DE4391902C2 - Verfahren zur Zubereitung von wäßriger Arbeitsflüssigkeit für die Funkenerodierbearbeitung - Google Patents
Verfahren zur Zubereitung von wäßriger Arbeitsflüssigkeit für die FunkenerodierbearbeitungInfo
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- DE4391902C2 DE4391902C2 DE4391902A DE4391902A DE4391902C2 DE 4391902 C2 DE4391902 C2 DE 4391902C2 DE 4391902 A DE4391902 A DE 4391902A DE 4391902 A DE4391902 A DE 4391902A DE 4391902 C2 DE4391902 C2 DE 4391902C2
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- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J39/00—Cation exchange; Use of material as cation exchangers; Treatment of material for improving the cation exchange properties
- B01J39/04—Processes using organic exchangers
- B01J39/05—Processes using organic exchangers in the strongly acidic form
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zubereitung von
wäßriger Arbeitsflüssigkeit für die Funkenerodierbearbeitung
von Werkstücken der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 an
gegebenen Gattung.
Die funkenerosive Werkstückbearbeitung wird in der Regel in
einem dielektrischen Medium ausgeführt, wobei in zunehmendem
Maße wäßrige schwer entzündbare Arbeitsflüssigkeiten auf Öl-
oder Siliconbasis Verwendung finden.
Beim funkenerosiven Drahtschneiden mit einer Laufdrahtelek
trode wird meist Wasser als Arbeits- und Spülflüssigkeit
verwendet, weil die Bearbeitung dann in Luftatmosphäre
durchgeführt werden kann. Für diesen Zweck ist reines Wasser
ideal, in welchem nahezu sämtliche Ionen durch Ionenaus
tausch beseitigt sind. Das verwendete Wasser sollte jedoch
eine spezifische elektrische Leitfähigkeit im Bereich von
einigen µS/cm bis zu einigen 10 µS/cm haben, die durch Zu
mischen von Leitungswasser eingestellt werden kann. Wenn je
doch dieses Wasser Chlorionen enthält, können durch elektro
lytische Reaktionen die sog. Grübchenkorrosion (nadelförmige
elektrolytische Korrosion) und Oxidationserscheinungen, d. h.
Rost, am Werkstück auftreten, was dessen Qualität beein
trächtigt.
Aus Kosten- und Emissionsgründen wird in neuerer Zeit die
wäßrige Arbeitsflüssigkeit aus der Funkenerodierbearbeitung
aufbereitet und in den Kreislauf rückgeführt. Die in einem
oder mehreren Speichern gesammelte Arbeitsflüssigkeit durch
läuft Filter zur Abscheidung von Feststoffpartikeln und Io
nenaustauscher zum Entfernen der in der Arbeitsflüssigkeit
enthaltenen Ionen. Wenn in diesen Speichern die Wassermenge
z. B. durch Verdampfung unter einen vorgegebenen Wert sinkt,
wird zusätzliches Leitungswasser in den Speicher nachgefüllt
und die Ionenaustauschbehandlung solange ausgeführt, bis ei
ne für den Erodiervorgang geeignete elektrische Leitfähig
keit erreicht ist. Bei dieser Aufbereitungsbehandlung durch
fließt das Wasser eine mit Ionenaustauschharz gefüllte Säule
mit relativ geringer Strömungsgeschwindigkeit, um Kanalbil
dungen zu vermeiden. Die spezifische Durchflußmenge SV, d. i.
diejenige Wassermenge lFl, die eine bestimmte Harzmenge l4 in
einer Zeiteinheit h durchfließt beträgt nur einige l/h.
Die gesättigten Ionenaustauschharze werden verworfen, weil
die im Arbeitswasser enthaltenen Metallpartikel in die Io
nenaustauschharze eingelagert sind und nur mit hohem Aufwand
entfernt werden können.
Aus der EP 0 380 694 A1 ist eine Vorrichtung zur Versorgung
einer Errodiervorrichtung mit wäßriger Arbeitsflüssigkeit be
kannt, die unter Anwendung des gattungsgemäßen Verfahrens
eine automatische Einstellung der elektrischen Leitfähigkeit
der Arbeitsflüssigkeit auf vorgegebene Werte ermöglicht. Die
aus einem Arbeitstank in einen Sammelbehälter zurückgeführte
Arbeitsflüssigkeit wird über eine Pumpe und einen Filter in
einen Speicher gepumpt, aus dem sie mittels einer weiteren
Pumpe abgezogen und über eine Druckleitung den Spüldüsen der
Bearbeitungsmaschine im Bereich des Arbeitsspaltes zugeführt
wird. Zur Einstellung der Leitfähigkeit wird die Arbeits
flüssigkeit in einem kontinuierlichen Kreislauf mittels ei
ner Pumpe aus dem Speicherbehälter abgezogen, wobei die
Leitfähigkeit dieses Flüssigkeitsstromes durch einen Sensor
gemessen wird. Bei Überschreiten von vorgegebenen Grenzwer
ten wird ein Magnetventil geöffnet, so daß eine Teilmenge
des geförderten Flüssigkeitsstroms über einen Ionenaustau
scher in den Speicher zurückfließt.
