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Spulmaschine, die durch eine IKeßvorrichtung nach dem Aufspulen einer
bestimmten Fadenlänge ausgerückt wird. Die Erfindung betrifft .Spulmaschinen zum
Spulen von Faden, Garn und ähnlichen Materialien.
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Die Maschine nach der Erfindung dient zum Wickeln von Spulen oder
Röllchen mit einer bestimmten Fadenlänge und enthält Vorrichtungen, die den Faden
abmessen und den Spulvorgang selbsttätig abstellen, sobald eine bestimmte Fadenlänge
auf die Spule aufgelaufen ist.
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An der Maschine nach der Erfincluny is$ eine neuartige Anordnung vorgesehen,
du yr die die Meßvorrichtung und die Anhaltevorrichtung selbsttätig zurückgestellt
werden, wenn die Maschine zum Wickeln einer neuen Spule in Gang gesetzt wird.
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Eine weitere Verbesserung an der Maschine besteht in der Vorrichtung
zum Ingangsetzen, das hier mittels eines Fußhebels erfolgt, so daß der Arbeiter
die Hände zu anderen Zwecken frei behält.
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Die Maschine nach der Erfindung besitzt, obwohl die meisten Arbeitsschritte
bei ihr selbsttätig erfolgen, doch eine einfache Bauart, so daß sie sehr betriebssicher
ist und Störungen nicht vorkommen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Maschine nach der Erfindung, an dem weitere
Verbesserungen ersichtlich sind, ist iin nachstehenden beschrieben und in den Zeichnungen
dargestellt. In diesen ist Abb. i eine Vorderansicht einer Maschineneinheit nach
der Erfindung, Abb. 2 in größerem Maßstab eine Vorderansicht des oberen Teiles der
Spulinaschine mit der Meßvorrichtung und der selbsttätigen Anhaltevorrichtung, Abb.3
eine Seitenansicht derselben Teile, Abb.4 eine Ansicht derselben Teile von der entgegengesetzten
Richtung @vie in Abb. 3 aus gesehen, Abb. 5 eine Einzelheit der Anhaltevorrichtung.
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Der obere Teil :2 der in Abb. i dargestellten Maschineneinheit kann
eine beliebige Batiar t haben; in der gezeichneten Darstellung enthält er ein Gestell
3, an dem die wesentlichenTeile der Spulvorrichtung befestigt sind.
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Das Gestell 3 kann auf einem Tisch 4 angeordnet sein, der an seinen
Enden von Füßen 5 getragen wird und meistens eine größere Anzahl von Spuleinheiten
enthält. Hier ist nur eine derselben dargestellt.
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Die Spulspindel 7 läuft in Lagern am oberen Ende des Gestells 3. Neben
derselben befindet sich auf einem hin und her gehenden TrIger 9 der Fadenführer
8 (Abb. 2 und 3). Der Fadenführer 8, der bei seinem Hinundhergang den Faden auf
die Spulspindel ; leitet, kann beliebige Bauart haben; in der gezeichneten Darstellung
besteht er aus einem dünnen Metallstreifen auf einer wagerechten Querstange io,
die in einer Bohrung des Gestells 9 hin und her geht. Wie aus Abb. 3 ersichtlich,
besitzt er einen Ausschnitt ii und einen darüberliegenden Drahthaken 12, der den
von oben kommenden Faden _v in dem Ausschnitt festhält.
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Jede Spuleinheit 2 ist mit einem Fadenspanner 13 von beliebiger
Bauart versehen, der dem durch ihn hindurchgezogenen Faden y die erforderliche Spannung
verleiht. Der Faden läuft von einer geeigneten Vorratsspule; beispielsweise der
in Abb. i dargestellten Spule B, ab, die sich unterhalb des Tisches ¢ auf einer
zwischen den Füßen 5 angeordneten Querstange 14 befindet. Der Faden y geht nach
oben durch eine Führungsöse 15 auf einer Querstange 16 und . eine
l#'iihrungsöse 17 auf einer Stange 18, von da durch den Fadenspanner
13 und .von diesem zu der oberhalb der- Spuleinheit 2 angeordneten Meßvorrichtung.
