Spulmasehine. Die Erfindung betrifft eine Spulmaschine mit selbsttätiger Anpassung der Drehge schwindigkeiten der Spulspindel und des Fadenführers an den zunehmenden Spulen durchmesser. Mit solchen bekannten Kreuz spulmaschinen lässt sich eine durchwegs gleichförmige (sogen. Effekt-) Wicklung herstellen.
Gemäss der Erfindung wird von den bei den Arbeitsteilen, Spulspindel und Faden führer, der eine in bezug auf den andern infolge Wachsens des Spulendurchmessers mittels eines Gelenk-Parallelogrammes ver stellt, das ausser dem zu verstellenden Ar beitsteil noch Antriebsteile trägt; das Ge- lenk-Parallelogramm kann z. B. eine Faden führungstrommel tragen, welche in zwangs läufiger Antriebsverbindung mit der Spul spindel steht.
Die Zuhilfenahme eines Gelenk-Parallelo- grammes für den erwähnten Zweck ermög licht auf einfache Weise eine verhältnis- mässig stabile Abstützung des betreffenden, an der Wicklungsarbeit mithelfenden Ar beitsteils, z. B. der Fadenführungstrommel, was eine grosse Arbeitsgeschwindigkeit selbst bei grossem Durchmesser der Fadenführungs- trommel zulässt.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes ist in der Zeichnung veran schaulicht.
Fig. 1 zeigt die Maschine im Betriebs zustand, in Seitenansicht, mit einer Ausbre- chung im Getriebekasten.
Fig. 2 ist eine Darstellung von der glei chen Seite der Maschine her, jedoch vor Arbeitsgbeginn und grösstenteils im Schnitt gezeichnet.
Fig. 3 ist eine Ansicht der Maschine von der gegenüberliegenden .Seite her, Fig. 4 eine Oberansicht des Getriebe kastens nach Wegnahme eines Deckels. Fig. 5 ist eine teilweise Stirnansicht zu Fig. 3 mit teilweisem Schnitt.
Fig. 6 zeigt in Ansicht das zweite Stirn ende des Getriebekastens, und Fig. 7 in grösserem Massstab ein stufen loses mechanisches Wechselgetriebe.
Am Getriebekasten 1 ist die Welle 2 ge lagert, welche ausserhalb dieses Kastens die Scheibe 3 für den endlosen Antriebsriemen 4 trägt, der einer Anzahl gleichartiger Ma schinen gemeinsam ist, die auf Schienen 5 und 6 eines Gestelles angeordnet sind, von dem keine weiteren Teile gezeichnet sind. Die Antriebswelle 2 trägt im Getriebekasten 1 die zum stufenlosen Wechselgetriebe ge hörende treibende Scheibe 7, die über eine runde Zwischenscheibe 8 mit der parallelen Scheibe 9 in Antriebsverbindung steht; die getriebene Scheibe 9 sitzt auf der zur An triebswelle 2 gleichachsigen Spulspindel 10 fest.
Auf dem aus dem Getriebekasten 1 herausragenden Endteil der Spulspindel 10 ist ein Spulenhalter vorgesehen, von wel chem in Fig. 1 bis 3 nur ein axial beweg licher Einstellteil 11 sichtbar ist, der mittels eines Schwenkhebels 12 in Richtung gegen die konische Spulenhülse 13 verschoben wer den kann.
Dadurch kann die vom mehrteili gen Spulenhalter an der Spulenhülse 13 aus geübte Druckwirkung aufgehoben und die bewickelte Spulenhülse 13 vom Spulenhalter bezw. von der Spulspindel 10 abgezogen werden; alsdann kann in dem nun entspann ten Zustand des Spulenhalters wieder eine leere Spulenhülse auf ihn aufgesteckt wer den.
