je eines auf jeder Seite des Rades α getrieben. Die Kette i'² vom Vordertritt geht über und unter der Trittwelle j weg nach dem Kettenrad des Rades a, und zwar auf der Seite, auf welcher diese Welle j kein Kettenrad trägt.

Die weitere Ausführung der Erfindung ist in Fig. ι in folgender Weise bewirkt. Von dem Gestellrohr b erhebt sich ein concentrisch mit dem Treibrade α gekrümmtes Rohr b³, am besten von D-förmigem Querschnitt, das ungefähr in seiner Mitte durch das kurze Rohr b* mit dem hohlen Pfosten b⁵ verbunden ist, der aufrecht auf dem Gestellrohr b befestigt ist. Der hintere Sattel f ist durch einen Winkel e in bekannter Weise auf dem Rohr b*, der vordere Sattel h durch den Winkel g auf dem Pfosten b⁵ einstellbar befestigt. Zwei Spreizen b^e gehen von den Enden der Gabel b^l an den Vereinigungspunkt der Rohre b^s und £>⁴, um das Gestell fester in sich zu machen.

Das Steuerrad c kann von jedem der beiden Fahrer gesteuert werden. An dem Kopf d^l der gegabelten Steuerwelle d ist in der mit Griffen versehenen Lenkstange d² und an der im Pfosten b^:' drehbaren Stange k die ähnliche Lenkstange k^l befestigt. Die Griffe der einen Seite der Lenkstangen d² und k^l sind miteinander durch die ihrer Länge nach einstellbare und an beiden Enden mit Universalgelenken versehene Stange Z verbunden. Auf diese Weise kann sowohl jeder der beiden Fahrer für sich allein, als auch beide zusammen das Steuerrad bewegen.

In Fig. 2 und 3 ist zunächst der Gestellrahmen insofern geändert, als das Rohr 2>⁴ bis

zum Kopf d¹ der Steuerwelle d in einem Stück durchgeführt und am hinteren Ende durch eine Gabel b¹ an Stelle des Rohres b³ und der Spreizen b^e mit der Gabel b^l des Gestellrohres b verbunden ist. Der hohle Pfosten b⁵ ist dadurch kürzer geworden und dient zur Aufnahme einer durchgehenden Stange k, die oben die Lenkstange k¹, unten den Hebelarm k² trägt, welch letzterer durch die Verbindungsstange / mit dem Steuerhebel d^s, der am Kopf d^l der gegabelten Steuerwelle d sitzt, verbunden ist. Für den vorderen Fahrer ist statt der weggelassenen Lenkstange d² eine blofse Griffstange auf das Rohr b* aufgesetzt. Die beiden Sättel werden auf dem Winkel e und der Stange g befestigt.

Da bei der Construction, wie in Fig. i, die Verbindungsstange / nur auf einer Seite liegt und vor dem vorderen Sattel h Alles frei ist, so kann diese Construction auch von einer Dame benutzt werden.

Es sei noch bemerkt, dafs die Kette P des vorderen Trittes i, anstatt auf ein Kettenrad des Treibrades α zu gehen, auch auf ein Kettenrad der zweiten Trittwelle j arbeiten kann. Die Wirkung bleibt dieselbe.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An zweirädrigen Fahrrädern die Anordnung der beiden Fahrersättel y und h und der Trittwellen j und i zwischen dem Treibrade α und dem Steuerrade c, sowie die Uebermittelung der Bewegung der Tritt wellen j und i auf die Welle des Treibrades α durch zwei Kettensysteme p z², deren Gestell aus dem Gestellrohre b, dem gebogenen Rohre b³, dem mit dem Pfosten b^s verbundenen Rohre b* und den Spreizen b⁶ oder an Stelle der vier letztgenannten Theile aus dem durchgehenden Rohre £>⁴ mit Gabel b⁷ und hohlem Pfosten b⁵ besteht, während die Lenkstange k¹ entweder durch Stange / mit der am Kopfe d^l der gegabelten Steuerwelle d befestigten vorderen Lenkstange d² verbunden ist, oder an der durch den Pfosten b^s gehenden Stange k sitzt, die am unteren Ende den durch die Stange / mit dem Hebelarm d³ am Kopfe d^l der gegabelten Steuerwelle d befestigten Hebelarm /r² trägt.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.