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Die Spulspindel 7 erhält ihre Drehung von einer auf der Rückseite
des Gestells 3 angeordneten Antriebsvorrichtung, während der Fadenführer 8 läng,
der Spindel durch eine ini Maschinengestell angeordnete Kurvenscheibe hin und her
bewegt wird. Diese Teile, die eine beliebige und bekannte Bauart und Anordnung habeil
können, sind nicht finit dargestellt. Das Anlassen und Anhalten der
Maschine
kann durch beliebige geeignete Vorrichtungen. so z. B. in üblicher Weise durch eine
Kupplung, erfolgen. Da derartige Vorrichtungen allgemein bekannt sind, sind sie
hier nicht mit dargestellt. Es braucht nur gesagt zu werden, daß die Kupplung oder
die sonstige Antriebsvorrichtung durch eine schwingbare Welle i9 (Abb. 2 und 3)
in Tätigkeit gesetzt wird, an deren vorderem Ende sich ein sichelförmiger Arm 2o
befindet. Wenn sich der Arm 20 in der Stellung nach Abb.2 befindet, ist der Antrieb
der Maschine eingeschaltet ; steht er dagegen in der in Abb. 2 mit gestrichelten
Linien angedeuteten Stellung, so ist die Kupplung oder die sonstige Antriebsverbindung
gelöst, so daß die «Maschine stillsteht. Am kürzeren Arm des Hebels 2o befindet
sich ein Bremsschuh 21, der bei der Stellung des Hebels, bei der die Kupplung gelöst
ist. in Reibungseingriff mit einer fest auf der Spindel ; sitzenden Bremsscheibe
22 tritt, wodurch ein schnelles Anhalten der Spindel bewirkt wird. Der Hebel 2o
-wird in der Stellung, in der er die Kupplung eingerückt hält. so daß die Maschine
läuft, durch einen gekrümmten Verriegelungshebel23 festgehalten. Der Verriegelungshebel
23, der um einen Zapfen 25 an der Seite des Gestells 3 schwingbar ist, trägt einen
nach oben gerichteten Arm 26, der so ausgeschnitten ist, daß er eine vierkantige
Schulter 27 bildet. Der Hebel 2o trägt am unteren Ende einen gleichfalls mit einer
vierkantigen Schulter versehenen Vorsprung 28, der mit der Schulter 27 des Verriegelungshebels
23 in Eingriff treten kann. Der Hebel 2o wird auf diese Weise gegen den Zug einer
Schraubenfeder 29 festgestellt. die an einem Arm 3o angreift und den Hebel in die
Stellung zu ziehen sucht, in der die Kupplung gelöst ist, sobald er von dem Verriegelungshebel
freigegeben wird.
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Der Hebel 2o trägt zwei Augen 31 und ein in einiger Entfernung von
diesem stehendes Auge 32, in deren Bohrungen ein der Art einer Kurbel gebogener
Arm 33 drehbar gelagert ist! Auf dem Arm 33 (Abb. 2, 3 und 5) ist mittels einer
Stellschraube 35 ein Stellring 34 zwischen den beiden Augen 31 befestigt, wodurch
der Arm in seinen Lagern festgehalten wird. Eine Schraubenfeder 37, die in einer
Ausnehmung 38 an der inneren Seite des Stellringes 34. gela ;ert ist (Abb. 5), drückt
gegen die Seite (,er Nabe 39 des Hebels 20 und hält dadurch den kurbelförmigen Arm
für gewöhnlich in der in Abb.3 und 5 mit ausgezogenen Linien gezeichneten Stellung.
Mittels des kurbelförmigen Armes 33 wird der Hebel 20 durch die Tätigkeit des Arbeiters
eingerückt, wenn dieser die Spulinaschine in Gang setzen will, wobei dann dieser
Arm gleichzeitig dazu dient, die Meßvorrichtung und die selbsttätige Anhaltevorrichtung
in apäter zii beschreibender Weise einzustellen.