Die treibende Scheibe 7 und die getrie bene Scheibe 9 des Wechselgetriebes haben auf ihrer einander zugekehrten Seite eine Vertiefung, welche eine Kreisrinne 14 von kreisbogenförmigem Querschnitt darstellt. Mit den Kreisrinnen 14 der beiden Scheiben 7 und 9 steht die runde Zwischenscheibe 8 im Reibungsschluss, die ihrerseits durch einen zentralen Zapfen 15 an einem Lagerbügel 16 angeordnet ist, welcher mit seinen Enden schwenkbar auf zwei gleichachsigen Bolzen 17 sitzt, die an den. Längswänden des recht eckigen Getriebekastens 1 befestigt sind.
Der eine dieser Bolzen 17 stellt zugleich die La gerachse eines Stirnrades 18 dar, welches auf dem entsprechenden, als Lagerhals aus gebildeten Ende des Lagerbügels 16 befestigt ist. Das Stirnrad 18 steht mit einem Stirn rad 19 im Eingriff, dessen Welle 20 auf der Aussenseite des Getriebekastens 1 einen Stell hebel 21 trägt, der zum Zusammenwirken mit dem einen Arm eines Steuerhebels 22 bestimmt ist, welcher hierzu eine kurvenför mige Leitfläche 23 besitzt, an deren äusseres Ende eine Rast 24 anschliesst, die an einem Anschlagfinger 25 aufhört; das zweite Ende der erwähnten Leitfläche 23 ist durch eine Schulter 26 begrenzt.
Der Steuerhebel 22 ist mittels eines Lagerbolzens 27 am Getriebe kasten 1 angeordnet und gemäss Fig. 1 durch seinen mit einem Führungsschlitz 28 ver- sehenen zweiten Arm mit einem Gelenk- Parallelogramm 29, 30, 31, 32 gekuppelt, wozu dessen Lenker 29 einen Bolzen 33 hat. welcher in den am Steuerhebel 22 vorge sehenen Führungsschlitz 28 eingreift. Die sem Gelenk-Parallelogramm 29-32 ist bei 34 am Getriebekasten 1 eine ortsfeste Schwenk achse gegeben.
Der Hebel 32 des erwähnten Parallelogrammes ist durch den einen Schen kel eines Tragbügels 35 gebildet, an wel chem mittels der Welle 37 die Trommel 38 gelagert ist, deren Kreuznut 39 zur Auf nahme und Führung des Fadens dient, wel cher auf die Spulenhülse 13 aufzuwickeln ist. Dieser Wickelfaden kommt von einer nicht gezeichneten Vorratsspule, die unten im Gestell angeordnet ist und von welcher aus der Wickelfaden über einen am erwähnten Tragbügel 35 vorgesehenen Fadenleiter 40 und einen bügelförmigen Fühler 41 die Füh rungstrommel. 38 erreicht. Der Fadenleiter 40 ist durch einen Hebel gebildet, welcher beim Betrieb der Maschine hin- und her schwingt, wie später noch näher erklärt wird.
Der Fadenfühler 41 ist durch einen Bügel gebildet, der mit seinen. Schenkeln an Lager armen 42 angeordnet ist, welche sich auf der Unterseite des Tragbügels 35 befinden, der einen im Querschnitt viereckigen Hohlkör per darstellt. Auf zwei gegenüberliegenden Seiten dieses Tragbügels 35 greifen zwei Parallelogramm-Lenker 29 und 31 an, indem insgesamt zwei gleichgestaltete Gelenk- Parallelogramme vorgesehen sind, deren Schwenkachsen 34 gleichachsig sind.
Die somit an einem doppelten Gelenk-Parallelo- gramm .aufgehängte Fadenführungstrommel 38 steht unter der Einwirkung einer Gegen kraft, gebildet durch ein über eine Führungs rolle 43 (Fix. 1) gehendes schmiegsames Zug mittel 44 und ein daran angebrachtes Ge wicht 45, welches so bemessen ist, dass die Fadenführungstrommel 38 in Richtung gegen die Spulenhülse 13 gezogen und mit schwa chem Druck an diese bezw. an deren Faden wicklung A anliegt.
