DE188815C - - Google Patents

Info

Publication number
DE188815C
DE188815C DENDAT188815D DE188815DC DE188815C DE 188815 C DE188815 C DE 188815C DE NDAT188815 D DENDAT188815 D DE NDAT188815D DE 188815D C DE188815D C DE 188815DC DE 188815 C DE188815 C DE 188815C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
boric acid
hexamethylenetetramine
parts
weight
percent
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT188815D
Other languages
English (en)
Publication of DE188815C publication Critical patent/DE188815C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D487/00Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, not provided for by groups C07D451/00 - C07D477/00
    • C07D487/12Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, not provided for by groups C07D451/00 - C07D477/00 in which the condensed system contains three hetero rings
    • C07D487/18Bridged systems

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Fireproofing Substances (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 188815 KLASSE 12j?. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. September 1905 ab.
Die Borsäuresalze organischer Basen sind bisher nur wenig untersucht worden; so sind von Methylamin, Dimethylamin oder Trimethylamin noch keine Borate bekannt, und vom Anilin ist nur ein Tetraborat von der Zusammensetzung C6 Hn N · B, O6 + 2 H2 O von Ditte (Jahresberichte 1887, Seite 886) beschrieben worden. Auch das Ammoniak selbst liefert bekanntlich keine normale Borate, sondern nur Verbindungen mit sehr geringem Gehalt an Base (das beständigste Ammonborat enthält auf 8 Mol. Borsäure nur 2 Mol. Ammoniak; siehe Graham Otto, Anorganische Chemie, Braunschweig 1884,
V. Aufl., III. Abt., Seite 497). Eine technische Verwertung aller dieser Borate ist bisher nicht bekannt geworden.
Es ist nun gelungen, Borsäureverbindungen des Hexamethylentetramins herzustellen, welche von erheblicher technischer Bedeutung sind. Mischt man Borsäure und Hexamethylentetramin innig zusammen, so verwandelt sich das Gemenge in eine krümliche, feuchte Masse, und — wie festgestellt wurde — erfolgt hierbei unter Wasseraustritt die Bildung borsaurer Salze des Hexamethylentetramins, und zwar tritt für je 1 Mol. Borsäure 1 Mol. Wasser aus. Das gebildete Wasser entweicht zum großen Teil schon beim Liegen an, trockener Luft, vollständig beim Erhitzen der Salze auf etwa 60 °, und man kann so die trockenen Borate des Hexamethylentetramins auf einfachste Weise gewinnen. Der Vorgang läßt sich durch folgende Gleichungen veranschaulichen:
H3 B O3+ (C HJ6N, ^H2O+ HBO2-(CHJ6N,,
2.H3 B O3 +(C HJ6 N, = 2 H2O + 2HBO2(CHJ6N,,
3H3BOa +(CHJ6N, = ZH2O + Z HB O2 (CHJ6 N,.
Ob die hier gegebenen Konstitutionsformeln, nach welchen die erhaltenen Borate als Salze der m - Borsäure erscheinen, zutreffend sind, kann zunächst dahingestellt bleiben, da diese Frage für den technischen Zweck ohne Bedeutung ist. Jedenfalls stimmt der Wasserverlust, sowie die für Borsäure- und Stickstoffgehalt der nach obigen Gleichungen erhaltenen drei Salze sehr gut mit den für obige Formeln berechneten überein.
Außer durch Verreiben der Komponenten und Entfernen des ausgeschiedenen Wassers können Borsäureverbindungen des Hexamethylentetramins auch durch Vereinigen ge- " eigneter Lösungen der Komponenten erhalten werden.
Löst man z. B. Borsäure in heißem Aikohol und fügt etwas mehr als die äquivalente Menge Hexamethylentetramin hinzu, so geht letzteres, welches für sich allein in Alkohol nur sehr schwer löslich ist, fast vollkommen in Lösung, und aus dem Filtrat scheidet sich beim Erkalten Hexamethylentetraminborat in farblosen Kristallen aus.
Man kann fernerhin durch langsames Verdunsten einer wässerigen Lösung von Hexamethylentetramin und Borsäure Kristalle von
der Zusammensetzung eines Hexametbylentriborats erhalten.
Beispiel i.
62 Gewichtsteile Borsäure und 140 Gewichtsteile Hexamethylentetramin werden innig miteinander verrieben, worauf die bröcklig gewordene Masse im Trockenschrank bei etwa
60 bis 700 getrocknet wird. Das entstandene Produkt, welches fast genau 1 Mol. Wasser auf ι Mol. der angewendeten Borsäure verloren hat, zeigt den Borsäuregehalt von etwa 33 Prozent (auf H3BO& berechnet) und einen N- Gehalt von etwa 30 Prozent, entspricht also dem Hexamethylentetraminmonoborat HBO2- (CHJ6 iV4 (berechnet 33,7 Prozent H9BO3, 30,4 Prozent N). Die Borsäurebestimmung erfolgt in diesem und den nachstehend beschriebenen Boraten am einfachsten durch Titration der in 5oprozentigem Glycerin gelösten Borate mit Normallauge; die Stickstoffbestimmung geschieht nach Kjeldahl.
Beispiel 2.
124 Gewichtsteile Borsäure und 140 Gewichtsteile Hexamethylentetramin werden wie in Beispiel 1 beschrieben verrieben und getrocknet. Das Produkt wird dann fast genau 2 Mol. Wasser auf die angewendeten 2 Mol.
Borsäure verloren haben und enthält etwa
61 Prozent Hexamethylentetramin und etwa 54 Prozent Borsäure. Die Verbindung entspricht der Formel: (HBOJ2* (CHJ6 N1.
Beispiel 3.
Werden 186 Gewichtsteile Borsäure und 140 Gewichtsteile Hexamethylentetramin in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise verarbeitet, so verliert das Produkt auf die angewendeten 3 Mol. Borsäure 3 Mol. Wasser und zeigt einen Gehalt von etwa 51 Prozent . Hexamethylentetramin und etwa 68 Prozent Borsäure (auf HBB O3 berechnet). Die Substanz entspricht demach der Formel:
(HBOJ5-(CHJ6N,.
Beispiel 4.
Werden 13 Gewichtsteile Borsäure in 100 Volumteilen Alkohol von 96 Prozent in der Wärme gelöst und dazu 28 Gewichtsteile Hexamethylentetramin zugefügt, so geht letzteres in Lösung. Beim Abkühlen der filtrierten Lösung scheidet sich ein Salz in farblosen Kristallen ab, welches nach dem Trocknen die Zusammensetzung eines Hexamethylentetraminbiboratesf/fjB O2^2 · (C HJ6 iV4 besitzt.
Beispiel 5.
Löst man 62 Gewichtsteile Borsäure und 140 Gewichts„teile Hexamethylentetramin in 300 Gewichtsteilen Wasser und läßt die Lösung nach dem Filtrieren allmählich eindunsten, so scheiden sich prismatische Kristalle ab, deren Zusammensetzung nach dem Trocknen dem Hexamethylentetramintriborat
(HBOJ3-(CHJ6N,
entspricht.
Daß nun die auf dem einen oder dem anderen der beschriebenen Wege erhaltenen Produkte wirklich feste Verbindungen von Borsäure und Hexamethylentetramin. sind, wird dadurch bewiesen, daß sich durch Alkohol keine freie Borsäure aus den Salzen herauslösen läßt; infolgedessen geben alle diese Produkte nicht die charakteristische Borsäurereaktion, wenn sie mit Alkohol verrührt werden, und der letztere angezündet wird; dagegen tritt bei Zusatz von Schwefelsäure sofort die grüne Borsäureflamme auf. Der Gehalt der Salze an Hexamethylentetramin zeigt sich durch die Entwickelung von Formaldehyd beim Erhitzen mit Säuren, sowie von Ammoniak beim Übersättigen der sauren Lösungen mit Alkali.
Die Hexamethylentetraminborate bilden fast neutral bezw. sehr schwach sauer reagierende farblose Kristallpulver, die leicht in Wasser, schwer in Alkohol löslich und in Äther unlöslich sind.
Die vorstehend beschriebenen neuen Hexamethylentetraminborate besitzen antiseptische Eigenschaften, welche sie zur mannigfachen Anwendung in der Medizin und in der Industrie befähigen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:.
    Verfahren zur Darstellung von Borsäuresalzen des Hexamethylentetramins, darin bestehend, daß man Borsäure auf Hexamethylentetramin mit oder ohne Anwendung von Lösungsmitteln einwirken läßt.
DENDAT188815D Active DE188815C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE188815C true DE188815C (de)