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Die IIeßvorrichtung zur Bestimmung der auf die Spule aufzuwickelnden
Fadenlänge und zum selbsttätigen Abstellen des Spulens an einer bestimmten Stelle
ist folgendermaßen angeordnet und zusammengesetzt: Mit der Meßvorrichtung kann eine
beliebige Zählvorrichtung zusammen verwendet werden. Bei der gezeichneten Anordnung
befindet sich an einer die Einheiten verbindenden Stange 42 (Abb. 1. 2 und 4) eine
Konsole 41 und auf dieser ein zvlindrisches Gehäuse 40, auf dessen Rückseite in
einem Lager _I5 eine Welle 44 mit einem Meßrad 43 von bestimmtem Einfang gelagert
ist. Das innere Ende der Welle ¢4 trägt eine Schnecke 46, die mit einem von mehreren
Zahnkränzen 47 auf der Rückseite einer Scheibe 48 in Eingriff gebracht werden kann
(Abb.2 und 3). Das Lager 45 der Welle .+4 ist an der Rückwand des Gehäuses 40 verschiebbar,
so daß man die Schnecke 46 mit den verschiedenen Verzahnungen in Eingriff bringen
kann. Diese Anordnung ist bekannt und bildet keinen Teil der Erfindung. Die Scheibe
48 ist auf einer Warze drehbar, in die in der Achse des Gehäuses 4o ein Zapfen 49
eingeschraubt ist. Ein Zahnrad 5o, das mit einem ähnlichen Zahnrad 51 in Eingriff
steht, ist konachsial zur Scheibe 48 angeordnet und mit dieser f st verbunden.
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iDas Zahnrad 5i ist auf einem Zapfen 52 (Abb.3) drehbar, der in einen
über den unteren Teil des Gehäuses 4o auf der Vorderseite der Scheibe 48 hinweggehenden
Steg 53 eingescNaubt ist. Auf der Vorderseite des Zahnrades 51 ist mittels einer
mit Schrauben 57 befestigten Platte 56 eine Scheibe 55 angebracht. Diese trägt am
Rande eine Anzahl radialer Ausschnitte 58 und ist gegen gleichartige Scheiben, die
aber mit einer größeren oder geringeren Zahl von Ausschnitten versehen sind. auswechselbar.
Wie in Abb.3 dargestellt. hat die Scheibe 55 am Rande drei Ausschnitte, in die ein
Hebel 62 mit einer an seinem Ende auf einem Stift 61 drehbaren Rolle 6o einfallen
kann. Der Hebel 62 ist in noch zu beschreibender Weise mit Vorrichtungen verbunden,
die das Anhalten der Spulinaschine bewirken. Der Hebel 6:2 ist um einen Zapfen
63 schwingbar, der in einem vom Boden des Gehäuses 4o nach unten zeigenden Arm 64
sitzt. Wie aus Abb. 2 ersichtlich, ist der Hebel 62 ein Doppelhebel mit zwei Armen
65 und 66, der um den Zapfen 63 schwingbar ist und sich von diesem aus nach entgegengesetzten
Richtungen erstreckt. Der Hauptarm 65 trägt die Rolle Eu), die durch
einen
Schlitz in der Rückwand des Gehäuses 4o in dieses, eintritt (Abb. .I) und für gewöhnlich
am Rande der Scheibe 55 anliegt. Der anders Arm 66 zeigt dagegen gewöhnlich senkrecht
nach unten und liegt an der Seite des kurbelförmigen Armes 33 (Abb. 3), der in später
zu erläuternder Weise auf ihn einwirkt.
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In ein Auge 67, das seitlich am Hauptarm 65 des Hebels 62 vorspringt,
ist das Ende einer aus Draht gebildeten Stange 68 eingehakt, die von dort nach unten
geht und durch eine Schraube 69 mit dem äußeren Ende des gekrümmten Verriegelungshebels
23 verbunden ist. Diese Verbindung bewirkt, claß beim Einfallen der Rolle 6o des
Hebels 62 in einen der Ausschnitte 58 der Scheibe 54 der Verriegelungshebel23 angehoben
wird, wodurch dann die Sperrung des Hebels 2o in später noch näher zu erläuternder
Weise ausgelöst wird.