Bei der bekannten Ionenaustauschbehandlung von gebrauchter
Arbeitsflüssigkeit werden nahezu alle Ionenarten entfernt,
was eine geringe relative Durchflußmenge an Wasser pro Ein
heitsvolumen der Harze und damit eine relativ kurze Lebens
dauer der Harze zur Folge hat. Dies kann beispielsweise bei
lang andauerndem aufsichtslosem Betrieb einer Erodiermaschi
ne zu betrieblichen Problemen führen, wenn die Ionenaus
tauschharze ihre Kapazitätsgrenze erreicht haben und damit
die Reinigungswirkung der Arbeitsflüssigkeit rapide sinkt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Zubereitung
von wäßriger Arbeitsflüssigkeit für die Funkenerodierbear
beitung von Werkstücken aufzuzeigen, das die nutzbare Le
bensdauer der Ionenaustauschharze verlängert und die Bereit
stellung von gereinigter Arbeitsflüssigkeit mit vorgegebener
elektrischer Leitfähigkeit über längere Zeiträume ermög
licht.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Maßnahmen gelöst.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden die für die Ero
dierbearbeitung "schädlichen" Ionen selektiv durch Ionenaus
tausch beseitigt und die Zirkulation der Arbeitsflüssigkeit
durch den Ionenaustauscher erfolgt mit einer wesentlich er
höhten spezifischen Durchflußmenge, bis die elektrische
Leitfähigkeit des im Speicher befindlichen Wassers auf einen
geeigneten Wert eingestellt ist. Damit vergrößert sich die
Menge an behandeltem Wasser pro Einheitsvolumen der Ionen
austauschharze, wodurch sich die Lebensdauer dieser Harze
verlängert. Demzufolge können die Erodiermaschinen auch über
längere Zeiträume ohne manuelle Kontrolle oder Eingriffe be
trieben werden.
Im folgenden wird eine bevorzugte Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens anhand der Zeichnung im einzelnen
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 graphisch die Beziehung zwischen dem Volumen von be
handeltem Wasser mit einer spezifischen elektrischen
Leitfähigkeit von etwa 10 µS/cm und der Durchfluß
menge, wobei Leitungswasser eine Ionenaustauschsäule
solange durchfließt, bis die Kapazität des Ionenaus
tauschharzes erreicht ist;
Fig. 2 schematisch eine funkenerosive Schneiddrahtmaschine
mit einer Vorrichtung zur Zubereitung der Arbeits
flüssigkeit;
Fig. 3 schematisch eine Vorrichtung zum Ionenaustausch von
Arbeitsflüssigkeit.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die im folgenden
beschriebenen Phänomene A bis C ausgenützt, indem die Ionen
austauschbehandlung mit einer stark erhöhten spezifischen
Durchflußmenge SV durchgeführt wird.
- A) Wenn Leitungswasser mit einer üblichen Chlorionen-Kon zentration durch Ionenaustausch mit einer sehr hohen SV von z. B. 345 lFl/lH behandelt wird, bleibt seine elektrische Leitfähigkeit größer als die von auf herkömmliche Weise be handeltem Leitungswasser. Auch mit einer derart großen SV kann jedoch die spezifische elektrische Leitfähigkeit des Wassers im Speichertank auf einen bestimmten Bereich von ca. 10 µS/cm eingestellt werden. Es wurde festgestellt, daß die Chlorionen im behandelten Wasser ausreichend beseitigt sind und diese elektrische Leitfähigkeit auf Ionen zurückgeht, die für die Erodierbearbeitung unschädlich sind.
- B) Wenn Leitungswasser kontinuierlich durch Ionenaustausch mit großer SV von z. B. 345 lFl/(hH . h) behandelt wird und die spezifische elektrische Leitfähigkeit des behandelten Was sers am Auslauf des Ionenaustauschers überwacht wird, ergibt sich keine sprunghafte Änderung dieser Leitfähigkeit während der Behandlung, wie dies bei herkömmlichem Ionenaustausch in Harzsäulen durch z. B. Kanalbildung der Fall ist.
- C) Wenn die elektrische Leitfähigkeit hauptsächlich durch Chlorionen bewirkt wird, sind bei zwei Proben von Leitungs wasser, die sich in ihrer spezifischen elektrischen Leitfä higkeit z. B. um das 10-fache unterscheiden und die mit einer relativ großen SV von z. B. 65 lFl/(lH . h) im Ionenaustauscher behandelt werden, die spezifischen elektrischen Leitfähig keiten beider Wasserproben nahezu gleich. Wenn diese beiden Proben den Ionenaustauscher mit einer größeren SV von z. B. 345 lFl/(lH . h) durchfließen, sind die elektrischen Leitfähig keiten der beiden behandelten Wasserproben unterschiedlich. Wenn die Proben des behandelten Wassers zusätzlich durch den Ionenaustauscher zirkulieren, wird die gesamte elektrische Leitfähigkeit der beiden Proben im Speichertank konstant.
Beim Ionenaustausch in einem festen Bett fließt das Frisch
wasser (Leitungswasser oder gebrauchtes Arbeitswasser) kon
tinuierlich von oben durch das Ionenaustauschharz. Dabei
werden verschiedene Ionenarten zunächst von der oberen
Schicht der Harzphase adsorbiert. Wenn die Adsorptionskapa
zität der oberen Schicht gesättigt ist, werden die Ionen in
den Harzen der unten angrenzenden Schicht adsorbiert. Auf
diese Weise bewegt sich der aktive Teil der Harzphase, d. h.
das Ionenaustauschband, mit fortdauerndem Wasserdurchlauf
nach abwärts, bis das Ionenaustauschband schließlich den
Durchbruchpunkt erreicht.
