DE19739394C2 - Möbelkorpus - Google Patents
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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- F16B12/00—Jointing of furniture or the like, e.g. hidden from exterior
- F16B12/44—Leg joints; Corner joints
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Description
Die Erfindung betrifft einen Möbelkorpus aus plattenförmigen Möbelteilen,
die wenigstens teilweise über Gehrungsfugen miteinander verbunden sind.
Möbelstücke bestehen in aller Regel aus einzelnen Möbelteilen aus Holz oder
einem Holzwerkstoff, die miteinander in geeigneter Weise verbunden sind.
Vor allem bei Kastenmöbeln, also etwa Schränken, Regalen, Kommoden etc.,
gibt es vor allem zwei Möglichkeiten, plattenförmige Möbelteile an den
Ecken des Möbelkorpus zu verbinden. Dies kann zum einen stumpf gesche
hen, also dadurch, daß eines der Möbelteile stumpf vor das Ende des anderen
Möbelteils gesetzt und dort befestigt wird. Alternativ besteht die Möglichkeit
einer Gehrungsverbindung, bei der die plattenförmigen Möbelteile im Be
reich der vorgesehenen Verbindung schräg, zumeist unter 45° zur Platten
ebene, abgetrennt werden.
Während stumpfe Verbindungen die gestalterischen Möglichkeiten insbeson
dere für die Sichtseite oder die Möbelfront einschränken und relativ grob
wirken, bieten Gehrungsverbindungen bessere gestalterische Möglichkeiten.
Schwierigkeiten ergeben sich jedoch, wenn entsprechend dem heutigen
Trend bei der Möbelgestaltung der Möbelkorpus an den Ecken nicht scharf
kantig sein, sondern einen Rundungsradius aufweisen soll.
Bei den herkömmlichen Verbindungsarten ist gemeinsam, daß die zu verbin
denden Möbelteile im Verbindungsbereich lediglich flächig gegeneinander
liegen und daher beim Verleimen, Verdübeln oder anderweitigem Verbinden
genau justiert und gehalten werden müssen.
Die DE 23 53 684 A1 zeigt und beschreibt eine Gehrungsverbindung, bei der
die Gehrungsfuge wenigstens in einem größeren Teilbereich zu einem Spalt
erweitert ist. Dieser Spalt wird zur Verbindung der beiden beteiligten Möbel
teile mit einem flüssigen Kunststoff gefüllt. Bei einer der gezeigten Ausfüh
rungsformen endet der Spalt vor der äußeren Ecke des Möbelkorpus, so daß
an der äußeren Ecke eine normale Gehrungsverbindung sichtbar wird. Bei ei
ner weiteren Ausführungsform sind beide plattenförmigen Möbelteile an der
durch die Gehrungsverbindung gebildeten äußeren Ecke ausgespart, so daß
hier der flüssige Kunststoff die eigentliche Ecke bildet. Zur genauen Ju
stierung der beiden Möbelteile beim Verbinden ist an einem Möbelteil eine
vorspringende Zentrierfeder, am anderen Möbelteil eine Zentriernut vorge
sehen, die die Zentrierfeder aufnimmt. Auf diese Weise läßt sich zwar ver
meiden, daß sich die beiden Platten beim Verbindungsvorgang gegeneinan
der verschieben. Das Ziel, eine ansprechende, stark ausgerundete äußere
Kante zu erzielen, ist jedoch nicht im gewünschten Ausmaß zu erreichen.
Während im Falle der ersten Ausführungsform die Ecke durch die bei Geh
rungsverbindungen üblichen spitzen Kanten der beiden Platten gebildet wer
den muß, liegt im anderen Falle das Kunststoffmaterial an der äußeren Ecke.
Die EP 0 479 767 A1 zeigt eine Lösung, bei der die Gehrungsfuge erheblich
von der üblichen, ebenen Form abweicht und eine oder mehrere, ineinander
greifende Nut- und Federverbindungen aufweist. Auch hier läßt sich die ge
genseitige Verschiebung der beiden Platten beim Verbindungsvorgang ver
meiden, während andererseits die äußere Kante des Korpus, wie bei Geh
rungsverbindungen üblich, durch die beiden spitz zulaufenden Plattenränder
gebildet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Möbelkorpus zu schaffen,
der in besonderer Weise geeignet ist für die Bildung von stark abgerundeten
äußeren Ecken an dem Korpus.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Möbelkorpus der obigen Art
dadurch gelöst, daß die Möbelteile formschlüssig ineinandergreifen, die Geh
rungsfugen wenigstens in ihrem äußeren Fugenabschnitt unter Bildung einer
Falzverbindung rechtwinklig zur Oberfläche jeweils eines der plattenförmigen
Möbelteile abgewinkelt sind und an einem der Möbelteile an der äußeren
Ecke über die Gehrungsebene hinaus eine Abrundung oder sonstige Profilie
rung ausgebildet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird der gesamte äußere Eckbereich
durch nur eine der beiden Platten gebildet, so daß hier ein einheitliches Ma
terial vorliegt und eine optische Unterbrechung durch eine Trennfuge ver
mieden wird. Die beiden zu verbindenden plattenförmigen Möbelteile haben
im übrigen keine aufeinandertreffenden scharfen, abgeschrägten Kanten, die
eine relativ geringe Stabilität aufweisen und gegebenenfalls ausbrechen kön
nen.