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Der Hebel 62 steht unter der Wirkung einer Schraubenfeder 7o, die
für gewöhtNich den oberen Arm 65 des Hebels nach der linken Seite der Abb.3 zu schwenken
sucht. Die Feder 70 ist in ein Loch 71. des Hebels 62 eingehakt und
mit ihrem anderen Ende mit einem Arm 72 eines dreiarmigen Hebels 75 verbunden (Abb.4).
Der Hebel 75 ist; wie aus Abb. 2 ersichtlich, gekröpft und um eine Schraube
76 an der Rückwand des Gehäuses 40 schwingbar (Abb.4). Ein zweiter Arm 73 des Hebels
75 geht bis in die `Nähe des Meßrades 43 (Abb. 3 und 4) und ist dort so umgebogen,
saß er einen Bremsschuh 74 bildet, der sich in der aus Abb. 4 ersichtlichen Weise
gegen die Seite des Meßrades anlegen kann. Der dritte Arm 77 des Hebels 75 liegt
über dem oberen Ende des Hebels 62 und ist mit einem aus Draht gebildeten Lenker
78 verbunden, der in einen Schlitz 79 eines seitlich am unteren Arm 66 des Hebels
62 vorspringenden Auges eingehakt ist. Der Bremshebel 75 wird somit durch die Feder
70 so beeinflußt, saß er das Meßrad 43 in seiner Bewegung anhält, während
andererseits seine Verbindung mit dem Hebel 62 bewirkt, saß er beim Anlassen
der Maschine aus dieser Bremsstellung zurückgeht. Es ist noch zu bemerken, saß das
Meßrad 43 durch den Zug des Fadens y in Umdrehung versetzt wird, der von der Spannvorrichtung
13 aus nach oben geht, durch eine Ose 81 auf der Rückseite des Gehäuses 40
gezogen und alsdann mehrere Male um den Umfang des Meßrades geschlungen ist. Von
dem Rade 43 aus geht der Faden nach unten durch den. Ausschnitt r i des Fadenführers
8 und läuft alsdann auf die Spulspindel 7. Wie aus Abl). 3 Und 4 ersichtlich ist,
ist die Spulspindel7 nach ihrem äußeren Ende zu verjüngt und mit einem Längsschlitz
versehen, so saß ihre beiden Teile gegeneinander federn und zum Einklemmen des Endes
des auf die Spule zu wickelnden Fadens benutzt werden können.
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Es wurde bereits früher erwähnt, saß der kurbelförmige Arm 33 dem
Arbeiter dazu dient, beim Ingangsetzen der 'Spulenspindel den Hebel 2o zu schwenken.
Zu diesem Zweck ist der Arm gewöhnlich . mit einem Fußhebel 85 (Abb. r) verbunden,
der um eine wagerecht zwischen den Füßen 5 des Tisches. angeordnete Stange 86 schwingbar-
und. in einer für den an der Vorderseite der Maschine stehenden Arbeiter gut zu
erreichenden Stellung angebracht ist. _Ein aus Draht gebildeter Lenker 87 ist in
einen Ausschnitt 88 am äußeren Ende des rechtwinklig umgebogenen Teiles 89 des kurbelförmigen
Armes 33 eingehakt (Abb. 2 und 3) und führt von dort nach unten. Sein unteres
Ende ist durch einen Haken 9o mit dem Fußhebel 85 verbunden.
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Nachdem vorstehend die Bauart und Anordnung der Teile der gesamten
Maschine beschrieben wurde, soll nunmehr ihre Arbeitsweise erläutert werden. .Die
vorliegende Maschine ist insbesondere zum Wickeln kleiner Rollen von Stickgarn,
Nähgarn, Stopfgarn u. dgl. bestimmt, kann aber auch zu anderen Zwecken dienen, bei
denen es sich darum handelt, bestimmte Längen des Fadens zu einer Spule aufzuwickeln.
