DE4418274C2 - Platte, insbesondere Hartfaserplatte - Google Patents
Platte, insbesondere HartfaserplatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Platte, insbesondere
Hartfaserplatte, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Patentanspruchs 1.
Bei der Herstellung von z. B. Schränken ist es üblich, als
Rückwand eine sog. Hartfaserplatte zu benutzen, wobei bisher
häufig die Sichtseite mit einer Kunststoffolie aus z. B. PVC
veredelt war, so daß die dahinter befindliche aus
Hartfasermaterial bestehende Rückseite entsprechend
unterteilt werden konnte, um während der Weiterverarbeitung,
der Lagerung oder des Transports z. B. zweiteilig gefaltet zu
werden, so daß die Sichtseiten gegeneinander lagen, um bei
Benutzung der Hartfaserplatte, d. h. dem Einbau z. B. in einen
Schrank, auseinander gefaltet zu werden und dann im Schrank
positioniert zu werden.
Durch die aufgebrachte Folie war eine derartige Faltung
möglich, ohne daß nach einem Auseinanderfalten die
Zweiteilung sichtbar war, vielmehr wurden die einzelnen Teile
durch die Folie zusammengehalten.
Eine andere Möglichkeit der Platzersparnis bei Transport und
Lagerung derartiger Hartfaserplatten war es, diese z. B. als
zweiteilige Rückwand anzuliefern und über ein
Kunststoffverbindungsstück miteinander vor Ort zu verbinden.
Eine derartige Methode hat jedoch den Nachteil, daß sowohl
bei der Herstellung als auch bei der Auslieferung
verschiedene Teile gefertigt werden müssen und bei Einbau
keine stabile Rückwand entsteht, da die Rückwandteile
gegeneinander verschoben werden können und zwingend eine
entsprechende Nagelung bzw. Befestigung der Rückwand an z. B.
einem Schrank notwendig ist, ohne daß dies zu einer
wesentlichen Erhöhung der Stabilität der Rückwand und damit
des gesamten Schrankes beiträgt.
Da es sich bei den Kunststoffolien um sog. PVC-Folien
handelt, diese jedoch aus Umweltgründen nicht mehr benutzt
werden sollten oder können, besteht das Problem, daß z. B.
gelackte Rückwände nicht mehr wie bisher bei PVC-beschich
teten Wänden durch eine mögliche Faltung gegen
Beschädigung geschützt werden können, sondern vielmehr
dadurch geteilt werden, daß auf der Rückseite der
Hartfaserplatten im Teilungsbereich eine Klebefolie
aufgebracht wird, um dann die beiden Rückseiten gegeneinander
falten zu können.
Dies hat zum einen zur Folge, daß die Sichtseiten gesondert
verpackt werden müssen, um eine Beschädigung während des
Transports oder der Lagerung zu verhindern, da diese
freiliegen und zum anderen, daß nach einer Entfaltung und
Einbau der Rückwand in z. B. einem Schrank eine unschöne und
nicht gewollte Fuge verbleibt und überdies die Rückwand nicht
die gewünschte Stabilität aufweist, da eine Verschiebung der
einzelnen Teile gegeneinander möglich ist und der Schrank
insgesamt durch entsprechende konstruktive Maßnahmen daher
eine Erhöhung der Stabilität erfahren muß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Platte,
insbesondere Hartfaserplatte, bereitzustellen, bei der eine
Faltung in Richtung der Sichtflächen ohne Verwendung eines
auf die Sichtfläche aufzubringenden Klebestreifens möglich
ist und dies bei gleichzeitig hoher Stabilität der Platten im
auseinandergefalteten Zustand und gleichzeitig geringen
Erstellungskosten.
Diese Aufgabe wird bei einer Platte, insbesondere
Hartfaserplatte, der eingangs genannten Gattung mit den
Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruchs 1
gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen
sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 10.