Das doppelte Gelenk- Parallelogramm besitzt einen abwärts gerich teten Anschlagarm 46 mit Stellschraube 47 zum Zusammenarbeiten mit einem Arm 48 eines Winkelhebels, dessen mit 49 bezeich neter zweiter Arm eine Stellschraube 50 trägt, die zum Zusammenwirken mit einer Gegenfläche eines Tragstückes 51 bestimmt ist, an welchem der Winkelhebel 48, 49 mit tels eines Bolzens 52 gelagert ist. Das Trag stück 51 ist auf der Gestellschiene 6 be festigt.
Die Spulspindel 10 steht gemäss Fig. 2 durch ein Räderpaar 53, 54 mit einer Welle 55 in Antriebsverbindung und über ein Räderpaar 56, 57 mit einer Welle 58 und von dieser aus über ein Räderpaar 59, 60 mit einer Welle 61. Diese überträgt ihre Drehbewegung über ein nur schematisch an gedeutetes Kupplungsgelenk 62 auf eine zweiteilige Welle 63, 64, deren Teil 64 eine Muffe 65 trägt, welche mit am Wellenteil 63 befestigten Mitnehmerbolzen 66 im Ein griff steht, wodurch die beiden Wellenteile 63, 64 im Drehsinne zwangsläufig mitein ander gekuppelt, jedoch axial zueinander verschiebbar sind.
Die Drehbewegung wird vom Wellenteil, -64 über ein ebenfalls nur schematisch angedeutetes Kupplungsgelenk 6 7 auf die Welle 37 der Fadenführungs- trommel 38 übertragen, Diese Welle 37 steht durch ein Schraubenrad 68 mit einem Schrau benrad 69 in Drehverbindung, das mittels eines Bolzens 70 im Hohlraum des Trag bügels 35 gelagert ist. An einem exzen trischen Zapfen 71 des Schraubenrades 69 greift ein Kurbelarm 72 an, der anderends mit dem Fadenleiter 40 verbunden ist, wel cher bei 73 am Tragbügel 35 gelagert ist.
Der Kurbelarm 72 trägt einen seitlichen An schlag 74, welcher gemäss Fig. 5 aus einem Ausschnitt des Tragbügels 35 herausragt und zum Zusammenwirken mit der Rast eines Auslösehebels 75 bestimmt ist, der durch ein starres Verbindungsglied 76 an den Faden fühler 41 angeschlossen ist. Der Auslöse hebel 75 ist am einen Arm eines Winkel hebels 77, 78 angeordnet, der mittels eines Bolzens 79 am Tragbügel 35 gelagert ist und durch seinen zweiten Arm über einen Stift 80 mit dem Schlitz 81 eines Sperrhebels 82 gekuppelt ist, der auf einem am Getriebe kasten 1 befestigten Bolzen 83 gelagert ist.
Am Sperrhebel 82 ist gemäss Fig. 3 eine Drehungsfeder 82' wirksam, welche bestrebt ist, den Sperrhebel 82 mittels einer an ihm vorgesehenen Rast mit einem Abstellhebel 84 im Eingriff zu halten. Der Abstellhebel 84 ist durch einen Bolzen 85 am Getriebe kasten 1 gelagert und durch eine Zugfeder 86 elastisch mit einem mehrarmigen Hebel 87 verbunden, welcher gemäss Fig. 6 bei 88 am Getriebekasten 1 gelagert ist und zwei Rollen 89 und 90 sowie eine Bremsbacke 91 aufweist. Die Rollen 89 und 90 sind zum Zusammenwirken mit dem Antriebsriemen 4 bestimmt, und die Bremsbacke 91 des Hebels 87 dient zum Zusammenarbeiten mit der Antriebsscheibe 3.
Mit dem Abstellhebel 84 ist durch seinen Lagerbolzen 85 ein Arm 92 (F'ig. 3, 4) fest verbunden, welcher dazu dient, zu gegebener Zeit auf den Schaft 93 eines Kolbens 94 einzuwirken, der in einer Flüssigkeit, z. B. 01, enthaltenden Kammer 95 senkrecht geführt ist. Der Kolben 94 be sitzt enge, senkrechte Löcher für den Durch fluss genannter Flüssigkeit, 'so dass er beim Abwärtsdrücken durch den Arm 92 als Bremskolben wirkt.