Wenn für das Ionenaustauschband ein Materialgleichgewicht
hinsichtlich der adsorbierten Ionen angenommen wird, ist für
die einzelnen Ionen die folgende Gleichung gegeben:
-udc = Kfa(C-C)dz (1).
Hier steht u für eine lineare Oberflächengeschwindigkeit in
einer Säule (m3/h . m2) und dc für die Konzentrationsänderung
der Ionen in dem ausgetauschten Frischwasser. Daher gibt udc
die Konzentrationsänderung der Ionen an, die sich durch den
Ionenaustausch im Ionenaustauschband der Länge dz verrin
gert, d. h. udc kennzeichnet die Ionenaustauschgeschwindig
keit.
C gibt die Konzentration der Ionen im Frischwasser im Ionen
austauschband der Länge dz an und C steht für die Gleichge
wichtskonzentration der Ionen. C ist eine optionale Konzen
tration in einem beliebigen Zeitpunkt in dem Prozeß, in dem
die Ionenkonzentration im Frischwasser im Ionenaustauschband
der Länge dz abnimmt.
Kfa steht für die volumetrische Gesamt-Stoffübergangszahl
(l/h), die durch Multiplikation der Gesamt-Stoffübergangs
zahl Kf mit der aktiven Teilchenoberfläche a der Ionenaus
tauschharze im Ionenaustauschband der Länge dz erhalten
wird.
Die Gesamt-Stoffübergangszahl (Kf) ist ein Koeffizient für
den Ionenübergang, d. h. die Ionendiffusion der einzelnen Io
nen aus dem Frischwasser in die Ionenaustauschharze.
Die volumetrische Gesamt-Stoffübergangszahl (Kfa) wird er
heblich von der Ionendiffusion in die laminare Grenzschicht
an der Teilchenoberfläche sowie von der Ionendiffusion in
den Harzteilchen bestimmt. Für die Ionenaustauschbehandlung
von Leitungswasser oder von gebrauchtem Arbeitswasser sind
die Koeffizienten der einzelnen Ionen unbekannt, da viele
Arten von Ionen erzeugt werden und im gemischten Zustand
vorhanden sind.
Das oben genannte Phänomen (A) kann auf der Grundlage der
Gleichung (1) wie folgt erläutert werden.
Auch bei einer sehr großen SV von z. B. 345 lFl/(lH . h) werden
die Chlorionen im Leitungswasser von den Harzen adsorbiert,
wobei sich die Ionenaustauschgeschwindigkeit (udc) der
Chlorionen aufgrund des Phänomens (A) vergrößert, wenn die
lineare Oberflächengeschwindigkeit u in einer Säule erheb
lich erhöht wird.
Wenn Frischwasser mit einer erheblich erhöhten SV behandelt
wird, bis seine elektrische Leitfähigkeit ca. 10 µS/cm oder
weniger beträgt, ist die erforderliche Länge des Ionenaus
tauschbandes wegen des großen Volumens des behandelten Was
sers klein. Daraus ergibt sich, daß die volumetrische Ge
samt-Stoffübergangszahl (Kfa) der Chlorionen außerordentlich
groß ist.
Wenn die SV erhöht wird, vergrößert sich auch die elektri
sche Leitfähigkeit des behandelten Wassers, was bedeutet,
daß die die erhöhte Leitfähigkeit verursachenden Ionen eine
kleinere volumetrische Gesamt-Stoffübergangszahl (Kfa) be
sitzen müssen.
Es hat sich herausgestellt, daß die volumetrische Gesamt-
Stoffübergangszahl (Kfa) der Chlorionen außerordentlich groß
und von derjenigen der anderen Ionen extrem verschieden ist,
wenn der Ionenaustausch mit der erheblich erhöhten SV in ei
nem festen Bett ausgeführt wird.
Das Phänomen (B) kann auf der Grundlage der Gleichung (1)
folgendermaßen erklärt werden.
Wenn das Leitungswasser durch Ionenaustausch mit großer SV
behandelt wird, wird ein plötzlicher Austritt von Chlorionen
durch Kanalbildung verhindert, weil die Ionenaustauschge
schwindigkeit (udc) und auch die Kfa der Chlorionen auch bei
einer solchen Kanalbildung groß sind.
Da die zeitliche Änderung der elektrischen Leitfähigkeit
keine Unstetigkeit aufweist, wird davon ausgegangen, daß
sich das Ionenaustauschband mit seiner für den Ionenaus
tausch erforderlichen Länge (dz) gleichmäßig nach abwärts
bewegt.
Ferner kann das Phänomen (C) auf der Grundlage der Gleichung
(1) folgendermaßen gelehrt werden.
Die Ionenaustauschgeschwindigkeit der Chlorionen ist im Ver
gleich zu derjenigen der schwach elektrolytischen Ionen wie
etwa Eisensäure, Kieselsäure, Kohlendioxid usw. erheblich
größer. Daher können die Chlorionen im Frischwasser ungeach
tet der Größe ihrer Konzentration vollständig ausgetauscht
werden.
Fig. 1 zeigt die Beziehung zwischen dem Volumen des behan
delten Wassers mit einer elektrischen Leitfähigkeit von ca.
10 µS/cm und der SV bei der Zirkulation von Leitungswasser
durch eine Harzsäule für die Ionenaustauschbehandlung.
In Fig. 1 sind auf der Abszisse das Volumen des behandelten
Wassers und auf der Ordinate die SV aufgetragen, wobei sich
zeigt, daß das Volumen des behandelten Wassers bei
345 lFl/(lH . h) im Vergleich zu demjenigen mit einer herkömm
lichen SV von ca. 20 lFl/(lH . h) um ein Mehrfaches höher ist.