Während somit beispielsweise die eigentliche Fugenfläche der Gehrungsfu
gen eine unter 45° oder einem Winkel ähnlicher Größenordnung zu den bei
den Plattenebenen stehende glatte Fläche ist, wird diese glatte Fläche erfin
dungsgemäß am äußeren und/oder inneren Ende der Gehrungsfuge abgewin
kelt, und zwar vorzugsweise auf der äußeren Seite rechtwinklig zur äußeren
Fläche einer der Platten und am inneren Ende rechtwinklig zur inneren
Oberfläche einer der Platten.
Bei einer derartigen Gehrungsverbindung entstehen nicht die spitz zulaufen
den Ränder der beiden zu verbindenden, plattenförmigen Möbelteile, die bei
geringen Plattenstärken Stabilitätsprobleme hervorrufen können und im
übrigen das Herstellen von Kastenmöbeln mit ausgerundeten Ecken erschwe
ren. Die Stabilitätsprobleme spielen eine besondere Rolle, wenn bei einem
Möbelstück mit Türen diese in einen Falz in der Möbelfront hinein schließen
sollen. In diesem Falle wird in die einzelnen plattenförmigen Möbelteile im
Bereich der Möbelfront der Falz hineingefräst, so daß die verbleibende Mate
rialstärke sehr gering ist.
Die erfindungsgemäße Gehrungsverbindung hat im übrigen den Vorteil, daß
bei Herstellung der Verbindung die beiden Möbelteile formschlüssig ineinan
dergreifen, so daß das Ausrichten und Halten bei der Verleimung oder ander
weitigen Verbindung vereinfacht wird und im jedem Falle einer genauer Sitz
gewährleistet ist.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine Ansicht des Eckbereichs eines erfindungsge
mäßen Möbelkorpus in einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2 ist eine entsprechende Darstellung einer zweiten Aus
führungsform;
Fig. 3 zeigt eine weitere abgewandelte Ausführungsform;
Fig. 4 ist eine entsprechende Eckansicht eines Möbelkorpus
mit eingearbeitetem Falz an der Frontseite zur Aufnah
me einer Tür;
Fig. 5 ist ein senkrechter Schnitt entlang der Linie V-V in
Fig. 4.
In Fig. 1 ist die obere linke Ecke der Frontansicht eines Möbelkorpus gezeigt.
An dieser Ecke werden ein erstes plattenförmiges Möbelteil 10 und ein zwei
tes plattenförmiges Möbelteil 12 gezeigt. Die beiden Möbelteile 10, 12 sind
verbunden über eine Gehrungsfuge 14. Bei dem dargestellten Beispiel sind
die beiden Möbelteile 10, 12 unter einem rechten Winkel verbunden, und die
Gehrungsfuge verläuft unter 45° zu den Ebenen beider Platten, also in der
Winkelhalbierenden. Die Erfindung ist jedoch auch anwendbar, wenn der
Verbindungswinkel der beiden Möbelteile 10, 12 von 90° abweicht und die
Gehrungsfuge außerhalb der Winkelhalbierenden des von den Möbelteilen ge
bildeten Winkels liegt.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist die mit 16 bezeichnete Geh
rungsfläche der Gehrungsfuge 14 nur im mittleren Bereich der Gehrungsfuge
erhalten, während die Fuge in ihrem äußeren und inneren Endbereich senk
recht zu der Ebene des oberen Möbelteils 12 oder parallel zu der Ebene des
unteren Möbelteils 10 abgewinkelt ist und hier Fugenabschnitte 18, 20 bildet,
die in Fig. 1 in vertikaler Richtung verlaufen.