Der Abstellhebel 84 ist gemäss Fig. 3 durch einen Lenker 96 an einen mehrarmigen Hebel 97 angeschlossen, der auf dem Lagerbolzen 52 des Winkelhebels 48, 49 angeordnet ist und durch einen Lenker 98 mit einem Fusshebel 99 verbunden ist, der eine ortsfeste Lagerstelle 100 hat. Im Betriebszustand der beschriebenen greuzspulmaschine wird der endlose An triebsriemen 4 durch die vom mehrarmigen Hebel 87 (Fix. 3, 6) getragene Rolle 90 kraftschlüssig an die Antriebsscheibe 3 an gedrückt.
Diese überträgt ihre Drehbewegung über die Welle 2 und das stufenlose Wech selgetriebe 7, 8, 9 auf die waagrecht ange ordnete Spulspindel 10, so dass die Spulen hülse 13 demgemäss gedreht wird zwecks Aufwickelns des von der Trommel 38 axial hin- und herbewegten, von der Lieferspule kommenden Wickelfadens, der über den hin- und herschwingenden Fadenleiter 40 und den vom gespannten Wickelfaden (in Fig. 5 strichpunktiert angedeutet) in Schwebelage gehaltenen Fühlerbügel 41 geht.
Von der Spulspindel 10 aus wird die Drehbewegung gemäss Fig. 2 durch die Räderpaare 53, 54 sowie 56, 57 und 59, 60 über die Welle 61 und durch Vermittlung der zweiteiligen Welle Gelenkwelle 63, 64 zwangsläufig auf die Antriebswelle 37 der schräg angeordne ten Fadenführungstrommel 38 übertragen;
über die Schraubenräder 68 und 69 erfolgt der Antrieb des Kurbelarmes 72, welcher den Fadenleiter 40 mit gleichbleibendem Hub hin- und herschwingt. Da die Trommel 38 nur mit schwachem Druck an die in Bil dung begriffene Fadenwicklung A (Fix. 1) angedrückt wird, wird die Fadenwicklung nicht unerwünscht fest, ohne dass ein nach teiliger Einfluss der Zentrifugalkraft auf die Beschaffenheit der Fadenwicklung eintritt; weiche Fadenwicklungen sind z. B. insbe sondere für Färbezwecke erwünscht.
Ander seits trägt das Anliegen der Fadenführungs- trommel 38 an die Fadenwicklung A zur ge nauen Legung des Wickelfadens auf der Spulenhülse 13 bei, während dadurch, dass die Fadenführungstrommel 38 ebenfalls zwangsläufig angetrieben wird, der Wickel faden insofern geschont wird, als er an der Berührungsstelle zwischen dieser Trommel 38 und der Fadenwicklung A keiner nennens werten Reibung unterworfen wird. Die An wendung einer beim Betrieb der Maschine stets in. ein und derselben Richtung sich dre- henden Trommel als Fadenführer begünstigt eine gleichmässige Zugwirkung am Wickel faden.
Entsprechend der Zunahme der Dicke der in Herstellung begriffenen Fadenwicklung A drückt diese die Fadenführungstrommel 38 abwärts, wobei durch Vermittlung des Trag bügels 35 demgemäss das Gelenk-Parallelo- gramm 29-32 um die ortsfeste Schwenk achse 34 abwärts geschwenkt wird.
Dadurch wird der mit dem erwähnten Gelenk-Par- allelogramm 29-32 gekuppelte Doppelhebel 22 in der Pfeilrichtung gemäss Fig. 1 um seinen Lagerbolzen 27 gedreht, wobei der Stellhebel 21 allmählich der Leitfläche 23 des Steuerhebels 22 entlanggleitet, indem er die in Fig. 1 strichpunktierte Anfangs- bezw. Ruhestellung verlässt und dann die in vollen Linien gezeichnete Stellung einnimmt, wenn die Fadenwicklung A die gezeichnete Dicke hat.