Dadurch, daß die einander gegenüberliegend angeordneten Nuten
die Platte durchtrennen, und daß wenigstens eine der Nuten
mit einem die Platte wenigstens im Bereich der Trennstelle um
eine Schwenkachse verschwenkbar verbindenden Kleber versehen
ist, wird die Möglichkeit geschaffen, eine Platte,
insbesondere Hartfaserplatte, derart falten zu können, daß
die zu schützenden Sichtseiten gegeneinanderliegend gelagert
und/oder transportiert werden können, ohne daß ein
Klebestreifen auf die Nut aufgebracht werden müßte, sondern
es wird vielmehr eine Platte geschaffen, die nach Entfaltung
eine hohe Seitenstabilität aufweist. Desweiteren ermöglicht
dies eine optimale Verschwenkbarkeit der Platten, ohne daß es
hierbei zu einem erhöhten Auftrag im Bereich der Schwenkachse
kommt, d. h. Platten können weitgehend plan
gegeneinandergelegt und bei Bedarf auseinandergefaltet
werden, ohne daß hierzu weitere technische Hilfsmittel von
Nöten sind.
Ist die der den Kleber aufweisenden Nut gegenüberliegend
angeordnete Nut wenigstens teilweise mit einer elastischen
Masse gefüllt, so wird dadurch eine erhöhter Zusammenhalt der
zu faltenden Plattenteile gewährleistet, d. h. auch eine
mehrfache Faltung und Entfaltung der Plattenteile führt nicht
zu einem Verlust der Haltbarkeit der Plattenteilverbindung.
Ist die mit einer elastischen Masse versehene Nut der
Plattensichtfläche zugeordnet und ist die Farbe der
elastischen Masse an die Farbe der Sichtfläche angepaßt, so
wird dadurch unter anderem erreicht, daß neben dem erhöhten
Zusammenhalt und Stabilität der Plattenteile, insbesondere im
Sichtbereich der z. B. Schrankrückwand keine ungewollte
Unterbrechung der Sichtfläche entsteht, sondern vielmehr der
Eindruck einer geschlossenen Fläche geschaffen wird.
Ist die Nut wenigstens teilweise über ihre gesamte Länge mit
einem die zu faltenden Plattenteile verbindenden Kleber
versehen, so erhöht dies die Haltbarkeit der
Plattenverbindung.
Ist wenigstens eine der Nuten trapezförmig ausgestaltet, so
erleichtert dies die Faltbarkeit der erfindungsgemäßen
Platte.
Ist die mit einem die zu faltenden Plattenteile verbindenden
Kleber versehene Nut trapezförmig ausgestaltet, so wird
dadurch die Möglichkeit geschaffen, trotz eines relativ
geringen Auftrags des Klebers eine haltbare Verbindung der
Plattenteile untereinander zu schaffen.
Sind die einander gegenüberliegend angeordneten Nuten
trapezförmig ausgestaltet, so ermöglicht dies eine Lage der
Schwenkachse nahe der Sichtfläche der Platten und damit eine
einfache und unkomplizierte Faltungsmöglichkeit der
Plattenteile.
Weist die der Sichtfläche zugeordnete Nut eine Tiefe von 0,1
bis 0,3 Millimeter, vorzugsweise 0,1 Millimeter, auf, so wird
dadurch eine Klappbarkeit bzw. Faltbarkeit der Plattenteile
erreicht, ohne daß von einem Auftrag der zueinander zu
faltenden Plattenteile im Bereich der Faltung gesprochen
werden kann.
Ist der Kleber ein Polyurethankleber, so wird dadurch ein
äußerst haltbarer und für die hier vorliegende Verwendung
geeigneter Kleber gewählt.
Ist der Kleber 0,1 bis 0,4 mm dick, so wird dadurch eine
Kleberstärke gewählt, die zum einen eine hohe Haltbarkeit der
so miteinander verbundenen Plattenteile, wie auch eine hohe
Wirtschaftlichkeit durch geringen Kleberverbrauch
gewährleisten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen faltbaren Platte, insbesondere
Hartfaserplatte schematisch dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen
Hartfaserplatte in perspektivischer Ansicht auf die
Plattenkante und
Fig. 2 eine Detailzeichnung II aus Fig. 1.
