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Aufzugswinde für Doppelaufzüge mit Lastausgleich ,L)ie Erfindung betrifft
eine Aufzugswinde für Doppelaufzüge mit Lastausgleich sowie mit zwei Seiltroinineln
und zwei Antriebsmotoren und stellt sich die z\ufgal>e, eine Anordnung zu schaffen,
welche bei Störung irgendeines Hauptteiles der Anlage doch einen Weiterbetrieb des
Aufzuges ermöglicht. Solche Störungen sind beispielsweise das Ausfallen eines Motors
oder eines der Hauptübersetzungsgetriebe eines Klotors, ferner das Ausfallen einer
der Seiltrommeln etwa beim Auflegen eines neuen Seiles usw.
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Die :Aufgabe wird von der Erfindung dadurch gelöst, daß z,##@ischen
die beiden Trommeln und die beiden -Motoren ein Zwischengetriebe gelegt ist, an
@@elrhes der Motor und jede Trommel an- und abschaltbar angeschlossen ist, so daß
einerseits jede Trommel allein durch den einen oder den anderen Motor allein oder
durch beide Motoren zusammen und daß andererseits beide Trommeln gemeinsam durch
dort einen oder den anderen Motor allein oder durch beide Motoren zusammen angetrieben
werden können.
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Ein derartiges Zwischengetriebe zwischen zwei Seiltrommeln und zwei
Antriebsmotoren ist an sich bekannt, und zwar bei Schrapperanlagen (vgl. die Patentschriften
580 495 und 589 31o).
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Hierbei handelt es sich aber um ein ganz anderes Anwendungsgebiet.
Bei der Erfindung bildet der Lastausgleich des Doppelaufzuges eine wesentliche Voraussetzun"
d. h. die toten Lasten der Fahrstühle, Förderkörbe oder Förderkübel sind gegeneinander
ausgeglichen, so daß das Windwerk nur die reine
Nutzlast zu heben
hat, abgesehen von den durch die etwaige Verschiedenheit der Seillängen hervorgerufenen
einseitigen Gewichtsüberschüssen.
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Bei der Schrapperanlage fehlt dieser Lastausgleich.
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Während beim Aufzug die am Seil hängende Last beim Nachlassen des
Seiles selbsttätig infolge der Schwerkraft sinkt, geht bei der Schrapperanlage das
Schrappergerät beim Nachlassen des Seiles nicht zurück. Hierfür ist vielmehr ein
besonderes Rückführseil oder Unterseil erforderlich, däs beim Aufzug überflüssig
ist. Aufzug und Schrapperanlage unterscheiden sich also grundsätzlich in ihrer Anordnung
und Wirkungsweise.
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Bei der Schrapperanlage kommt aber auch die der Erfindung zugrunde
liegende besondere Aufgabe nicht in Frage. Es soll ein Weiterbetrieb des Aufzuges
auch dann noch möglich bleiben, wenn ein Hauptteil der Anlage, z. B. ein Motor,
ein Hauptübersetzungsgetriebe eines Motors oder eine Seiltrommel, aus irgendeinem
Grunde ausfallen sollte. In einem solchen Falle wäre die ganze Schrapperanlage zum
Stillstande verurteilt, und man könnte günstigstenfalls noch einen einzigen Arbeitshub
des Schrappergerätes durchführen, aber niemals einen Rückhub, weil das eineArbeitsseil
ausgefallen wäre.
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Somit bringt die Übertragung der bei Schrapperanlagen an sich bekannten
Getriebeanordnung auf einen Doppelaufzug mit Lastausgleich gerade auf diesem Anwendungsgebiet
einen bedeutenden technischen Fortschritt mit sich, der nicht vorauszusehen war
und auch durch die bekannten Getriebeanordnungen nicht nahegelegt worden ist. Allerdings
ist in den Druckschriften ins Auge gefaßt, daß die Winden der Schrapperanlage auch
für reinen Haspelbetrieb verwendet werden sollen, jedoch wird für diesen Fall ausdrücklich
die Zerlegung des Doppetwindewerkes in zwei einfache Haspelwerke vorgesehen. Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist somit als neu und als zum ersten Male
gelöst anzusehen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung schematisch veranschaulicht.
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Die beiden Seiltrommeln sind mit i und 2 bezeichnet; sie liegen zweckmäßig
gleichachsig nebeneinander. Die beiden Motoren 3 und 4 sind ebenfalls gleichachsig
nebeneinander und mit ihren Achsen parallel zu den Achsen der Trommeln angeordnet.
