DE202008004011U1

DE202008004011U1 - Mehrschichtige flexible Werkstoffplatte

Info

Publication number: DE202008004011U1
Application number: DE202008004011U
Authority: DE
Original assignee: DIEMER CHRISTIAN
Current assignee: DIEMER CHRISTIAN
Priority date: 2008-03-22
Filing date: 2008-03-22
Publication date: 2008-06-12
Anticipated expiration: 2018-03-23

Abstract

Mehrschichtige, biegbare Werkstoffplatte, insbesondere für die Anwendung bei Möbeln und dergleichen, welche aus mehreren Werkstoffschichten besteht und im Bereich der Biegung Nuten besitzt,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Oberschicht ein biegbares Furnier (1) mit dem Faserverlauf rechtwinkelig zu den Nuten, vorgesehen ist
dass darunter ein elastisches flexibles Material (2) verklebt ist, zur Herstellung einer Rückverformbarkeit
dass mit diesem Material eine Trägerplatte (3) wie z. B. aus Holzlagen-, Holzspan- und Holzfaserwerkstoffen, verklebt ist,
dass in diese Trägerplatte im Bereich der Biegung mehrere Nuten eingeschnitten sind.

Description

Die Erfindung beschreibt die Konstruktion einer mehrschichtigen, biegbaren Werkstoffplatte, die sich durch die Kombination verschiedener Materialien und die Geometrie und Anordnung von eingebrachten Nuten ergibt.
Die Erfindung findet vorwiegend Anwendung im Bereich der Holzverarbeitung. Sie beschreibt eine Holzverbindung, bei der es möglich ist, aus plattenförmigen Werkstoffen, Holzerzeugnisse wie z. B. Möbel rationell und verpackungsfreundlich herzustellen.
Es ist bekannt, flexible Schichten auf Holzwerkstoffplatten aufzubringen, oder zwischen solche Platten einzubringen. Die Holzwerkstoffe werden anschließend mit V-förmigen Nuten versehen, die es erlauben den Verbundwerkstoff anschließend im Bereich dieser Aussparungen zu falten. Die flexible Schicht übernimmt dabei die Funktion eines Scharniers.
Daraus ergeben sich folgende Nachteile. Die flexible Schicht ist sehr dünn, ist im Bereich der Ausnehmung nicht unterstützt, und übt selbst überhaupt keine Stützfähigkeit aus. Des Weiteren entsteht an der Biegestelle eine relativ scharfe Kante, bei der die Möglichkeit besteht die flexible Schicht zu verletzen. Zudem ist es nicht möglich die entstandene Eckverbindung in Form einer Rundung auszuarbeiten.
Insbesondere ist auch aus der DE 3224883 A1 bekannt, Gehäuserahmen mit abgerundeten Ecken zu konstruieren. Diese Konstruktion beruht allerdings darauf, aus plattenförmigen Werkstoffen, über die ganze Rahmentiefe reichende Nuten mit dünnem, biegsamen Steg an der Außenwand einzufräsen und in die Nuten Kunststoffprofilleisten einzukleben. Diese Kunststoffleisten haben an der Innenseite keilförmige Einschnitte, die sich beim Biegen der Platte schließen und anschließend verschweißt werden.
Daraus ergeben sich folgende Nachteile. Die entstandene Verbindung ist durch das Verschweißen nicht mehr rückverformbar. Außerdem müssen die Biegstellen vor dem Verformen mit speziellen Kunststoffprofilen versehen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es eine Konstruktion zu beschreiben, die eine Eckverbindung in Form einer Rundung ausbildet. Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1 bis 3 genannten Merkmale gelöst. Weitere Vorteile, insbesondere eine Rückverformbarkeit ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Durch die Verformung stoßen die unteren Kanten des eingenuteten Materials aneinander und die auf die Verbindung wirkenden Kräfte werden von einem zugfesten Material aufgenommen. Über die Anzahl bzw. die Breite der Nuten kann der Biegewinkel beliebig erreicht werden. Alternativ zu den rechtwinkligen Nuten ist es möglich, diese über die komplette Tiefe oder nur im bereich des Zusammenstoßens leicht konisch auszubilden.
Der Abstand der Nuten zueinander bestimmt den Radius, bzw. bei relativ großem Abstand die Größe der Segmentierung.