Wie der Fig. 1 zu entnehmen, weist die erfindungsgemäße
Platte 10, insbesondere Hartfaserplatte im hier vorliegenden
Ausführungsbeispiel an ihre, der Oberseite 27 zugewandten
Seite eine trapezförmige Vertiefung bzw. Nut 48 auf, die die
Deckschicht 35 der Platte 10 durchdringend angeordnet ist,
d. h. durch entsprechende Fräsung.
Im hier vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die
erfindungsgemäße Platte 10 zunächst einmal von einer
Beschickungsstation in eine Aufheizstation verbracht, bei
der, der in einer weiteren Arbeitsstation zu bearbeitende
Bereich, d. h. der Bereich der, in Fig. 1 und 2 dargestellten
trapezförmigen Vertiefung, d. h. Nut 48, aufgeheizt wird, d. h.
es findet eine Aufheizung der, in Blickrichtung Fig. 2 oberen
Seite der Platte 10, d. h. der Sichtlinie statt.
Entsprechend des hier erklärten Ausführungsbeispieles wird
dann in einer sich daran anschließenden Arbeitsstation, d. h.
einer sogenannten Fräs- und Füll-/oder Lackierstation
zunächst eine trapezförmige Vertiefung bzw. Nut 48 in die zu
bearbeitenden Platten, hervorgerufen durch eine übliche
Drehung einer Frässcheibe und den Vorschub der Platte in
Bewegungsrichtung eingearbeitet.
Die Unterkante bzw. Grundlinie 49, dargestellt in Fig. 1 und 2
der entstehenden Rinne bzw. Nut 48 ist im hier vorliegenden
Ausführungsbeispiel etwa 1/10 mm unterhalb der Oberseite 27
der Holzplatte 10 angeordnet.
Im hier vorliegenden Ausführungsbeispiel gelangt nun, die an
ihrer Oberseite 27 mit einer Einfräsung versehene Platte 10
im weiteren Verlauf, in eine Füllmassenabgabestation,
angeordnet in der dritten Arbeitsstation, in der mittels
einer Füllmassenabgabe die Nut 48 mit einer, die Farbe der
Deckschicht 35 der Platte 10 aufweisenden Füllmasse 36
aufgefüllt wird.
Die trapezförmige Nut 48 ist damit, wie ebenfalls den Fig.
1 und 2 zu entnehmen, mit einer Füllmasse 36 aufgefüllt,
wobei die Farbe dieser Füllmasse, wie oben dargelegt, der
Deckschicht 35 entspricht.
Im hier vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei
der Füllmasse um eine Polyurethanfarbe. Es wäre ebenso
möglich, eine andere elastische oder hochelastische Farbe,
wie z. B. an eine hochelastische Wasserfarbe, zu verwenden.
Nach Verlassen der Füllmassenabgabestation gelangt nun die
Platte 10, entsprechend des hier vorliegenden
Ausführungsbeispiels, in eine vierte Arbeitsstation, bei der
es sich um eine sogenannte Trockenstation handelt.
Nach Trocknung der Füllmasse wird dann die in Fig. 1 und 2
dargestellte Platte 10 mit einer, der zuvor beschriebenen Nut
48 gegenüberliegend angeordnete Nut 40 versehen, die in ihrer
Tiefe derart gewählt wird, daß es zu einer Durchtrennung der
Platte, d. h. unmittelbaren Berührung bzw. zu einem direkten
Kontakt der einander gegenüberliegenden angeordneten Nuten
48, 40 kommt.
Im hier vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Wandungen
der Nut 40 mit einer Klebmasse 46 überzogen bzw. versehen,
bei der es sich um einen elastischen Kleber handelt.
