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Förderanlage mit wahlweisem Verkehr der anliegenden Betriebsstellen
untereinander Die Erfindung bezieht sich auf die Steuereinrichtung zur Durchführung
eines wahlweisen Verkehrs zwischen den Betriebsstellen einer Förderanlage. Für die
Anwendung der Erfindung sind verschiedene Arten von Förderanlagen geeignet, wie
beispielsweise Seilpost- oder Elektropostanlagen. Die Aufgabe, einen wahlweisen
Verkehr zwischen den Betriebsstellen einer Förderanlage zu ermöglichen, ist bereits
in verschiedener Weise gelöst worden.
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Es ist bekannt, am Förderwagen von der Sendestelle aus einstellbare
Schaltglieder vorzusehen, von denen die auf die Zielstation eingestellten Schaltglieder
nur die Aufnahmeorgane der Zielstation beeinflussen und hierdurch die Steuerung
der Empfangseinrichtungen bewirken.
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Ferner ist bekannt, den Förderwagen mit einer von der Sendestelle
aus einstellbaren Abzählvorrichtung auszurüsten, die bei Durchfahrt jeder Zwischenstation
verstellt wird und bei Ankunft an der Zielstation durch die Beeinflussungen an den
Zwischenstationen in eine für die Steuerung der Empfangseinrichtungen wirksame Lage
gebracht ist.
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Die Erfindung macht von dem zweiten Lösungsgedanken Gebrauch und stellt
eine Verbesserung der an sich bekannten Abzählmethode dar. Sowohl der erste als
auch der zweite Lösungsgedanke ges tatten die Anwendung rein mechanisch oder elektrisch
gesteuerter Schaltglieder. Es ist z. B. bekannt, bei Förderanlagen mit elektrischem
Einzelantrieb der Förderwagen durch eine einstellbare Vorrichtung der aufgebenden
Sendestelle einen Kontaktarm am Förderwagen der räumlichen Anordnung einerKontaktschiene
dergewünschten Empfangsstelle entsprechend elektrisch oder mechanisch so einzustellen,
daß nur beim Vorbeigehen des Wagens an dieser, nicht aber beim Durchlaufen der Zwischenstellen,
Kontakt mit den Stromzuführungsvorrichtungen der Stationen erfolgt und die Entladevorrichtung
betätigt wird. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
werden elektrisch gesteuerte Schaltmittel verwendet, obwohl sich der Erfindungsgedanke
mit einer rein mechanisch gesteuerten Vorrichtung auch verwirklichen ließe. Die
Anwendung einer elektrisch gesteuerten Abzählvorrichtung ist bekannt geworden in
Förderanlagen mit Gruppenantrieb der Förderwagen. Gegenüber dieser bekannten Anordnung
stellt die vorliegende Erfindung insofern eine Verbesserung dar, als besondere,
den Zustand desFörderwagens kennzeichnendeEinrichtungen nicht erforderlich sind,
da durch die erfindungsgemäßen Schaltmaßnahmen das als Abzählvorrichtung dienende
Schaltwerk gleichzeitig den Zustand des Fördergutträgers kennzeichnet. Für den Betrieb
derAnlage muß an den Stationen feststellbar sein, ob der ankommende `Vagen erstens
leer ist, zweitens beladen ist, aber durchfahren soll, und drittens abladen soll.
In welcher Weise dies geschieht, soll an Hand der erfindungsgemäßen Schaltung gezeigt
werden, die in den Abbildungen dargestellt ist.
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Abb. z zeigt die Schalteinrichtungen am Fördergutträger und an einer
Betriebsstelle. Abb. 2 stellt das Ausführungsbeispiel einer Ladestelle des Fördergutträgers
mit dem Aufzug schematisch dar.
Abb. 3 zeigt die Anordnung der Kontakte
am Fahrstuhl an einem Beispiel.
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Der Fördergutträger besitzt, wie in Abb. i angedeutet, drei Schleifbürsten
b1, b2, b3. An den Stationen befinden sich Kontaktschienen s1 bis s6, mit
denen die Schleifbürsten der Fördergutträger im Vorbeifahren Kontakt machen. Dabei
ist die Anordnung so getroffen, daß die Bürste b3 mit den Schienen s4 und s6 Kontakt
macht, während die Bürste bi nur mit der Schiene s1, die Bürste b2 mit den Schienen
s2, s3 und s5 seitlich getrennt in Berührung kommt.
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Auf dem Fördergutträger befindet sich ein Scbaltwerk Dl, D11, das
beliebig viele Schritte haben kann. In Abb. x ist ein zehnteiliger Drehwähler angedeutet,
wie er in der automatischen Telephonie z. B. als Vorwähler bekannt ist. Der Wähler
hat eine Ruhestellung o. Von hier aus durchläuft der Arm Dll mit zehn Schritten
die ganze Kontaktbank i bis io und kehrt mit dem elften Schritt wieder in die Ruhelage
o zurück. Der Kontaktarm D11 wird durch den Drehmagneten Dl, der über die Schleifbürsten
b2 und b3 gemäß der im folgenden näher beschriebenen Schaltung schrittweise erregt,
angetrieben. Zur Erzeugung des Schrittzeitmaßes sind zwei Relais X und Z vorhanden,
die als Relaisunterbrecher zusammenarbeiten, wie es ebenfalls in der automatischen
Telephonie gebräuchlich ist.
