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Elektrisch gesteuerte Rohrpostanlage. Die im folgenden beschriebene
Rohrpostanlage mit automatischer Zentrale hat als Hauptteile die einzelnen Rohrstränge
z und als Bindemittel zwischen- diesen die automatische Zentrale 2.
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An die Rohrstränge sind die einzelnen Rohrpoststationen angeschlossen,
die sowohl als Sendestellen 3 wie als Empfangsstellen dienen können. Die Hauptteile
einer kombinierten Sende- und Empfangsstelle sind die Rohrweiche 5, der Zwischensender
6 und die Tastatur Die automatische Zentrale zerfällt in drei Hauptglieder: Die
Zentralempfänger 8, die Kammern 9 und die Zentralsender 1o. Die Kammer 9 hat die
Form eines runden Tisches. Die Zentralempfänger 8 sind oberhalb der Kammer 9 und
die Zentralsender ro unterhalb derselben angeordnet, und zwar derart, daß die Patronen
aus den Zentralempfängern 8 in
die Kammer 9 und aus der Kammer 9
wieder in die Zentralsender io fallen können. Die Kammer 9 dient zum Transport der
Patronen von einem Rohrstrang i zu einem anderen und dreht sich um ihre Mittelachse.
Sie besteht aus einzelnen Zwischenempfängern i i, in welche die Patronen aus den
Zentralempfängern 8 fallen.
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Jede Empfangsstelle ¢ erhält eine zweistellige Stationsnummer. Diese
Nummern werden so gewählt, daß die Zehner die Nummern des Stranges und die Einer
dieWeichennummern in diesem Strange angeben.
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Die Steuerung des Patronenweges von der Sendestelle 3 bis zur gewünschten
Empfangsstelle .4 ist eine Druckknopfsteuerung, welche durch Drücken der Tasten
der Tastatur 7 der Sendestelle 3 vollzogen wird. Diese Tastatur 7 hat zwei Reihen
Tasten. Die Tastenreihe 12. steuert die Patronen zu den gewünschten Strängen i und
die Tastenreihe 13 die Patronen in diesen Strängen zu den gewünschten Empfangsstellen
4.
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Soll eine Patrone von einer Sendestelle 3 des einen Stranges i nach
einer Empfangsstelle 4. in einem anderen Strange i geschickt werden, so drückt man
erst die erforderlichen Strang- und Weichentasten 12 und 13. Hiernach schickt man
die Patronen am Zwischensender 6 ab. Die Patrone fährt in ihrem Strange i zum Zentralempfänger
8 und bleibt hierin so lange liegen, bis unter diesem Zentralempfänger 8 ein leerer
Zwischenempfänger i i der Kammer 9 zu . liegen kommt. Erst wenn dies der Fall ist,
fällt die Patrone aus dein Zentralempfänger 8 in den Zwischenempfänger i i, in dem
sie wieder festgehalten wird. Bei der Drehung der Kammer 9 gelangt die Patrone über
einen Zentralsender io nach dem anderen. Ist die Patrone über dem Zentralsender
io des gewünschten Stranges i angelangt und in diesem Strange keine andere Weiche
5 gestellt, so fällt sie aus ihrem Zwischenempfänger ii in diesen Zentralsender
io und wird durch die Weiche 5 der Empfangsstelle .a. ausgeschleust. Die Steuerapparate.
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A. Die Steuerapparate einer Sendestelle Jede @ Sendestelle .I erhält
eine Tastatur 7 mit einer Reihe Tasten 12 für die Strangwahl und einer Reihe Tasten
13 für die Weichenstellung an der Empfangsstelle ¢. Zu jeder Taste 12 gehört ein
Relais 15 und zu jeder Taste 13 ein Relais 16.
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B. Die Steuerapparate eines Zentralempfängers. Ein Zugmagnet 17 zur
Freigabe der in dem Zentralempfänger 8 gehaltenen Patrone. Ein Trennkontakt 18.
Dieser Trennkontakt wird geöffnet, falls der ankommende Zwischenempfänger i i bereits
beladen ist.
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Ein Schließkontakt i9. Dieser Kontakt wird geschlossen, falls der
ankommende Zwischenempfänger i i frei ist.
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Je ein . Schließkontakt 2o und 21. Diese Kontakte werden geschlossen
durch die Patronen im Zentralempfänger B.
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Ein Trennkontakt 22 an der Zentralempfängerklappe 23.
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Schleifkontakte 24 für die Strangwahl. Die Anzahl dieser Kontakte
24 ist gleich der Anzahl der Zwischenempfänger i i in der Kammer 9.
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Schleifkontakte 25 für Weichenstellung an der Empfangsstelle 4.. Die
Anzahl dieser Kontakte 25 stimmt mit der in einem Strange i größtmöglichen Zahl
von Weichen 14 überein. C. Die Steuerapparate der Kammer 9. Allen Zwischenempfängern
i i gemeinsam sind die Stromabnehmer 26 und 27 (Abb. 2). Jeder Zwischenempfänger
i i hat: Eine Kontaktschiene 28 für Strangwahl. Die Stellungen der Kontaktschiene
28 sind alle untereinander verschieden (Zwischensender-Charakteristik).
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Kontaktschienen 29 für Weichenstellung. Relais 3o.
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Kontaktschienen 31. Die Anzahl der Kontaktschienen 29 der Relais 3o
und der Kontaktschienen 31 stimmt finit derjenigen der Kontakte 25 überein.
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Ein Trennkontakt 32 (Abb. 2) an der Zwischenempfängerklappe 33.