Das Besondere an einer solchen Verbindung ist die Eigenschaft der Rückverformbarkeit. Wird z. B. im Möbelbereich die oben beschriebene Verbindung geschickt eingesetzt, so können in Verbindung zusätzlicher lösbarer Holzverbindungen aus plattenförmigen Bauteilen diverse Möbel „gefaltet" werden.
Ein großer daraus resultierender Vorteil ist die erhebliche Reduktion des Verpackungsvolumens. Des Weitern entsteht beim Endverbraucher das Gefühl an einem kleinen, aber nicht unerheblichen, Anteil am Entstehungsprozess des Möbels, durch das „Zusammenfalten und Verbinden" mitgewirkt zu haben.
Die Konstruktion beruht auf den Eigenschaften eines flexiblen, leicht verformbaren Materials (vorzugsweise „biegbare Spanplatten" im Handel bekannt unter dem Namen Recoflex, PVC, Kork etc.), eines leicht verformbaren jedoch zugfesten Materials (vorzugsweise Baumwollstoffe, Furniere) und einer biegesteifen Trägerplatte (vorzugsweise Sperrholzplatten, mitteldichte Faserplatten und viele andere Holzwerkstoffe und Massivhölzer).
In der Darstellung der 1 bis 6 hat das das flexible und leicht verformbare Material 2 die Aufgabe, die Funktion eines Scharniers zu übernehmen. Des Weiteren kaschiert es durch seine flexible Eigenschaft und eine ausreichende Dicke, eine Segmentbildung 5 an der äußeren Oberfläche 7 und bildet diese als Rundung aus. Voraussetzung dafür ist ein relativ geringer Abstand der Nuten zueinander. Wird das Material direkt an der Oberfläche eingesetzt, so können gleichzeitig seine optischen, haptischen und sonstigen Eigenschaften genutzt werden.
Das leicht verformbare und zugleich zugfeste Material 1, 6 hat die Aufgabe die entstehenden Zugkräfte aufzunehmen. Es kann auf (1–3) oder unter (4–6) der flexiblen Schicht 2 aufgebracht werden. Wird es auf der flexiblen Schicht befestigt, so können auch hier die seine optischen und haptischen und sonstigen Eigenschaften genutzt werden (z. B. dekoratives Furnierbild)
Die möglichst biegesteife Trägerplatte 3 übernimmt im hauptsächlichen die statischen Anforderungen. In sie werden auch die entsprechenden Nuten 5 eingebracht.
Besonders vorteilhaft ist es, auf der Gegenseite dieser Trägerplatte einen entsprechenden Gegenzug 4 aufzubringen. Das sind üblicherweise Furniere und andere Beschichtungen, mit vergleichbaren Eigenschaften bezüglich der Spannungsaufnahme.
Diese Werkstoffe werden mittels thermoplastischen Leimen oder Klebstoffen vollflächig miteinander verbunden. In der Beschreibung und den Ansprüchen wird dieser Vorgang als kleben bezeichnet. Auch der Begriff leimen hat diese Bedeutung.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Rationalität der Fertigung, durch das vollflächige Verbinden der Materialien in herkömmlichen Furnier-, bzw. Plattenpressen. Die Einbringung der Nuten kann durch bloßes Einschneiden mit Werkzeugen bestimmter Abmessungen (Sägeblättern) an diversen Tisch- oder Plattenkreissägen geschehen. Alternativ ist es möglich die Nuten an CNC-Bearbeitungszentren mit Fräs- oder Sägewerkzeugen herzustellen und somit eine Eingliederung in eine komplexe CNC-gerechte Bearbeitung sicherzustellen.
Nachfolgend der Aufbau zwei verschiedener Varianten
In den 1 bis 3 ist eine Variante 1 dargestellt Schichtaufbau:

1: Zugfeste Beschichtung (z. B. Furnier, mit Zugbeanspruchung längs zur Faser)
2: Flexibles Plattenmaterial (z. B. „biegbare Spanplatte")
3: Trägerplatte (z. B. Multiplexsperrholzplatte)
4: Gegenzug (z. B. Furnier)

Hier werden die Nuten 5 in einem bestimmten gleichmäßigen Abstand parallel zueinander und im 90° Winkel zur Faserrichtung des Furniers eingebracht.
Die Tiefe der Nuten entspricht dabei der Stärke der Trägerplatte 3 und der Stärke des Gegenzugmaterials 4. Die flexible Plattenschicht 2 und die zugfeste Beschichtung 1 bleiben dabei unberührt.
In den 4 bis 6 ist eine Variante 2 dargestellt Schichtaufbau:

2: Flexibles Plattenmaterial (z. B. „ biegbare Spanplatte")
6: Zugfestes Gewebematerial (z. B. Baumwollstoff)
3: Trägerplatte (z. B. Multiplexsperrholzplatte)
4: Gegenzug (z. B. Furnier)

Hier werden die Nuten 5 ebenfalls in einem bestimmten gleichmäßigen Abstand parallel zueinander eingebracht. Ausrichtung im Hinblick auf die zugfeste Schicht spielt bei dieser Variante aufgrund des homogenen Aufbaus des Gewebematerials 6 keine Rolle.
Die Tiefe der Nuten entspricht der Stärke des Gegenzuges 4 und der Stärke der Trägerplatte 3, wobei es sinnvoll ist, die Nuten um wenige Millimeter weniger tief einzubringen. Daraus ergibt sich eine zusätzliche Verbesserung der Zugfestigkeit und eine Verringerung des Risikos bei Differenzen der Bearbeitung oder der Werkstoffe die Gewebeschicht zu durchtrennen. Vorzugweise sind für diese Variante Sperrholzplatten, Schichtholzplatten oder Mitteldichte Faserplatten zu verwenden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 3224883 A1 [0005]

Claims

Mehrschichtige, biegbare Werkstoffplatte, insbesondere für die Anwendung bei Möbeln und dergleichen, welche aus mehreren Werkstoffschichten besteht und im Bereich der Biegung Nuten besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass als Oberschicht ein biegbares Furnier (1) mit dem Faserverlauf rechtwinkelig zu den Nuten, vorgesehen ist dass darunter ein elastisches flexibles Material (2) verklebt ist, zur Herstellung einer Rückverformbarkeit dass mit diesem Material eine Trägerplatte (3) wie z. B. aus Holzlagen-, Holzspan- und Holzfaserwerkstoffen, verklebt ist, dass in diese Trägerplatte im Bereich der Biegung mehrere Nuten eingeschnitten sind.
Mehrschichtige, biegbare Werkstoffplatte, insbesondere für die Anwendung bei Möbeln und dergleichen, welche aus mehreren Werkstoffschichten besteht und im Bereich der Biegung Nuten besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass als oberste Schicht ein elastisches, flexibles Material (2), zur Herstellung einer Rückverformbarkeit, vorgesehen ist dass mit diesem eine Schicht aus Gewebematerial (6), wie z. B. Stoff oder Kunststoffgewebe verklebt ist dass mit diesem Material eine Trägerplatte (3) wie z. B. aus Holzlagen-, Holzspan- und Holzfaserwerkstoffen, verklebt ist, dass in diese Trägerplatte im Bereich der Biegung mehrere Nuten (5) eingeschnitten sind.
Mehrschichtige, biegbare Werkstoffplatte, insbesondere für die Anwendung bei Möbeln und dergleichen, welche aus mehreren Werkstoffschichten besteht und im Bereich der Biegung Nuten besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass als oberste Schicht ein Gewebematerial (6), wie z. B. Stoff oder Kunststoffgewebe, vorgesehen ist dass mit diesem eine Schicht aus elastischem, flexiblem Material (2), zur Herstellung einer Rückverformbarkeit, verklebt ist dass mit diesem Material eine Trägerplatte (3) wie z. B. aus Holzlagen-, Holzspan- und Holzfaserwerkstoffen, verklebt ist, dass in diese Trägerplatte im Bereich der Biegung mehrere Nuten (5) eingeschnitten sind.
Mehrschichtige Werkstoffplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der Trägerplatte (3) als weitere Schicht ein Gegenzug (4) aus einem Material aufgebracht ist, welches bezüglich der Spannungsaufnahme vergleichbare Eigenschaften wie die oberste Schicht aufweist.
Mehrschichtige Werkstoffplatte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Nuten (5) nicht der vollständigen Dicke der Trägerplatte (3) entspricht.
Mehrschichtige Werkstoffplatte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (5) rechtwinklig ausgebildet sind.
Mehrschichtige Werkstoffplatte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (5) konisch ausgebildet sind.