Diese Verschwenkung des Stellhebels 21 erfolgt selbsttätig, indem beim Beginn der Wicklungsarbeit am Wechselgetriebe 7 bis 9 die Zwischenscheibe 8 die in Fig. 2 gezeichnete Stellung einnimmt, wobei die Drehzahl der Antriebswelle 2 über ge nanntes Wechselgetriebe erhöht auf die Spulspindel 10 übertragen wird.
Die Zwi schenscheibe 8 des Wechselgetriebes 7-9 hat infolge des Bewegungswiderstandes das Bestreben, in den Kreisrinnen 14 um die durch die zwei Bolzen 17 ihrer Lagerbügels 16 gebildete Achse an der treibenden Scheibe 7 gegen die Mitte dieser Scheibe 7 zu schwen ken, wodurch die Drehgeschwindigkeit der getriebenen Scheibe 9 des Wechselgetriebes dementsprechend vermindert wird.
Dieses Verschwenken der genannten Zwischenscheibe 8 erfolgt nur allmählich, nämlich nach Mass gabe der Bewegung des Stellhebels 21 längs der am Steuerhebel 22 vorgesehenen Leit- fläche 23, welche Bewegung abhängig ist von der Senkbewegung der Fadenführungstrom- mel 38. Infolgedessen nimmt während des Wicklungsvorganges die Drehzahl der Spul spindel 10 und in gleicher Weise die Dreh zahl der Fadenführungstrommel 38 ab, ent sprechend der Zunahme der Dicke der in Herstellung befindlichen Fadenwicklung.
Wenn die Fadenwicklung A ihre voraus bestimmte Dicke erreicht hat, wird von Hand der Sperrhebel 82 ausgerückt. Da durch wird der Antriebsriemen 4 von der Antriebsscheibe 3 abgeschaltet, worauf die Zwischenscheibe 8 des Wechselgetriebes mit ihrem Lagerbügel 16 und dem Stellhebel 22 wieder in die Ausgangsstellung zurückkehrt; wie nachstehend in bezug auf selbsttätiges Ausrücken des Sperrhebels 82 bei Faden bruch erklärt wird.
Bei Fadenbruch wird der Fühlerbügel 41 (Fig. 5) vom Faden freigegeben, so dass er abwärts schwingt und dabei durch das Ver bindungsglied 76 den Auslösehebel 75 mit- verschwenkt. Infolgedessen kommt die Rast des Auslösehebels 75 in den Bereich der Be wegungsbahn des am Kurbelarm 72 vorhan denen seitlichen Anschlages 74, wodurch in der Folge der Auslösehebel 75 etwas abwärts gezogen wird, so dass durch die nun ver anlasste Verschwenkung des Winkelhebels 77, 78 der .Sperrhebel 82 so gedreht wird, dass er den Abstellhebel 84 freigibt,
der alsdann in bezug auf Fig. 3 im Linkssinne verschwenkt wird, wobei infolge Abwärtsbewegens der Rolle 90 der Reibungsschluss des Antriebs riemens 4 an der Antriebsscheibe 3 aufge hoben wird; der die Rolle 90 tragende mehr- armige Hebel 87 schwingt infolge der Schwer kraft von selbst in entsprechender Richtung aus, wobei einerseits die ebenfalls an ihm vorgesehene Rolle 89 den Antriebsriemen 4 von der Scheibe 3 wegdrängt und anderseits die am erwähnten Hebel 87 vorhandene Bremsbacke 91 an der Scheibe 3, wirksam wird und diese in ihrer Drehbewegung auf gehalten wird.