Zwischen den beiden Seiltrommeln i und 2 einerseits, den beiden Motoren 3 und .4
andererseits liegt (las Zwischengetriebe, beispielsweise eine Welle 5, die ein vier
ortsfesten Lagern 6 ruht.
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Der Motor 3 kann mittels des Zahnradgetriebes 7 oder eines anderen
Übersetzungsgetriebes und durch die Kupplung 8 auf die Welle 5 winken. Die Kupplung
8 ist lösbar und bei-spielsweise eine Klauenkuppl@ung oder eine Scheibenkupplung,
deren beide Scheiben durch Sehrauben und einen Keil unverdrehbar miteinander verbunden
werden, .können. Nach Lösen der Schrauben und Entfernen des Keiles ind die Scheiben
frei, und die Kupplung ist geöffnet. Eint Ein- und Ausrücken der Kupplung während
des Betriebes ist nicht erforderlich. Der Motor 4 ist in gleicher Weise durch ein
Übersetzungsgetriebe 9 und eine lösbare Kupplung io mit der Welle 5 verbunden.
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Die Seiltrommel i ist durch ein Zahnradgetriebe 11, 12 und
eine lösbare Kupplung 13 mit der Welle 5 verbunden. Die eine Hälfte der Scheibenkupplung
13, die linke Scheibe in der Zeichnung, ist mit dem Ritzel 12 des Zahnradgetriebes
als ein Stück ausgebildet, das in einer Lagerung 14 ruht. Ebenso ist die Seiltrommel
2 durch ein Zahnradgetriebe 15, 16 und eine lösbare Kupplung 17 mit der Welle 5
verbunden. Die in der Zeichnung rechts liegende Scheibe der Kupplung 17 bildet mit
dem Ritzel 16 des Zahnradgetriebes 15, 16 ein Stück, das in der Lagerung i8 ruht.
Jeder Motor hat eine Betriebsbremse i9 bzw. 20 und jede Seiltrommel eine Notbremse
21 bzw. 22. Die Notbremsen werden beim Lösen oder Einschalten der Kupplungen eingelegt.
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Der normale Betriebsfall ist der, daß beide, Seiltrommeln i und 2
arbeiten, deren Seile in entgegengesetzten Richtungen auf die Trommeln gewunden
sind, so daß die an den Seilen hängenden. toten Lasten, z. B. Kübel oder Förderkörbe,
sich ausgleichen. Steigt die eine Last, so sinkt die andere. In diesem Falle genügt
ein Motor für den gesamten Betrieb. Beispielsweise sei der Motor 3 als eigentlicher
Betriebsmotor gewählt, während 4 als Reserve dient. Für diesen Betriebsfall sind
die Kupplungen 8, 13, 17 geschlossen, und nur die Kupplung io ist gelöst, so daß
das Zahnradgetriebe 9 und der Motor 4 stillstehen. Der Motor 3 treibt beide Seiltrommeln
i und 2 mit normaler Geschwindigkeit infolge des Lastausgleiches.
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Der umgekehrte Fall wäre der, daß der Motor 3 oder das Getriebe 7
oder beide betriebsunfähig wären. Dann kann der Reservemotor 4 allein beide Trommeln
mit ausgeglichenenLasten antreiben, wobei die Kupplungen 13, 17, io geschlossen
sind und e geöffnet werden muß.
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Fällt eine Trommel aus, etwa bei Reparatur eines der Kübel oder beim
Auflegen eines neuen Seiles, so schaltet man beide Motoren ein, um die normale Fördergeschwindigkeit
aufrechtzuerhalten, obwohl die Last infolge des Fehlens des Lastausgleiches jetzt
erhöht ist. Steht beispielsweise die Trommel i still, so wird bei 13 ausgekuppelt,
wodurch das Ritze112 frei wird. Es werden 8, 17 und io gekuppelt, so daß beide Motoren
3 und 4 zusammen dit Trommel 2 antreiben. Würde jetzt auch noch einer der Motoren
ausfallen, so könnte er abgekuppelt werden, und der andere Motor würde die Trommel,
wenn auch mit verminderter Geschwindigkeit bzw. Last antreiben können.
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Man könnte auch beide Trommeln mit Lastausgleich durch beide Motoren
zusammen mit erhöhter Geschwindigkeit antreiben, jedoch spielt dieser Fall im praktischen
Betriebe keine Rolle.