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Jede Station besitzt zur Einstellung der Empfangsstationsnummer eine
Einstellvorrichtung 2o. Diese besteht gleichfalls aus einem Schrittschaltwerk, das
einmal durch einen von Hand bedienten Hebel .in eine beliebige Stellung gebracht
werden kann, außerdem aber auch durch einen Magneten D2 wie das Schrittschalt-werk
auf dem Fördergutträger schrittweise in demselben Drehsinn bewegt werden kann. Schematisch
ist dies dadurch zur Darstellung gebracht, daß der Arm D21 mit einem kleinen Griff
versehen ist, im übrigen aber die Einstellvorrichtung in der der automatischen Telephonie
für Drehwähler üblichen Weise dargestellt ist. Der sich in Pfeilrichtung bewegende
Fördergutträger bewirkt beim Vorbeifahren an den Kontaktschienen s1 bis s4 in der
im folgenden näher beschriebenen Weise die Aufwärtsbewegung des Fahrstuhles bis
zur Ladestelle, die in Abb. 2 angedeutet ist, und zwar sind die Entfernungen so
gewählt, daß der Fahrstuhl vor dem Fördergutträger die Ladestelle erreicht. Dabei
betätigt die Laufrolle z mittels des Hebels 2 die Kontakte f 1, f -,
f 3 (Abb. 3). Fährt nun der Fördergutträger vorüber, so wird in bekannter
Weise das Fördergut auf der Tragfläche 5 mittels des an dem Fahrstuhl befestigten
Abstreifers 7 auf die Entladefläche q des Fahrstuhles befördert, während gleichzeitig
der an dem Fördergutträger befindliche Abstreifer 6 das weiterzuleitende Gut von
der Beladefläche 3 des Fahrstuhles auf die Förderfläche 5 des Wagens überlädt. Der
Kasten 8 enthält die auf dem Fördergutträger befindlichen Schaltmittel.
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Bei einem unbeladenen Fördergutträger befindet sich der Wähler D1
mit seinem Arm D11 in Stellung o. Bei einem beladenen Fördergutträger befindet sich
der Wähler D1 in Stellung i bis io. Bei einem für eine Poststelle bestimmten Fördergutträger
befindet sich der Wähler Dl vor der Poststelle auf Stellung io. Es sei angenommen,
daß nach der Poststelle gesandt werden soll, die durch die Ordnungsnummer q. gekennzeichnet
ist. Zu diesem Zweck wird der Hebelarm D21 der Einstellvorrichtung 2o von Hand in
die Stellung q. gebracht, wobei gleichzeitig die Kontakte 1l und t2 geschlossen
werden. Fährt jetzt ein beladener Fördergutträger durch die in Sendestellung gebrachte
Poststelle, dessen Inhalt nicht für diese Stelle bestimmt ist, so kommt folgender
Stromkreis zustande i. Erde, Batterie, Relais E, Relais A, Schleifkontakt s1, Schleiffeder
b1, Arm D11 des Wählers D 1 in Stellung i bis 9, Widerstand Y1", Schleiffeder b3,
Schleifkontakt s4, Erde.
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In diesem Stromkreis spricht das Relais A an, während das Relais E
Fehlstrom erhält, d. h. der das Relais E durchfließende Strom reicht nicht aus,
um es zum Ansprechen zu bringen. Durch Öffnen des Kontaktes a3 wird der Stromkreis
für das Relais R Wicklung I unterbrochen. Wenn die Schleiffeder b2 des beladenen
Förderwagens auf den Schleifkontakt s3 kommt, so spricht der Magnet Dl des Förderwagens
an 2. Erde, Batterie, Arbeitskontakt cal, Schleifkontakt s3, Schleiffeder b2, Magnet
Dl, Schleiffeder b3, Schleifkontakt s4, Erde, und schaltet seinen Arm D11 um einen
Schritt weiter. Bei Durchfahrt des beladenen Fördergutträgers durch die Schleifkontakte
s5 und s6 wird keine weitere Schaltmaßnahme hervorgerufen. Gelangt jetzt ein unbeladener
Fördergutträger, dessen Wählerarm D11 in Stellung o sich befindet, an die in Sendestellung
gebrachte Poststelle, so wird, da der Stromkreis i nicht zustande kommen kann, folgender
Stromkreis geschlossen 3. Erde, Batterie, Relais R Wicklung I, Arbeitskontakt t1,
Ruhekontakt a3, Schleifkontakt s2, Schleiffeder b2, Magnet Dl, Schleiffeder b3,
Schleifkontakt s4, Erde.
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In diesem Stromkreis spricht das Relais R Wicklung I an, während der
Magnet Dl Fehlstrom erhält und nicht ansprechen kann. Das Relais R schließt seine
Kontakte r1 und 72. Über den Arbeitskontakt r1 bindet sich Relais R
Erde,
Batterie, Relais R Wicklung II, Arbeitskontakt y1, Fahrstuhlkontakt f 3, Erde r2
schließt den Stromkreis für das den Fahrstuhlmotor einschaltende Relais N: 5. Erde,
Batterie, Relais N, Arbeitskontakt r2. Erde.
