-
Haspel für Schrapperanlagen, insbesondere für die Verwendung unter
Tage Bei der iin modernen Grubenbetrieb vielfach eingeführten Schrapperförderung
werden für den Antrieb des Schrappers Spezialhaspelkonstruktionen benutzt, welche
mit zwei versteckbaren Trommeln ausgerüstet sind, um eine Änderung der Drehrichtung
zu ermöglichen. Diese Haspel sind verhältnismäßig teuer und sind für andere Zwecke
im Grubenbetrieb wegen ihres großen Raumbedarfes nicht brauchbar. Insbesondere können
solche Haspel normalerweise für die Streckenförderung nicht benutzt werden.
-
Erfindungsgemäß wird nun ein Haspel für Schrapperanlagen dadurch hergestellt,
daß zwei normale, nebeneinander angeordnete Streckenhaspel durch eine Wellenkupplung
derart zu einem einheitlichen Aggregat vereinigt werden, daß für beide Bewegungsrichtungen
des Schrappers der Antrieb nur von einem der beiden Motoren aus erfolgen kann. Hierbei
ergibt sich die günstige Bauart, wenn einer der beiden Haspel gegen den anderen
um r8o ° verdreht angeordnet wird und die Kupplung zwischen den Vorgelegewellen
der beiden Haspel angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform werden die Vorgelegewellen
in Flucht gelegt, so daß die großen Antriebsräder der Vorgelegewellen unmittelbar
nebeneinander liegen. Dadurch wird es ermöglicht, die Vorgelegewellen in einfacher
Weise zu kuppeln, indem man nur die Räder mit entsprechenden Zapfen versieht und
eine mit Bohrungen versehene Scheibe einschaltet.
-
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß man zwecks Umkehrung der Drehrichtung
an den äußeren Enden der gekuppelten Vorgelegewellen verschiebliche Ritzel anordnet,
welche wechselweise eingerückt- werden und entsprechend die Trommel des einen oder
die des anderen Haspels antreiben. Dadurch, daß diese Ausrückritzel infolge Verdrehung
der beiden Haspel um 18o' an die Außenseite zu liegen kommen, ist eine bequeme Bedienung
möglich, und zwar durch seitlich angeordnete Hebel, welche zweckmäßig durch ein
Gestänge derart miteinander verbunden werden, daß gleichzeitig mit dem Einrücken
des Ritzels des einen Haspels das des anderen ausgerückt wird.
-
Es ist selbstverständlich auch möglich, beide Motoren auf eine der
Trommeln gleichzeitig arbeiten zu lassen, so daß man die doppelte Leistung erhält.
-
Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, daß es möglich
ist, mit im Grubenbetrieb vorhandenen Mitteln auf bequeme Weise einen Schrapperhaspel
herzustellen, so daß die Notwendigkeit, teure Spezialkonstruktionen anzuschaffen,
fortfällt. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Schrapperhaspel,
nachdem er seinen Zweck an einem Betriebspunkt erfüllt hat, in kürzestem Zeitraum
wieder in zwei gewöhnliche Streckenhaspel zerlegt wird, die dann ihrem eigentlichen
Verwendungszweck wieder zugeführt werden können.
-
An sich ist es hierbei bekannt, einen Schrapperhaspel durch Zusammenfügen
zweier kleiner Haspel herzustellen, und zwar hat man vorgeschlagen, an einer Säule
übereinander zwei Haspel anzuordnen. Die Vorteile der Erfindung werden aber durch
diese Anordnung nicht
erreicht; insbesondere müssen bei dieser bekannten
Bauart beide Motoren arbeiten, indem der eine bei der einen Bewegungsrichtung des
Schrappers, der andere bei der anderen Bewegungsrichtung eingeschaltet werden muß.
Eine Verbindung von übereinander angeordneten Haspeln durch eine Kupplung wäre im
übrigen nur auf umständliche Weise durchführbar.
-
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform dargestellt.
-
Fig. i zeigt das Schema einer Schrapperanlage.
-
Fig. 2 ist ein Grundriß des Schrapperhaspels und Fig. 3 eine Seitenansicht.
-
Der Schrapperhaspel nach der Erfindung wird durch Zusammenfügen zweier
normaler Streckenhaspel i und 2 gebildet. Diese Haspel bestehen in bekannter Weise
aus einem Motor 3 (insbesondere Stirnradmotor), Vorgelegewelle q. und Trommel 5.
Der Motor überträgt seine Drehbewegung durch ein Ritzel 6 auf das Zahnrad 7 und
auf die Welle 4. und von diesen wiederum durch das Räderpaar 8, 9 auf die Trommel
5. Die Vorgelegewellen beider Haspel sind konaxial angeordnet und durch eine Kupplung
io lösbar miteinander verbunden. Hierbei ist der eine Haspel gegen den andern um
i8o° gedreht, so daß die Trommeln der beiden Haspel auf verschiedenen Seiten der
Vorgelegewellen liegen. Die Ritzel 8 sind verschieblich angeordnet, wobei die Verschiebung
mittels der Handhebel ii erfolgt, so daß zwecks Änderung der Drehrichtung wechselweise
die eine oder die andere Trommel angetrieben wird, wobei die nicht angetriebene
Trommel, von welcher jeweils das ablaufende Seil abläuft, sich leer mitdreht.
-
Die beiden Kupplungshebel ii können durch ein Gestänge miteinander
verbunden werden, derart, daß durch eine einzige Hebelbewegung gleichzeitig das
eine der beiden Ritzel 8 ausgerückt und das andere eingerückt wird.
-
Es wird also hierbei zum Antrieb des Seiles bei beiden Bewegungsrichtungen
des Schrappers nur ein Motor benutzt; der andere Motor kann leer mitlaufen, insbesondere
wenn es sich um einen Stirnradmotor handelt; es ist aber auch möglich, das entsprechende
Ritzel 6 verschieblieh auszubilden, um den Motor abzuschalten.
-
Nachdem der Schrapperhaspel für den Schrapperbetrieb nicht mehr benötigt
wird, werden durch Lösen der Kupplung io die beiden Streckenhaspel i und 2 wieder
voneinander getrennt und ihrem eigentlichen Verwendungszweck zugeführt.
-
Unter gewissen Verhältnissen ist es auch möglich, bei einem der beiden
Haspel den Motor abzumontieren und ihn für andere Zwecke zu verwenden.