DE441701C - Druckluftlokomotive - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Druckluftlokomotive.

Das Neue besteht darin, daß der Antrieb durch einen Druckluftmotor erfolgt, der zwei in entgegengesetzter Richtung umlaufende Wellen besitzt, von denen bei Vorwärtsfahrt die eine, bei Rückwärtsfahrt die andere auf die Antriebsachse der Lokomotive arbeitet. Bei der praktischen Ausführung ίο empfiehlt es sich, auf den beiden Motorwellen je eine Kupplung so anzuordnen, daß beim Einschalten der einen die andere selbsttätig ausgeschaltet wird, und außerdem beide gleichzeitig ausgeschaltet sein können. Eine solche Druckluftlokomotive ist außerordentlich einfach und vorteilhaft.

Die neue Bauart gestattet, im Triebwerk die bei den üblichen Kolbenlokomotiven nicht zu vermeidenden hin und her gehenden Bewegungen durch die vorteilhaftere Drehbewegung zu ersetzen. Außerdem wird der ganze Aufbau der Lokomotive vereinfacht und die Anzahl der schwer dichtzuhaltenden Stopfbüchsen, Flanschverbindungen usw. vermindert, dadurch, daß die verschiedenen Arbeitszylinder der Kolbenmaschine wegfallen und an ihre Stelle ein einziger Motor tritt. Durch die Gestaltung der Kupplungseinrichtung ist es möglich, auf einfachste Art und Weise den Vorwärts- oder Rückwärtsgang einzuschalten oder den Motor völlig vom Getriebe abzuschalten.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigt:

Abb. ι eine Seitenansicht der in Betracht kommenden Teile der Lokomotive, während Abb. 2 die entsprechende Draufsicht wiedergibt.

Bei dem dargestellten Beispiel ist als Antriebsmotor ein an sich bekannter Zahnraddruckluftmotor ι vorgesehen, welcher zwei in entgegengesetztem Drehsinn umlaufende Wellen 2 besitzt, die in der Längsrichtung der Lokomotive liegen. Auf diesen Antriebswellen 2 ist je eine Kupplung 3 angeordnet, mit deren Hilfe die Wellen 2 mit den ebenfalls längsgelagerten Wellenstücken 4 gekuppelt werden können. Die Drehbewegung wird von den Wellen 4 mittels Kegelrädern auf die quer zur Fahrtrichtung gelagerte Zwischenwelle 5 und von dieser mittels Zahnradgetriebe auf eine zweite Zwischenwelle 6 und von dieser endlich auf die Antriebswelle 7 der Lokomotive übertragen. Gleichzeitig erfolgt eine Übersetzung ins Langsame. Durch den Hebel 8 und die Stange 9 erfolgt die Schaltung der beiden Kupplungen.

Die Arbeitsweise der gezeichneten Ausführungsform der Druckluftlokomotive ist folgende:

Wird der Hebel 8 vermittels der Stange 9 aus seiner Mittelstellung, in der beide Kupplungen 3 ausgeschaltet sind, also der Motor 1 leerläuft, herausgedreht, so kommt eine der Kupplungen 3 in Eingriff. Die Drehbewegung wird von der jeweils gekuppelten Welle 2 auf die zugehörige Welle 4 übertragen und von dieser über die dazwischen angeordneten Wellen 5 und 6 auf die Antriebswelle 7. Hierbei laufen die zum Antrieb für die entgegengesetzte Fahrtrichtung vorgesehenen Getriebeteile, und zwar alle bis zur Kupplungshälfte der zweiten Kupplung 3, leer mit. Zum Anhalten muß der Hebel 8 wieder in die Mittelstellung gebracht werden. Zum Einschalten der Rückwärtsfahrt muß der Hebel 8 nach der andern Seite gedreht werden.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Druckluftlokomotive, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb durch· einen Druckluftmotor erfolgt, der zwei in entgegengesetzter Richtung umlaufende Wellen besitzt, von denen bei Vorwärtsfahrt die eine, bei Rückwärtsfahrt die andere auf die Antriebsachse der Loko- _go motive arbeitet.

2. Druckluftlokomotive nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den beiden Motorwellen je eine Kupplung so angeordnet ist, daß beim Einschalten der einen die andere selbsttätig ausgeschaltet wird, außerdem beide gleichzeitig ausgeschaltet sein können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.