Der Kleber wird dabei der Nut 40 in einer definierten Menge
und optimalen Viskosität zugeführt bzw. in die Nut 40
eingebracht und gelangt mit der Füllmasse 36 in direkten
Kontakt um in einem weiteren, d. h. besonderen
Ausführungsbeispiel mit dieser eine Verbindung einzugehen.
Nach Einbringung des Klebers wird in einem
Ausführungsbeispiel die Platte 10 mit dem eingebrachten
Kleber in eine Kühlstation verbracht, in der die mit dem
Kleber 46 versehene Nut 40 mit einer Kühlflüssigkeit in
Kontakt gebracht wird, so daß der eingebrachte Kleber 46 in
optimaler Weise aushärtet und die Platten 10 nach Verlassen
dieser Arbeitsstation in eine Plattenabgabestation oder aber
Stanz- und Weiterbearbeitungsstation abgegeben werden können.
Die erfindungsgemäßen Platten 10 können dabei nach oder vor
der Weiterbearbeitung um einen, hier nicht dargestellten,
imaginären Drehpunkt, angeordnet auf der Mittelachse 51,
dargestellt in Fig. 2, verschwenkt werden, so daß z. B. zum
Transport oder zur Lagerung die Oberflächen, d. h.
Sichtflächen 27 der Platten 10 gegeneinander angeordnet sind
und bei Bedarf in ihre in Fig. 1 und 2 dargestellte Position
zurückgebracht werden können, ohne daß es dabei zu
Instabilitäten der gesamten Platte 10 kommt.
Bei der erfindungsgemäßen Platte, kann es sich sowohl um eine
Hartfaserplatte, HDF- und/oder MDF-Platte 10 handeln. Die
Platte kann jedoch auch aus Kunststoff, einem Holzersatzstoff
oder einem anderen Material bestehen.
Claims (10)
1. Platte, insbesondere Hartfaserplatte, mit wenigstens
zwei einander gegenüberliegend angeordneten Nuten
dadurch gekennzeichnet, daß die einander
gegenüberliegend angeordneten Nuten (40, 48) die
Platte (10) durchtrennen, und daß wenigstens eine der
Nuten (40) mit einem die Plattenteile (10) wenigstens
im Bereich der Trennstelle (49) um eine Schwenkachse
(51) verschwenkbar verbindenden Kleber (46) versehen
ist.
2. Platte, insbesondere Hartfaserplatte, nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die der den Kleber
(46) aufweisenden Nut (40) gegenüberliegend
angeordnete Nut (48) wenigstens teilweise mit einer
elastischen Masse (36) gefüllt ist.
3. Platte, insbesondere Hartfaserplatte, nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einer
elastischen Masse (36) versehene Nut (48) der
Plattensichtfläche (27) zugeordnet ist und die Farbe
der elastischen Masse (36) an die Farbe der
Sichtfläche (27) angepaßt ist.
4. Platte, insbesondere Hartfaserplatte, nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nut (40) wenigstens teilweise über ihre gesamte Länge
mit einem die zu faltenden Plattenteile (10)
verbindenden Kleber (46) versehen ist.
5. Platte, insbesondere Hartfaserplatte, nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine der Nuten (40, 48) trapezförmig
ausgestaltet ist.
6. Platte, insbesondere Hartfaserplatte, nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
mit einem die zu faltenden Plattenteile
verbindenden Kleber (46) versehene Nut (40)
trapezförmig ausgestaltet ist.
7. Platte, insbesondere Hartfaserplatte, nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
einander gegenüberliegend angeordneten Nuten (40, 48)
trapezförmig ausgestaltet sind.
8. Platte, insbesondere Hartfaserplatte, nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
der Sichtfläche (27) zugeordnete Nut (48) eine Tiefe
von 0,1 bis 0,3 mm vorzugsweise 0,1 mm aufweist.
9. Platte, insbesondere Hartfaserplatte, nach einem der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kleber (46) ein Polyurethankleber ist.
10. Platte, insbesondere Hartfaserplatte, nach einem der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kleber 0,1 bis 0,4 mm dick ist.
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