Zur Vorbereitung des Spulens wird das Fadenende von der Vorratsrolle, die gewöhnlich
eine große Spule der in Abb. r mit B bezeichneten Art ist, abgezogen, durch die
Fadenführer 15 und 17 und darauf durch die Spannvorrichtung 13 und die Führungsöse
81 geführt und schließlich mehrere Male um den Umfang des 1YIeßrades 43 geschlungen.
Von ciem Meßrade .43 wird der Faden y durch den Ausschnitt r r des Fadenführers
8 unterhalb des Drahthakens 12 gezogen und das Ende an der Spulspindel 7 befestigt,
indem man es in das geschlitzte Ende derselben einklemmt.
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Bei stillstehender Maschine stehen die Teile der Anhaltevorrichtung
der Meßvorrichtung in der Stellung nach Abb. 4, wobei die Rolle 6o des Hebels 62
in einen der Ausschnitte 58 der Scheibe 55 der Zählvorrichtung liegt und der Bremsschuh
74. am Arm 73 des Hebels ; 5 an <lein Meßrad 43 anliegt und dieses an einer Drehung
verhindert. Um den Spulvorgang einzuleiten, wird der Fußhebel 85 heruntergedrückt
und dadurch die Verbindungsstange 87 nach unten gezogen. Hierdurch wird zunächst
der kurbelförmige Arm 33 gegen den Druck der in seiner Nabe 34. liegenden Feder
37 geschwenkt, wobei das äußere, umgebogene Ende des kurbelförmigen Armes gegen
den unteren Arin 66 des Hebels 62
st<ißt und diesen nach der
rechten Seite der Abb.4 drückt. Wenn der Hebel 62 nach dieser Richtung schwingt,
so wird dadurch zunächst die Rolle 6o am Ende seines Armes 65 aus dem Ausschnitt
58 der Scheibe 55 herausgehoben und diese Scheibe dadurch freigegeben, so daß die
Zählvorrichtung des Meßapparates in Tätigkeit treten kann. Nachdem die Rolle 6o
aus dem Ausschnitt 58 herausgetreten ist, setzt der Hebel 62 seine Bewegung
fort und zieht mittels des Lenkers 8, der in den Schlitz 79 seines Auges 8o eingreift,
den Arm 77 des Hebels 75 herunter, so daß letzterer der Spannung der Feder 70 entgegenschwingt.
Durch diese Schwingung des Hebels 75 wird der Bremsschuh 74 an dessen Arm 73 von
der Seite des Meßrades 43 abgehoben, so daß letzteres sich nunmehr unter dem Zug
dees darumgeschlungenen Fadens drehen kann.
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Das Niederdrücken dis Fußhebels 85 und (las Schwenken des kurbelförmigen
Armes 33 erfolgt so lange, bis letzterer in die in Abb. 5 gestrichelt gezeichnete
Stellung gelangt ist. Bei dieser Stellung legt sich die 'Tabe 34 des Armes an die
Seite der Nabe 39-des Hebels 2o an und verhindert ein weiteres Ausschwingen des
kurbelförmigen Armes. Von diesem Augenblick an bewirkt der Zug des Lenkers 87, daß
der kurbelförmige Arm 33 zusammen mit dem Hebel 20-in die in Abb.2 mit ausgezogenen
Linien dargestellte Lage heruntergezogen wird., in der sein Vorsprung 28 unter die
Klinke 27 des Verriegelungshebels 23 einfällt. Wenn der Hebel 2o in dieser Weise
schwingt, bewirkt er mittels seiner Welle i9 das Einrücken der Kupplung oder (leg
sonstigen Kraftübertragungsvorrichtung, über die der Antrieb der Spulspindel und
der übrigen beweglichen Teile der Spulmaschine erfolgt. Die Spulspindel 7 beginnt
somit sich zu drehen, und der Fadenführer 8 wird in der üblichen Weise in hin und
her gehende Bewegung versetzt. Diese Bewegunger halten so lange an, als der Hebel
20 durch den Verriegelungshebe123 festgehalten wird.
