-
Elektrische Signaleinrichtung für Bergwerksförderanlagen Die Erfindung
betrifft eine elektrischeS ignaleinrichtung für Bergwerksförderanlagen, bei der
zwischen dem Fördermaschinisten und dem Anschläger an -der Hängebank sowie dem Fördermaschinisten
und dem Anschläger unter Tage hörbare und/oder sichtbare Signale nach einem vorgeschriebenen
Plan ausgetauscht werden.
-
Bei -diesen Signalanlagen sind elektrisch betätigte Glocken und zugehörige
Druckknöpfe oder Zugschalter innerhalb des Hörbereiches bzw. zur bequemen Bedienung
durch den Fördermaschinisten, den Anschläger an der Hängebank und für die Anschläger
unter Tage an den verschiedenen Sohlen angeordnet, mittels deren sich diese Personen
durch ein vorgeschriebenes System von Signalen verständigen können. Wenn derartige
Anlagen im allgemeinen auch befriedigend arbeiten, so können doch durch falsch gegebene
oder durch mißverstandene Signale Fehler auftreten und infolgedessen dadurch Unfälle
auftreten, daß ein Förderkorb in Bewegung gesetzt wird, während der Be- oder Entladevorgang
noch stattfindet.
-
Die vorliegende Erfindung bezweckt, diese Fehler soweit als möglich
zu beheben und eine gefahrbringende Ingangsetzung der Förderanlage so lange unmöglich
zu machen, bis der vorgeschriebene Signalaustausch für irgendeinen Fördervorgang
zwischen den hierfür verantwortlichen Personen stattgefunden hat, d. h. zwischen
dem Fördermaschinisten und dem Anschläger an der Hängebank sowie zwischen dem Fördermaschinisten
und dem Anschläger unter Tage.
-
Dies wird erfindungsgemäß dadurch er= reicht, daß durch die zwischen
dem Fördermaschinisten und dem Anschläger an der Hängebank ausgetauschten Signale
und durch die zwischen dem Fördermaschinisten und dem Anschläger unter Tage ausgetauschten
Signale je ein impulsgesteuerter Wähler eingestellt wird, die in Reihe liegende,
unmittelbar
im Steuerstromkreis der Fördermaschine oder eines Zwischenrelais
angeordnete Kontakte besitzen, die so angeordnet sind, daß der.. Steuerstromkreis
nur dann geschlossen wenn -der Signalaustausch in der vorgeschriP-benen Weise erfolgt
ist und dadurch beide.. Wähler in die richtige Stellung gebracht worden sind.
-
Ferner sind' Einrichtungen vorgesehen, durch die die Wähler bei Beendigung
eines Fördervorgangs selbsttätig in die Nullstellung zurückgeführt werden.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Anwendung
auf eine elektrische Fördermaschine in Leonardschaltung dargestellt.
-
In Abb. i ist ein Teil des Steuerstromkreises des Leonardantriebes
dargestellt. Abb. 2 zeigt .die Signalanlage und die von ihr gesteuerten Sicherheitseinrichtungen.
Abb. 3 zeigt eine Abänderung der Anordnung nach Abb. 2.
-
In Abb. i ist mit F die Nebenschlußwicklung der Erregermaschine des
Leonardgenerators bezeichnet, .die in Reihe mit dem Kontakt s eines Relais liegt,
dessen Erregerwicklung S in Reihe mit einem Kontakt k liegt, der nur geschlossen
ist, wenn der vorschriftsmäßige Austausch der Signale zwischen dem Fördermaschinisten
und dem Arschläger an der Hängebank sowie zwischen dem Fördermaschinisten und dem
Arschläger unter Tage stattgefunden hat. Der Kontakt k kann durch einen Kontakt
Mal überbrückt werden, der durch einen zusätzlichen Steuerhebel betätigt wird, der
eine Stellung für Materialförderung und eine Stellung für Personenförderung besitzt.
Wenn dieser zusätzliche Steuerhebel in die Stellung für Materialförderung gebracht
wird, wird der Kontakt k dauernd überbrückt und damit die Schutzeinrichtung unwirksam
gemacht, da sie bei Materialförderung nicht erforderlich ist. In der anderen Stellung
dieses zusätzlichen Steuerhebels kann die Fördermaschine erst nach vorschriftsmäßigem
Signalaustausch in Gang gesetzt werden. Dies wird durch die in Abb. 2 dargestellte
Anordnung erreicht.
