DE436819C - Verfahren zur Herstellung alkoholloeslicher Kondensationsprodukte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung alkoholloeslicher Kondensationsprodukte

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DE436819C
DE436819C DEL58752D DEL0058752D DE436819C DE 436819 C DE436819 C DE 436819C DE L58752 D DEL58752 D DE L58752D DE L0058752 D DEL0058752 D DE L0058752D DE 436819 C DE436819 C DE 436819C
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  • Verfahren zur Herstellung alkohollöslicher Kondensationsprodukte. In der Patentschrift 18o864 werden Kondensationsprodukte bromierter Gerbstoffe mit Harnstoff und Formaldehyd beschrieben. Man soll mit der Mo nobromverbindung des Tannins nach Beispiel i ein alkoholunlösliches Produkt erhalten, mit der entsprechenden Dibromverbindung nach Beispiel a ein alkohollösliches Produkt, wenn man i Mol. der Bromverbindung mit i Mol. Harnstoff und ,4 Mol. Formaldehyd in Gegenwart von Salzsäure kondensiert.
  • Die Nacharbeitung der betreffenden Patentschrift ergab jedoch, daß die Angaben nicht ganz zutreffend sind. Man erhält nach beiden Beispielen in Alkohol unlösliche Produkte.
  • Es wurde erkannt, daß die Verwendung des in Beispiel 2 der betreffenden Patentschrift angegebenen großen Überschusses an Formaldehyd die Ursache der Alkoholunlöslichkeit des Endproduktes ist; wenn man nur i Mol. Formaldehyd, statt 4. MOI. nach jener Patentschrift, verwendet, erhält man ein alkohollösliches Produkt. Offenbar erfolgt die Kondensation in der Art und Weise, daß zunächst i Mol. Dibromtannin mit i Mol. Harnstoff durch Formaldehyd unter Bildung einer Methylenverbindung verkettet wird. Ein größerer überschuß an Formaldehyd reagiert wohl mit der zweiten Amidogruppe des Harnstoffes unter Bildung eines in Alkohol unlöslichen Produktes.
  • Die Monobromverbindung liefert auch bei Verwendung von nur i Mol. Formaldehyd ein in Alkohol unlösliches Produkt. Zu alkohollöslichen Produkten gelangt man unter Verwendung der Monobromverbindung erst, wenn man Gemische der Monoverbindung mit Dibromtannin, etwa im Verhältnis i :- q., zur Anwendung bringt. Derartige Gemische führen zu alkohollöslichen Produkten.
  • Weiter wurde gefunden, daß alkohollösliche Produkte auch dann erhalten werden können, wenn man i Mol. Bromgerbstoffverbindungen in Gegenwart von i Mol. Formaldehyd mit nur 1/s Mol. Harnstoff in Reaktion bringt. Bei diesem Mengenverhältnis gibt auch Monobromgerbstoff ein alkohollösliches Produkt. Die Verbindungen entstehen wahrscheinlich dadurch, daß die zweite Amidogruppe des Carbamids mit dem im überschuß vorhandenen Bromgerbstoff reagiert, was auch durch den Gehalt an N (3, i Prozent) bewiesen wird.
  • Man kann zu alkohollöslichen Produkten auch in der Weise gelangen, daß man zunächst i Mol. des nicht bromierten Gerbstoffes mit i Mol. Formaldehyd und i bzw. i/, Mol. Carbamid kondensiert und dann erst die Bromierung ausführt. In diesem Falle sind auch die Produkte mit nur einem Atom Brom im Molekül alkohollöslich.
  • An Stelle des einen Moleküls Carbamid können auch monosubstituierte Carbamide, wie Äthosyphenylcarbamid (Dulcin), Bromdiäthylacetylcarbamid (Adalin) oder Biuret, Verwendung finden wie auch endlich die Ester der Carbaminsäure, z. B. der Aminokohlensäureester (Urethan), und zwar sowohl bei der Kondensation mit bromiertem T_ annin als auch mit Tannin selbst, d. h. in dem Verfahren des Beispiels 3 mit der nachträglichen Bromierung, wobei man erst das nicht bromierte Kondensationsprodukt herstellt und das so erhaltene alkohollösliche Produkt nachträglich bromiert. Bei der Verwendung dieser monosubstuierten Harnstoffe, wie der Urethane, wirkt, was nach den. obigen Ausführungen selbstverständlich ist, auch ein überschuß an Formaldehyd über das molekulare Verhältnis auf die Alkohollöslichkeit der, erhaltenen Produkte nicht störend ein, weil hier nicht wie beim primären Harnstoff eine freie reaktionsfähige Amidogruppe vorhanden ist, die bei vorhandenem überschuß an Formaldehyd nach erfolgter erster Kondensation zu weiterer Kondensation Veranlassung geben und dabei zu unlöslichen Produkten führen könnte.
  • Es ist nun erkannt worden, daß diese Kondensationsprodukte aus Bromgerbstoffen durch ihre Alkohollöslichkeit als vorzügliche Präparate in der Dermatologie Verwendun finden können; sie sind in alkoholischer Lösung vorzügliche Mittel gegen jede Art von Juckreiz und besonders geeignet zur Bekämpfung von Frostschäden und Hämorrhoiden.
  • Das Verfahren erläutert sich durch folgende Beispiele Beispiel 1.