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Der Fahrstuhl bewegt sich in die Förderbahn und wird in seiner Entladestellung
durch einen nicht gezeigten Hebel festgehalten. Sobald der Fahrstuhl in der Förderbahn
angekommen ist, schließt er die Fahrstuhlkontakte f l und f 2 und
öffnet den Kontakt f 3, so daß das Relais R stromlos wird und abfällt. Erst
nachdem die Fahrstuhlkontakte f l, f 2 und f 3
betätigt worden sind,
darf der Fördergutträger an die nächsten Schleifkontakte s5 und s6 gelangen. Folgender
Stromkreis wird dann geschlossen, in dem Relais X anspricht: 6. Erde, Batterie,
Relais X, Arbeitskontakt 12, Fahrstuhlkontakt f2, Schleifkontakt s°, Schleiffeder
b2, Magnet Dl, Schleiffeder b3, Schleifkontakt s6, Erde. Relais Z spricht an 7.
Erde, Batterie, Relais Z, Arbeitskontakt x', Erde.
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Die Relais X und Z arbeiten als Selbstunterbrecher und erteilen über
die Kontakte z1 und z= dem Magneten Dl und DZ Stromstöße, wobei der ArmD2' nach
sieben Stromstößen in seine Nullstellung getrieben ist, während der Arm D11 des
Magneten D' sich auf dem siebenten Schritt befindet. Sobald der Arm D21 in der Nullstellung
angekommen ist, werden die Kontakte t' und t= geöffnet. Verläßt der Fördergutträger
die Sendestelle, so entkuppelt er den den Fahrstuhl in der Förderbahn haltenden
Hebel, so daß der Fahrstuhl unter der Wirkung seines Eigengewichtes in seine Ruhestellung
zurückkehren kann. Der Fördergutträger muß nun, um zu der Empfangsstelle zu gelangen,
vierPoststellen durchlaufen gemäß der ursprünglichen Einstellung des Armes D'1 der
Sendestelle auf Kontakt q.. Jedesmal, wenn der Fördergutwagen eine der zwischen
Sende- und Empfangsstelle liegenden Poststellen durchläuft, wird sein Wählerarm
D11 um einen Schritt weiter geschaltet gemäß Stromlauf Nr. 2. Nachdem der Fördergutwagen
die dritte Poststelle durchfahren hat, befindet sich sein Wählerarm D11 in Stellung
io. Kommt jetzt der Förderwagen an der Empfangsstelle an, so wird folgender Stromkreis
geschlossen: B. Erde, Batterie, Relais E, Relais A, Schleifkontakt s', Schleiffeder
bl, Arm D11 in Stellung io, Schleiffeder b3, Schleifkontakt s4, Erde.
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In diesem Stromkreis sprechen die beiden Relais E und :1 an. Berührt
jetzt die Schleiffeder k2 den Schleifkontakt s2, so wird folgender durch die Kontakte
a3 und e3 vorbereiteter Stromkreis geschlossen: 9. Erde, Batterie, Relais R Wicklung
I, Arbeitskontakt e3, Arbeitskontakt a3, Schleifkontakt s2, Schleiffeder b2, Magnet
Dl, Schleiffeder b3, Schleifkontakt s4, Erde.
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Relais R zieht an und hält sich über seinem Kontakt A gemäß Stromlauf
q.. Arbeitskontakt y2 schaltet das den Fahrstuhlmotor anlassende Relais N gemäß
Stromlauf 5 ein. Sobald bei der Weiterfahrt des Fördergutträgers die Schleiffeder
b3 den Schleifkontakt s3 berührt, wird folgender Stromkreis geschlossen io. Erde,
Batterie, Arbeitskontakt a1, Schleifkontakt s3, Schleiffeder b2,MagnetD', Schleiffeder
b3, Schleifkontakt s4, Erde, da Relais A angesprochen hat gemäß Stromlauf B. Der
Magnet Dl spricht an und schaltet seinen Arm D11 um einen Schritt weiter, so daß
sich der Arm D11 in Nullstellung befindet. Nachdem der Fördergutträger das Fördergut
abgeladen und die Empfangsstelle verlassen hat, betätigt er wiederum den den Fahrstuhl
in der Förderbahn festhaltenden Hebel, so daß der Fahrstuhl wie vorher in -der Sendestelle
in seine Ruhestellung zurückkehren kann. Da der Wählerarm D11 im Stromkreis io in
Ruhelage gebracht wurde, kann ein Abladen und Beladen des Fördergutträgers gleichzeitig
stattfinden. Daher kann der für die Poststelle ¢ bestimmte Wagen in dieser Poststelle
wieder eine neue Einstellung erhalten, und zwar über die Schleifkontakte s5 und
s6. Der Fördergutträger gibt sein Fördergut ab und nimmt gleichzeitig ein neues
Fördergut auf.