-
In Abb. 2 ist mit FKl ein Druckknopf bezeichnet, mit dem der Fördermaschinist
zu dem Arschläger an der Hängebank Signal geben kann, während mit AK ein
Druckknopf bezeichnet ist, mit dem der Arschläger an der Hängebank zu dem Fördermaschinisten
zurücksignalisieren kann. Durch Schließen eines dieser Druckknöpfe wird sowohl die
Glocke G1 im Maschinenraum als auch die Glocke G2 am Stand des Anschlägerß an der
Hängebank zum Anschlägen gebracht und außerdem das Impulsrelais A zum Ansprechen
gebracht. Mittels des Druckknopfes FK2 kann der Fördermaschinist zu dem Arschläger
unter Tage Signal geben, während der An-..Schläger unter Tage mittels des Druckknopfes
`#-K zum Fördermaschinisten zurücksignali-.-s,iererl kann. G, und G4 sind die zugehörigen
'Glocken im Maschinenraum und am Stand des Anschlägers unter Tage, während mit B
die Erregerspule des zweiten, gleichzeitig mit diesen Signalen zum Ansprechen gebrachten
Impulsrelais ist. Wenn der zusätzliche Steuerhebel in der Stellung für Materialförderung
steht, sind die Kontakte :V1, und IV, geöffnet, so daß die Impulsrelais A und
B
nicht betätigt werden. Von dem Impulsrelais A und B werden
zwei Wähler eingestellt, indem bei jedem Stromstoß, den das Impulsrelais erhält,
der zugeordnete Wähler um einen Schritt weiter geschaltet wird. In den verschiedenen
Stellungen der Wähler werden Kontakte geschlossen. Die Kontakte des vom Relais A
betätigten Wählers sind im unteren Teil der Abb. 2 in einer Reihe untereinander
links dargestellt, während die Kontakte des vom Relais B betätigten Wählers in einer
Reihe untereinander rechts dargestellt sind.
-
Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, sind bestimmte A-Kontakte in
Reihe mit bestimmten B-Kontakten geschaltet und so angeordnet, daß, wenn eine bestimmte
Kombination von Kontakten geschlossen ist, ein Erregerstromkreis für das Kontrollrelais
K geschlossen ist; beispielsweise .ist dieser Stromkreis geschlossen, wenn durch
zwei Signalimpulse zwischen dem Fördermaschinisten und dem Arschläger an der Hängebank
das Relais A zweimal erregt worden ist und durch einen Signalimpuls zwischen dem
Fördermaschinisten und dem Arschläger unter Tage das Relais B einmal erregt worden
ist. Ebenso wird beispielsweise der Stromkreis geschlossen bei zehnmaliger Erregung
des Relais A und viermaliger Erregung des Relais B.
-
Wenn das Relais K erregt wird, schließt es einen Kontakt k (Abt. i),
so daß der Fördermaschinist dann die Fördermaschine anlassen kann. Wenn der Fördermaschinist
bei Beendigung eines Fördervorgangs die Bremse auflegt, wird der Kontakt B, geschlossen,
wodurch das Rückstellrelais R erregt wird, das die durch die Impulsrelais
A und B eingestellten Wähler in ihre Nullstellung zurückführt.
-
Es ist also ersichtlich, daß, wenn der Fördermaschinist den Förderkorb
an einer Haltestelle zum Stillstand gebracht hat, ein neues Anfahren erst nach dem
richtigen Austausch der Signale stattfinden kann, durch die dem Maschinisten angezeigt
wird, daß er ohne Gefahr mit .dem Fördervorgang beginnen kann. Im Maschinehraum
ist noch der Rückstellschalter
RK angeordnet, durch dessen Betätigung
der Maschinist das Rückstellrelais zum Ansprechen bringen kann, wenn die Signale
verstümmelt angekommen sind oder er das Signal nicht verstanden hat.
-
Es ist ferner ersichtlich, daß, falls während des Fördervorgangs ein
Gefahrenfall auftritt, entweder der Fördermaschinist durch Betätigen eines der Druckknöpfe
RK, FKl oder FK2 oder andererseits sowohl der Anschläger an der Hängebank
als auch der Anschläger unter Tage durch Betätigen seines S ignaldruckknopfs das
Relais K zum Abfallen und damit die Fördermaschine zum Stillstand bringen kann.
-
Abb. 3 zeigt eine Abänderung der Anordnung nach Abib. 2, bei der die
Rückführung der Wähler in die Ruhelage durch ein vom Maschinisten am Ende eines
Fördervorgangs zu gebendes Signal bewirkt werden kann, durch das angezeigt wird,
daß alles in Ordnung ist und die Leute ohne Gefahr den Förderkorb verlassen können.
Dieses Signal wird im folgenden kurz mit Freisignal bezeichnet. Die in Abb.3 dargestellten
Einrichtungen treten an die Stelle des unteren Teils .der Abb. 2 mit der Spule R,
dem Kontakt B2 und dem Schalter RK. Es sei angenommen, daß das Freisignal aus dreimaliger
Betätigung der Glocke des Anschlägers an der Hängebank oder des Anschlägers unter
Tage besteht. Die Rückstellung der Wähler wird durch dreimaliges Schließen der Kontakte
a1 oder b2 eingeleitet, je nachdem ob der Fördermaschinist zur Abgabe des Freisignals
den Schalter FKl oder FK2 betätigt hat.
-
Um sicherzustellen, -daß die Rückführeinrichtung nur zur richtigen
Zeit betätigt werden kann, ist ein Kontrollstromkreis vorgesehen, .der vervollständigt
sein muß, bevor die Rückführeinrichtung betätigt werden kann.