Aus Fig. 1 geht deutlich hervor, daß bei einer solchen Erhö
hung der SV das Volumen des behandelten Wassers um das Dop
pelte zunimmt, wodurch sich die nutzbare Lebensdauer der Io
nenaustauschharze um das Doppelte erhöht. Daher können der
für die Harze erforderliche Aufwand verringert und die Be
triebszeiten der Erodiermaschine wesentlich verlängert wer
den.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Ionenaustauschbe
handlung von Leitungswasser wird experimentell Frischwasser
mit zwei Litern Harze in Kontakt gebracht, wobei die spezi
fische Durchlaufmenge SV geändert wird.
Die obere Grenze der spezifischen Durchlaufmenge hängt
hauptsächlich von der physikalischen Festigkeit der Harze
oder der mechanischen Festigkeit der Säule ab, liegt bei
spielsweise bei 500 h-1.
Die spezifische Durchlaufmenge SV sollte 20 lFl/(lH . h) über
steigen und eine Größe haben, bei der das Volumen des behan
delten Wassers plötzlich ansteigt, wie in Fig. 1 gezeigt.
Vorzusweise liegt die SV im Bereich von 30 bis
350 lFl/(lH . h), wobei der Bereich von 75 bis 350 lFl/(lH . h)
bevorzugt wird.
Beim Schneiderodieren werden Laufdrahtelektroden aus Mes
sing, Molybdän oder Wolfram verwendet, wobei die spezifische
elektrische Leitfähigkeit der Arbeitsflüssigkeit im Bereich
von 50 bis 10 µS/cm gesteuert wird.
Bei der Erodierbearbeitung ergeben sich hohe Temperaturen im
Abtragsbereich, wodurch Elemente der Drahtelektrode und des
Werkstücks im Wasser als Ionen gelöst werden. Durch Zunahme
der gelösten Ionen erhöht sich die spezifische elektrische
Leitfähigkeit der Arbeitsflüssigkeit allmählich. Nach der
Bearbeitung kann eine Gruppe von Ionen im Arbeitsfluid ent
halten sein, die für die Erodierbearbeitung unschädlich ist.
Zu dieser Gruppe gehören Metallionen wie etwa Eisenionen,
Zinkionen und Kupferionen sowie Kieselsäureionen und Kohlen
dioxidionen, wobei die letzteren aus dem atmosphärischen
Kohlendioxid in die Arbeitsflüssigkeit gelangen. Eine weite
re Gruppe von für die Elektroerosivbearbeitung schädlichen
Ionen bilden Metallionen, wie Molybdän, Chrom, Wolfram,
Cobalt, usw., sowie die oben erwähnten Chlorionen.
Die für die Erodierbearbeitung schädlichen Ionen bewirken
eine Zunahme der elektrischen Leitfähigkeit der Arbeitsflüs
sigkeit, die eine elektrolytische Korrosion zur Folge hat.
Ferner können metallische Bindemittel einer gesinterten Le
gierung verstärkt abgetragen werden, auf Stahl-Werkstücken
können Rostbildungen auftreten. Die "unschädlichen Ionen"
verbinden sich mit den Kohlendioxidionen und lagern sich als
unlösliche Salze ab. Daher haben diese "unschädlichen Ionen"
keinen nachteiligen Einfluß auf die elektrische Leitfähig
keit der Arbeitsflüssigkeit. Im Gegensatz dazu erzeugen die
"schädlichen Ionen" anorganische Säuren (starke Säuren wie
etwa Molybdänsäure, Chromsäure usw.) und üben auf die spezi
fische elektrische Leitfähigkeit einen erheblichen Einfluß
aus.
Bei der herkömmlichen Ionenaustauschbehandlung mit kleiner
spezifischer Durchlaufmenge werden alle Ionenarten besei
tigt. Auch wenn die "unschädlichen Ionen" vollständig besei
tigt werden, gehen die Metalle und gesättigten Salze wieder
in Lösung und werden erneut ionisiert. Dies verlangt einen
weiteren an sich nicht notwendigen Ionenaustausch, durch den
sich die nutzbare Lebensdauer der Harze verkürzt. Zusätzlich
werden bei kleiner Raumgeschwindigkeit Rostverhinderer hin
zugefügt, um zu verhindern, daß der Rost des Werkstücks von
den Harzen adsorbiert wird.
Gemäß der Erfindung werden dagegen bevorzugt die "schädli
chen Ionen" selektiv aus dem Arbeitswasser beseitigt, indem
eine Zirkulation des gebrauchten Arbeitswassers durch die
Harzsäule mit einer erheblich erhöhten spezifischen Durch
flußmenge SV durchgeführt wird. Wenn gebrauchtes Arbeitswas
ser durch Ionenaustausch mit einer SV von wesentlich mehr
als 20 lFl/(lH . h) solange behandelt wird, bis die Leitfähig
keit des behandelten Wassers etwa 10 µS/cm beträgt, dann
wird diese Leitfähigkeit von den für die Erodierbearbeitung
"unschädlichen Ionen" verursacht, so daß die nutzbare Le
bensdauer der Harze verlängert wird.
