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Walzenantrieb, insbesondere für schwere Walzenstraßen. Bei der Aufstellung
von schweren Walzenstraßen ist meist nicht sofort zu übersehen, welche endgültige
Produktion von der Straße geliefert werden soll, d. h. das erforderliche Drehmoment
des Antriebsmotors ist noch nicht bekannt. Es ist somit mitunter notwendig, den
ursprünglich gelieferten Antrieb zu verstärken. In solchen Fällen war es bisher
üblich, den zweiten Motor unmittelbar neben den ersten Motor zu bauen und beide
miteinander zu kuppeln. Diese Anordnung hatte jedoch den Nachteil, daß meist das
Kammwalzgerüst verstärkt und die Welle des ursprünglichen Antriebsmotors und damit
auch dessen Lager wegen der größeren Beanspruchung ausgewechselt werden mußten.
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Eine andere bisher getroffene Anordnung bestand darin, daß man den
ersten Motor unter Fortfall der Kammwalzenübertragung die untere Walze, den zusätzlichen
Motor dagegen die obere Walze getrennt antreiben ließ. Diese Anordnung hatte jedoch
den Nachteil, daß der Antriebsmotor für die obere Walze den achsialen Schub, der
beim Durchgang des Walzgutes in den ersten Strichen infolge der Schrägstellung der
Spindel am größten ist, aufnehmen muß. Der dadurch verursachte höhere Lagerdruck
hat zur Folge, daß beide Motoren verschieden beansprucht werden, so daß selbst bei
Serienschaltung der beiden Antriebsmotoren Drehzahl- und Belastungsunterschiede
unvermeidlich sind. So z. B. würde bei einem Blindstich, d. h. wenn das Walzgut,
ohne gedrückt zu werden, das Walzgerüst passieren soll, die gesamte Arbeit durch
die untere Walze zu leisten sein. Die obere Walze käme kaum zum Eingriff, während
das Walzgut infolge, seines Eigengewichtes ganz auf der unteren Walze lasten würde.
- Der Anlauf würde in diesem Falle wie folgt vor sich gehen: Der Antriebsmotor der
Unterwalze kann sich erst in Bewegung setzen, wenn seine Stromaufnahme derart angewachsen
ist, um das Lastmoment zu überwinden. Der -Antriebsmotor der Oberwalze läuft praktisch
leer. Er erreicht somit schon bei geringer Stromaufnahme eine der Spannung entsprechende
Drehzahl, und seine gegenelektromotorische Kraft verhindert sodann ein weiteres
Ansteigen des Stromes, d. h. die untere Walze kommt überhaupt nicht aus der Ruhelage.
Ähnliche Verhältnisse können sich ergeben, wenn bei verschiedenen Eingriffstiefen
oder verschiedenen Durchmessern der Ober- und Unterwalze von beiden Motoren verschiedene
Momente aufzubringen sind.
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Würde man - die Kammwalze beibehalten, so wären allerdings die Bedenken
in elektrischer Hinsicht nicht mehr vorhanden; die beiden in Serie geschalteten
Motoren würden in diesem Fall, da sie durch die Kammwalze
miteinander
gekuppelt sind, die gleiche Drehzahl und Belastung annehmen. Es würden jedoch bei
dieser Anordnung die Bedenken in mechanischer Hinsicht, wie achsialer Schub und
erhöhter Lagerdruck für den Antriebsmotor der Oberwalze bei schräg stehender Spindel
bestehen bleiben.
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Nach der Erfindung werden alle diese Nachteile dadurch vermieden,
daß bei Verstärkung des ursprünglichen Walzenantriebes die Antriebsmotoren derart
angeordnet werden, daß der zusätzliche Antrieb auf der Gegenseite des Kammwalzgerüstes
die Unterwalze antreibt. Der zusätzliche Antrieb kann dabei aus einem oder mehreren
Motoren bestehen. 'Die Motoren werden zweckmäßig untereinander und mit dem Hauptantriebsmotor
gereiht; sie können aber auch parallel geschaltet sein. Durch die Anordnung gemäß
der Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß das Kammwalzgerüst nicht ausgewechselt
zu werden braucht, da es aus Gründen der Sicherheit sowieso bereits für das volle
Drehmoment des ursprünglich vorhandenen Antriebsmotors bemessen ist. Da außerdem
bei dieser Anordnung die beiden Antriebsmotoren durch die Unterwalze gekuppelt sind,
werden beide Motoren gleich beansprucht.
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Von den Abbildungen zeigen die beiden ersten die bisher bei Verstärkung
des ursprünglichen vorhandenen Walzenantriebes übliche Anordnung. In Abb.3 ist dagegen
die Anordnung nach der Erfindung dargestellt.
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In Abb. i ist i der ursprünglich vorhandene Antriebsmotor, 2 der zur
Verstärkung des Antriebes nötige Zusatzmotor. Beide Motoren geben ihr Drehmoment
an die untere Kammwalze 3 ab, die über die obere Kammwalze 4 und die schräg stehende
Spindel 5 die obere Walze 6 antreiben, während die untere Walze 7 über die Welle
8 angetrieben wird. Bei dieser Anordnung muß wegen der erhöhten Beanspruchung nicht
nur das Kammwalzgerüst verstärkt, sondern auch die Welle des ursprünglichen vorhandenen
Antriebsmotors i und damit auch dessen Lager ausgewechselt werden.
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In Abb. 2 treibt der Motor i i die untere Walze 17 und der zusätzliche
Motor 12 die obere Walze 16 getrennt an. Aus dieser Abbildung ist ersichtlich, daß
der Antriebsmotor i2 für die Oberwalze 16 den achsialen Schub, der bei , schräg
stehender Spindel auftritt, aufnehmen muß. Die Motbrwelle dieses Antriebsmotors
12 und die Oberwalze 16 werden sich nach der strichpunktierten Linie einzustellen
versuchen. Dadurch wird ein erhöhter Lagerdruck in den Lagern 2o und 22 nach unten
und in den Lagern 21 und 23 nach oben eintreten. Der erhöhte Lagerdruck verursacht
eine größere Beanspruchung des Motors i2 gegenüber dem Motor i i.
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In der erfindungsgemäßen Anordnung nach Abb. 3 treibt der ursprünglich
vorhandene Motor ioi über die beiden Kammwalzen io3 und 104 und über die schräg
stehende Spindel io5 die obere Walze io6 an, während der zur Verstärkung des Antriebs
nötige Motor io2 die untere Walze 107 unmittelbar antreibt. Die untere Walze
107 bleibt wie ursprünglich mit der unteren Kammwalze io3 durch die Welle
io8 verbunden. Die starre Kupplung zwischen den beiden Walzen bleibt demnach bei
dieser Anordnung bestehen.