-
Dieser Kontrollströmkreis enthält .den Kontakt B3, .der vom Bremshebel
betätigt wird und der geschlossen ist, wenn die Bremse geöffnet ist, und geöffnet
ist, wenn die Bremse aufgelegt ist. Wenn daher die Bremse beim Beginn eines Fördervorgangs
gelüftet wird, wird der Kontakt B3 geschlossen und das Relais D erregt, während
beim Auflegen der Bremse am Ende eines Fördervorgangs der Kontakt B3 geöffnet, dagegen
das Relais D über seinen Haltekontakt dl erregt gehalten wird.
-
Der Kontakt r1 im Stromkreis des Relais A ist für gewöhnlich geschlossen,
während der Kontaltt lla, geschlossen ist, wenn der zusätzliche Steuerhebel in der
Stellung für Personenförderung steht.
-
Bei seiner Erregung schließt .das Relais D auch seinen Kontakt d2,
und hierüber wird ein Stromkreis für die Spüle des SchaltmagnetenE vorbereitet.
Wenn der Fördermaschinist das Freisignal gibt und infolgedessen entweder der Kontakt
a1 oder b2 dreimal geschlossen wird, dann wird jedesmal der Schaltmagnet E erregt,
so daß der Schaltarm RA des von ihm angetriebenen Wählers um drei Schritte aus seiner
Ruhestellung weiter geschaltet wird. Über den in Stellung 3 des Schaltarms
RA geschlossenen Kontakt wird .dann das Rückstellrelais R eingeschaltet.
Dieses schließt seinen Kontakt r2, über den die Relais L, 11.1 und R" eingeschaltet
werden. Diese Relais führen die Auslösung der von den Relais A und
B gesteuerten Wähler sowie des Wählers RA herbei. Das Relais unterbricht
ferner durch Öffnen seines Kontakts r1 ,den Stromkreis für :das Relais D, so :daß
die Haltekontakte dl und d2 geöffnet werden und die Kontakte a1 und b2 unwirksam
sind, bis die Bremse wieder gelüftet wird.
-
In Reihe mit dem Relais R liegt ein vom Fördermaschinisten bedienbarer
Rückstellschalter RK, der in seiner Betriebsstellung die vom Schaltarm RA zu schließenden
Kontakte überbrückt. Ferner liegt parallel zu dem Schaltarm RA der Kontakt
Hai, der von dem zusätzlichen Steuerhebel betätigt wird und beim Übergang von der
Stellung für Personeliförderung nach Materialförderung und umgekehrt geschlossen
wird. Hierdurch wird erreicht, daß irgendwelche vorher von dem Relais A oder B gegebnen
Signale gelöscht-werden und die von diesem Relais eingestellten Wähler nach Null
zurückgeführt werden, so daß sie für den Beginn einer neuen Fölge von Signalen bereitstehen,
wenn der zusätzliche Steuerhebel in die Stellung von Personenförderung bewegt wird.
-
Falls einer der Bedienungsleute, beispielsweise der Anschläger an
der Hängebank, die vor Beginn eines Fördervorgangs gesandten Signale löschen will,
so kann er dies dadurch bewirken, daß er seinen Signalschalter mehrere Male betätigt,
wodurch die vorher hergestellte Signalkombination der in Reihe geschalteten Wählerkontakte
aufgehoben wird und damit der Stromkreis für die Spule des Kontrollrelais K - unterbrochen
und der Steuerstromkreis für die Fördermaschine geöffnet wird. Ferner können die
Anschläger an der Hängebank und unter Tage, nachdem sich die Fördermaschine in Bewegung
gesetzt hat, den Sicherheitsstromkreis der Fördermaschine zum Ansprechen bringen
und damit die Fördermaschine zum Stillstand bringen, indem sie ihre Signalschalter
mehrere Male betätigen und so den vorher über die Wählerkontakte hergestellten Stromkreis
für das Relais K unterbrechen.
Falls es nicht erwünscht ist, daß
die Anschläger in dieser Weise die Fördermaschine zum Stillstand bringen können,
kann der in Abb.2 gestrichelt dargestellte zusätzliche Stromkreis vorgesehen werden,
in dem der Kontakt d8 liegt, der bei der Erregung des Relais D geschlossen wird
und die Wählerkontakte a und b kurzschließt. Diese Erregung des Relais D
'erfolgt, wie oben beschrieben wurde, wenn vor Beginn eines Fördervorgangs der Bremshebel
aus der Nullstel@ lung gebracht wird und hierdurch der Kontakt B3 geschlossen wird.
Bei dieser Anordnung können die Anschläger, falls unvorhergesehene Umstände dies
erforderlich machen, nach vollständig stattgefundenem Signalaustausch immer noch
ihre Signale zurückrufen und den Steuerstromkreis für die Fördermaschine wieder
öffnen, aber nur so lange, bis die Fördermaschine sich in Bewegung setzt.