Zufolge der Bewegungsenergie der mit der getriebenen ,Scheibe 9 des Wechselge triebes 7-9 zwangsläufig mitdrehenden Schwungmasse, gebildet aus der.Spulspindel 10, den Räderpaaren 53, 54 und 56, 57 sowie 58, 60 und der Fadenführungstrommel 38 samt den zugehörigen und angeschlossenen weiteren Bewegungsteilen, stellt sich an. er wähnter getriebener Scheibe 9 das Bestreben ein, gegenüber der treibenden Scheibe 7 vor zueilen.
Dadurch stellt sich an der Zwischen scheibe 8 das Bestreben ein, sich in dem Sinne um die durch die zwei Bolzen 17 ihres La gerbügels 16 gebildete Achse zu verschwen- ken, indem sie aus der Stellung in Fig. 2 schliesslich in diejenige gemäss Fig. 1 kommt, in welcher die getriebene Scheibe 9 des Wechselgetriebes eine grössere Drehzahl als die treibende Scheibe 7 des Wechselge triebes hat, und der Stellhebel 21 sich wie der in der Ausgangsstellung befindet.
Beim erwähnten Linksschwenken des Abstellhebels 84 drückt der mit ihm fest verbundene Arm 92 auf den in der Flüssig- keitskammer 95 angeordneten Bremskolben 94, wodurch die erwähnte Bewegung des Abstellhebels 84 gedämpft wird. Mit dem Abstellhebel 84 bewegt sich dementspre chend der durch den Lenker 96 angeschlos sene Hebel 97 und somit auch der Fusshebel 99, desgleichen der auf dem Lagerbolzen 52 des Hebels 97 befestigte Winkelhebel 48, 49, bis dessen Stellschraube 50 am Tragstück 51 aufschlägt, wodurch die erwähnte Bewegung des Abstellhebels 84 begrenzt ist.
Der hier bei stattfindenden Schwenkbewegung des Winkelhebels 48, 49 folgt das mittels der Stellschraube 47 des Anschlagarmes 46 auf dem Winkelhebel 48, 49 sich abstützende Hebel-Parallelogramm 29-32, was eine Senkbewegung der Fadenführungstrommel 38 von vorausbestimmtem Hub bewirkt, wie sich aus Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 3 ergibt.
Es entsteht folglich zwischen der allmählich zur Ruhe kommenden Faden führungstrommel 3-8 und der in Herstellung befindlichen Fadenwicklung A ein spaltför- miger freier Zwischenraum, so dass das freie Fadenende der Wicklung A ungehindert von dieser abgenommen bezw. erfasst werden kann behufs Anknüpfens an das freie Fa denende der Lieferspule.
Infolge Auf liebung des Antriebes der Antriebsscheibe 3 schwingt bei erwähnter Senkbewegung der Fadenführungstrommel 38 der mit der Zwischenscheibe 8 des Wechselgetriebes 7-9 fest verbundene Stellhebel 21 in seine Ausgangsstellung zurück, welche durch Auftreffen des Stellhebels 21 auf den am Steuerhebel 22 vorgesehenen Anschlagfin ger 25 gegeben ist;
vor Beginn der Wick lungsarbeit steht der erwähnte Stellhebel 21 mit der Rast 24 des eine entsprechende Stel lung einnehmenden Steuerhebels 22 im Ein griff, mit welcher er während des Wick lungsvorganges infolge entsprechender selbst tätiger Verschwenkung des :Steuerhebels 22 von selbst ausser Eingriff kommt.
Durch entsprechendes Abwärtsdrücken des Fuss hebels 99, der auch durch einen Handhebel ersetzt sein könnte, wird der Abstellhebel 84 wieder zurückgeschwenkt und der Winkel hebel 48, 49 zurückgedreht, wobei das Hebel-Parallelogramm 29-82 aufwärts ge schwenkt und die Fadenführungstrommel 38 wieder gegen die Fadenwicklung gedrückt wird; diese Aufwärtsbewegung der Faden führungstrommel 38 kann von Hand unter stützt werden, wozu am Tragbügel 35 ein Handgriff 101 vorgesehen ist.