Der obere Fugenabschnitt 18 bewirkt, daß der bei Gehrungsverbindungen
üblicherweise spitz zulaufende Rand des oberen Möbelteils 12 gekappt wird,
während in diesem Bereich das untere Möbelteil 10 über die Gehrungsebene
hinaus um die obere Ecke des Möbelkorpus herumgezogen ist. Hier wird also
eine Randleiste 22 gebildet, die eine den Anforderungen entsprechende Ab
rundung oder sonstige Profilierung erhalten kann.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 führt am unteren Ende der Gehrungs
fläche 16 die senkrecht nach unten gerichtete Fugenfläche zu einer weiteren
Falzverbindung. Diese Fugenfläche 20 erstreckt sich bis zur unteren Oberflä
che des oberen Möbelteils 12. In diesem Bereich ist das untere Möbelteil 10
zur Bildung eines Falz 24 entsprechend ausgeklinkt.
Besonders vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung ist vor allem die
obere Falzverbindung, während die untere Falzverbindung eine sinnvolle Er
gänzung darstellt, die zum einen für die Gestaltung der Möbelfront genutzt
werden kann und zum anderen dazu beiträgt, die beiden Möbelteile 10, 12
beim Zusammenfügen formschlüssig ineinandergreifen zu lassen. Die Justie
rung und Festlegung der beiden Platten bei der Herstellung der Verbindung
kann daher gegenüber üblichen Gehrungsverbindungen wesentlich verein
facht werden.
Fig. 2 entspricht weitgehend Fig. 1, so daß auch hier die Bezugsziffern der
Fig. 1 verwendet worden sind und eine erneute genaue Beschreibung ent
behrlich ist.
Fig. 2 soll veranschaulichen, daß die Anteile, die zum einen die Gehrungsflä
che 16 und zum anderen die beiden Falzverbindungen im Bereich der Fugen
abschnitte 18 und 20 einnehmen, variieren können.
Fig. 3 zeigt eine weitere Abwandlung der Ausführungsform der Fig. 1. Gemäß
Fig. 3 tritt der Falz am unteren Ende der Gehrungsfläche 16 nicht in das un
tere Möbelteil 10, sondern in das obere Möbelteil 12 ein. Hier zweigt also der
mit 26 bezeichnete Fugenabschnitt nicht, wie der Fugenabschnitt 20 der er
sten Ausführungsform, senkrecht zum oberen Möbelteil 12, sondern parallel
zu diesem oder senkrecht zum unteren Möbelteil 10 ab. Selbstverständlich
kann auch des obere Fugenabschnitt 18 in die um 90° versetzte Richtung ab
zweigen.
Besonders zweckmäßig ist die Anwendung der vorliegenden Erfindung bei
Möbelstücken mit in die Korpuswände eingelassener Tür. Fig. 4 zeigt eine
Teilansicht der Ecke eines entsprechenden Möbelkorpus, der wiederum in
dem dargestellten Eckbereich aus einem oberen, waagerechten Möbelteil 28
und einem unteren, senkrechten Möbelteil 30 zusammengesetzt ist. Die hier
verwendete Gehrungsfuge entspricht Fig. 1 und ist daher mit der entspre
chenden Bezugsziffer 14 bezeichnet worden.
In die beiden miteinander verbundenen, plattenförmigen Möbelteile 28 und
30 ist an der vorderen Sichtkante ein Falz 32 eingearbeitet worden, so daß
von dem Material der beiden Möbelteile 28, 30 jeweils nur eine schmale
Randleiste 34, 36 verblieben ist. Der Falz 32 ermöglicht die Aufnahme einer
in Fig. 5 gestrichelt angedeuteten Tür 38.
Gerade bei derartigen Konstruktionen erweist sich die vorliegende Erfindung
als vorteilhaft, da im Eckbereich bei der Verbindung der beiden schmalen
Randleisten 34, 36 ein weitaus höhere Stabilität erzielt werden kann, als bei
einer reinen herkömmlichen Gehrungsverbindung.
Claims (1)
1. Möbelkorpus aus plattenförmigen Möbelteilen (10, 12, 28, 30), die wenigstens
teilweise über Gehrungsfugen (14) miteinander verbunden sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Möbelteile (10, 12, 28, 30) formschlüssig ineinander
greifen, die Gehrungsfugen (14) wenigstens in ihrem äußeren Fugenabschnitt
(18) unter Bildung einer Falzverbindung rechtwinklig zur Oberfläche jeweils
eines der plattenförmigen Möbelteile (10, 12, 28, 30) abgewinkelt sind und an
einem der Möbelteile (10, 28) an der äußeren Ecke über die Gehrungsebene
hinaus eine Abrundung oder sonstige Profilierung ausgebildet ist.
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1997
- 1997-09-09 DE DE1997139394 patent/DE19739394C2/de not_active Expired - Fee Related
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