Die beim Senkerodieren bevorzugten Arbeitsflüssigkeiten ent
halten ebenfalls unschädliche und schädliche Ionen nach
Durchführung eines Arbeitsvorganges und dementsprechend auch
eine erhöhte elektrische Leitfähigkeit, welche durch eine
Ionenaustauschbehandlung reduziert werden muß. In gleicher
Weise wird auch Frischwasser durch Zirkulation durch einen
Ionenaustauscher mit einer SV von mehr als 20 lFl/(lH . h) so
lange behandelt, bis seine elektrische Leitfähigkeit 10
µS/cm beträgt, bevor behandeltes Wasser für die Senkerodier
bearbeitung eingesetzt werden kann. Wie bei der Draht-ED-
Bearbeitung nimmt das Volumen des behandelten Wassers plötz
lich zu, wenn die SV mehr als 20 lFl/(lH . h) beträgt.
Obwohl die obere Grenze der spezifischen Durchlaufmenge SV
hauptsächlich von der Festigkeit der Harze oder der Säule
abhängt, wird zweckmäßig eine SV gewählt, bei der die Leit
fähigkeit des behandelten Wassers nach dem Durchlauf durch
den Ionenaustauscher kleiner als die gewünschte Leitfähig
keit ist.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird Frischwasser (d. h.
entweder Leitungswasser oder eine wässerige Arbeitsflüssig
keit) von oben durch ein festes Bett aus Ionenaustauschhar
zen gefördert und anschließend aus dem unteren Teil des Bet
tes entnommen. Es können auch andere Betriebsarten zum
Durchschicken von Frischwasser verwendet werden. Im allge
meinen besteht das feste Bett aus einer vertikalen mit Io
nenaustauschharz gefüllten Säule. Das Verhältnis der Höhe
des festen Bettes zu seinem Durchmesser kann 1 : 1 sein und
liegt vorzugsweise im Bereich von 2 : 1 bis 4 : 1. Schwierigkei
ten bereitet die Erzielung der angestrebt hohen spezifischen
Durchlaufmenge SV, wenn das Frischwasser die in der Säule
gebildete Harzphase nur auf Grund des Potentialgefälles
durchfließt. Daher wird das Frischwasser mittels einer Pumpe
unter Druck durch die Säule gefördert.
Leitungswasser wird durch Ionenaustausch gemäß der Erfindung
solange behandelt, bis seine Leitfähigkeit auf nicht mehr
als 50 µS/cm abgesenkt ist, weil das behandelte Wasser bei
größerer Leitfähigkeit von mehr als 50 µS/cm Chlorionen ent
halten kann.
Die untere Grenze der elektrischen Leitfähigkeit ist optio
nal, solange das Volumen des behandelten Wassers pro Ein
heitsvolumen der Harze groß ist. Wenn bei Schneiderodieren
das Werkstück nicht in der Arbeitsflüssigkeit eingetaucht
ist und nur der Abtragsbereich gespült wird, sollte die spe
zifische elektrische Leitfähigkeit der Arbeitsflüssigkeit
auf einen Wert im Bereich von 17 bis 20 µS/cm eingestellt
sein, um die elektrolytische Korrosion des Werkstücks zu
verhindern. Wenn dagegen das Werkstück in die Arbeitsflüs
sigkeit eintaucht, sollte die Leitfähigkeit auf einen Wert
im unteren Bereich von 5 bis 10 µS/cm eingestellt werden, um
die elektrolytische Korrosion des Werkstücks zu verhindern.
Wenn beim Senkerodieren Arbeitsflüssigkeit mit einer elek
trischen Leitfähigkeit im Bereich von 1 bis 10 µS/cm verwen
det wird, ergibt sich ein vergrößertes Volumen des behandel
ten Wassers und eine längere nutzbare Lebensdauer der Harze.
Eine Leitfähigkeit der Arbeitsflüssigkeit unter 1 µS/cm
reicht in der Regel nicht aus, um eine stabile und wirksame
Erodierbearbeitung auszuführen. Eine übermäßige Absenkung
der Leitfähigkeit bedeutet einen unnötigen Verbrauch von Io
nenaustauschharzen. Die maximale Lebensdauer der Harze ist
theoretisch zu erwarten, wenn die Leitfähigkeit des behan
delten Wassers nicht mehr als ca. 50 µS/cm beträgt, obwohl
die erforderliche spezifische elektrische Leitfähigkeit von
vielen verschiedenen Bearbeitungsarten abhängt.
Als Arbeitsflüssigkeit für das Schneiderodieren wird durch
Ionenaustausch behandeltes Wasser bevorzugt, während beim
Senkerodieren Mischungen aus durch Ionenaustausch behandel
tem Wasser mit wasserlöslichen, hochmolekularen Verbindungen
mit einer Isolationseigenschaft und Volumenanteilen von
50%-50% verwendet werden. Durch das Mischen von behan
deltem Wasser einer Leitfähigkeit von ungefähr 50 µS/cm mit
den wasserlöslichen, hochmolekularen Verbindungen kann eine
Arbeitsflüssigkeit mit einer Leitfähigkeit von 10 µS/cm er
halten werden. Dies ist auch auf die Ionenaustauschbehand
lung für die Aufbereitung von gebrauchter Arbeitsflüssigkeit
anwendbar, indem die Leitfähigkeit des in der Arbeitsflüs
sigkeit enthaltenen Wassers auf nicht mehr als 10 µS/cm ein
gestellt wird, um in der Arbeitsflüssigkeit eine Leitfähig
keit von 50 µS/cm zu erhalten. Wie oben erwähnt, ermöglicht
dieser Pegel die längste nutzbare Lebensdauer der Harze,
weil keine für die Erodierbearbeitung schädlichen Ionen aus
treten.