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D. Die Steuerapparate eines Zentralsenders zo. Schleifkontakte 34
für Strangwahl. Relais 35 (Abb. 2) für Strangwahl. Trennkontakte 36. Die Anzahl
der Schleifkontakte 34 und der Relais 35 sowie der Trennkontakte 36 ist die gleiche
wie die der Schleifkontakte 24..
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Ein, Trennkontakt 37 (Abb. 2) an der Zentralsenderklappe 39.
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Ein Zugmagnet 38 zum Öffnen der Zwischenempfängerklappen 33. Schleifkontakte
40 zur Weichenstellung.
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Die Anzahl dieser Kontakte ist die gleiche wie die der Schleifkontakte
25 am Zentralempfänger B.
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Die Trennkontakte 36 sind einstellbar in die Bahn der Kontaktschienen
28 und «-erden durch diese getrennt. E. Die Steuerapparate einer Empfangsstelle
4.
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Ein Weichenmagnet 41.
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Ein Trennkontakt 42 (Abb. 2) an der Empfängerklappe 43.
Außer
den angeführten Steuerapparaten hat jede Strangtastatur an den übrigen Sendestellen
desselben Stranges Signallampen.
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Die Steuerung.
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Ist eine Patrone von einer Sendestelle 3 des einen Stranges i zu einer
Empfangsstelle 4. eines anderen Stranges i zu schicken, so vollzieht sich die Steuerung
des Patronenweges in der folgenden Weise: An der Sendestelle 3 wird die erforderliche
Taste 12 der Tastatur für Strangwahl und die Taste 13 der Tastatur für Weichenstellung
gedrückt. Ist dies geschehen, so wird die Patrone abgeschickt.
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Beim Drücken dieser Tasten ziehen die Relais 15 und 16 an über -#;
15, (16), 2z, -. Sobald die Patrone im Zentralempfänger 8 ankommt, «-erden die Kontakte
2o und 21 geschlossen. Ist der erste unter dem Zentralempfänger 8 durchfahrende
Zwischenempfänger i i besetzt, so wird der Kontakt 18 getrennt. Der Zwischenempfänger
i i fährt unter dem Zentralempfänger 8 durch, ohne daß eine weitere Schaltung stattfindet.
Fährt jedoch ein leerer Zwischenempfänger ii am Zentralempfänger 8 vorbei, so geschieht
folgendes Von der zu diesem Zwischenempfänger gehörigen Kontaktschiene 28 erhält
der über ihr stehende Schleifkontakt 24 Strom. Das an diesen Schleifkontakt 24 angeschlossene
Relais 35 des gewählten Stranges i zieht an und bleibt so lange erregt, bis sein
Haltestromkreis am Trennkontakt 36 durch den Schleifkontakt 28 (Charakteristik)
am Zentralsender io wieder getrennt wird. Gleichzeitig wird der Schließkontakt i9
geschlossen. Es erhalten Strom das an die gedrückte Taste 13 angeschlossene Relais
30 und der Magnet 17. Letzterer gibt die Patrone im Zentralempfänger 8 frei.
Die Patrone fällt in den Zwischenempfänger i i der Kammer g und bleibt in diesem
liegen. Beim öffnen der Zentralempfängerklappe 23 werden der Kontakt 22 und damit
die Stromkreise der Relais 15, 16 und des Magneten 17 getrennt. Die Patrone im Zwischenempfänger
i i dreht sich nun so lange mit der Kammer 9, bis dieser Zwischenempfänger über
den (gewählten) Zentralsender io gelangt, an dem das zur Charakteristik dieses Zwischenempfängers
i i gehörige Relais 35 angezogen hat.
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Dieser Zwischensender io kann nun besetzt oder frei sein. Besetzt
ist er, wenn in seinem Strange eine Weiche 5 gestellt ist. Ist das der Fall, so
ist an dieser Weiche 5 der Stromkreis des Zugmagneten 38, der zum öffnen der Zwischenempfängerklappe
33 dient, getrennt. Die Patrone im Zwischenempfänger i i wird nicht freigegeben.
Die verlangte Weiche 14 wird gleichfalls nicht gestellt, da der eine Pol des Weichenmagneten
41 über den Schließkontakt am Zugmagneten 38 geht. Die Patrone kreist mit der Kammer
9 weiter, und zwar bis der verlangte Zentralsender io frei ist. Ist dieser frei,
so erhält der Zugmagnet 38 Strom vom Pluspol der Kontaktmaschine 28 über den Schleifkontakt
34, den Schließkontakt am Relais 35 und die Trennkontakte an den Weichenmagneten
41. Der Magnet 38 zieht an. Sein Haltestromkreis geht über den Trennkontakt 37.
Nun wird auch von der gesteuerten Kontaktschiene 31 über den Schleifkontakt 4o der
Stromkreis des gewählten Weichenmagneten 41 geschlossen. Der Weichenmagnet 41 zieht
an. Nun erst öffnet der Magnet 38 die Zwischenempfängerklappe 33, und die Patrone
fällt in den Zentralsender io. Beim öffnen der Zwischenempfängerklappe 33 wird der
Kontakt 32 getrennt, und das Relais 30 fällt wieder ab. Ebenso wird an der
Zentralsenderklappe 39 der Stromkreis des Zugmagneten 38 getrennt. Beim Verlassen
des Zentralsenders io trennt die Kontaktschiene 28 den Kontakt 36. Das Relais 35
fällt ab, und der Zwischenempfänger i i ist zum Empfang einer neuen Patrone bereit.
Die Patrone selbst fährt in ihrem Strange i «-eiter, bis sie an der gewünschten
Weiche 5 ausgeschleust wird.