Family

ID=452409

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT188815D Active DE188815C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE188815C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE900568C (de) Kationenaustauscher fuer die Behandlung von Fluessigkeiten
CH620362A5 (de)
DE188815C (de)
DE753235C (de) Verfahren zur Herstellung waessriger Lactoflavinloesungen
DE876913C (de) Verfahren zur Herstellung von synthetischen organischen, als Anionenaustauscher verwendbaren Produkten
AT107314B (de) Verfahren zur synthetischen Herstellung von Ammoniak aus den Elementen.
DE525651C (de) Verfahren zur Herstellung von in Wasser Ioeslichen und bestaendigen Komplexverbindungen des 5wertigen Antimons
DE436819C (de) Verfahren zur Herstellung alkoholloeslicher Kondensationsprodukte
DE281331C (de)
DE519053C (de) Verfahren zur Herstellung von Salzen der Camphersaeure mit Scopolamin, Hyoscyamin und Atropin
AT154902B (de) Verfahren zur Darstellung wasserlöslicher organischer Quecksilberverbindungen.
DE1493894A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Ornithinasparaginat
DE65110C (de) Verfahren zur Darstellung von o-Methoxy-ana-acetylamidochinolin. (2
DE141101C (de)
AT243822B (de) Verfahren zur Verminderung der Neigung zum Zusammenbacken von Natriumchlorid
DE938249C (de) Verfahren zur Herstellung von Dihydrocodeinhydrorhodanid
DE15117C (de) Darstellung von Farbstoffen aus Sulfosalicylsäure
AT156812B (de) Verfahren zur Herstellung von leichtlöslichen Formaldehydpräparaten.
AT87634B (de) Verfahren zur Herstellung von nichtexplosiblen besonders für die Zwecke der Holzkonservierung geeigneten Präparaten aus Nitrophenolen.
AT214328B (de) Verfahren zur Verzögerung der Gelatinierungsgeschwindigkeit bei der Herstellung gelatinöser oder halbgelatinöser Sprengstoffe
DE948185C (de) Verfahren zur Herstellung haltbarer wasserloeslicher Produkte von loeslichen Salzen der p-Naphthionsaeure mit Adrenochromverbindungen
DE306804C (de)
DE370380C (de) Verfahren zur Herstellung von Arsensalzen
DE295736C (de)
DE556368C (de) Verfahren zur Darstellung leicht loeslicher Natriumsalze von Acylaminophenolarsinsaeuren