Da der Füh- lerbügel 41 durch den zusammengeknüpften Wickelfaden wieder in Schwebelage gehal ten wird, befindet der Auslösehebel 75 sich nicht mehr im Wirkungsbereich des am Kur belarm 72 vorgesehenen seitlichen An schlages 74, so dass der zurückschwingende Abstellhebel 84 von selbst mit dem Sperr hebel 82 wieder in Eingriff kommt und durch- ihn neuerdings in seiner entsprechen den Stellung gesichert wird.
Bei diesem Zurückschwingen des Abstellhebels 84 wird der mehrarmige Hebel 87 derart ver- schwenkt, dass seine Bremsbacke 91 von der Antriebsscheibe 3 abgehoben und durch seine Rolle 90 der endlose Antriebsriemen 4 wie der reibungsschlüssig an genannte Scheibe 3 angedrückt wird, so dass die Antriebskraft neuerdings auf die Welle 2 der Maschine übertragen und diese somit in Betriebszu stand gesetzt wird. Beim erwähnten Auf wärtsschwenken des Gelenk-Parallelogram- mes 29-32 bewegt dieses den Steuerhebel 22 in seine frühere, von der Dicke der Pa- denwicklung abhängige .Stellung zurück.
In der Folge kommt der mit dem Wechselge- triebe 7-9 verbundene Stellhebel 21 von selbst wieder in der erforderlichen Weise mit der Leitfläche 23 des Steuerhebels 22 zum Zusammenwirken.
Bei normalem Ablauf der Wicklungs arbeit, das heisst solange kein Fadenbruch eintritt, stützt sich beim Abwärtsschwenken des Gelenk-Parallelogrammes 29-ä2 die an dessen Anschlagarm 46 angeordnete Stell schraube 47 auf dem Arm 48 des Winkel hebels 48, 49 ab, ohne diesen Winkelhebel zu drehen. Mittels des am Tragbügel 35 vor handenen Handgriffes 101 kann die Faden führungstrommel 38 beliebig innerhalb der gegebenen Grenzen auf- und abbewegt wer den.
Wenn infolge Fadenbruches die Faden führungstrommel 38 selbsttätig auf die vor gesehene Spaltweite in Abstand von der Fadenwicklung kommt, kann dieser Abstand gewünschtenfalls willkürlich durch weiteres Abwärtsbewegen des Tragbügels 35 mittels des Handgriffes 101 noch vergrössert werden, wobei die am Anschlagarm 46 angeordnete Stellschraube 47 sich auf dem Winkelhebel arm 48 abstützt.
Mittels der erwähnten Stell schraube 47 kann das Gelenk-Parallelo- gramm 29-32 bezw. die Fadenführungs- trommel 38 in bezug auf die Anfangsstellung nach Massgabe des Neigungswinkels der zu bewickelnden konischen Spulenhülse 13 ein gestellt werden, so dass also konische Spu- lenhülsen mit in bezug aufeinander verschie denem Neigungswinkel verwendet bezw. be wickelt werden können;
mittels der am Arm 49 des Winkelhebels 48, 49 angeordneten Stellschraube 50, welche zum Zusammenwir ken mit dem festen Tragstück 51 bestimmt ist, kann der Zwischenraum, welcher zwischen dem Spulenhalter bezw. der Fadenwicklung und der Trommel 38 bei abgeschaltetem Antriebsriemen vorgesehen ist, eingestellt werden.
Es können aber auch zylindrische Spulenhülsen bewickelt werden, indem mit Hilfe der genannten .Stellschraube 47 auch eine enfsprechende Einstellung des Gelenk- Parallelogrammes 29-32 bezw. der Faden führungstrommel 38 in bezug auf die An fangsstellung möglich ist. Unter Umständen könnte das aelenk- Parallelogramm, statt ein doppeltes, auch nur ein einfaches Hebelwerk besitzen.
Fer ner wäre es denkbar, an Stelle der Spul spindel die Fadenführungstrommel stationär anzuordnen und die Spulspindel nach Mass gabe des Wachsens der Fadenwicklung in bezug auf die Fadenführungstrommel zu ver stellen.