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Durch die Drehung der Spulspindel 7 wird der vor ihr hin und her geführte
Faden 11 in bekannter Weise in schraubenförmigen Windungen zu einer Spule aufgewickelt.
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Während 'dieses Arbeitens der Maschine versetzt der Faden y das Meßrad
4.3, um (las er geschlungen ist, in Umdrehung, wodurch :ich auch die auf der Welle
.a.4 des Rades sitzende Schnecke 46 dreht. Da diese mit einer der Verzahnungen 47
der Scheibe 48 in Eingriff steht, dreht sich diese Scheibe mit ziemlich geringer
Geschwindigkeit, und das mit ihr umlaufende Zahnrad 5o versetzt das Zahnrad 5 1
in Umdrehung, (las mit der ausreschtiittenen Scheibe 55 verbunden ist. Es ist zu
bemerken, (laß der Spulvorgang und die Drehung des hIeßrades .43 sowie die Drehung
der Scheibe 57 sogleich einsetzen, nachdem die Rolle 6o des Anhaltehebels 62 aus
dein Ausschnitt 58 -der Scheibe 54 herausgetreten ist, so daß also die Rolle 6o
sofort auf den Rand der Scheibe 54. gelangt und verhindert, daß die Anhaltevorrichtung
sogleich wieder in Tätigkeit tritt, wenn der Fußhebel 85 freigegeben wird und der
kurbelförmige Arm 35 infolgedessen wieder in seine in Abb. 3 dargestellte Normalstellung
zurückschwingen kann. Infolge des Antriebs der Zählvorrichtung durch das Meßrad
43 dreht sich die Scheibe 55 so lange, bis ein weiterer Ausschnitt 58 unter die
Rolle 6o des Hebels 62 gelangt. Sobald diese Stellung eintritt, bewirkt der Zug
der Feder 7o an dem Hebel 62, daß die Rolle 6o in den Ausschnitt 58 einfällt (Abb.
4). Diese Bewegung des Hebels 62 löst die Tätigkeit der Anhaltevorrichtung in folgender
Weise aus: Zunächst zieht der Hebel 62 durch den Lenker 68, der ihn mit (lern Verriegelungshebel
23 verbindet, den letzteren nach oben, so daß die Klinke 27 die Schulter 28 des
Hebels 2o freigibt. Sobald der Hebel 2o freigegeben ist, schwingt er unter dem Zug
der Feder 29 nach außen, wodurch seine Welle i 9 so gedreht wird, daß sie die Kupplung
oder die sonstige Kraftübertragungsvorrichtung ausrückt und das Anhalten der Spulmaschine
bewirkt. Gleichzeitig mit diesem Ausrücken der Maschine durch den Hebel 20 tritt
der an letzterem angeordnete Bremsschuh 21 in Reibungseingriff mit der Bremsscheibe
22 der Spindel 7 und bewirkt deren sofortigen Stillstand. Gleichzeitig läßt auch
durch die Bewegung, die der Hebel 62 beim Einfallen der Rolle 6o in den Ausschnitt
58 der Scheibe 55 ausführt, sein Zug auf dem Lenker 78 nach, so daß nunmehr auch
der Hebel 75 unter dem Zug der Feder 70 mit seinem Bremsschuh 74--gegen
die Seite des Meßrarles . f3 fällt und verhindert, (laß diese sich unter dem Einfluß
seines Beharrungsvermögens weiterdreht.