Solange die untere Grenze der spezifischen elektrischen
Leitfähigkeit in dem Bereich liegt, in dem das Volumen des
behandelten Wassers pro Einheitsvolumen der Harze groß ist,
sind die vorteilhaften Wirkungen der Erfindung zu erwarten.
Genauer kann die Zunahme des behandelten Wassers aufrechter
halten werden, wenn die untere Grenze nicht unter 0,2 µS/cm
liegt.
Die Ionenaustauschharze sind im allgemeinen Polymere mit
dreidimensionaler Netzstruktur mit Ionenaustauschgruppe, wo
bei der Ausdruck "Ionenaustauschharz" auch z. B. kugelförmige
Träger mit einschließt, deren Oberflächen von einem dünnen
Ionenaustauschüberzug bedeckt ist. Die Ionenaustauschharze
können aus einer einzigen oder aus mehreren verschiedenen
Harzarten bestehen. Hinsichtlich der Funktion der Ionenaus
tauschgruppe sind Ionenaustauschharze grob in Kation-Ionen
austauschharze und Anion-Ionenaustauschharze klassifiziert.
Ferner sind Kation-Ionenaustauschharze in starke Säuren und
in schwache Säuren unterteilt, während die Anion-Ionenaus
tauschharze in starke Basen und schwache Basen unterteilt
sind. Die erfindungsgemäß verwendenden Ionenaustauschharze
enthalten wenigstens zum Teil die Anion-Ionenaustauschharze,
und zwar allein oder in Kombination mit Kation-Ionenaus
tauschharzen. Vorzugsweise werden stark basische Anion-Io
nenaustauschharze in Kombination mit Kation-Ionenaustausch
harzen verwendet. Für die Behandlung von Arbeitsflüssigkei
ten zum Senkerodieren werden stark basische Anion-Ionenaus
tauschharze in Kombination mit stark sauren Kation-Ionenaus
tauschharzen bevorzugt, wenne eine wässerige Lösung, in der
wasserlösliche, hochmolekulare Verbindungen gelöst sind,
durch Ionenaustausch behandelt werden. Bevorzugt werden
stark basische Anion-Ionenaustauschharze in Kombination mit
stark sauren Kation-Ionenaustauschharzen verwendet, wenn das
beim Schneiderodieren eingesetzte Arbeitswasser durch Ionen
austausch behandelt wird. Typischerweise werden eine quartä
re Ammoniumgruppe als stark basisches Anion-Ionenaustausch
harz, eine Sulfosäure als stark saures Kation-Ionenaus
tauschharz sowie Kohlendioxid als schwach saures Kation-
Ionenaustauschharz verwendet.
Die Harze können beliebige Strukturen wie etwa eine Gel
struktur, eine poröse Struktur oder eine Trägerhaltestruktur
besitzen. Rißfreie gelartige Harze sind für die Behandlung
des wässerigen Bearbeitungsfluids wegen ihrer großen Ionen
austauschkapazität geeignet. Die "schädlichen Ionen" können
insbesondere dann eingefangen werden, wenn in dem erfin
dungsgemäßen Verfahren stark basische Anion-Ionenaustausch
harze verwendet werden.
Leitungswasser wird durch Ionenaustausch gemäß der Erfindung
behandelt, so daß die spezifische elektrische Leitfähigkeit
auf nicht mehr als 50 µS/cm und vorzugsweise auf den Bereich
von 10 bis 50 µS/cm eingestellt wird. Dann wird das deioni
sierte Wasser mit reinem Wasser zu dem Arbeitswasser ver
mischt. Zur Zubereitung von Arbeitsflüssigkeit zum Senkero
dieren wird das behandelte Wasser mit wasserlöslichen,
hochmolekularen Verbindungen gemischt.
Leitungswasser wird mit reinem Wasser vermischt, anschlie
ßend wird die Mischung solange durch Ionenaustausch behan
delt, bis die spezifische elektrische Leitfähigkeit auf ei
nen gewünschten Wert eingestellt ist. Ähnlich wird ein Ge
misch aus Leitungswasser und wasserlöslichen, hochmolekula
ren Verbindungen solange durch Ionenaustausch behandelt, bis
die spezifische Leitfähigkeit auf einen gewünschten Wert
eingestellt ist, um als Arbeitsflüssigkeit beim Senkerodie
ren eingesetzt zu werden.
Die nach einem Erodiervorgang rückgeführte gebrauchte Ar
beitsflüssigkeit wird gefiltert und einem Speicher zuge
führt. Die gefilterte Flüssigkeit wird durch das Ionenaus
tauschharz in der erfindungsgemäßen hohen spezifischen
Durchflußmenge gefördert, so daß eine gewünschte spezifische
elektrische Leitfähigkeit erhalten wird. Das behandelte Was
ser wird als Arbeitsflüssigkeit direkt in den Bearbeitungs
bereich gefördert. Alternativ wird die gebrauchte Arbeits
flüssigkeit gefiltert und in einem Speicher gesammelt. Aus
dem Speicher wird Flüssigkeit aus dem Speicher durch den er
findungsgemäßen Ionenaustausch behandelt und in den Speicher
wieder zurückgeführt. Diese Zirkulation wird solange ausge
führt, bis die gesamte elektrische Leitfähigkeit der Flüs
sigkeit im Speicher einen gewünschten Wert erreicht. In die
sem Fall wird somit nur ein Teil der Arbeitsflüssigkeit im
Speicher einer Zirkulation durch den Ionenaustauscher unter
worfen, wobei die elektrische Leitfähigkeit des gesamten
Wassers im Speicher gemessen wird. Wenn diese elektrische
Leitfähigkeit unter einen geforderten Wert absinkt, wird die
Ionenaustauschbehandlung unterbrochen. Wenn durch Einführen
von gebrauchtem Arbeitswasser aus einem Arbeitstank in den
Speicher die elektrische Leitfähigkeit ansteigt, wird auf
grund eines Ausgangssignals aus einem Leitfähigkeitsdetektor
die Ionenaustauschbehandlung wieder aufgenommen.