  • 32 Teile Tannin (i Mol.) werden in 6o Teilen 95prozentigem Alkohol gelöst. Es werden unter Schütteln und gutem Kühlen 32 Teile Brom (4 Atome) eingetragen. Beim Stehenlassen über Nacht wird das Brom vollständig absorbiert. Zu der so erhaltenen rotbraunen Lösung gibt man so viel konzentrierte Salzsäure hinzu, bis auch beim Schütteln etwas Dibromtannin ungelöst bleibt. Zu diesem Reaktionsgemisch werden dann 6 Teile Carbamid (1 Mol.) und nach erfolgter Lösung 8 Teile einer 4oprozentigen Formaldehydlösung (enthaltend 1 Mol. Formaldehyd) zugefügt. Nach wenigen Minuten scheidet sich eine amorphe, feinflockige gelbe Masse ab. Man läßt 12. Stunden stehen, fügt dann Wasser hinzu, bis sich die Masse gut absetzt und filtriert. . Bei gelinder Temperatur getrocknet, erhält man so ein amorphes; gelbes Pulver, das sich leicht in Alkohol löst.
  • Beispiel 2.
  • Werden in Beispiel i für 32 Teile Brom nur 16 Teile (2 Atome) angewendet und für Carbamid nur 3 Teile (1/2 Mol.), so erhält man die Dimethylenverbindung mit zwei Monobromgerbstoffgruppen im Molekül. Diese Verbindung ist violettbraun gefärbt, leicht in Alkohol löslich.
  • Beispiel 3.
  • 32 Teile Tannin und 6 Teile Harnstoff werden in wenig Wasser gelöst und mit 6 Teilen einer 4oprozentigen Formaldehydlösung unter Zusatz weniger Tropfen Schwefelsäure kondensiert. Das abgeschiedene Kondensationsprodukt wird in 8o Teilen goprozentigen Alkohol gelöst und unter gutem Schütteln und Kühlen durch langsamen Zusatz von 16 Teilen Brom (2 Atome) in eine Monobromverbindung übergeführt, die, nach 12stündigem Stehen mit Wasser gefällt, abfiltriert und getrocknet, ein lockeres feines gelbbraunes, in Alkohol leicht lösliches Pulver darstellt, mit einem Bromgehalt von etwa 12 Prozent. Beispiel 4. Ersetzt man in Beispiel i die 32 Teile Brom durch 16 Teile und die 6 Teile Harnstoff durch 18 Teile Äthoxyphenyllrarnstoff (Dulcin, 1 Mol), so erhält man ein sehr schönes, in Alkohol leicht lösliches braunviolettes Pulver. Beispiel 5. Ersetzt man in Beispiel 4 die 18 Teile Äthoxyphenylcarbamid durch 1 o Teile Carbaminsäureäthylester, so scheidet sich zunächst eine harzige dunkelrot gefärbte Masse ab, die nach längerem Stehen fest wird und mit Wasser verrieben, ein lockeres fleischfarbenes Pulver von guter Alkohollöslichkeit ergibt.
  • In dem vorliegenden Verfahren können die Brommengen beliebig weiter erhöht. werden. Die erhaltenen,Präparate erhalten eine tiefere Färbung, im übrigen bleiben die Eigenschaften, Alkohollöslichkeit und therapeutische Verwertbarkeit, die gleichen.
  • Es ist bei obigen Beispielen auch nicht nötig, isoliertes Tannin zu verarbeiten; es können Auskochungen beliebiger gerbstoffhaltiger Substanzen verwendet werden. In diesem Falle wird zuvor durch Vorversuch der Gerbistoffgehalt der Lösung bestimmt und dann mit Harnstoff oder Urethan und der entsprechenden Menge Formaldehyd in Gegenwart von Säure kondensiert. Die sich in Wasser unlöslich anscheidenden Kondensationsprodukte werden dann nach Beispiel 3 nachträglich bromiert.
  • Man kann auch die käuflichen Gerbstoffextrakte, wie Quebrachoextrakt, Katechuextrakt; Rhatangiagerbsäure, mit . Alkohol unter Zusatz von etwas Säure extrahieren und die alkoholischen, filtrierten Lösungen dieser Gerbstoffe direkt bromieren, worauf die bromierten Gerbstoffe im Sinne des Beispiels 1 weiter verarbeitet werden. Man kommt so zu den in obigen Beispielen beschriebenen alkohollöslichen, bxom- und N-haltigen Kondensationsprodukten ähnlichen Erzeugnissen.
  • Für Formaldehyd eignen sich auch Formaldehyd abgebende Substanzen, z. B. Methylal oder Paraformaldehyd.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung alkohollöslicher, bromhaltiger Kondensationsprodukte aus Gerbstoffen und Amiden der Kohlensäure, darin bestehend, daß man i Mol. bromierter Gerbstoffe mit 1/Q bis j Mol. Carbamid und i Mo1. Formaldehyd oder Formaldehyd abgebenden Substanzen in Gegenwart eines Kondensationsmittels kondensiert. 3. Verfahren zur Herstellung alkohollöslicher, bromhaltiger Kondensationsprodukte aus Gerbstoffen und Amiden der Kohlensäure, darin bestehend, daß man Gerbstoffe mit 1/2 bis i Mol. Carbamid und i Mol. Formaldehyd oder Formaldehyd abgebenden Substanzen kondensiert und alsdann bromiert. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle eines Moleküls Carbamid i Mol. eines monosubstituierten Carbamides oder eines Carbaminsäureesters verwendet, unter welchen Verhältnissen auch ein etwaiger überschuß an Formaldehyd zu alkohollöslichen Produkten führt.
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