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Auf diese Weise tritt die selbsttätige Anhaltevorrichtung sicher und
schnell in Tätigkeit, beendigt den Spulvorgang und verhindert ein Weiterlaufen der
Zählvorrichtung und des .#LIeßra(les. Durch das Bremsen des Meßrades wird eine Beanspruchung
der Getriebeteile und der sonstigen Teile, die durch das Getriebe mit dem 11-leßrad
verbunden sind, verhindert. Es @@-ur(le bereits gesagt, claß der Lenker 78, durch
den der Bremshebel 75 mit (lern Hebel 72 verbünden ist, an letzterem in einen Schlitz
79 - eingreift. Diese lose Verli ndung bezweckt etwas Spiel zwischen diesen beiden
Hebeln. Der Hebel 62 bewegt sich infolgedessen schon um ein kurzes Stück und
hebt
seine Rolle 6o schon etwas aus dem Ausschnitt heraus, bevor der Bremshebel zu schwingen
beginnt und seinen Bremsschuh 74 von dem Meßrade 43 abhebt. Dieses wird also erst
für die Drehung freigegeben, nachdem die Zählvorrichtung entriegelt worden ist.
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Bei der beschriebenen Anordnung ist das Verhältnis der Übersetzung
der Zählvorrichtung und der Umfang des Meßrades so bemessen, daß sich die Scheibe
55, die das Anhalten der Maschine regelt, um ein Drittel ihres Umfangs oder i2o°
drehen muß, um eine bestimmte, abgemessene Fadenlänge auf die Spule zu bringen.
Soll die Fadenlänge einer jeden. Spule größer oder kleiner bemessen werden, so wird
eine Anhaltescheibe 55 mit einer größeren oder geringeren Anzahl von Ausschnitten
am Umfang eingesetzt oder die Schnecke 46 mit einer anderen der auf der Rückseite
der Scheibe 48 angeordneten Verzahnungen 47 in Eingriff gebracht.
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Ist der Spulvorgang in der beschriebenen Weise beendigt, so reißt
der Arbeiter den Faden an der Spule ab, zieht diese. von der Spindel 7 ab und befestigt
dann das lose Ende des Fadens. wieder an der Spindel. Während die Hände des Arbeiters
noch hiermit beschäftigt sind, drückt er bereits den Fußhebel 85 herunter, so daß
die Maschine sogleich, nachdem sie für das Spulen vorbereitet ist, in Gang gesetzt
wird, ohne daß eine Verzögerung dadurch eintritt, daß der Arbeiter einen Handhebel
oder eine sonstige von Hand zu bedienende Vorrichtung ergreifen muß. Es ist zu bemerken,
daß es sich um ziemlich' kleine Garnrollen handelt, die sehr schnellaufgespult sind,
und daß daher möglichst an der vom Arbeiter aufzuwendenden Zeit gespart werden muß,
wenn man finit der Spulinaschine eine hohe Leistung erzielen will.
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Bei der Maschine nach der Erfindung erfolgt das Abmessen der Fadenlänge
und (las Anhalten der Maschine nach dem Aufspulen cler bestimmten Länge selbsttätig,
und der Arbeiter hat weiter nichts zu tun, als die fertigen Spulen abzunehmen, (las
Fadenende an der Spindel zu befestigen und durch Herunterdrücken des Fußhebels die
Maschine wieder in Gang zu setzen. Das Spulen kann daher beinahe ohne Unterbrechung
vor sich gehen, da (las jedesinalige Anhalten der Maschine nur ganz kurz ist, und
die Maschine ergibt daher eine sehr große Leistung.
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Das Abmessen des Fadens geschieht infolge des plötzlichen Anhaltens
sehr genau, so (]aß die Fadenlänge der Spulen eine durchaus gleichmäßige wird und
]:eine lingleichinäßigkeiten dadurch entstehen, daß das eine Mal znwenig Faden und
das andere Mal infolge des Weiterlaufens der .Teile zuviel Faden aufgespult wird.
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Obwohl die Maschine zum größten Teil selbsttätig arbeitet, ist doch
die Vorrichtung zum Zählen und zum Anhalten außerordentlich einfach, so daß sie
keinen Störungen unterworfen ist. Auch ist die Abnutzung der Teile nur gering, so
daß die. Maschine eine lange Lebensdauer hat.