Die Aufbereitung von gebrauchtem Arbeitswasser wird anhand
der Laufdraht-Schneidvorrichtung nach Fig. 2 beschrieben.
Bei dieser Vorrichtung dienen Düsen 13a, 13b der Zuführung
von Arbeitswasser in den Abtragsspalt zwischen einer Draht
elektrode 11 und einem Werkstück 12. Das Arbeitswasser wird
aus einem Speicher 17 von einer Pumpe P3 zu den Düsen 13a
und 13b über Durchfluß-Steuerventile 14a bzw. 14b gefördert.
Das gebrauchte Arbeitswasser 19 wird in einem Arbeitstank 15
gesammelt und fließt in einen Tank 16. Aus diesem Tank 16
wird das Wasser von einer Pumpe P1 über einen Filter F1 in
einen Speicher 17 gefördert. Sensoren S1 und S2 erfassen die
spezifische elektrische Leitfähigkeit und sind an eine Steu
erschaltung 20 zum Antreiben einer Pumpe P2 angeschlossen.
Von dieser Pumpe 2 wird Flüssigkeit aus dem Speicher 17 zu
einer mit Ionenaustauschharzen gefüllten Säule 4 gefördert.
Das gefilterte Arbeitswasser 18 im Speicher 17 enthält Io
nen, die im Bearbeitungsspalt erzeugt wurden und aus der At
mosphäre stammen, so daß ihre spezifische elektrische Leit
fähigkeit größer wird. Ein vorgegebener Wert der spezifi
schen elektrischen Leitfähigkeit wird mittels einer (nicht
gezeigten) Einstelleinrichtung eingestellt. Der Sensor S1
erfaßt die spezifische elektrische Leitfähigkeit der Flüs
sigkeit 18 im Speicher 17 und liefert ein entsprechendes
Ausgangssignal an die Steuerschaltung 20. Wenn der erfaßte
Wert den eingestellten Wert übersteigt, betätigt die Steuer
schaltung 20 die Pumpe P2, die Flüssigkeit 18 zur Säule 4
fördert. Der Sensor S2 erfaßt die spezifische elektrische
Leitfähigkeit des behandelten Wassers am Auslaß der Säule 4
und liefert ein entsprechendes Ausgangssignal zur Steuer
schaltung 20. Die Steuerschaltung 20 steuert die Leistung
der Pumpe P2, so daß die spezifische elektrische Leitfähig
keit des behandelten Wassers am Auslaß der Säule 4 auf einem
Wert gehalten wird, der nicht größer als der eingestellte
Wert ist. Die Pumpe P2 kann mittels eines Invertierers ge
steuert werden. Eine Bedienungsperson kann die Durchflußmen
ge anhand eines Durchflußmessers regulieren. Wenn die gesam
te spezifische elektrische Leitfähigkeit im Speichertank 17
auf den eingestellten Wert absinkt, wird die Pumpe P2 abge
schaltet. Wenn sich die Menge an Arbeitsflüssigkeit z. B.
durch Verdampfung verringert, wird Leitungswasser nachge
füllt, und der gleiche Behandlungsvorgang wiederholt.
In ähnlicher Weise wird die beim Senkerodieren verwendete
Arbeitsflüssigkeit durch Ionenaustausch behandelt, so daß
die spezifische elektrische Leitfähigkeit auf einen Wert
nicht größer als 10 µS/cm und vorzugsweise im Bereich von
10 µS/cm bis 5 µS/cm eingestellt wird.
In diesen Beispielen wird eine Versuchseinrichtung 1 wie in
Fig. 3 gezeigt verwendet. In Fig. 3 ist Leitungswasser 2 als
Frischwasser in einem Speichertank 1 gespeichert. Das Lei
tungswasser 2 wird mittels einer Pumpe 3 von oben zur Säule
4 geliefert, durch die in die Säule 4 geladenen Ionenaus
tauschharze 5 geschickt und zum Speichertank 1 zurückge
führt.
Die Versuchsbedingungen sind die folgenden:
Volumen des Leitungswassers 2 im Speichertank 1 | 270 Liter |
Kapazität der Säule 4 | 10 Liter |
Harzvolumen in der Säule 4 | 2 Liter |
Durchflußmenge des Leitungswassers zur Säule 4 (Diese Durchflußmenge entspricht der SV von 75 h-1) | 2,5 Liter/min. |
spezifische elektrische Leitfähigkeit des Leitungswassers 2 | 100 µS/cm |
spezifische elektrische Soll-Leitfähigkeit | 10 µS/cm |
Zunächst werden 270 Liter Leitungswasser 2 mit der spezifi
schen elektrischen Leitfähigkeit von 100 µS/cm zum Speicher
tank 1 geliefert. Dann wird das Leitungswasser 2 zur Säule 4
für den Ionenaustausch gefördert und zum Speichertank 1 zu
rückgeführt. Das Leitungswasser 2 wird auf diese Weise einer
Zirkulation unterworfen, bis die gesamte spezifische elek
trische Leitfähigkeit des Wassers 2 im Speichertank auf
10 µS/cm verringert ist, wobei dieser Zirkulationsprozeß als
ein Zyklus definiert ist.
Wenn die gesamte spezifische elektrische Leitfähigkeit des
Wassers 2 im Speichertank 1 10 µS/cm erreicht, wird das ge
samte Leitungswasser 2 durch 270 Liter neuen Leitungswassers
ersetzt, um denselben Prozeß auszuführen. Während des Ver
suchs werden die spezifischen elektrischen Leitfähigkeiten
des behandelten Wassers am Auslaß der Säule 4 und die Zy
kluszeit am Anfang und am Ende eines Zyklus gemessen. Dieser
Versuch wird angehalten, wenn die Zyklusdauer 1,5 mal länger
als diejenige des vorangehenden Zyklus ist. Das Volumen des
behandelten Wassers wird auf der Grundlage der gemessenen
Zykluszeit, der Anzahl der Zyklen und der Durchflußmenge des
Leitungswassers berechnet. Ferner wird das Volumen des be
handelten Wassers pro Liter Harz berechnet.
In den im folgenden beschriebenen Beispielen 2 und 3 wird
das Volumen des behandelten Wassers pro Liter Harze auf ähn
liche Weise berechnet. Fig. 1 ist ein Graph, der die Bezie
hung zwischen dem Volumen des behandelten Wassers pro Liter
Harze und der verwendeten SV darstellt.
Die Versuchsart ist die gleiche wie in Beispiel 1, mit der
Ausnahme, daß die Durchflußmenge des zur Säule 4 gelieferten
Leitungswassers 2 11,5 Liter/min. beträgt, was der SV von
345 h-1 entspricht.
Die Versuchsart ist die gleiche wie in Beispiel 1, mit der
Ausnahme, daß das Volumen der Harze 5, die in die Säule 4
geladen sind, 10 Liter beträgt und daß die Durchflußmenge
des Leitungswassers 2, das zur Säule 4 geliefert wird, 10,5
Liter/min. beträgt, was der SV von 63 h-1 entspricht.
In diesem Beispiel beträgt bei Beginn des ersten Zyklus die
spezifische elektrische Leitfähigkeit des behandelten Was
sers am Auslaß der Säule 4 0,2 µS/cm, während sie am Beginn
des 15. Zyklus 5,5 µS/cm beträgt. In beiden Zyklen sind je
doch die Volumina des behandelten Wassers nahezu gleich,
nämlich 630 Liter.
Somit wird in frühen Zyklen (zum Beispiel im ersten Zyklus)
die spezifische elektrische Leitfähigkeit des behandelten
Wassers am Auslaß der Säule auf einen Wert von beispielswei
se 0,2 µS/cm verringert, der erheblich kleiner als der ge
wünschte Wert, d. h. 10 µS/cm ist. Die übermäßige Ionenaus
tauschbehandlung in frühen Zyklen hat einen verschwenderi
schen Verbrauch von Harzen zur Folge.
Es ist daher wünschenswert, daß in frühen Zyklen das Lei
tungswasser durch die Ionenaustauschharze mit höherer SV ge
schickt wird, so daß die spezifische elektrische Leitfähig
keit des behandelten Wassers bis auf 10 µS/cm reduziert
wird.
Claims (5)
1. Verfahren zur Zubereitung von wäßriger Arbeitsflüssig
keit für die Funkenerodierbearbeitung von Werkstücken,
bei welchem
- 1. die aufzubereitende Rohflüssigkeit in einem Speicher gesammelt wird,
- 2. Flüssigkeit aus dem Speicher zu einem Ionenaustauscher gepumpt und nach dessen Durchlauf in den Speicher zu rückgeführt wird,
- 3. die elektrische Leitfähigkeit der gespeicherten Flüs sigkeit gemessen wird und
- 4. die dem Ionenaustauscher zugeführte Flüssigkeitsmenge auf der Grundlage ihrer gemessenen elektrischen Leit fähigkeit gesteuert wird,
- 1. die spezifische Durchflußmenge (SV) der den Ionen austauscher durchfließenden Flüssigkeit auf einen Wert von 75 bis 350 lFl/(lH . h) eingestellt wird und
- 2. die elektrische Leitfähigkeit der im Speicher ent haltenen Flüssigkeit auf einen Wert zwischen 1 und 50 µS/cm gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrische Leitfähigkeit der aus dem Ionenaus
tauscher ausfließenden behandelten Flüssigkeit gemessen
wird, und daß die Leistung der die Flüssigkeit aus dem
Speicher in den Ionenaustauscher fördernden Pumpe so ge
steuert wird, daß die elektrische Leitfähigkeit der
Flüssigkeit am Auslaß des Ionenaustauschers unter einem
vorgegebenen Wert gehalten wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die spezifische Durchflußmenge (SV) entsprechend
der abnehmenden Aktivität des in der Säule enthaltenen
Ionenaustausch-Harzes von einem anfangs hohen Wert aus
verringert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Ionenaustauscher stark basische Anionen-Tonenaus
tausch-Harze verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der Höhe des Ionenaustauschers zu
seinem Durchmesser im Bereich von 1 : 1 bis 4 : 1 liegt.
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